DE103042C - - Google Patents
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Classifications
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- D—TEXTILES; PAPER
- D06—TREATMENT OF TEXTILES OR THE LIKE; LAUNDERING; FLEXIBLE MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
- D06P—DYEING OR PRINTING TEXTILES; DYEING LEATHER, FURS OR SOLID MACROMOLECULAR SUBSTANCES IN ANY FORM
- D06P5/00—Other features in dyeing or printing textiles, or dyeing leather, furs, or solid macromolecular substances in any form
- D06P5/12—Reserving parts of the material before dyeing or printing ; Locally decreasing dye affinity by chemical means
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
KLASSE 8: Bleichen, Färben, Zeugdruck und Appretur.
(Rhode Island, V. St. A.).
auf dunklem Grunde.
Patentirt im Deutschen Reiche vom 15. Februar 1898 ab.
Vorliegende Erfindung betrifft ein Musterdruck-Verfahren für Anwendung auf Gewebe,
welche dadurch mit einem abwechselungsreichen Muster versehen werden sollen. Das
neue Verfahren besteht in der Zusammenlegung eines schwarzen oder dunklen, Farben
auslöschenden Grundes mit hell ausgespartem Figuren-Muster und eines farbigen Aufdrucks,
dessen Figuren-Muster von abstechender Farbe im Vergleich zum ausgesparten Figuren-Grunde
und von derartiger Anordnung im Verhältnifs zu demselben sein soll, dafs die Figuren-Felder
nicht auf einander passen, sondern, theilweise durch den dunklen Untergrund unsichtbar gemacht,
nur insoweit mit abwechselungsreicher Farbwirkung hervortreten, als sich nur Bruchstücke
(Fragmente) des farbig aufgedruckten Musters mit dem hellen , ebenfalls dadurch vielfällig aufgetheilten und durchsetzten Grundmuster
decken.
Unter Benutzung des Reservage-Druckverfahrens kann die Erfindung z. B. in folgender
Weise ausgeführt werden. Man klotzt das Gewebe zuerst mit einem Schwarz erzeugenden
Anilinbade und läfst es trocknen; alsdann
wird das erforderliche Muster bezw. die Figurenwiederholung mit Reservage auf dem
so geklotzten Gewebe aufgedruckt, indem man die Gewebebahn durch eine Druckmaschine
gehen läfst. Das Grundschvvarz wird demnächst durch bekannte Weiterbehandlung des
Gewebes entwickelt, so dafs sich ein schwarzer Stoffgrund mit weifsen Figuren ergiebt. Das
Gewebe läfst mim nun von neuem durch eine
Druckmaschine gehen, damit es einen farbigen Musteraufdruck erhält. Nach Dämpfung, etwa
erforderlicher Abwaschung und Fertigbeharidlung geht das Gewebe als fertige Waare aus
dem Verfahren hervor.
Nur wo die Figuren des aufgedruckten Farbmusters die weifsen Figuren des dunklen
Grundes überschneiden, erscheinen sie an der fertigen Waare, während der übrige Theil
oder die übrigen Theile durch den schwarzen Grund gedeckt werden. Es ergiebt sich daraus,
dafs die Ueberschneidung der verschiedenfarbigen Figuren nicht an gleichartigen Stellen
der Muster-Felder stattfindet, eine grofse Mannigfaltigkeit in der Farbvvirkung des Stoffes,
welcher auf schwarzem Grunde verschiedentlich gefärbte oder theilweise farbige Figuren zeigt.
Nimmt man an, dafs je in Kreisfeldern zu- · •sammengestellte Punkte als Muster in dem
schwarzen Untergrunde weifs ausgespart sind, und dafs z. B. quadratische oder ähnliche
Felder von rother Farbe das aufgedruckte Muster bilden, so werden also an dem fertig
bedruckten Zeuge diese rothen Felder nicht mit einer der weifsen Figuren zusammenfallen,
weil sie von verschiedener Form und Umgrenzung sind; nur so weit Bestandteile
der rothen Felder zufällig die rothen Punkte der weifsen Figuren überlagern, werden sie
sichtbar. Auch dadurch , dafs die rothen
Quadrat-Felder bei einem unterschiedlichen Durchgange der Gewebebahn von einer Druckmaschine
im Vergleich zu derjenigen erzeugt sind, welche dem Reservage-Druck entspricht,
ist das Registerhalten oder Zusammenpassen der rothen Quadrate mit den weifsen Figuren
verhütet; durch entsprechende Gruppirung der rothen Felder in Beziehung zu einander kann
die Abweichung hinsichtlich des Nicht-Zusammentreffens mit den Mustergebilden des
Grundes vergröfsert werden. Lediglich diejenigen Theile der rothenFiguren-Felder kommen
zum Vorschein, welche gerade mit den Punkten des ausgesparten Mustergrundes zusammenfallen, von denen auch nur unterschiedliche
Stücke von gröfserer Mannigfaltigkeit sich weifs hervorheben. Beispielsweise würden von
zwölfpunktigen Figuren des weifsen Musters im Grunde einzelne für sämmtliche 12 Punkte
gedeckt werden, andere nur für 11 Punkte, wieder andere nur für 10 Punkte und so fort,
wobei auch Figuren vorkommen können, von deren Punkten keiner gedeckt ist, so dafs
diese alle weifs erscheinen, während die gedeckten in den vorhergehenden Fällen sich
roth abheben. Auch können — was besonders deutlich aus Mustern mit gröfseren Punkt-Feldern
im Grunde hervorgehen mag — in den weifsen Untergrund-Figuren einzelne Figuren
nur bruchstückweise roth gefärbt sein, indem der übrige Theil weifs bleibt. Durch
derartiges abwechselndes Zusammenwirken von theils farbigen, theils weifsen Figuren ergiebt
sich ein überraschender und besonderer Gesammt-Effect eines so bedruckten Gewebes.
Durch complicirtere Ausführung und Verkettung der zwei auf einander gebrachten
Muster läfst sich die Mannigfaltigkeit des Effectes noch steigern, ebenso durch verwickeitere
Farbvertheilung bezw. verschiedene Färbung des Ueberdruck-Musters. In letzterer Beziehung werde angenommen, dafs bei einem
eine Vielzahl von benachbarten Feldern umfassenden Ueberdruck- Muster, wie bei dem
oben zu Grunde gelegten einfachen Beispiel, von den (im Beispielsfalle quadratischen) Feldern
einige roth, einige grün, einige blau, andere purpurn u. s. w. gedruckt würden, alsdann
würden die theilweise hiermit gefärbt hervortretenden, ursprünglich weifs gefärbten
Figuren-Felder des Grundes in den entsprechenden verschiedenen Farben schillern. So erzielt
man, wenn wiederum zwölfpunktige Figuren als das weifse Muster des Grundes angenommen
werden, den Erfolg, dafs manchmal 2 von den sämmtlichen 12 Punkten einer
Figur roth, einer grün, 3 blau, 4 purpurfarbig, 2 ungefärbt ausfallen und dafs in einer
benachbarten Figur die Farbstellung der Punkte eine ganz abweichende ist. Hieraus folgt ohne
Weiteres, dafs die Anwendung des neuen Verfahrens eine aufserordentliche Mannig-.
faltigkeit des Muster-Aussehens gestattet.
Wenn wie im Vorgehenden mehrere Farben aufgedruckt werden, mufs hierfür das Drucken
mit registerhaltigen Druckmaschinen bewerkstelligt werden, in denen so viel verschiedene
Druckwalzen, wie Farben zu drucken sind, derart angeordnet werden, dafs das mittelst
einer Walze bedruckte Stück in der Uebereinstimmungslage durch die folgenden Walzen
hindurchtritt. Das Gewebe erhält also bei einmaligem Durchgange durch die Maschine
das gesammte mehrfarbige Muster aufgedruckt.
Obgleich Muster von mehr massivem oder blockförmigem Charakter zur Ausführung der
Erfindung besonders geeignet sind, ist auch J in derselben Weise die Zusammenstellung von
sogenannten Linien-Mustern oder Streifen-Mustern durchführbar, woraus ebenfalls eigenthümliche
Muster- und Farbeffecte hergeleitet werden können.
Mit Bezug auf die Herstellung des Grundmusters wird bemerkt, dafs der Reservage-Druck
sowohl vor, als auch nach dem Klotzen des Gewebes mit dem Schwarz erzeugenden Bade
möglich ist.
Uebrigens ist an Stelle des Reservage-Druckes jede andere Methode anwendbar, welche zu
dem Zweck führt, auf schwarzem oder dunklem Grunde ein hellfarbiges Muster zu erhalten;
so kann hierzu das directe Drucken, z. B. für den schwarzen Grund mit ausgesparten Musterfeldern,
angewendet werden.
Die zum Fixiren etwa erforderlichen Beizen können den Druckfarben von vornherein beigemischt
werden, damit das Bedrucken und Beizen gleichzeitig erfolgt. Falls man den
schwarzen Grund nebst Muster durch Reservage-Druck erzeugt, ist es vortheilhaft, die Beize
mit der Reservage zu mischen und mit solchem Gemisch den Druck auszuführen. Indessen ist
die Anwendung einer Beize zur Ausführung der Erfindung entbehrlich.
Das beschriebene Verfahren ist nicht gebunden an die Innehaltung einer bestimmten
Reihenfolge der zur Durchführung erforderlichen Mafsnahmen. Es ist z. B. unwesentlich,
ob der dunkle Grund zuerst und der lichte Farben-Aufdruck nachher erzeugt wird, oder
ob letzterer zuerst gedruckt und der dunkle Mustergrund hinterher hergestellt wird. Erstere
Methode würde namentlich für den Reservage-Druck, letztere Methode für den directen Druck
des Grundmusters mit dunklem Grunde geeignet sein. In jedem Falle besteht das charakteristische Merkmal der Erfindung darin,
dafs die Figuren des lichten Farbmusters nicht in ihrer Gesammtheit zum Vorschein an der
W7aare kommen, sondern nur in Fragmenten,
indem Stücke der bezüglichen Farbfelder durch den dunklen Mustergrund gedeckt und un-
sichtbar gemacht werden. Unwesentlich hingegen ist, wie diese Verdeckung oder Auslöschung
gewisser Farbfelder herbeigeführt wird.
Schliefslich wird bemerkt, dafs die lichten Farbfelder nicht durch Bedrucken des Gewebes
erzeugt zu werden brauchen, es kann dies vielmehr auch dadurch geschehen, dafs man
das Farbmuster vorher auf die Kettenfäden druckt, ehe sie zur Bildung des Gewebes verwebt
werden.
Claims (1)
- Patent-Ansprüche:ι . Verfahren zum Bedrucken von Gewebe, darin bestehend, dafs man auf schwarzem oder dunklem Grunde des Gewebes helle Muster-Figuren ausspart und dieses Grund muster mit lichtfarbigen Muster-Figuren so überdruckt, dafs beide Muster aufser Uebereinstimmung sind bezw. nicht zusammenpassen , wodurch man die Figuren des hellen farbigen Musters als solche erhält, die nicht in ihrer Gesammtheit am fertigen Gewebe zum Vorschein kommen, indem Theile derselben durch den schwarzen oder dunklen Grund verdeckt oder unsichtbar gemacht werden.Das Verfahren zum Bedrucken von Gewebe, wie unter i. gekennzeichnet, in der Ausführung, dafs das im dunklen Grunde ausgesparte Muster von abweichender Form und Anordnung gegenüber demjenigen des farbigen Ueberdruckes hergestellt wird, um eine gröfsere Mannigfaltigkeit des Musters zu erzielen.Das Verfahren zum Bedrucken von Gewebe, wie unter i. gekennzeichnet, in der Ausführung, dafs der Mustergrund nicht mit einem einfarbigen Muster überdruckt wird, sondern mit einem hinsichtlich der Theile mehrfarbigen Muster, zum Zwecke, einen mosaikartigen FarbefFect zu erzielen.
Publications (1)
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