DE161355C

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Info

Publication number: DE161355C
Application number: DENDAT161355D
Authority: DE

Description

Nach vorliegender Erfindung wird es möglich, auf gewöhnlichen Webstühlen hergestellte glatte, eigenartig beschaffene Gewebe derartig durch Färbung, Druck oder Beizung mit bunten Mustern zu versehen, daß die Gewebe täuschend den Anblick der aus verschieden gefärbten Garnen auf Jacquardstühlen hergestellten gemusterten Möbelstoffe, Gobelins, Teppiche oder von Stickereien gewähren.

Zu diesem Zwecke wird ein glattes Gewebe aus solchem weißen oder hellen Garn hergestellt, welches eine gemusterte Färbung, Beizung oder einen Aufdruck nach den üblichen bekannten Verfahren zuläßt, wobei jedoch in dem Gewebe auch noch dunklere oder hellere Ketten- und Schußfäden in gewissem Abstande voneinander eingewebt werden, welche die Gewebefläche in kleine Quadrate teilen oder sie gerippt erscheinen lassen. Diese Fäden sind jedoch vorher derartig behandelt oder derartig gefärbt, daß sie bei der nachherigen Färbung des Gewebes die Farbe nicht mit annehmen oder von der Farbe nicht gedeckt werden, in jedem Falle daher diese Fäden die farbig aufgetragenen Muster unterbrechen und daher den Geweben nach der Färbung den Charakter von auf Jacquardstühlen mit verschieden gefärbten Garnen gewebten gemusterten Stoffen verleihen.

Es ist nicht erforderlich, daß die das Grundgewebe bildenden, nicht vorbehandelten Schuß- und Kettenfäden sich kreuzen, sondern die helle, zu bedruckende Fläche kann auch nur aus hellen, dicht nebeneinander liegenden Schußfäden gebildet werden, die mit den quer darunter hinlaufenden Kettenfäden nur durch die sich kreuzenden, vorbehandelten, die Quadrate ergebenden Schuß- und Kettenfäden gebunden werden. Auf diese Weise ist es möglich, den Grund des Gewebes aus dunklem, billigerem Garn herzustellen.

In der beiliegenden Zeichnung stellt Fig. 1 das Gewebe ohne Aufdruck, Fig. 2 mit angedeutetem aufgedrucktem Farbenmuster dar. Die von der Färbung unbeeinflußt bleibenden Fäden sind mit α und b bezeichnet. Diese können entweder mit den Fäden des Gewebes in regelmäßiger Folge abwechseln, so daß die Seiten der Quadrate der Stärke der Gewebefäden gleich sind, oder es können, wie in der Zeichnung, zwischen je zwei Fäden a bezw. b mehrere Gewebefäden liegen. Die Fäden α b erscheinen nachher im bunten Muster wie Schattenlinien oder Furchen und lassen die in den Quadraten liegenden farbigen kleinen Felder plastisch hervortreten, wie dies bei den Gobelins, gewebten Teppichen, Möbelstoffen und Stickereien tatsächlich der Fall ist.

Die Präparierung der Fäden α b in solcher Weise, daß dieselben keine Farbe annehmen, kann nach irgend einem der bekannten Verfahren erfolgen.

Claims

Pate nt-An spruch:

Verfahren zur Herstellung von durch Druck gemusterten Geweben unter Verwendung von Farben oder Beizen nicht

annehmenden bezw. diesen widerstehenden Fäden, dadurch gekennzeichnet, daß bei der Herstellung des Gewebes die die Farben oder Beizen abstoßenden Fäden in besonderer Bindung mit eingearbeitet werden und so beim Bedrucken des Gewebes auf der Schauseite infolge ihrer Farbe nicht annehmenden Eigenschaft das Aussehen des Druckmusters der gewählten Bindung entsprechend beeinflussen.

Hierzu ι Blatt Zeichnungen.