DE111372C - - Google Patents
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- DE111372C DE111372C DENDAT111372D DE111372DA DE111372C DE 111372 C DE111372 C DE 111372C DE NDAT111372 D DENDAT111372 D DE NDAT111372D DE 111372D A DE111372D A DE 111372DA DE 111372 C DE111372 C DE 111372C
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Classifications
-
- D—TEXTILES; PAPER
- D06—TREATMENT OF TEXTILES OR THE LIKE; LAUNDERING; FLEXIBLE MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
- D06P—DYEING OR PRINTING TEXTILES; DYEING LEATHER, FURS OR SOLID MACROMOLECULAR SUBSTANCES IN ANY FORM
- D06P5/00—Other features in dyeing or printing textiles, or dyeing leather, furs, or solid macromolecular substances in any form
- D06P5/001—Special chemical aspects of printing textile materials
Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
Patentirt im Deutschen Reiche vom g. September 1897 ab.
Den Gegenstand der vorliegenden Erfindung bildet ein Verfahren, um Geweben ein melirtes,
im Allgemeinen Melange, Beige, Vigoureux, Moulinee, Jaspees genanntes Aussehen mittelst
Druck zu geben.
Bekanntlich versteht man unter diesen Namen ein Gewebe, welches aus 1. in loser Wolle
gefärbten, 2. in Kammzug bedruckten, 3. mehrfarbigen gezwirnten Garnen hergestellt wird.
Mischt man verschieden gefärbte lose Wollen und verarbeitet dieses Gemisch zu Garn, so
erhält dasselbe ein eigentümlich melirtes Aussehen, das man durch directes Färben des
weifsen Garnes nicht erzielen kann. Ein solches Aussehen nennt man allgemein Melange.
Eine ähnliche, jedoch schönere und gleichmäfsigere Wirkung erzielt man durch das Verfahren
von »Vigoureux«, indem man den Kammzug vor dem Verspinnen mit farbigen Querstreifen bedruckt. Durch das wiederholte
Strecken des Kammzugbandes verschieben sich die einzelnen Wollfasern in ihrer Lage zu
einander, wodurch das melirte Aussehen erzeugt wird.
Sehr schöne melirte Effecte erzielt man auch dadurch, dafs man Garne zwirnt, bei welchen
die einzelnen Fäden entweder durch verschiedenes oder durch künstlich präparirtes Material
für Farben mehr oder weniger empfänglich bezw. unempfindlich sind.
Färbt man ein aus derartigem Garn hergestelltes Gewebe, so erhält dasselbe ein gesprenkeltes
Aussehen, z. B. Moulinee. Zwirnt man das Garn ungleich, dafs man Noppeneffecte bekommt, so ergiebt dies verschiedene
Phantasieartikel, z. B. Jaspees etc.
Will ein Fabrikant eine sowohl in Qualität wie Farben reichhaltige Mustercollection halten,
so mufs ein ganz bedeutendes Lager an verschiedenen Garnen sowohl in Bezug auf Nummer und Farbe wie in Bezug auf
Kette und Schufsqualitäten gehalten werden. Die Zahl der Stücke, die von einerund derselben
Qualität und Farbe verkauft wird, ist gewöhnlich sehr gering. Um eingehende Bestellungen
schnell ausführen zu können, mufs daher ein grofser Vorrath von den verschiedenen Geweben
gehalten werden, oder es müssen von den grofsen Vorräthen an Garn kleine Ketten
aufgelegt werden. Dafs dabei grofse Verluste an ■ Zinsen, Garnabfällen und Arbeitslöhnen
entstehen, ist leicht ersichtlich. Aufserdem entstehen dadurch grofse Schwierigkeiten, dafs
es dem Spinner unmöglich ist, genau nach Farbennüance zu liefern und der Spinner nur
grofse Posten von Garn jeweilig in Arbeit nehmen kann.
Durch das vorliegende Verfahren sollen diese Schwierigkeiten und Nachtheile auf einfache
Weise beseitigt werden, indem man jedem beliebigen rohen Gewebe das Aussehen eines
melirten bezw. gesprenkelten Gewebes mittelst nachträglichen Bedrückens verleiht.
Der Weber ist durch dieses Verfahren in die Lage versetzt, sich gröfsere Posten von nur
wenigen Qualitäten Rohwaare hinzulegen und alsdann je nach Bedarf durch Druck den gewünschten
Effect bezw. Farbe zu erzielen.
(2. Auflage, ausgegeben am 7. Februar igojj.J
Er braucht keine grofse Menge verschiedenfarbiger Garne mehr zu halten und kann in
kürzester Zeit genau nach Vorlage liefern und dabei eine reichhaltigere Mustercollection halten,
als dies bisher möglich war.
Das Patent 89037, sowie das Zusatz-Patent 94022 befassen sich auch mit dem Bedrucken
von Geweben zwecks Erzeugung eines melirten Aussehens. Diese Patente beruhen aber darauf,
das aufgedruckte Muster durch verschiedene Nacharbeiten so zu verwischen, dafs das aufgedruckte
Muster nicht mehr scharf zu erkennen ist.
Das vorliegende Verfahren unterscheidet sich von diesen bekannten dadurch, dafs je nach
der gewünschten Wirkung ein besonderes Muster aufgedruckt wird, das entweder Schufs
und Kette gleichmäfsig oder den Schufs oder den Ketteneffect allein mehr hervorhebt. Die
scharfen Umrisse der Linien bleiben also stehen und werden die charakteristischen Effecte, die
eben das Eigenthümliche dieses Verfahrens bilden, durch Walken, Rauhen oder dergl.
nicht beseitigt.
Das Gewebe wird nach diesem Verfahren entweder roh, gebleicht oder gefärbt mit
Schaaren von geraden, krummen, gewellten, iinregelmäfsig unterbrochenen oder abgesetzten,
sich durchkreuzenden Farbenlinien bedruckt, die dem Gewebe das gesprenkelte Aussehen
eines Beige-, Vigoureux-, Moulinee-, Jaspees- oder eines anderen Phantasieartikels verleihen.
Zum Bedrucken des Gewebes bedient man sich bekannter Hülfsmittel; es kommt aber
die Walzendruckmaschine in erster Linie in Betracht.
Das Muster ist so zu wählen, dafs das Charakteristische des gesprenkelten Schusses
und Kettenfadens nachgeahmt wird, indem man z. B. das eine Muster bezw. eine Linienschaar
längs und eine quer zur Walzenachse laufen läfst. Die Linienschaaren können sich natürlich
ebenso gut diagonal kreuzen.
.Man kann das Muster auf eine, besser jedoch auf mehrere Walzen graviren und sich einer
oder mehrerer Druckfarben bedienen. Um eine vollkommene Wirkung zu erzielen, ist es
erforderlich, die Waare auf beiden Seiten zu bedrucken. Besonders schöne Farbeneffecte
zur Nachahmung von Jaspees, Phantasieartikeln und dergl. erzielt man durch gleichzeitiges Eindrucken
von noppenartigen Figuren.
Nachdem .die Waare bedruckt und getrocknet, wird die Farbe durch Dämpfen befestigt
und die Verdickung der Farbe auf bekannte Weise ausgewaschen. Nach dem Abtrocknen
erhält dieWaare die bekannte Appretur je nach Erfordernifs durch Scheeren, Decatiren,
Pressen u. s. w.
Claims (1)
- Patent-Anspruch :Ein Wollengewebe, bei welchem auf der Schauseite oder auf beiden Seiten ein farbig gesprenkeltes Aussehen von solches Art, wie es bisher durch Verweben von Garnen aus bedrucktem Kammzug oder von geflammten und gezwirnten Garnen erreicht wurde, dadurch herbeigeführt wird, dafs das rohe oder einfarbige Gewebe mit zwei oder mehr Schaaren regelmäfsig unterbrochener, sich durchkreuzender (z. B. in der Richtung der Ketten und Schufsfäden verlaufender) Farbenlinien bedruckt ist, die. durch Nachbehandlung (z.B. Walken, Rauhen und dergl.) ein Verwischen nicht erfahren haben.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE111372C true DE111372C (de) |
Family
ID=381117
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DENDAT111372D Active DE111372C (de) |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE111372C (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1080725B (de) * | 1958-09-19 | 1960-04-28 | Bayer Ag | Verfahren zur Herstellung eines doppelflaechigen Melange-Gestrickes oder -Gewirkes aus Schrumpfgarnen |
-
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- DE DENDAT111372D patent/DE111372C/de active Active
Cited By (1)
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---|---|---|---|---|
DE1080725B (de) * | 1958-09-19 | 1960-04-28 | Bayer Ag | Verfahren zur Herstellung eines doppelflaechigen Melange-Gestrickes oder -Gewirkes aus Schrumpfgarnen |
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