DE574731C

DE574731C - Verfahren zur Herstellung gemusterter Gewebe

Info

Publication number: DE574731C
Application number: DEH125251D
Authority: DE
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1931-01-30
Filing date: 1931-01-30
Publication date: 1933-04-20

Description

Verfahren zur Herstellung gemusterter Gewebe Die Herstellung farbig oder streifig in Kette oder Schuß -gemusterter Gewebe, insbesondere bunter Stoffe, Dekorations- und übergardinenstoffe u. dgl., auf Jacquardwebstühlen ist bekannt. Nicht neu ist es ferner, hierbei Musterrapport und Streifenrapport so zu wählen, daßder Musterrapport ein ganzes Vielfaches des Streifenrapportes ist.
Dieses mustergemäße Abscheren oder das mustergemäße Eintragen der Schüsse und das Einweben von Mustern waren Maßnahmen, um das Gewebe wohl zu beleben, immer aber tritt hier die Streifenwirkung hervor.
Bei dem Verfahren gemäß der Erfindung wird bei der Herstellung solcher zwei- oder mehrfarbig in Kette oder Schuß gemusterter Gewebe so vorgegangen, daß die Streifchen durch Musterlinien unterbrochen werden, die so angeordnet sind, daß diese zwar ebenfalls bei der Wiederholung nicht mit der Fadenzahl des Ketten- oder Schußrapportes übereinstimmen, jedoch nur um einen oder einige wenige Ketten oder Schußfäden enger oder weiter gestellt sich wiederholen, so daß die folgende Wiederholung der Musterlinien nicht an dieselbe Stelle kommt wie der vorhergehende Rapport, sondern abweichend .gestaltet ist.
Auf der Zeichnung ist_ der Gegenstand der Erfindung beispielsweise in einer dreifarbigen Kettenscherung mit im nächsten Rapport weiter gestellter Musterlinie erläutert. Die farbige Kette ist durch a hell, b braun, c rot gedachte Streifen dargestellt, die durch die Musterlinie d unterbrachen sind.
Ist z. B. die Kette a io Faden hell, b io Faden braun, c io Faden rot- 3o Kettenfäden im Rappoit, so ist die Barübergelegte Musterlinie d 33/34 Faden im Rapport, so daß z. B. in einer 6ooer jacquardmaschine, 2o Farbenrapporte und 18 Linienrapporte vorhanden sind, oder es werden 6 Faden schwarz, 6 Faden grau, 6 Faden weiß gearbeitet - 18 Faden Rapport, darüber die Musterlinie mit 16 Faden im Rapport gelegt, demnach 8 Farbenrapporte und 9 Linien- oder Figurenrapporte. Durch dieses . fortgesetzte Wiederholen und gleichzeitig ,abweichende Versetzen in den Streifen entsteht im Gesamtbilde des fertigen Gewebes eine Belebung, es entsteht eine schimmernde, irisierende Wirkung, weil jede Farbe, soweit sie durch die Musterlinie nicht abgedeckt ist, für sich hervortritt und durch das Versetzen im Gesamtbild eine musternde Bewegung hervorruft und hierdurch eine eigenartige Musterwirkung entsteht.
Durch entsprechende Wahl der Farben, breiter oder schmäler gestellte Streifen, durch Form der Figurlinie und verschiedene Bindung, dadurch, daß z. B.. die Streifchen wieder in sich i und i abscheren oder daß auf 1, 3, 5, 7 usw. Faden die Farbe durchgehend ist, die das Mustergebilde webt, und auf dem z, 4, 6,- 8 usw. Faden die farbige Abscherung, wird die Wirkung verändert. Ferner läßt sich durch verschiedene Materialien oder durch blockweise oder gruppenweise Anordnung der Fäden, d. h. z. B. durch Streifen in drei Farben modefarben und in drei Farben rot,. diese irisierende Wirkung dann noch abweichend gestalten und dem Gewebe reicheren Ausdruck geben.
Durch die Art und Weise und die Form des Figurenrapports werden beliebige Unterbrechungen. der Streifen und hierdurch beliebige Irisierungen erhalten. Je nach Einstellung, Material und der Dichte der Gewebe können mehr oder weniger effektvolle Stoffe hergestellt werden. Die Streifen lassen sich auch in bekannter Weise durch Bindung ausführen, so daß bei einfarbigen oder Unistoffen die Ausführung in Bindung mit Verwendung dieses Verfahrens Gewebe mit eigentümlicher Musterwirkung entstehen.
Werden über dieses irisierende Grundgewebe in an sich bekannter Weise Mustergebilde, Blumen, Ranken o. dgl. gestreut, so läßt sich eine weitere eigenartige Musterung erzielen.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: z. Verfahren zur Herstellung gemusterter Gewebe, dadurch gekennzeichnet, daB bei Streifenmusterungen des Grundgewebes mittels streifig abgescherter Ketten oder streifig eingetragener. Schüsse der-Streifenrapport der Ketten oder SchuB-fäden oder ein ,Vielfaches desselben vordem Figurenrapport der Mustervorrichtung um einen oder einige wenige Ketten bzw. SchuBfäden abweicht.
2. Verfahren nach Anspruch a, dadurch gekennzeichnet; daB bei Herstellung der Streifen durch Bindung der Bindungsrapport vom Musterrapport abweicht.