DE619777C - Handarbeit und Verfahren zu ihrer Herstellung - Google Patents

Handarbeit und Verfahren zu ihrer Herstellung

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DE619777C DEH140674D DEH0140674D DE619777C DE 619777 C DE619777 C DE 619777C DE H140674 D DEH140674 D DE H140674D DE H0140674 D DEH0140674 D DE H0140674D DE 619777 C DE619777 C DE 619777C
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    • DTEXTILES; PAPER
    • D04BRAIDING; LACE-MAKING; KNITTING; TRIMMINGS; NON-WOVEN FABRICS
    • D04GMAKING NETS BY KNOTTING OF FILAMENTARY MATERIAL; MAKING KNOTTED CARPETS OR TAPESTRIES; KNOTTING NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • D04G3/00Making knotted carpets or tapestries
    • D04G3/02Making knotted carpets or tapestries by hand; Tools therefor

Landscapes

  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Textile Engineering (AREA)
  • Automatic Embroidering For Embroidered Or Tufted Products (AREA)
  • Sewing Machines And Sewing (AREA)
  • Details Of Garments (AREA)

Description

  • Handarbeit und Verfahren zu ihrer Herstellung Gegenstand der .vorliegenden Erfindung ist eine neuartige Handarbeitsmethode, mit der man eine sehr große Zähl verschiedenartiger Muster erzielen kann: Das Grundprinzip der vorliegenden Erfindung besteht darin, daß man das Verfahren des Häkelns mit dem Verfahren des Stickens und auch des Stopfens verbindet.
  • Das Kennzeichen der neuen Handarbeit besteht darin, daß ein auf beiden Seiten eines Trägergewebes bestehendes ornamentales Muster aus zwei Fäden dadurch gebildet wird, daß ein auf der einen Seite des Trägergewebes angeordneter Faden mit Hilfe einer Schleife des auf der anderen Gewebeseite befindlichen Fadens auf dem Gewebe befestigt wird.
  • Die Grundform des neuen Handarbeitsverfahrens ist in den Abb. i a bis id-der Zeichnung in vier Arbeitsstufen verdeutlicht.
  • Auf der Unterseite des grobmaschigen Trägergewebes i befindet sich ein Faden 2 aus beliebigem Material. Dieser wird mit Hilfe einer häkelhakenartig geformten Vorrichtung 3 durch ein Gewebeloch derart hindurch= gezogen (Abb. i a), daß er eine Schlinge q. bildet (Abb. i b). Durch diese Schlinge q. wird nun ein zweiter Faden 5 hindurchgeführt, beispielsweise mit Hilfe einer Stopfnadel (Abb. ic). SchließlichwirddieSchlinge4 des Unterfadens 2 scharf angezogen und dadurch der Oberfaden 5 auf dem Gewebe befestigt (Abb. i d).
  • Auf diese Weise entsteht eine Anordnung der beiden Fäden auf dem Trägergewebe, wie sie in einfacher Musterform in der Abb. 5 wiedergegeben ist.
  • Wie ohne weiteres ersichtlich ist, kann man schon mit der beschriebenen Grundform eine Unzahl von Mustern dadurch erzielen, daß man die Halteschleifen q.. in beliebiger, beispielsweise gesetzmäßiger Verteilung anordnet. Weiterhin ist es möglich, den Oberfaden 5 nicht nur in parallelen Linien, sondern sternförmig oder in beliebigen anderen Mustern auf dem Gewebe anzuordnen. Eine weitere Mannigfaltigkeit der Musterung entsteht,dadurch, .daß man dem Unterfaden eine andere Farbe ,gibt als dem Oberfaden. Es ist anderseits auch möglich, denUnterfadenvöllig unsichtbarzu machen, indem man die Schleifeq. derartig fest anzieht, daß der Oberfaden 5 durch :das Gewebe hindurchgezogen wird.
  • Auf diese Weise wird das Trägergewebe auf beiden Seiten von den Fäden bedeckt und dadurch unsichtbar gemacht. Gleichzeitig entstehen auf beiden Seiten der Handarbeit Muster, die bezüglich der Fadenlage nahezu gleich sind und sich gegebenenfalls durch die Fadenfarbe unterscheiden.
  • Durch diese Kennzeichen unterscheidet sich die erfindungsgemäße Handarbeit grundsätzlich von allen bisher bekannten Techniken. Man hat zwar bereits vorgeschlagen, einen Faden mit Hilfe eines zweiten Fadens auf einem Trägergewebe zu befestigen. Hierbei diente der zweite Faden lediglich als unsichtbar bleibender' Haltefaden, z. B. bei Smyrna= arbeiten, und wurde nicht zur Bildung eines ornamentalen Musters verwendet. Bei der erfindungsgemäßen Handarbeit dagegen sind beide Fäden bezüglich ihrer ornamentalen Wirkung gleich. o Insbesondere -ist es--auch möglich, die soeben beschriebene Grundform mit anderen Handarbeitsstichen zu kombinieren. Beispielsweise kann man den Unterfaden mit dem Häkelhaken emporziehen und. die üblichen Luftmaschen o. dgl. herstellen. Man kann auf diese Weise auf dem Gewebe ein aus Knötchen oder Schleifen bestehendes Häkelmuster aufbringen und den Zwischenraum mit einem nach der Grundform hergestellten Muster- ausfüllen.
  • Es ist andererseits auch möglich, neben der Grundform reine Stickstiche anzubringen, indem man den Häkelhaken als Stopfnadel benutzt.
  • Wie man sieht, kann man, ausgehend von derGrundform, eine unendlicheMannigfaltigkeit von Mustern erzeugen. _ -Dies gelingt besonders leicht dann, wenn man an Stelle der im Vorangehenden geschilderten zwei Werkzeuge, nämlich Häkelhaken und Stopfnadel, sein jeinziges aus beiden kombiniertes Werkzeug verwendet, wie es in den Abb.2 bis ¢ dargestellt ist.
  • Abb. 2 stellt 'die Grundform dar, bei der im mittleren Teil -des Häkelnadelschaftes 3 ein Öhr 3 i angeordnet ist. Eine verbesserte Ausführungsform des erfindungsgemäßen Häkelhakens ist in der Abb.3 wiedergegeben. Das Öhr 3 i befindet sich im Schaft, der zwecks Erleichterung der Fadeneinführung derart geschlitzt ist, daß eine federnde Zunge 32 das Öhr verschließt. Abb. q. schließlich stellt eine weitere Verbesserung des neuen Häkelhakens .dar.. - Hier ist die federnde Zunge 32 bis dicht an den Haken verlängert und trägt eine etwas abstehende Spitze 33, _ die das Einführen des Fadens noch bequemer@macht. Die Zunge 33 ist--natürlich derart gestaltet,- daß sie nicht über den vom -Haken gebildeten Raum hinausragt, damit .beim Durchstechen des Gewebes keine Hemmungen auftreten.
  • Da im Sinne der vorliegenden Erfindung ,nicht nur häkelartige, sondern auch stopfärtigeHandgriffevorgenommen.werden sollen, muß das zweite, nicht hakenartig gestaltete Ende :des Werkzeugs etwas zugespitzt werden, damit man - es mit diesem- Ende. zuerst durch das Gewebe hindurchführen kann., Durch diese beiden -Kennzeichen, nämlich das zugespitzte Ende und das im mittleren Schaftteil angeordnete Öhr, unterscheidet sich das neue Werkzeug von einer bekannten Vorrichtüng, bei der das Öhr in dein wulstförmig erweiterten Ende einer Häkelnadel angebracht ist. Die Vorteile -der Anbringung des Öhrs am Häkelhaken bestehen vor allen Dingen .darin, daß man den Faden 5 nicht durch jede einzelne Schleife ¢ hindurchführen muß, sondern daß man zunächst eine große Zahl von Schleifen q. des Unterfadens hintereinander aufnehmen und dann die Nadel mit dem Faden 5 auf einmal hindurchziehen kann. Diese Maßnahme bewirkt natürlich eine außerordentliche Beschleunigung des Arbeitens.
  • Als Trägergewebe kann jedes beliebige Gewebe verwendet werden. Es hat sich gezeigt, daß man besonders reizvolle Muster erzielen kann, wenn man Erbstüll verwendet. Natürlich kann man an Stelle dessen auch Kanevas oder u. U. sogar Seidengewebe verwenden, und zwar je nach dem gewünschten Verwendungszweck.
  • Als Fadenmaterial für das neue Verfahren kann man jedes bekannte Material verwenden. Für Kissen wird man beispielsweise Wolle verwenden. Es ist andererseits auch beispielsweise möglich, ein ganzes Abendkleid unter Verwendung von Seidenfäden herzustellen.
  • Eine weitere Vereinfachung der neuen E#andarbeitsart kann dadurch erreicht werden, daß das Trägergewebe in an sich bekannter Weise. als Arbeitsvorlage ausgebildet ist, so daß es nicht notwendig ist, wie bei Stickarbeiten, die Maschen auszuzählen.

Claims (7)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Handarbeit, gekennzeichnet durch ein aüf.beiden Seiten eines Trägergewebes bestehendes ornamentales Muster aus zwei Fäden, wobei:der auf der einen Seite des Trägergewebes #angeordnete Faden mit Hilfe einer Schleife des auf der anderen Gewebeseite befindlichen Fadens auf dem Gewebe' befestigt ist.
  2. 2. Verfahren zur Herstellung der Handarbeit nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet; daß ein auf einer Seite eines Trägergewebes angeordneter Faden mit Hilfe von einer aus einem auf der anderen Seite des Trägergewebes befindlichen. Faden, gebildeten Schleife derart auf dem Gewebe befestigt wird, daß durch die , Lage und den Abstand, der Schleifenpunkte ein ornamentales Muster aus beiden Fäden entsteht.
  3. 3. Verfahren zur Herstellung der Handarbeit nach .den Ansprüchen i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß ornamentale Muster durch unterschiedliche Farbe der beiden Fäden erzeugt werden. ¢.
  4. Verfahren zur Herstellung der Handarbeit nach den Ansprüchen i bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die schleifenartige Befestigungsart mit anderen an sich bekannten Stick-, Stopf- oder Häkelmethoden kombiniert wird.
  5. Vorrichtung für das Verfahren nach den Ansprüchen r bis q., gekennzeichnet durch eine mit einem öhr versehene Nadel, die auf der einen Seite in eine Spitze und auf der anderen Seite in einen Häkelhaken endigt.
  6. 6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Nadel einen Fadeneinführungsschlitz besitzt, der mit einer federnden Zunge versehen ist.
  7. 7. Vorrichtung nach den Ansprüchen 5 und 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Zunge des Einführungsschlitzes bis zur hakenförmigen Spitze geführt und an ihrem Ende etwas aufgebogen ist.
DEH140674D 1934-07-15 1934-07-15 Handarbeit und Verfahren zu ihrer Herstellung Expired DE619777C (de)

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