AT16824B - Verfahren zur Herstellung von weißen und farbigen Indigo-Reservage-Artikeln. - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von weißen und farbigen Indigo-Reservage-Artikeln.

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AT16824B
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indigo
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Julius Ribbert
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Julius Ribbert
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   Österreichische   PATENTSCHRIFT ? 16824.   



   JULIUS RIBBERT IN   HOLTHAUSEN, LANDKREIS HAGEN   (WESTFALEN). 



  Verfahren zur Herstellung von weissen und farbigen Indigo-Reservage-Artikeln. 



   Der Gegenstand bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung von Indigo-Artikeln, nach welchem die Rückseite der Ware ganz beliebig heller gefärbt werden kann als die Vorderseite. Es ist nämlich gefunden worden, dass die Pappreserven, wie sie gewöhnlich und allgemein bei dem Blaudruckverfahren zur Anwendung kommen, auch bei dem Indigo- 
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 diese Reserven, nachdem sie bei dem Druckverfahren reservierend gewirkt haben, ihre reservierende Wirkung, und zwar auch in der Kontinueküpe weiter beibehalten. 



   Unter Blaudruckverfahren wird, wie dies in den Blaudruckereien üblich ist, das Färbeverfahren für Indigo verstanden, nach welchem die weisse Ware zuerst mit dem Reservepapp bedruckt, dann getrocknet und in die Küpe, die den reduzierten Indigo enthält, gebracht, herausgenommen und an der Luft oxydiert wird. wobei die Ware dann ver-   schiedene   Male in die   Küpo   gebracht und wieder oxydiert wird, je nach der Nuance, die man erzielen will. 
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 und   schliesslich gedämpft, wodurch die Reduktion   des Indigos (durch Glukose) erfolgt. Nach dem Dämpfen wird der Indigo auf der Faser befestigt, was durch Passieren durch Wasser, um das Alkali zu entfernen, und Oxydation an der Luft geschieht.

   Das Blaudruckverfahren unterscheidet sich also von dem Indigo-Druckverfahren im wesentlichen dadurch, dass bei ersterem die Ware in der reduzierten   Indigolosung   getränkt, bei dem letzteren der Indigo nicht reduziert aufgedruckt und erst auf der Ware selbst reduziert wird. 



   Bisher hat man geglaubt, bei dem   Indigo-Druckverfahren könne einzig un'd   allein Schwefel als Reservage dienen ; es hat sich aber gezeigt, dass die   gewöhnlichen Papprescrven   selbst bessere Resultate und klarere Umrisse des Dessins ergeben, als wie die Schwefelreserven. Vermittels dieser Ergebnisse ist man nun in der Lage, sowohl die allgemein   üblichen Verfahren zur Herstellung   von   Indigo-Artikeln ausserordentlich   einfacher zu gestalten, als auch schönere,   reibechtere   Ware mit einer Rückseite, die ganz unabhängig von der Färbung der Vorderseite beliebig hell gefärbit ist, herzustellen. 



   Das Verfahren soll an folgenden Ausführungsbeispielen erläutert werden : Wie ge-   wöhnlich   bei dem Indigo-Druckverfahren wird die Ware mit einem Reduktionsmittel für den Indigo, also z. B. mit einer Glukose- resp. Traubenzuckerlösung von ungefähr 8  Bé. imprägniert und getrocknet.

   Sodann wird entweder auf der   Walzendruckmaschine   oder der Perrotine eine bei dem   Blaudruckvorfahren   übliche Reservepappmasso aufgedruckt von etwa nachstehender Zusammensetzung : 24 kg   Grünspanansatz   (1 Teil   Grünspan, l   Teil Wasser), 
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 14 kg gebrannte Stärke, 32 kg salpetersaures Blei, 20 kg Bleizucker, 40 kg Gummilösung 1 : 1, r)   Kupfernitrat,   2 kg Alaun, oder falls weiss neben Buntreserven erzeugt werden soll, wendet man für beide eine von Bleisalzen freie Reservage nachstehender 

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 der Reserve, wie oben beispielsweise angegeben, nicht streng gebunden ist.

   Die Reserven können in Bezug auf ihre Zusammensetzung auch Änderungen erfahren, wie man andererseits auch noch andere Salze, wie Mangan-, Nickelsalze etc. zum Reservieren benutzen kann. 



   Nachdem die mit der Reserve bedruckte Ware getrocknet ist, wird die bedruckte rechte Seite mit einer alkalischen Indigodruckfarbe   übernatscht   bezw. ganz oder teilweise überdruckt, von beispielsweise folgender Zusammensetzung :   1 leg Maisstärke,   2 kg British 
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 fest. Das Ganze auf 250 kg gebracht. Die Zusammensetzung der Indigodruckfarbe bezüglich ihres Gehalts an Indigo wird natürlich der jeweilig zu erzielenden Nuance entsprechend geändert. 



   Nach dem Überdrucken bezw.   Überflatscllen   mit der Indigodruckfarbe wird gut getrocknet und die Ware wird dann während 20 bis 30 Sekunden in einem entsprechenden Kontinuedämpfer behufs Reduktion des aufgedruckten Indigos gedämpft. Die Ware wird nun entwickelt, indem sie mit Wasser bezw. mit Säure gewaschen wird, wobei auf der bedruckten Seite die echte Indigofarbe mit den ausserordentlich scharfen Musterungen hervorgerufen wird. Die Ware kann nun verwendet oder in ganz beliebiger Weise weiterbehandelt und mit Indigo-oder anderen Farben bezw. Musterungen bedruckt und versehen werden. 



   Die Anwendung der Pappreserve ergibt eine Reihe von Vorteilen. Die Pappreserven können nämlich in bekannter Weise durch Nachbehandeln verändert, z. B. chromiert werden. Es ist weiter gefunden worden, dass die nach dem beschriebenen Verfahren hergestellte Ware noch in der Küpe weitergefärbt werden kann, indem die Pappreserven ihre reservierende Wirkung auch hier noch beibehalten, wodurch sich ganz neue Effekte erzielen lassen. Man könnte natürlich die Ware sowohl in der Senk-als auch der Kontinueküpe ausfärben. Da jedoch die   Kontinueküpe   viele Vorteile bietet und ohne weiteres anwendbar ist, so wird man natürlich die Kontinueküpe vorziehen. 



   Die Ausführung des Verfahrens geschieht folgendermassen : Die wie in Beispiel 1 behandelte Ware, die mit Glukose behandelt, mit der gewöhnlichen Reserve bedruckt, mit Indigo   überflatscht   und gedämpft ist, wird, ohne dass sie vorher gewaschen zu werden braucht, direkt in die   Kontinueküpe   eingeführt und erhält soviel Züge in der Küpe, als wie zur gewünschten Nuancierung der Rückseite erforderlich ist. Wenn die Ware aus der
Kontinueküpe austritt, hat sich der nach dem Indigoverfahren aufgeflatschte und reduzierte Indigo oxydiert und die Rückseite ist ebenfalls gefärbt. Durch den Dämpfprozess im IndigoDruckverfahren haben sich die Reserven sogar noch ausserordentlich verfestigt.

   Wird nun die Ware mit Säure behandelt und gewaschen, so wird der Reservepapp entfernt und die
Ware erscheint mit Dessins versehen, auf der Vorderseite dunkel und auf der Rückseite heller gefärbt. 



   Es ist ersichtlich, dass dieses Verfahren gestattet, ganz unabhängig von der Färbung der Vorderseite die Rückseite beliebig heller zu färben. Mit Schwefelreserve wäre diese
Weiterbehandlung in der Kontinueküpe nicht möglich, da diese Reserve, wie sich gezeigt hat,   keineswegs die Kontinueküpe   aushält, so dass die Dessins nicht weiss bleiben, sondern zerstört und gefärbt werden. 



   Man kann auch natürlich auf der Rückseite, je nachdem, ob man vor der Be- handlung auch Reserve auf die Rückseite aufgedruckt hat, eine beliebige Musterung er- zielen. Überhaupt können, ohne dass an dem Wesen der Erfindung etwas geändert wird, die allgemeinen Modifikationen in den Färbungen durch Ätzreserven u. dgl. vorgenommen werden, auch kann der Pappreserve Schwefelreserve zugesetzt werden. bislang war es nicht möglich, auf der Kontinueküpe bei mit Pappreserven bedruckter
Ware Unterschiede   bezüglich   der Färbung der Vorder-und Rückseite herzustellen. Auf der
Kontinueküpe konnte man nur Ware herstellen, die auf der Vorder-und Rückseite gleich- mässig gefärbt ist.

   Auf der Senkküpe konnte man die Rückseite zwar heller als die Vorder- seite herstellen, dies war jedoch nur dadurch möglich, dass die Ware mit den Rückseiten aufeinandergelegt und auf den Sternreifen aufgespannt wurde, ein Verfahren, welches bei der   Kontinuektlpe   sich nicht ausführen liess. Färbte man aber auf der Senkküpe in der angegebenen Weise, so wurde die Rückseite immer fleckig, man sah ferner an den Kanten der Ware die sogenannten Hakenflecken, ferner konnte man auch die Rückseite nicht beliebig heller färben, wie die Vorderseite. Ausserdem liess sich hier eine gemusterte Rück- seite nicht herstellen, weil die unvermeidlichen Flecke auf der Rückseite der Ware diese ohne weiteres verunstalteten.

   Durch vorliegende Verfahren ist es jedoch nach jeder 

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 Richtung hin möglich, die weitgehendsten Unterschiede in der Färbung der beiden Seiten zu erreichen, was für die Blaudruck-Fabrikation einen ganz bedeutenden technischen Fortschritt bedeutet. Man hat es daher in der Hand, sämtliche Indigoartikel, die seither auf der Senkkupe gefärbt wurden, nunmehr auf   der Kontinueküpe färben   zu können, was unter den oben aufgeführten Vorteilen auch noch den darbietet, dass die Handarbeit bei der Kontinueküpe auf ein Mindestmass beschränkt ist. Ausserdem sind die nach dem Druckverfahren und auf der Indigoküpe hergestellten Färbungen viel brillanter und reibechter. 



   PATENT-ANSPRÜCHE : 
1. Verfahren zur Herstellung von weissen und farbigen Indigo-Reservage-Artikeln, dadurch gekennzeichnet, dass die in bekannter Weise mit einem Reduktionsmittel, wie z. B. 



  Glukose, imprägnierte, dann getrocknete Ware mit einem gewöhnlichen Reservepapp, wie er bei dem Blaudruckverfahren sonst Anwendung findet, eventuell auch unter Zusatz von anderen reservierend oder ätzend wirkenden Stoffen bedruckt, getrocknet und mit einer alkalischen Indigodruckpaste überflatscht oder überdruckt und dann in bekannter Weise gedämpft wird, worauf der Stoff dann entwickelt oder in beliebiger Weise zur Erzeugung anderer Farben oder Effekte weiter behandelt werden kann. 

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Claims (1)

  1. 2. Verfahren zur Herstellung von weissen und farbigen Indigo-Reservage-Artikeln mit dunkler Vorderseite und unabhängig von der Vorderseite hellerer Rückseite unter gleich- zeitiger Anwendung des bekannten Glukoseverfahrens, dadurch gekennzeichnet, dass die in EMI3.1 der aufgebrachte Indigo im Kontinuedämpfer reduziert, dann in die Kontinueküpe gebracht und dort bis zur gewünschten Färbung der Rückseite ausgefärbt und sodann, wie üblich, gewaschen und gesäuert wird. **WARNUNG** Ende CLMS Feld Kannt Anfang DESC uberlappen**.
AT16824D 1902-12-27 1902-12-27 Verfahren zur Herstellung von weißen und farbigen Indigo-Reservage-Artikeln. AT16824B (de)

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