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Verfahren zur Herstellung von N-Carbothionverbindungen der Oxy-carboxy-phenylamine
und deren Derivaten N-Carbothionverbindungen mit der Gruppe
deren Herstellung bereits Gegenstand der Patente 833 0¢o und 891987 ist,
sind wertvolle Mittel zur Bekämpfung von Infektionskrankheiten. Es wurde nun gefunden,
daß zu diesen mit Erfolg verwendeten Mitteln auch N-Carbothionverbindungen der allgemeinen
Formel
zählen, in der Y Wasserstoff, ein Alkalimetall einschließlich Ammonium oder einen
Kohlenwasserstoffrest bedeutet. Die Herstellung dieser Verbindung erfolgt, indem
man aus N-Carbothionverbindungen der Oxy-carboxy-phenylamine der Formel
in der R' Halogen oder eine durch ein Metalläquivalent einschließlich NH4 oder einen
Kohlenwasserstoffrest substituierte oder unsubstituierte S H-Gruppe oder eine Oxalkyl-
oder eine R-N H-Gruppe (R gleich organischer Rest) bedeutet, in bekannter Weise
den Rest HR' abspaltet. Reagenzien, durch welche ,eine solche Abspaltung aus den
alsAusgangsstoffen verwendeten N-Carbothionverbindungen,
vorzugsweise
ihren Ammoniumsalzen, erreicht werden kann, sind, falls R' einen Schwefel enthaltenden
Rest bedeutet, z. B. Halogenameisensäureester, wie Chloramei@sensäureäthylester,
oder Schwermetallsalze, wie Bleiacetat oder Phosgen. Bei Verwendung von Carbothionverbindungen
des 3-4Oxy-4-carboxyphenylamins zur Umsetzung werden besonders wirksame Verbindungen
erhalten. Beispiel i 25 g frisch bereitetes 3-oxy-4-carboxyphenyldithiocarbaminsaures-b-is-Ammoniumsalz
(1/10 Mol) werden in wenig Alkohol aufgeschlämmt und 12 g Chlorameisensäureäthylester
(1/10 Mol) auf einmal zugegeben. Es erfolgt beim Schütteln unter leichter Erwärmung
eine deutliche Reaktion. Der entstandene Salmiak wird nach 3o. Minuten abgesaugt,
das Filtrat auf das doppelte Volumen mit Wasser verdünnt und angesäuert. Der Niederschlag
wird abgesaugt, in Äther gelöst, über Natriumsulfat getrocknet, der Äther im Vakuum
verjagt. und der Rückstand im Exsikkator getrocknet. Das entstandene (3-Oxy-4-carboxy-phenyl)-thiocarbimid
schmilzt bei 158 bis i62' unter Zersetzung. Ausbeute 14,2g (770/0, der Theorie).
Der F. des Thiocarbimids ist nicht sehr charakteristisch. Die Substanz ist sehr
reaktionsfähig und neigt in der Wärme zur Bildung hochschmelzender Polymerisate.
Das reine Senföl ist spielend löslich in Äther, gut löslich in Alkohol, kaum löslich
in Wasser, sehr leicht löslich in N atriumbicarbonatlösung.
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Beispiel e 25 g Di-ammoniumsalz der 3-Oxy-4-carboxyphenyl-dithiocarbaminsäure
werden in Zoo ccm Alkohol gelöst, und mit io%.iger Bleiacetatlösung wird das gelbe
Bleisalz ausgefällt, bis auf weitere Zugabe keine Fällung mehr auftritt. Sehr bald
macht sich die Herausspaltung des H2 S durch Schwarzfärbung des Ansatzes
unter Bleisulfidbildung bemerkbar. .Nach Stehen über Nacht wird der Niederschlag
abgesaugt, das Filtrat mit der gleichen Menge Wasser versetzt und mit verdünnter
Salzsäure angesäuert, wobei ein farbloser Niederschlag ausfällt. Dieser wird äbgesaugt
und mit Äther ausgezogen, wobei die ätherische Lösung gleich zum Ausäthern des wäßrig
alkoholischen Filtrates benutzt wird. Der Rückstand besteht aus einem kleinen Anteil
symmetrischer Bis-(3-Oxy-4-carboxyphenyl)-thioharnstoff. Die Ätherauszüge ergeben,
im Vakuum zur Trockne eingeengt, 8,8g
(475'% der Theorie) des 3-Oxy-4-carboxyphenylthiocarbim@ides
vom F. 158 bis i65° untrer Zersetzung.
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Beispiel 3 26,4 g (1/10 Mol) Di-Ammoniumsalz-der 3-Oxy-4-carboxy-phenyl-di-thiocarbaminsäure
werden fein gepulvert und in Eiskälte mit i5o ccm ioo/oiger Phosgenlösung in Toluol
24 Stunden lang gerührt. Der Niederschlag wird abgesaugt, zur Entfernung des Ammoniumchlorids
mit Wasser gewaschen und mit Äther ausgezogen von einem Rückstand, der aus dem symmetrischen
Bis-(3-Oxy-4-carboxyphenyl)-thioharnsto@ff besteht. Nach Eindunsten der Ätherlösung
erhält man 12,8 g ,(66,5% derTheorie) des 3-Oxy-4-carboxyphenyl-senföls vom F. 163
bis i66° unter Zersetzung.
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Beispiel 4 Die als Ausgangsstoff zu verwendende Oxycarboxyphenyldithiocarbaminsäure
kann ohne Isolierung aus den bei ihrer Herstellung erhaltenen Lösungen als Ausgangsstoff
Verwendung finden, man verfährt dazu in folgender Weise: 15,3 g 3-Oxy-4-carboxy-phenylamin
(1/10 Mol) werden in 79 g PYridin (i Mol) und Zoo ccm Schwefelkohlenstoff gelöst,
worauf mit einer Lösung von 25,49 Jod (2/10 Äquiv.) in 200 ccm -C S2 innerhalb von
3 bis 4 Stunden tritriert wird. Zur Gewinnung des 3-Oxy-4-carboxy-phenyl-senföls
wird die Lösung dann ohne Temperaturerhöhung im Vakuum abdestilliert, bis der Schwefelkohlenstoff
entfernt ist. Die verbleibende eingeengte Pyridinlösung wird mit Wasser verdünnt,
mit verdünnter Salzsäure angesäuert, der Niederschlag nach Kühlen in Eis abgesaugt,
mit Äther aufgenommen, die ätherische Lösung über Natriumsulfat getrocknet. Nach
Abdestillieren des Äthers im Vakuum verbleibt das mikrokristalline 3-Oxy-4-carboxy-phenyl-senföl.
Es ist sehr leicht löslich in Äther, gut löslich in Alkohol, Aceton, sehr schwer
löslich in Wasser, dagegen leicht löslich in Natriumbicarbonatlösung. F. unscharf
um 16.5° unter Zersetzung, Ausbeute 14,1 g (72,3% der Theorie).
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Beispiel s Eine kaltgesättigte ätherische Lösung von 16,7 g Mol) 3
- Oxy - 4 - carbomethoxyphenylamin (F. iig') wurde allmählich unter Rühren mit einer
ätherischen Lösung von 11,5 g (110 Mol) Thiophosgen versetzt, wobei nach Einengen
das rohe 3 - Oxy - q, - carbomethoxyphenyl - i - thiocarbaminylchlorid ausfällt.
Dieses zersetzliche Zwischenprodukt wird sofort mit Wasser angeschlämmt und unter
Rühren kurze Zeit auf dem Dampfbad erwärmt. Unter Abspaltung von i Mol H Cl entsteht
das farblose » 3-Oxy-4-carbomethoxyphenyl-i-thiocarbimi.d, das unter Abkühlen abgesaugt
wird. Ausbeute 15,5 g (35°/o der Theorie). Die Substanz läßt sich aus Alkohol oder
Äther in glänzenden Prismen kristallisieren, sie hat den F. 94 bis 9.5.0.
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Beispiel 6 37,6 g (1/10 Mol) des symmetrischen Bis-(3-Oxy-4-carbomethoxyphenyl)-thioharnstoffs
(F.166/167°) wird mit einer Lösung von 40 ccm konzentrierter H2S 04 in 400 ccm Methanol
16 Stunden auf dem Wasserbad am Rückflußkühler gekocht. Das
Methanol
wird im Vakuum teilweise abgetrieben und das ausgeschiedene Kristallisat; bestehend
aus dem Sulfat des 3-Oxy-4-carbomethoxyphenylamins sowie etwas nicht umgesetztem
Ausgangsmaterial, abgesaugt. Das Filtrat wird mit Wasser ausgefällt und nach Neutralisieren
mit Sodalösung abgesaugt.
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Das rohe 3-Oxy-4.-carbomethoxyphenylthiocarbimid (F. 9.5 bis ioo°)
wird in Äther gelöst, mit Tierkohle behandelt, zur Trockne eingeengt und der Rückstand
aus wenig Alkohol umkristallisiert.
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Farblose Kristalle vom F. 93 bis 95°', Ausbeute 8,o g (38a/o der Theorie).