-
Verfahren zur Herstellung von Diaryldialkyläthyle-nen p-Dioxydiphenyl-dialkyläthylene
und deren Ester sind durch ihre östruserregende Wirkung bekanntgeworden. Man hat
diese Verbindungen aus Desoxyanisoin durch Alkylierung, Umsetzung des alkylierten
Desoxyanisoins nach G r i g n a r d zum tertiären Carbinol, Abspaltung von Wasser,
Entmethylierung und gegebenenfalls Veresterung erhalten. Irrach diesem Verfahren
können nur in den Benzolkernen symmetrisch substituierte Diphenyldialkyläthylene
gewonnen werden. Bei der Alkylierung des Desoxyanisoins verbleibt in der Regel ein
schwer abtrennbares nicht alkyliertes Ausgangsprodukt. Gemäß vorliegender Erfindung
gelangt man zu im Benzolkern symmetrisch oder unsymmetrisch substituierten Diphenyldialkyläthylenen,
im besonderen zu solchen, die im Benzolkern durch Hydroxylgruppen substituiert sind,
wenn man a-Aryldialkylketone durch Einwirken eines Arylmagnesiumhalogenids in den
tertiären Alkohol und diesen in bekannter Weise durch Wasserabspaltung in das Diaryldialkyläthylen
überführt. In den Arylresten vorhandene Substituenten können nachträglich nach an
sich üblichen Arbeitsweisen in andere gewünschte Substituenten umgewandelt werden;
so kann man z. B. Alkoxygruppen zu
Hydroxylgruppen verseifen oder
Halogenatome durch Hydroxylgruppen ersetzen.
R-C H-C O-alkyl > R-CH C O H-R > R-CH C H-R |
alkyl alkyl alkyl alkyl alkyl |
(R = Aryl bzw. substituierte Arylreste) |
Die vorstehend geschilderte neue Synthese von Diaryldialkyläthylenen ermöglicht
die Herstellung der verschiedenartigsten Vertreter dieser Klasse, im besonderen
auch die Herstellung unsymmetrischer Verbindungen. Die Umsetzungen verlaufen durchweg
sehr glatt, so daB sich die genannten Verbindungen auf diesem neuen Wege in besonders
vorteilhafter Weise darstellen lassen.
-
Beispiel 1 9,39 3-(p-Methoxyphenyl)-hexan-4-on in 5o ccm Äther
werden bei o° zu einer Lösung von p-Anisylmagnesiumbromid, die aus i7,i g p-Bromanisol
und 2,49 Magnesium in Gegenwart von ioo ccm Äther hergestellt war, gegeben. Die
Lösung wird 4 Stunden auf dem Wasserbad gekocht. Durch Zugabe von verdünnter Schwefelsäure
bis zur kongosauren Reaktion wird das Grignard-Addukt zersetzt. Die ätherische Schicht
wird abgetrennt, mit Wasser gewaschen, mit Natriumsulfat getrocknet und dann auf
dem Wasserbad eingedampft. Der Rückstand wird im Hochvakuum destilliert. Das 3-(p-Methoxyphenyl)-4-(pmethoxyphenyl)-hexan-4-ol
destilliert bei 186° unter 0,4 mm Druck. Die Ausbeute beträgt 12 g. Aus diesem Carbinol
werden in bekannter Weise, vgl. die Zeitschrift »Nature«, Bd. 141, S. 248 (i938),
durch Wasserabspaltung 7 g 3, 4-Bis-(p-Methoxyphenyl)-hexen-3 vom Schmelzpunkt 124°
erhalten. - Bei der aus der gleichen Zeitschrift bekannten Entmethylierung dieser
Verbindung mit alkoholischer Kalilauge erhält man 5 g 3, 4-Bis-(p-Oxyphenyl)-hexen-3
oder Diäthylstilböstrol vom Schmelzpunkt 17o°.
-
Das als Ausgangsstoff verwendete 3-(p-Methoxyphenyl)-hexen-4-on erhält
man wie folgt: 4-Methoxyi-butenylbenzol (Homoanethol) wird über das Dibromadditionsprodukt
durch Erhitzen mit Calciumcarbonat in Aceton-Wasser-Mischung in das i-(p-Methoxyphenyl)-i-oxy-2-brombutan
umgewandelt, dieses durch Einwirken von Kaliumhydroxyd in alkoholischer Lösung in
das Homoanetholoxyd (Siedepunkt 12o° unter 3 mm Druck) übergeführt, dieses durch
Destillation in das i-(p-Methöxyphenyl)-butan-2-on (Siedepunkt 27o° bei gewöhnlicher
Temperatur, iig° unter 4 mm Druck) umgelagert und aus dem letztgenannten Produkt
mit Äthyljodid in Gegenwart von Natriumäthylat das 3-(p-Methoxyphenyl)-hexan-4-on
vom Siedepunkt i2o bis 122° unter 4 bis 5 mm Druck hergestellt.
-
Beispiel 2 Eine Lösung von 9,3 g 3-(p-Methoxyphenyl)-hexen-4-on in
5o ccm Äther wird bei o° zu einer Lösung von Phenylmagnesiumbromid, die aus 15,7
g Brombenzol und 2,4 g Magnesium in Gegenwart von ioo ccm Äther hergestellt wurde,
gegeben. Die Die oben beschriebenen Umsetzungen entsprechen dem folgenden Reaktionsschema:
Mischung wird 4 Stunden auf dem Wasserbad gekocht. Durch Zugabe von verdünnter Schwefelsäure
bis zur kongosauren Reaktion wird die Magnesiumverbindung zersetzt. Die ätherische
Schicht wird abgetrennt, mit Wasser gewaschen, mit Natriumsulfat getrocknet und
der Äther auf dem Wasserbad abgedampft. Der Rückstand wird im Hochvakuum destilliert.
Das 3-(p-Methoxyphenyl)-4-(phenyl)-hexan-4-ol destilliert bei z83° unter 5 mm Druck.
Die Ausbeute beträgt io g.
-
6 g dieser Verbindung, gelöst in io ccm Methylenchlorid, werden unter
Kühlung mit Eiswasser mit einer Lösung von 5 ccm Phosphortribromid in 5 ccm Methylenchlorid
versetzt. Nachmehrstündigem Stehen bei Zimmertemperatur wird die Lösung in
30 ccm eiskaltes Äthanol gegossen. Es werden etwa ioo ccm Wasser zugegeben,
die Methylenchloridlösung wird abgetrennt und diese noch zweimal mit Wasser gewaschen.
Nach dem Trocknen mit Natriumsulfat wird das Methylenchlorid abgedampft und der
Rückstand destilliert. Das i, 2-Diäthyl-i-p-methoxyphenyl-2-phenyläthylen geht bei
16o° unter 3 mm Druck als farbloses Öl über. Ausbeute 4 g.
-
5 g dieser Verbindung werden mit io g Kaliumhydroxyd in 20 ccm Äthanol
24 Stunden im Druckgefäß auf 2oo° erwärmt. Nach Zugabe von etwa 50 ccm Wasser
wird das Äthanol unter vermindertem Druck abgedampft und die zurückbleibende wäßrige
Lösung mit Äther gewaschen., Die Lösung wird mit verdünnter Schwefelsäure angesäuert.
Das sich hierbei ausscheidende Öl wird mit Äther aufgenommen, die ätherische Schicht
wird abgetrennt, getrocknet und der Äther abgedampft. Das i, 2-Diäthyl-i-p-oxyphenyl-2-phenyläthylen
wird so als dickflüssiges Öl, löslich in Natronlauge, in einer Ausbeute von 3,5
g erhalten. Die Substanz destilliert unter o,i mm Druck bei 135°.
-
Beispiel 3 Eine Lösung von 89 3-Phenyl-pentan-4-on in
50 ccm Äther wird bei o° zu einer Lösung von Phenylmagnesiumbromid, die aus
io g Brombenzol und 1,5 g Magnesium in Gegenwart von 50 ccm Äther hergestellt
war, gegeben. Die Mischung wird einige Zeit auf dem Wasserbad gekocht.. Danach wird
durch Zugabe von verdünnter Schwefelsäure bis zur kongosauren Reaktion die Magnesiumverbindung
zersetzt. Die ätherische Schicht wird abgetrennt, mit Wasser gewaschen, mit Natriumsulfat
getrocknet und der Äther abgedampft. Der Rückstand wird unter vermindertem Druck
destilliert. Das 3-Phenyl-4-phenylpentan-4-ol geht bei 150° unter 5 mm Druck als
farbloses Öl über. Ausbeute io,2 g.
-
8 g dieser Verbindung werden in 2o ccm Methylenchlorid gelöst und
unter Kühlen mit einer Lösung
von 5 ccm Phosphortribromid in 2o
ccm Methylenchlorid versetzt. Nach mehrstündigem Stehen bei Zimmertemperatur wird
die Lösung in 3o ccm eiskaltes Äthanol gegossen. Zur Mischung werden etwa ioo ccm
Wasser gegeben. Die Methylenchloridlösung wird abgetrennt und zweimal mit Wasser
gewaschen. Nach dem Trocknen der Lösung mit Natriumsulfat wird das Methylenchlorid
abgedampft und der Rückstand destilliert. Das i-Äthyl-2-methyl-i, 2-diphenyläthylen
destilliert bei i65° unter 2o mm Druck als farbloses Öl. Die Ausbeute beträgt 6,5
g.
-
Das als Ausgangsstoff verwendete 3-Phenylpentan-4.-on vom Siedepunkt
85° unter 5 mm Druck erhält man durch Einwirken von Äthyljodid auf Phenylaceton
in Gegenwart von Natriumäthylat.
-
Beispiel q.
-
Eine Lösung von 8 g 3-Phenyl-pentan-q.-on in 5o ccm Äther wird bei
o° zu einer Lösung von p-Tolylmagnesiumbromid, die aus 8,5 g p-Bromtolüol und 1,2
g Magnesium in Gegenwart von 50 ccm Äther hergestellt war, gegeben. Die weitere
Verarbeitung erfolgt wie im Beispiel 3. Das 3-Phenyl-q.-p-tolylpentan-q.-ol
geht bei 16o° unter 5 mm Druck als farbloses Öl über. Die Ausbeute beträgt
10,5 g.
-
Die Wasserabspaltung erfolgt wie im Beispiel 3,
Absatz 2, beschrieben.
Das i-Äthyl-i-phenyl-2-methyl-2-p-tolyl-äthylen destilliert bei 135° unter 5 mm
Druck als farbloses Öl. Die Ausbeute ist 8o °/o des berechneten. Beispiel 5 Eine
Lösung von 8 g 3-Phenyl-pentan-4-on in 5o ccm Äther wird bei o° zu einer Lösung
von a-Naphthylmagnesiumbromid, die aus io g a-Bromnaphthalin und 1,2 g Magnesium
in Gegenwart von 50 ccm Äther hergestellt war, gegeben. Die weitere Verarbeitung
erfolgt wie im Beispiel 3 beschrieben. Bei der Destillation erhält man unter gleichzeitiger
Wasserabspaltung sofort das i-Äthyl-i-phenyl-2-methyl-2-a-naphthyl-äthylen als farbloses
Öl vom Siedepunkt i75° unter 5 mm Druck in einer Ausbeute von ii g.