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Dornführung für Rohrstoßbänke Es ist bekannt, den Dorn bzw. die Dornstange
von Rohrstoßbänken im Bereich des Zahnstangenbettes durch Führungen zu führen. Ferner
sind schon Führungen zwischen den einzelnen Ziehringen der Stoßbank angeordnet worden.
Ohne unmittelbar auf Dorn bzw. Dornstange einwirkende Führungen ist bei den bekannten
Ausführungen jedoch der Einlegeteil für die Lochstücke. Dadurch entsteht eine erhebliche
Gefährdung des Dornes, insbesondere bei der Herstellung von Rohren mit kleinem Durchmesser.
Dabei tritt aber noch ein anderer Mangel auf: Wenn man Rohre mit kleinem Durchmesser
und großer Länge herstellen will, verwendet man ein Lochstück mit sehr dicker Wand
in bezug auf den Lochdurchmesser. Die Folge davon ist, daß zwischen den ersten Ziehringen
einschließlich der zwischengeschalteten Führungsringe und dem Stoßdorn und der Dornstange
ein.sehr großer Spielraum verbleibt. Die Ausknickung des Dornes im Bereich der ersten
Ziehringe ist dadurch sehr stark, so daß bleibende Verbiegungen des Dornes und der
Dornstange eintreten können. Es entsteht ein erheblicher Druck zwischen Dorn und
Dornstange und den Ziehringen, der zu nachteiligen Beschädigungen der Dornoberfläche
und der Ziehringe führen kann. Außerdem entsteht ein starkes Schlagen des Dornes
und der Dornstange innerhalb der ersten Ziehringe.
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Um die Mängel der bekannten Einrichtungen zu vermeiden, wird gemäß
der Erfindung vorgeschlagen, zusätzlich zu den üblichen Dornführungen eine weitere
Dornführung vorzusehen, die den Dorn bzw. die Dornstange in Gestalt einer zylindrischen,
entsprechend
der lichten Weite der ersten Ziehringe außen abgesetzten
Hülse umgibt und so längs verschiebbar im Stoßbankbett angeordnet ist, daß sie den
Dorn bzw. die Dornstange im Einlegeteil und im Bereich der ersten Ziehringe führt.
Um das letztere zu erreichen, ist die Führungshülse entsprechend der lichten Weite
der ersten Ziehringe verschieden stark gehalten. Die Anordnung einer derartigen
Führungshülse gibt die Möglichkeit, den Stoßvorgang, der durch den Dorn hervorgerufen
wird, zu unterstützen, indem nämlich die Hülse als Druckstempel verwendet wird.
Zu diesem Zweck werden 'einmal erfindungsgemäß die Bewegungen des Dornes bzw. der
Dornstange und der Führungshülse miteinander gekuppelt, und es wird ferner die Antriebsvorrichtung
für die Hülse gegenüber der des Dornes so abgestimmt, daß erst die vereinigten Kräfte
beider Antriebsvorrichtungen das Werkstück durch die ersten Ziehringe drücken. Dies
ist erforderlich, damit nicht etwa der Druckstempel allein ohne den Dorn das Lochstück
durch den ersten Ziehring hindurchzustoßen versucht oder aber der Dorn allein arbeitet.
Denn in beiden Fällen würden Störungen auftreten, im zweiten Fall. insbesondere
aber wäre es nicht möglich, gerade den Mangel zu beseitigen, der vermieden werden
soll, daß nämlich der Dorn den Boden des Lochstückes durchstößt.
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In der Zeichnung sind zwei Ausführungsformen für die Anordnung der
Hülse in den Fig. z bis 5 dargestellt. Fig. 6 läßt die Kupplung der Bewegungen .und
der Kräfte der Dornantriebs- und Hülsenantriebsvorrichtung erkennen.
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Wie aus den Fig. z und 2 ersichtlich, ist der Dorn a an der Dornstange
b angebracht. Zur Führung dienen im Bereich des Zahnstangenbettes die festen
Führungen_c. Die Ziehringe sind mit dbezeichnet, der Einlegeteil mit e. Die zusätzliche
Führung gemäß .der Erfindung geschieht durch die Führungshülse f, die an :dem Schlitten
g lösbar befestigt ist. Der Außendurchmesser der Hülse ist entsprechend der Zahl
,derRinge"in die sie eintreten ooll, abgestuft, und der lichte Durchmesser hat die
zur Aufnahme des Dornes erforderliche Größe. Die lösbare Befestigung der Hülse ermöglicht
ein Auswechseln derselben, wenn die Bank für eine andere Rohrgröße umgebaut wird.
Zum Bewegen des Schlittens g dienen die beiden hydraulischen Zylinder h.
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Um dem Dorn und der Dornstange in der vorgeschobenen Stellung des
Schlittens g die nötige Führung in dem Bereich zwischen dem Schlitten und den festen
Führungen c zu geben, sind verschiebbare Führungen i angeordnet, die mit Hilfe von
Zugstangen k, L durch die Bewegung des Schlittens g in Stellung gebracht
werden. Nocken in an z. B. den Deckleisten für die Schlittenführung verhindern ein
Mitbewegen der Führungen i durch die Bewegung des Dornes und der Dornstange.
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Das Arbeiten mit der in die ersten Ziehringe einschiebbaren Dornstangenführung
geschieht folgendermaßen: Das Lochstück n wird in den Einlegeteil der Stoßbank eingebracht.
Dann wird die Stoßbank in Tätigkeit gesetzt, und während der Dorn in das Lochstück
einfährt und es durch den ersten Ziehring drückt, wird der Schlitten g so in Tätigkeit
gesetzt, daß das Führungsrohr f dem Werkstück folgt. Sobald das Werkstück n durch
den ersten Ziehring gegangen ist, tritt das Führungsrohr in diesen ein. Es folgt
dem Werkstück weiter, bis es auch in den zweiten Ziehring eintritt und hier zur
Ruhe kommt. Wenn das Werkstück fertiggestellt ist, wird die Dornstange wieder in
die rückwärtige Ruhelage gebracht und ,ein neuer Dorn in die Stoßbank eingelegt.
Zu diesem Zweck besitzen die Führungen auf dem Schlitten g, die verschiebbaren Führungen
i und der erste Teil der festen Führungen e die üblichen Verschlußvorrichtungen.
Das Führungsrohr f ist in dem Teil o zur Aufnahme des Dornes offen ausgebildet.
Erst wenn der neue Dorn eingebracht worden ist, wird durch Zurückfahren des Schlittens
g das Führungsrohr f aus den Ziehringen herausgezogen und der Einlegeteil e der
Stoßbank für das nächste Werkstück frei gemacht.
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In den Fig. g bis 5 ist eine abgeänderte Ausbildung für die in die
ersten Ziehringe einschiebbare Dornstangenführung dargestellt.
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Das Führungsrohr f sitzt an einem wesentlich kürzeren Schlitten g
als im ersten Beispiel. Vor diesem Schlitten ist aber eine als Führung für das Führungsrohr
dienende verschiebbare Führung p angeordnet. Diese Führung verhindert ein etwaiges
seitliches Ausweichen des Führungsrohres f, wenn der Dorn das Werkstück durch den
ersten Ziehring drückt. Die Führung p ist durch Abstandsstangen q
mit z. B.
der letzten der verschiebbaren Führungen i verbunden. Die übrigen verschiebbaren
Führungen i sind, wie im ersten Beispiel, mit den Zugstangen k und L versehen, von
denen sie beim Einschieben des Führungsdornes f in die ersten Ziehringe in Stellung
gebracht werden. Das Instellungbringen dermit -der Führung p verbundenen Führung
i erfolgt dadurch, daß der Schlitten g die Führung p vor sich herschiebt.
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In diesem Beispiel verhindern die Stangen k, l und q ein Mitgehen
der Führungen i mit der Bewegung des Dornes und der Dornstange. Die Arbeitsweise
mit dieser Anordnung ist dieselbe wie im ersten Beispiel.
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Aus Fig. q. ist nun weiterhin zu ersehen, wie die Hülse f als Druckstempel
in Verbindung mit dem Stoßdorn wirkt und damit den Stoßvorgang unterstützt.
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Um die eingangs erwähnte Kupplung der Bewegungen und Kräfte der Antriebsvorrichtung
der Hülse und der Antriebsvorrichtung des Dornes zu erhalten, kann- eine Einrichtung
vorgesehen werden, wie sie in Fig. 6 schematisch dargestellt ist.
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Der Reiter r, der die Zahnstange s der Stoßbank mit der Dornstange
b verbindet, trägt einen Nokken t, der gegen eine wegschwenkbare Klinke u
zur Anlage kommt. Die Klinke u ist mit dem Plunger des Pumpenzylinders
v verbunden. Eine Leitung w
verbindet diesen Zylinder mit den Zylindern
h, die das als Druckstempel wirkende Führungsrohr f verschieben. In die Leitung
w ist ein Druckregulierventil x eingeschaltet. In der Ruhelage liegt der
Pumpenplunger
an der Stellspindel y an. Eine Kurvenbahn z steuert die Klinke u so, daß sie nach
einem bestimmten Weg außer Eingriff mit dem Nocken t kommt.
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Die Wirkungsweise der in Fig.6 dargestellten Vorrichtung ist folgende:
Zu Beginn eines neuen Arbeitshubes haben die Stoßbankteile die dargestellte Stellung.
Der Abstand des Nockens t von der Klinke u ist durch Betätigung der Stellspindel
y so eingestellt worden, daß dann, wenn bei dem Anfahren der Stoßbank der Nocken
t gegen die Klinke u stößt, die Stirnfläche des Stoßdornes um ungefähr die Tiefe
des Loches des Lochstückes vor der Stirnfläche des Führungsrohres f vorsteht. Nun
wird der Plunger des Pumpenzylinders v mit derselben Geschwindigkeit wie das Stoßgestänge
vorbewegt, wodurch, da die Querschnittsfläche des Pumpenplungers dieselbe ist wie
die Druckfläche der Kolben der Zylinder h zusammen, auch das Führungsrohr f dieselbe
Geschwindigkeit annimmt wie das Stoßgestänge. Kommt das Werkstück mit dem Ziehring
in Berührung, dann kommt es einen Augenblick zur Ruhe, weil das Regulierventil x
so eingestellt ist, daß der Druck in den Zylindern la nicht ausreicht, um das Werkstück
durch den Ziehring zu drücken. Der Stoßdorn geht allein weiter vor und kommt mit
dem Boden des Werkstückes in Berührung, und von diesem Augenblick an wird das Werkstück
durch die Wirkung des Dornes und des Führungsrohres durch den Ziehring gedrückt.
Das während dieser Zeit von dem Pumpenzylinder v zuviel geförderte Wasser wird von
dem Ventil x ins Freie abgeführt. Hat das Führungsrohr f die äußerste Stellung erreicht,
dann wird das noch von der Pumpe v geförderte Wasser restlos ins Freie befördert.
Bald darauf gelangt aber die Klinke u in den Bereich des gekrümmten Teils ider Kurvenbahn
z und wird außer Eingriff mit dem Nocken t gebracht, wodurch die Pumpe während des
restlichen Hubes des Stoßgestänges außer Tätigkeit bleibt. Beim Herausziehen des
Führungsrohres f aus,den Ziehringen wird das aus den Zylindern k verdrängte Wasser
in die Pumpe gefördert. Dann wird so viel Wasser .in .die Pumpe v nachgefüllt, bis
deren Plunger an der Stellspindel y zur Anlage kommt.