Eine gattungsgemäße Innenhochdruckumformanlage
ist aus der
DE 196
286 88 C1 bekannt. Dort ist eine Innenhochdruckumformanlage
beschrieben, welche eine Schnellbefülleinrichtung für das Befüllen eines
Hohlprofils, das in der vom Oberteil und Unterteil des Umformwerkzeuges
der Anlage gebildeten Gravur eingelegt ist, mit Druckfluid beinhaltet. Nach
einem Ausführungsbeispiel
ist die Schnellbefülleinrichtung
durch zwei Befüllvorsätze gebildet,
die einander gegenüberliegend
an der Außenseite
des Umformwerkzeuges angebaut sind. Die Befüllvorsätze weisen eine Durchgangsbohrung
auf, in die jeweils ein Axialstempel eintaucht, mittels dessen das in
das Umformwerkzeug eingelegte Profil an beiden Enden abgedichtet
werden soll. Während
der eine Befüllvorsatz
eine Befüllbohrung
aufweist, die in die Durchgangsbohrung einmündet, besitzt der andere Befüllvorsatz
eine Auslaufbohrung, bei der das Druckfluid nach vollständiger Befüllung austreten kann.
Der Befüllvorgang läuft wie folgt ab: Der Axialstempel
befindet sich in einer von seiner Abdichtstellung zurückgezogenen
Position, bei der die Mündung
der Befüllbohrung
in die Durchgangsbohrung freigegeben ist. Nun wird über eine
Druckfluid leitung, die mit einem Wasserreservoir verbunden ist und
in der gegebenenfalls eine Druckfluidpumpe integriert ist, das Druckfluid über die
Befüllbohrung
in die Durchgangsbohrung und von da aus in das Hohlprofilinnere
gefördert.
Da die Querschnittsöffnung
der Befüllbohrung
wesentlich größer ist
als der axiale Durchgangskanal innerhalb des Axialstempels, mittels
dessen im Hohlprofil ein Innenhochdruck erzeugbar ist, tritt das
Druckfluid nicht in einem hochenergetischen Strahl in das Hohlprofil,
sondern es wird ein so großes
Volumen an Druckfluid eingeleitet, dass das Hohlprofil geflutet
wird. Hierdurch wird schnell und vollständig die im Hohlprofil vorher
befindliche Luft verdrängt,
wobei diese über
die Auslaufbohrung des anderen Befüllvorsatzes entweicht.
Nach vollständiger Befüllung werden die Axialstempel
so angetrieben, dass sie die Befüllvorsätze vollständig durchdringen
und die Enden des Hohlprofils abdichten. Die Mündungsöffnung der Befüllbohrung
des einen Befüllvorsatzes
und die Ausmündungsöffnung der
Auslaufbohrung des anderen Befüllvorsatzes
werden dabei durch die Axialstempel gesperrt. Ist nun die Umformung
des Hohlprofils und dadurch seine Aufweitung mittels des Innenhochdruckes
beendet, wird das Druckfluid entspannt und die Stempel aus den Befüllvorsätzen herausgezogen. Anschließend werden
die an das Umformwerkzeug angebauten Befüllvorsätze demontiert, damit das Umformwerkzeug öffnen kann.
Schließlich
wird das fertig geformte Hohlprofil aus dem Umformwerkzeug entnommen.
Obwohl die Herstellungszeit zur Herstellung des Hohlprofils durch
das schnelle Befüllen verkürzt wird,
wird dieser Zeitgewinn durch die für die Entnahme des Hohlprofils
erforderliche langwierige Demontage der Befüllvorsätze überkompensiert. Montage und
Demontage der Befüllvorsätze sind
zudem handwerklich relativ aufwendig, so dass die beschriebene Innenhochdruckumformanlage
für die Serienproduktion,
bei der angestrebt wird, in möglichst
kurzer Zeit viele Hohlprofile umzuformen, aufgrund der entstehenden
Montagepausen gänzlich untauglich
ist.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine
gattungsgemäße Anlage
dahingehend weiterzubilden, dass in einfacher Weise die Großserientauglichkeit
der Herstellung innenhochdruckumgeformter Hohlprofile erreicht wird,
zu der eine in die Anlage integrierte Schnellbefülleinrichtung zur Befüllung des Hohlprofils
verwandt wird.
Die Aufgabe ist erfindungsgemäß durch
die Merkmale des Patentanspruches 1 gelöst.
Dank der Erfindung kann nun der Befüllvorsatz
mittels der Transportvorrichtung in einfacher Weise an das Umformwerkzeug
herangeführt
und während
des Befüllvorganges
dort gehalten werden, wobei die Vorrichtung nach der Befüllung den
Befüllvorsatz
wieder in eine umformwerkzeugferne Stellung bringt. Hierbei entfallen
Montage und Demontage, so dass die damit verbundene Zeit eingespart wird.
Der Aufwand zum Hinführen
und zum Zurückziehen
des Befüllvorsatzes
erfordert nur einen geringen Aufwand und bedarf nur einer geringen
Transport- und Positionierungszeit. Hierzu sind beispielsweise voll
programmiert gesteuerte Handlingseinrichtungen wie Roboter denkbar.
Da der Befüllvorsatz
nicht am Umformwerkzeug angebaut ist, kann dieses nach Abschluss
der Umformung des Hohlprofils nahezu unmittelbar im Anschluss daran
geöffnet werden
und aus diesem das fertig geformte Hohlprofil entnommen werden sowie
mit einem neuen, noch umzuformenden Hohlprofil beschickt werden.
Dadurch wird die Taktzeit derart drastisch verkürzt, dass der Herstellungsprozess
des Hohlprofils, bei dem zur Innenhochdruckumformung vor Beginn
eine Schnellbefüllungseinrichtung
zur Befüllung
des Hohlprofils verwandt wird, großserientauglich ist.
In einer besonders bevorzugten Weiterbildung
der Erfindung nach Anspruch 2 bildet der Axialstempel die Transportvorrichtung,
wobei der Befüllvorsatz
auf dem in axialer Richtung relativ zu diesem verschiebbar angeordnet
ist. Aufgrund der Verwendung des Axialstempels als Transportvorrichtung wird
die gesamte Innenhochdruckumformanlage in ihrem Aufbau erheblich
vereinfacht, da die Transportfunktion von bereits bestehenden Bestandteilen
der Anlage übernommen
wird. Damit der Axialstempel nach der Befüllung des Hohlprofils über den
am Umformwerkzeug angedockten Befüllvorsatz das Hohlprofil zum
Aufweitprozess abdichten kann, sind der Befüllvorsatz und der Axialstempel
zueinander in axialer Richtung relativ verschiebbar ausgestaltet. Durch
die Übertragung
der Funktion der Transportvorrichtung auf den Axialstempel ergibt
sich weiterhin der Vorteil, dass der Befüllvorsatz nicht noch separat auf
die Gravur des Umformwerkzeuges ausgerichtet werden muss, da der
Axialstempel, um abdichten zu können,
auf die Gravur schon ausgerichtet ist und somit auch die Ausrichtung
des Befüllvorsatzes übernimmt.
In einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung der
Erfindung nach Anspruch 3 ist der Befüllvorsatz nach Art einer Glocke
ausgebildet. Durch den zum Umformwerkzeug offenen Innenraum der
Glocke kann aufgrund seines besonders großen Querschnittes eine relativ
große
Bandbreite von Hohlprofilen unterschiedlich großen Durchmessers schnell geflutet werden,
wobei es auch apparativ von Vorteil ist, dass nun nur ein einziger
Befüllvorsatz
für viele
Hohlprofile unterschiedlichen Durchmessers seine Anwendung finden
kann. Des weiteren können
auch in den voluminösen
Innenraum der Glocke mehrere Befüllbohrungen,
die in der Wandung des Befüllvorsatzes
ausgebildet sind, einmünden,
sodass der große
Innenraum der Glocke besonders schnell mit Druckfluid gefüllt werden
kann, was in der Folge die Befüllzeit des
Hohlprofils verkürzt.
In einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung nach
Anspruch 4 weist der Axialstempel einen umformwerkzeugnahen Anschlag
auf. Des weiteren enthält
die Anlage eine Vorrichtung, mit der der Befüllvorsatz während des Befüllens am
Umformwerkzeug gehalten ist. Durch die Vorrichtung wird erreicht,
dass der Befüllvorsatz
beim Heranfahren des Axialstempels an das Umformwerkzeug an dessen
Außenseite fixiert
wird. Je nach Haltekraft führt
dies zu einer mehr oder minder starken Abdichtung des Befüllvorsatzes
am Umformwerkzeug. Zum anderen wirkt der Anschlag, der einen Gegenanschlag
an der dem Umformwerkzeug zugewandten Seite des Befüllvorsatzes
besitzt, als Mitnahmeelement für
den Befüllvorsatz,
wenn die Aufweitung des Hohlprofils beendet und der Axialstempel
in seiner Rückzugsbewegung begriffen
ist. Dadurch kann der Befüllvorsatz
vom Umformwerkzeug abheben, ohne vom Axialstempel herunterzugleiten.
Bezüglich
der Verlässlichkeit
der Funktion des Befüllvorsatzes
einerseits und der später
zu bewirkenden Abdichtfunktion des Axialstempels andererseits ist
es ungemein wichtig, dass der Axialstempel bei der Anlage des Befüllvorsatzes
am Umformwerkzeug während
dem Befüllvorgang
in einer vom Umformwerkzeug zurückgezogenen
Position steht und noch einen ausreichenden Verschiebeweg zum Umformwerkzeug
hin besitzt, sodass er in der Umformphase des Hohlprofils abdichtend
in dieses hineinfahren kann. Für
eine leichtgängige
relative Verschiebbarkeit des Befüllvorsatzes und des Axialstempels
zueinander ist es förderlich,
wenn dies reibungsarm abläuft,
was beispielsweise durch ein Gleitlager auf dem Axialstempel bewerkstelligt
werden kann. Um einen angemessenen Halt beziehungsweise gegebenenfalls
sogar eine angemessene Anpresskraft des Befüllvorsatzes am Umformwerkzeug
zu gewährleisten
sind mehrere Lösungen möglich. Beispielsweise
ist es denkbar, dass der Axialstempel von einem Hohlstempel umgeben
ist, der unabhängig
vom Axialstempel steuerbar ist und den Befüllvorsatz wenigstens während der
Zeit des Befüllens
mit einer Anpresskraft beaufschlagt. Alternativ sind auch verfahrbare
Stifte denkbar, die in gleicher Weise wie der Hohlstempel an der
Rückseite
des Befüllvorsatzes
angreifen und diesen während
des Befüllvorganges
an die Außenseite
des Umformwerkzeuges drücken.
Als weitere Alternative bezüglich der
Haltgebung des Befüllvorsatzes
am Umformwerkzeug ist es denkbar, dass an diesem Mittel, wie beispielsweise
eine Rastvorrichtung, angeordnet sind, in die der Befüllvorsatz
beim Andocken eintauchen und dort verrasten kann. Um die Verrastung nach
erfolgter Aufweitung des Hohlprofils zu lösen, kann dieses durch eine
geeignete Ansteuerung der Rastvorrichtung geschehen oder in einfacher
Weise durch die Rückzugsbewegung
des Axialstempels, bei der dann der Befüllvorsatz am umformwerkzeugnahen
Anschlag des Axialstempels anliegt, nach Übersteigen einer bestimmten
Rastkraft aus der Rastvorrichtung ausrastet.
In einer bevorzugten Weiterbildung
der Erfindung nach Anspruch 5 ist die Vorrichtung zum Halten des
Befüllvorsatzes
am Umformwerkzeug eine Druckfeder, mittels derer der starre Befüllvorsatz
außenseitig
an einen radial nach außen
stehenden Absatz des Axialstempels abgestützt ist. Durch die Verwendung
der Druckfeder wird die Schnellbefüllungseinrichtung und damit
die Innenhochdruckumformanlage wesentlich vereinfacht, da die Druckfeder
keine separate Steuerung zum einen erfordert und zum anderen in
denkbar einfacher weise auf dem Axialstempel positioniert werden
kann. Die Druckfeder drückt den
Befüllvorsatz
wirkungsvoll gegen das Umformwerkzeug und den umformwerkzeugnahen
Anschlag des Axialstempels. In der Abdichtbewegung des Axialstempels
ergibt sich durch die Druckfeder zusätzlich eine besonders starke
Dichtung, da die Federkraft durch deren Kompression in der Abdichtbewegung
des Axialstempels zunimmt und dabei die Anpresskraft des Befüllvorsatzes
am Umformwerkzeug extrem gesteigert wird. Nach erfolgter Umformung des
Hohlprofils wird die Axialkraft des Axialstempels, die er zum Abdichten
braucht, aufgehoben, wodurch die Druckfeder entlastet wird. Infolge
dessen spreizt sich die Druckfeder auf und erleichtert dadurch das Lösen des
Axialstempels aus dem Hohlprofil, da dieser dort gegebenenfalls
aufgrund einer metallischen Abdichtung mit dem Hohlprofilende verklemmt
ist, indem sie diesen aufgrund ihrer Entspannung nach außen drückt.
In einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung der
Erfindung nach Anspruch 6 ist an der dem Umformwerkzeug zugewandten
Stirnseite des Befüllvorsatzes
eine umlaufende Dichtung angeordnet. Durch die vorzugsweise als
Elastomerring ausgebildete Dichtung werden zum einen die Stirnseite
des Befüllvorsatzes
und die Anlagefläche
des Umformwerkzeuges vor Verschleiß geschont und zum anderen wird
beim Befüllvorgang
eine Befüll-Leckage verhindert.
In einer weiteren besonders bevorzugten Weiterbildung der Erfindung
ist der Befüllvorsatz
ein flexibler Balg, der am Axialstempel im Bereich der Durchgangsbohrung
befestigt ist. Obwohl der Balg auf dem Axialstempel befestigt ist,
kann aufgrund der Flexibilität
des Balges der Axialstempel zum Abdichten in axialer Richtung relativ
zum Balg verschoben werden, wobei der Balg in der Abdichtbewegung
vom Axialstempel eingedrückt
wird. Aufgrund seiner ansonsten festen Anordnung am Axialstempel
wird der Balg aus der Axialbewegung des Axialstempels heraus beim
Annähern
an das Umformwerkzeug in einfacher Weise an die Außenseite
des Umformwerkzeuges angedrückt.
Andere andrückende
beziehungsweise haltgebende Vorrichtungen für den Befüllvorsatz am Umformwerkzeug,
wie diese bei einer starren Ausführung
des Befüllvorsatzes
erforderlich sind, können
hier in einfacher Weise entfallen. Aufgrund der Elastizität des Balges
sind auch kei ne Abdichtmittel an der Stirnseite des Balges bei der
Anlage am Umformwerkzeug notwendig, da die entsprechenden Dichtelemente
von dem Balg selbst gebildet werden. Der Balg weist des weiteren
Federungseigenschaften auf, die den Axialstempel nach erfolgter Umformung
des Hohlprofils und antriebsseitiger Entlastung wieder in seinen
Nichtgebrauchszustand zurückstellen.
Hierbei geht auch der Balg in seine nicht eingedrückte Form
zurück.
Somit sind auch hier keine gesonderten Mittel zum Zurückführen des
Axialstempels in seine Nichtgebrauchsstellung notwendig.
In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der
Erfindung nach Anspruch 8 weist der Befüllvorsatz eine Entlüftungsbohrung
auf. Hierdurch wird in einfacher Weise erreicht, dass mittels Befüllvorsatzes
gleichzeitig das Hohlprofil befüllt
und die in diesem anfänglich
befindliche Luft abgeführt
werden kann. Des weiteren kann auch die bei Ausgestaltung des Befüllvorsatzes
als Glocke in deren Innenraum befindliche Luft über die Entlüftungsbohrung
entweichen. Die Entlüftungsbohrung
ist in vorteilhafter Weise oberhalb der Werkzeuggravur im Befüllvorsatz
angeordnet.
In einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung der
Erfindung nach Anspruch 9 weist der Befüllvorsatz eine Ablaufbohrung
auf. Die Ablaufbohrung befindet sich in einem geodätisch gesehen
unteren Abschnitt des Befüllvorsatzes
und ist während
des Befüllvorganges
gesperrt. Die Ablaufbohrung dient dem Zweck, dass nach erfolgter
Umformung des Hohlprofils und Zurückziehen des Axialstempels
aus dem Hohlprofil das im Hohlprofil und dem Befüllvorsatz befindliche Druckfluid
gezielt abgeführt
werden kann. Hierdurch können
Druckfluidressourcen eingespart werden.
In 1 ist
eine Innenhochdruckumformanlage 1 dargestellt, welche ein
Umformwerkzeug 2 beinhaltet, das sich aus einem Obergesenk 3 und
einem Untergesenk 4 zusammensetzt. Die Gravuren 5 des
Obergesenks 3 und des Untergesenks 4 bilden einen
Formraum 6 für
ein darin einzulegendes hier schon eingebrachtes umfänglich geschlossenes Hohlprofil 7.
Die Innenhochdruckumformanlage 1 weist des weiteren zumindest
einen Axialstempel 8 auf, mittels dessen das eingelegte
Hohlprofil 7 an einem Ende 9 abdichtbar ist und
der einen axialen Durchgangskanal 10 aufweist. Der Durchgangskanal 10 ist
rückseitig
des Axialstempels 8 an eine Fluidhochdruckerzeugungsanlage
angeschlossen, wodurch in der Gebrauchsstellung des Axialstempels 8 über den
Durchgangskanal 10 im Hohlprofil 7 zu dessen Aufweitung
ein Innenhochdruck mit Druckfluid erzeugbar ist. Zusätzlich enthält die Innenhochdruckumformanlage 1 noch
eine Schnellbefülleinrichtung 11,
welche einen nach Art einer Glo cke ausgebildeten Befüllvorsatz 12 enthält, der
in seiner Wandung eine Befüllbohrung 13 besitzt,
deren Durchmesser größer ist
als der Durchmesser des Durchgangkanals 10 des Axialstempels 8. Über die
Befüllbohrung 13 wird
das Hohlprofil 7 mit Druckfluid in von dem jeweiligen Hohlprofilende 9 zurückgezogener Position
des Axialstempels 8 im Niederdruckbereich unter einem Druck
von etwa 1 bis 50 bar befüllt
und damit geflutet. Der Befüllvorsatz 12 besitzt
ein Durchgangsbohrung 14, welche der Axialstempel 8 während des
Umformprozesses des Hohlprofils 7 durchragt. Der Befüllvorsatz 12 ist
mit einer Transportvorrichtung verbunden, die den Befüllvorsatz 12 zum Befüllen in
eine Anlagestellung am Umformwerkzeug 2 bringt und nach
der Befüllung
in eine umformwerkzeugferne Stellung führt.
In den vorliegenden Ausführungsbeispielen der 1 und 2 wird die Transportvorrichtung vom Axialstempel 8 selbst
gebildet, wobei der Befüllvorsatz 12 mit
seiner Durchgangsbohrung 14 auf dem Axialstempel 8 in
axialer Richtung relativ zu diesem verschiebbar angeordnet ist.
Der Befüllvorsatz 12 kann
anstelle einer Glockenform auch jede andere beliebige Form aufweisen,
wobei es für
eine schnelle luftblasenfreie Befüllung von Vorteil ist, wenn
der Befüllvorsatz 12 einen
voluminösen
Innenraum 15, wie hier gezeigt ist, besitzt. Der Befüllvorsatz
kann aus Stahl, Kunststoff, einem Leichtmetall oder sonstigen geeigneten
Baustoffen gebildet sein. An seiner Durchgangsbohrung 14 besitzt
der Befüllvorsatz 12 einen
in den Innenraum 15 eingeschlagenen Führungskragen 16 zum
Führen
des Axialstempels 8. An der dem Umformwerkzeug 2 zugewandten
Stirnseite 17 des Befüllvorsatzes 12 ist
eine umlaufende Dichtung 18 in Form eines O-Ringes angeordnet.
Neben seiner Befüllbohrung 13,
anstelle derer auch mehrere Befüllbohrungen
angeordnet sein können,
ist im oberen Bereich des Befüllvorsatzes 12 eine
Entlüftungsbohrung 19 zum
Abführen
der im In nenraum 15 des Befüllvorsatzes 12 und
im Hohlprofil 7 befindlichen Luft ausgebildet. In einem
unterhalb der Gravur 5 befindlichen Bereich des Befüllvorsatzes 12 ist
in diesem eine Ablaufbohrung 20 ausgebildet, an die eine Ablaufleitung
angeschlossen sein und über
die nach der Umformung des Hohlprofils 7 das Druckfluid
aus diesem und dem Innenraum 15 des Befüllvorsatzes 12 abgeleitet
werden kann. Der auch in seiner Nichtgebrauchsstellung in den Innenraum 15 des
Befüllvorsatzes 12 hineinragende
Axialstempel 8 weist im Anschluss an den Führungskragen 16 des
Befüllvorsatzes 12 einen
umformwerkzeugnahen Anschlag 21 in Form eines Hartstoffringes
auf, der auf der Mantelfläche
des Axialstempels 8 befestigt ist. Die Innenhochdruckumformanlage 1 enthält des weiteren
eine Vorrichtung, mittels derer der starre Befüllvorsatz 12 während des
Befüllens
am Umformwerkzeug 2 gehalten ist. Diese Vorrichtung, die
auf mechanischen oder hydraulischen Wirkprinzipien basieren kann,
ist hier durch eine Druckfeder 22 gebildet, mittels derer der
starre Befüllvorsatz 12 mit
seiner Außenseite 23 an
einem radial nach außenstehenden
Absatz 24 des Axialstempels 8 abgestützt ist.
Zum Ablauf des Herstellungsprozesses
wird zuerst ein Hohlprofil 7 in die Gravur 5 des
Umformwerkzeuges 2 eingelegt, wonach dieses geschlossen wird.
Der Axialstempel 8 fährt
nun an das Umformwerkzeug 2 heran, bis der Befüllvorsatz 12 mit
seiner Dichtung 18 der Stirnseite 17 an dem Umformwerkzeug 2 anliegt.
Um eine ausreichende Abdichtung zu erhalten, wird der Axialstempel
eine kurze Wegstrecke weiter in Richtung des Umformwerkzeuges 2 verschoben,
wodurch die Druckfeder 22 etwas komprimiert wird, sodass
der Befüllvorsatz 12 durch
die Federkraft FD gegen das Umformwerkzeug 2 gedrückt wird.
Alsdann wird ein Druckfluid über
eine Fluidleitung aus einem Fluidreservoir durch die Befüllbohrung 13 und
dem Innenraum 15 des Befüllvorsatzes 12 in
das Hohlprofilinnere 25 eingeleitet, wodurch das Hohlprofil 7 geflutet
wird. Die Luft innerhalb des Hohlprofils 7 und des Innenraums 15 des
Befüllvorsatzes 12 entweicht
dabei durch die Entlüftungsbohrung 19.
Nach der Befüllung
des Hohlprofils 7 wird der Axialstempel 8 weiter
in Richtung des Umformwerkzeuges 2 verfahren, wodurch die
Druckfeder 22 noch weiter komprimiert wird und der Befüllvorsatz 12 noch
stärker
an das Umformwerkzeug 2 angepresst wird. Im weiteren ist
es auch denkbar, bei der Verwendung von zwei Axialstempeln 8,
die beide Enden 9 des Hohlprofils 7 abdichtend
verschließen
und denen jeweils eine Schnellbefülleinrichtung 11 zugeordnet
ist, die Befüllbohrung 13 nur
bei dem einen Axialstempel 8 und die Entlüftungsbohrung 19 bei dem
anderen Axialstempel 8 vorzusehen. Dabei wird beim Befüllen über die
Befüllbohrung 13 die
im Hohlprofil 7 befindliche Luft durch den Volumenstrom
des Druckfluids mitgerissen und entweicht über die Entlüftungsbohrung 19 des
anderen Stempels 8 nach außen.
Zum Befüllen des Hohlprofils 7 wird
wie gehabt der Axialstempel 8 in Richtung des Umformwerkzeuges 2 verfahren,
bis der Balg 27 an der Außenseite des Umformwerkzeuges 2 anliegt.
Um eine abdichtende Anpressung des Befüllvorsatzes 12 zu erhalten,
wird der Axialstempel 8 eine kurze Wegstrecke weiter in
Richtung des Umformwerkzeuges 2 verschoben, wodurch der
Balg 27 ein wenig eingedrückt wird, jedoch infolge seiner
Elastizität
vorgespannt wird, so dass die Vorspannkraft in eine Anpresskraft des
Befüllvorsatzes 12 am
Umformwerkzeug 2 umgesetzt wird. Anschließend wird
der Innenraum 15 des Balges 27 über die
Befüllhülse 28 beziehungsweise
deren Befüllbohrungen 29 mit
Druckfluid befüllt,
welches automatisch weiter in das Hohlprofil 7 hineinfließt und dieses
flutet. Die Luft im Balg
27 und im Hohlprofil 7 entweicht
durch die Entlüftungsbohrung 19.
Die beim vorigen Ausführungsbeispiel
geschilderte Alternative der Luftabführung ist auch hier denkbar.
Nach Abschluss des Befüllvorganges
wird der Axialstempel 8 soweit vorverfahren, bis sein Stempelkopf 26 in
das Ende 9 des Hohlprofils 7 hineintaucht und
das Hohlprofil 7 dabei abdichtet. Hierbei wird der Balg 27 noch
stärker
eingedrückt
und die Anpresskraft des Befüllvorsatzes
am Umformwerkzeug 2 wird dadurch erheblich gesteigert.
Nach dem Einleiten des Druckfluids über den Durchgangskanal 10 des
Axialstempels 8 und der Erzeugung eines Innenhochdrucks
im Hohlprofilinneren 25 beginnt die Umformung beziehungsweise
Aufweitung des Hohlprofiles 7, bis dieses an der Gravur 5 des
Umformwerkzeuges 2 anliegt. Danach öffnet die Ablaufbohrung 20,
die im unteren Bereich des Balges 27 ausgebildet ist, sodass
das innerhalb des Hohlprofils 7 und des Innenraums 15 des
Befüllvorsatzes 12 unter Normaldruck
stehende Druckfluid in einfacher Weise abgeführt werden kann. Schließlich erfolgt
die Entlastung des Axialstempels 8, wonach dieser durch die
Rückfederung
des elastischen Balges 27 in seine Nicht-Gebrauchsstellung
zurückgeführt wird.
Bei Einsetzen des Antriebs des Axialstempels 8 in Rückzugsrichtung
hebt schließlich
der Balg 27 vom Umformwerkzeug 2 ab, wonach dieses
geöffnet
werden kann und das Hohlprofil 7 entnommen werden kann.