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Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von insbesondere für Zylinderschlösser
bestimmten Schlüsseln Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung
zur Profilierung von Schlüsseln, die insbesondere für Zylinderschlösser bestimmt
sind und bei welchen durch das Einführen des Schlüssels' die Zuhaltungen in- die
für die Öffnung erforderliche Lage gebracht werden.
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Um bei Schlössern dieser Arteine möglichst hohe Sicherheit zu gewährleisten,
ist man bestrebt, eine ziemlich große Anzahl von Schlüsselkombinationen zu schaffen;
dies stößt jedoch auf Schwierigkeiten, da die nachfolgende, Herstellung eines, entsprechenden
Schlüssels verhältnismäßig schwierig ist auch dann, wenn ,der Schlüssel eine auf
die Art der Kombination hinweisende Bezeichnung trägt. Der Erfindung liegt die Aufgabe
zugrunde, das Herstellungsverfahren, der Schlüssel zu vereinfachen und vor allen
Dingen dafür zu sorgen, daß jeder nachgefertigte Schlüssel dem Original genau entspricht.
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Das erfindungsgemäße Verfahren, besteht darin, .daß man die hintereihanderliegenden
Zähme des Flachschaftes eines Schlüssels mit Hilfe von je einem der jeweiligen Zahnform
entsprechenden Werkzeug zeitlich hintereinander ausschneidet. Dabei kann, man sogar
in der Weise verfahren, diaß man aus einem Band zeitlich hintereinander unter Abschneiden
auf die geeignete Länge .die Profile ausschneidet und den ausgeschnittenen, abgeschnittenen
Bandteil sodann mit einem Griff vereinigt.
Eine Vorrichtung zur
Durchführung des Verfahrens besteht darin, daß eine Mehrzahl vor Schneidwerkzeugen
je verschiedener Art einander zugeordnet sind, jedem Schneidwerkzeug ein die i Einführung
des zu schneidenden Schlüssels begrenzender, durch Fortschaltung in seiner Lage
veränderbarer Anschlag zugeteilt ist. Die Werkzeuge können auch hintereinander,
mindestens zur einen Seite einer Bandführung artgeordnet sein und der Bandführung
kann ein das Band haltendes, hin und her gehendes, ein das Band fortschaltendes
Organ sowie veränderbare, die hin und her gehende Bewegung begrenzende Anschläge
zugeteilt sein.
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Die, Zeichnung zeigt Ausführungsformen einer Vorrichtung zur Durchführung
des erfin:dungsgemäßen Verfahrens, und zwar -Fig. i einen für ein: Zylinderschloß
bestimmten Schlüssel im Aufriß, Fig. 2 einen anderen Schlüssel im Aufriß unter gleichzeitiger
Darstellung der Schnittwerkzeuge, Ei,g. 3 eine Draufsicht auf eine, Ausschneidevorrichtung
bei Weglassung des die Schneidestempel haltenden, zu bewegenden Trägers, Fig. 4
einen Schnitt nach Linie A-B der Fig. 3 bei gleichzeitiger Darstellung- des Schneidwerkzeugträgers,
Fig. 5 einen Schnitt nach Linie. C-D der Fig. 3, Fi:g. 6, eine andere Ausführungsform
einer Vorrichtung schematisch in Draufsicht.
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Um die Herstellung des Schlüssels, bestehend aus dem Griffs und dein
Schaftb, gemäß der Fig. i vornehmen zu können, wird nach einem vorbestimmten Kombinationsplan
verfahren. Der Schlüssel der Fig. i .ist bestimmt für sieben Zuhaltungen und weist
demzufolge sieben Nveaupunkte auf. Da einzelne der Niveaupunkte auf gleicher Höhe
liegen, ergeben. sich vier verschiedene Lagen, .die in der Fig. i mit den Bezugszeichen
i, 2, 3 und 4 versehen sind. Die tiefste, d. h. .die der Mittellängsachse am nächsten
liegende Höhenlage, ist mit der Ziffer i bezeichnet, .die nächst höhere Lage mit
der Ziffer 2, usw., so daß ,der Schlüssel der Fig. i durch .die Zahlenkombination
i-4-3-i-i-4-2 gekennzeichnet ist. Diese Kennzeichnung, welche auf dem Schlüssel
durch eine Zahl oder durch einen Buchstaben vermerkt sein kann., ist ausschlaggebend
für die Nachfertigurig .des Schlüssels.
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Der Flachschaft 6 .des Schlüssels ist an .den beiden gegenüberliegenden
Längskanten profiliert, und zwar in der Weise, daß -der Abstand zwischen zusammerrgehÖrigeav
oberen: und unteren . aktiven Punkten des Schlüssels (Zahn und Vertiefung) in jeder
aktiven. Zone der gleiche ist, so daß die Profilierung der einen Kante das Negativ
der Profilierung der anderen Kante -darstellt.
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Für das Einführen des Schlüssels werden die einzelnen, den Zähnen
und den diesen gegenüberliegenden-Vertiefungen zugehörigen ZuhaItungen in .die entsprechende
Lage selbsttätig dadurch gebracht, daß. die Zähne b@zw. Vertiefungen durch Schrägflächen.
im Winkel von 45° zur Längsachse begrenzt sind. Dadurch ist die, Möglichkeit gegeben,
daß zum Ausschneiden eines Schlüssel profils. mit vier Höhenlagen in allen möglicher
Kombinationen nur vier Stempel, d. h. vier Werk zeuge, erforderlich sind.
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Wie aus Fig. 2 ersichtlich, ist zum Ausschnetder .des Zahnes 4 der
Fig. i .das Stempelpaar 7 und 7' erforderlich, für die Höhenlage 3 das Stempelpaar
8 und 8,11, für die Höhenlage 2 das Stempelpaar 9 und 9a und für die Höhenlage i
das Stempelpaar io und iod. Jeder Stempel und jede Matrize .besitzen .drei Schnittflächen,
nämlich eine mittler Fläche, die der Längsachse .des Schlüssels parallel läuft und
zwei flankierende Schnittflächen, welche zur mittigen Schnittfläche im Winkel von
45° verlaufen. Die Fbrm jedes Stempels und jeder Matrize ist symmetrisch, und, die
Abstände der aktiven Schlüsselverzahnungen sowie die Stärke der Zuhaltungen des
Schlosses sind solche, daß die Symmetrieachsen, der Werkzeug.. und die Mittelachsen
der zugehörigen: Zuhaltungen zusammenfallen. Die Schnittpunkte aller flankierenden
Schnittflächen liegen auf einer Geraden, die der Schlüssellängsachse parallel ist.
Außerdem ist der Abstand: x von Schnittpunkten, gebildet durch die .die flankierenden
Schnittflächen bestimmenden Geraden und die den: höchsten aktiven Schlüsselzahn
berührende, der Schlüssellängsachse parallele Gerade, kleiner als der Abstand y
zwischen den Mittelachsen zweier benachbarter aktiver Zahnelemente bzw.- Vertiefungen
des zu bildenden -Schlüssels.
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Die einzelnen Schnittstempel der in Fig. 3 dargestellten Ausschneidevorrichtung
sind mit der Zahl der durch sie bestimmten Höhenlage bezeichnet, z. B, mit i, 2.,
3 oder 4. Soll daher der Schlüssel der Fig: i mit der dargestellten Zahnkombinati,on
i-4-3-i-i-4-2 hergestellt werden, so wird zunächst mit dem Stempelpaar io und ioa,
welches mit i bezeichnet ist, der erste Schnitt ausgeführt, sodann zeitlich :nachfolgend
der nächste mit dem Stempelpaar 7 und 7a, bezeichnet mit4 usw.
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Gemäß den Fig. 3, 4 und 5 sind die Stempelpaare 7, 7a, 8, 8a,
9, 911 und io, ioa in einem gemeinsamen, maschinell auf und ab bewegbaren Träger26
inForm vonBolzen22befestigt, @dienächst ihren freien Enden Abflachungen tragen,
aus denen die Stempelform 23 hervorsteht. Die Bolzen 22 sind in Führungen.- 24 einer
-Grundplatte; i i geführt, die zwischen: je zwei Bolzen 22 die Matrizen i2 trägt.
Die Matrizen, 12 sind mit einer Nut 215 versehen, .welche der Führung eines erhabenen
Mittelsteges 2i .des Schlüssels dient. Ist dieser an Stelle eures erhabenen Steges
mit einer Längsnut versehen, so liegt irr, der Nut der Matrize eine entsprechende
Schiene, die zum einen Teil in -die Matrizennut, zum .anderen. Teil in die Schlüsselnut
eingreift.
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Die Matrizen sind mit Hilfe von Schrauben. 13
auf der Grundplatte
i i befestigt. Der Schlüsselschaft wird also zwischen zwei ,die Stempelform 23 tragender.-
Bolzen 2t2 auf der Grundplatte i i einschoben. Seine -Ein@schubgröße muß natürlich
begrenzt sein.. Zu diesem Zweck sind die Begrenzungsanschläge i8'_ in Form von Stäben
vorgesehen,
die durch einen gemeinsamen Rücken 18 gehalten sind.
Der Rücken 18 ist auf einer Schiene 16 befestigt, die mit Hilfe von Führungsbolzen
15 in Führungen der Grundplatte i i geführt ist und unter dem Einfluß von Federn
17 steht, die bestrebt sind, die Schiene 16 in möglichst großem Abstand von der
Grundplatte i i zu halten. Die, Bolzen 15
sind an zwei gegenüberliegenden
Seiten mit gegenläufigen Verzahnungen ig und iga versehem. Die Zähne ig und iga
liegen um die Hälfte der Zahnabstände gegeneinander versetzt. Die Grundplatte i
i ist mit Schlitzen versehen, in welchen Schaltplatten 2o angeordnet sind, die in
Durchbrechungen von den Bolzen 15 durchsetzt werden. Die gegenüberliegenden Kanten
der Durchbrechungen der Schaltplattem 20 sind schneidenförmig ausgebildet in solcher
Weise, daß sie mit der zugehörigen. Verzahnung ig bzw. iga im Förtschaltsinn in
Wechselwirkung zu treten vermögen. Die Schaltplatten 2o sind durch Federn!
69 von unten her belastet und werden -durch diese Federn gegen die Enden
29 von Stoßelementen 28 gedrückt, die in, der Trägerplatte 26 befestigt sind. Die
Trägerplatte 26 wird beim Stempelhub nach Bunten bewegt. Dabei werden ,die Stoßelemente
28 mitgenommen. Sie drücken auf die Schal.tplatte@ 20. mit der Folge, daß zunächst
-die Verzahnung iga freigegeben wird, wodurch die Bolzen 15 unter dem Einfluß der
Federn 17 um eine halbe Zahnlänge nach außen gedrückt werden. Geht die Trägerplatte
26 wieder zurück, so tritt die Schaltplatte 2o außer Eingriff mit den Zähnen ig,
so daß der Bolzen 15 wieder um die halbe Zahnabst.andlänge unter dem Einfluß -der
Federn 17 nach' außen gedrückt wird. Nach A'bschluß eines Preßhubes, ist also die
Stange 16:, die den Rücken: i8 der Anschläge 189 trägt, um eine ganze Zahngröße
der Zähne ig nach außen gedrückt, und .diese Strecke entspricht dem Abstand der
Niveaupunkte des Schlüssels.
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Zur Herstellung des Schlüssels verfährt man in einfacher Weise derart,
daß man, den Schlüssel, dessen Kombination man kennt, zunächst in. das die Ziffer
i der Kombination tragende Stempelpaar einführt, ausschneidet, um sodann den: Schlüssel
in dasjenige Stempelpaar einzuführen, welches die Ziffer der nachfolgenden Niveaupunkte
aufweist usw. Bei jedem Schneidhub erfolgt selbsttätig die Fortschaltung der Anschläge
18a, so daß jedes Profil im richtigen Abstand vom anderen. Profil ausgeschnitten
wird und die Schlüsselform schließlich die gewünschte Kombination aufweist.
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In der Fig. 6 ist eine Einrichtung dargestellt, die es ermöglicht,
Schlüssel sozusagen am laufenden Band auszuschneiden. Die Stempel 7 bis
10 sind zu beiden Seiten einer Führung einer Grundplatte 32 .angeordnet.
Die Führung ist dazu bestimmt, ein Flachband 30, zu führen:, von. welchem mit Hilfe
von durch Schrauben 34 auf der Platte 32 befestigten- Schnittwerkzeugen 35 die einzelnen
Schlüsselschaftstücke abgeschnitten. werden. Die abgeschnittenen" profilierten Schlüsselschaftstücke
werden: nachträglich mit einem Griff in beliebiger Weise vereinigt. Um .das Band'
30 an bestimmter Stelle mit einem der Schneidwerkzeuge 7 bis io zu bearbeiten.,
vom denen jedes natürlich besonders betätigt wird, muß das Band 30 je nach
der Lage des: Werkzeuges 7 bis io gegenüber dem Niveaupunkt auf dem Schlüssel hin
und her geschoben werden. Zu .diesem Zweck ist auf der Grundplatte' 32 ein Schlitten
37 geführt, der auf pneumatischem Wege hin und her bewegt werden kann. Auf dem Schlitten
37 ist ein zweiter Schlitten 39 angeordnet. Der Schlitten 39 ist mit einer
Verzahnung 57 versehen, mit welcher eine um einen Drehpunkt 62 verschwenkbare Sperrklinke
64 in Wechselwirkung steht. Die Klinke 64 ist bestrebt, unter dem Einfluß einer
Feder 65 in Eingriff mit der Verzahnung 57 zu treten. An, der anderen Längskante
besitzt der Schlitten 39 eine gleichartige Verzahnung 56, mit der in Wechselwirkung
steht eine um den Punkt 6,1 verschwenkbare Klinke 63, die unter dem Eingriffseinfluß
einer Feder 66, steht. Die Klinke 63 ist auf einer verschiebbaren Stange 58 befestigt,
die in Führungen 59 und 6o des, Schlittens 37 begrenzt verschiebbar ist. Die Verschiebbharkeit
der Klinke 63 entspricht .dem Abstand zweier Zähne 56. Die Stange 58 steht natürlich
ebenfalls unter .dem Einfluß der Feder 66, die bestrebt ist, die Stange 58 samt
Klinke 63 nach rechts, zu verschieben. Die Stange 58 trägt eine Verlängerung 67,
,die in Wechselwirkung mit einem festen Anschlag 68 der Platte 32 steht.
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Auf der Platte 32 sind verstellbare Anschläge 43, 44 45 und 46 angeordnet,
die durch Tasten 51, 52, 53 und 54 über Gestänge 47, 4,8, 49 und So in Arbeitsstellung
verbracht werden können. Die Gestänge 47 bis 5o sind auf einem gemeinsamen Bolzen
55 verschwenkbar angeordnet. Der Schlitten 37 trägt einen Fortsatz 41, .dessen wirksame
Begrenzung 42 dazu bestimmt ist, mit ,den Anschlägen 43 bis 46 in Wechselwirkung
zu treten. Der Schlitten 39 ist des. weiteren. mixt einem Bolzen 40 versehen:,
der dazu bestimmt ist, in Durchlochungen 31 des Bandes 30 eingeführt zu werden.
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Mit Hilfe dieser Einrichtung können vom Band . die Schlüsselschäfte
ausgeschnitten werden. Das Band wird in der Pfeilrichtung auf die Führung gebracht
und, wenn der Schlitten 37 die rechte Endlage einnimmt, mit einer Durchlochun.g
31 auf den Bolzen 40' gelegt. Ist das geschehen, so wird auf pneumatischem Weg der
Schlitten: 37 nach links gerückt. Der Schlitten 39 wird zufolge der
Wirkung der Klinke 64 mitgenommen. In der gezeichneten Endstellung wird das Band
durch Betätigung des Schnittwerkzeu:gea 35 abgeschnitten. Sodann, wird der Schlitten
37 wieder zurückbewegt, und es wird diejenige Taste 51, 52, 53 oder 54 gedrückt,
welche diejenige Ziffer trägt, die bei der Kombinationsbezeichnung des Schlüssels
an erster Stelle steht. Der Schlitten, 37 wird pneumatisch wieder nach links bewegt;
seine Bewegung wird durch den: entsprechenden Anschlag 43, 44, 45 oder 46 begrenzt.
In. dieser Lage wird der erste Ausschnitt durch eines der Werkzeuge 7 bis io vorgenommen.
Ist das geschehen, so werden nach Niederdrücken des- entsprechenden Anschlages 43
bis
j6 der Schlitten wieder hach rechts bewegt und der nun der Schlüsselkombination
entsprechende Anschlageingestellt usw.
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Bei jedem Rückschub des Schlittens 37 nach rechts tritt die Verlängerung
67 in Eingriff mit dem Anschlag 68, und damit wird der Schlitten 39 gegenüber dem
Schlitten 37 um eine Zahngröße fortgeschaltet. Das ist diejenige Größe, die dem
Abstand zweier Niveaupunkte beim Schlüssel entspricht. Nach völligem Ausschneiden
eines Bandabschnittes wird das Band mit dem nächstfolgenden Loch 31 in den Bolzen
4oi eingehängt usw. Die, einzelnen Stempelpaare 7 bis io werden unabhängig voneinander
bewegt, und zwar hydraulisch oder pneumatisch, zweckmäßig .in Abhängigkeit von dem
Drücken; der Tasten 51 bis 54.