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Verfahren zur Herstellung von Sulfonaten Überraschenderweise wurde
gefunden, daß Sultone sich mit Kohlenwasserstoffverbindungen von Metallen der 1.,
2. und 3. Gruppe des Periodischen Systems glatt umsetzen unter Bildung von Salzen
organischer Sulfonsäuren. Als Metallkohlenwasserstoffverbindungen kommen die in
bekannter Weise herstellbaren metallorganischen Verbindungen in Betracht, z. B.
die nach Grignard erhältlichen magnesiumorganischen Verbindungen, weiter Verbindungen
von der Art des Lithiumbutyls oder Natriumphenyls sowie des Fluorennatriums. Zur
Durchführung der Umsetzungen ist es nicht erforderlich, die Metallverbindungen in
Substanz zu isolieren, es ist vielmehr zweckmäßig, die in Lösung oder Suspension
gewonnenen Metallverbindungen direkt mit den Sultonen zur Umsetzung zu bringen.
Die so leicht zugänglichen Sulfonate sind in Wasser meist gut löslich; beim Ansäuern
mit Essigsäure, vielfach auch mit Mineralsäure bleiben die wäßrigen Lösungen klar.
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Die nach dem angegebenen Verfahren technisch außerordentlich leicht
zugänglichen Sulfonate sollen verwendet werden als Reinigungs-, Netz- und Textilhilfsmittel,
als pharmazeutische Produkte, sowie als Vor- und Zwischenprodukte für Farbstoffe.
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Beispiel 1 Man löst in 25 Gewichtsteilen Alkohol 1,15 Teile Natrium,
gibt zu der Alkoholatlösung 8,4 Gewichtsteile Fluoren und loo Gewichtsteile Dekahydronaphthalin.
Man erhitzt nun so lange am absteigenden Kühler, bis kein Alkohol mehr übergeht,
und gibt, nachdem das Gemisch etwas abgekühlt ist, 7 Gewichtsteile des Sultons
der
Oxybutansulfonsäure (z. B. erhältlich nach Beispiel i des Patentes 887 34i) zu.
Die Umsetzung erfolgt sehr schnell unter Erwärmen und wird durch längeres Erhitzen
auf 15o bis i8o° vervollständigt. Im Vakuum wird das Dekahydronaphthalin abdestilliert
und der feste Rückstand zwecks Entfernung nicht umgesetzten Fluorens erschöpfend
mit Äther extrahiert. Man erhält io Gewichtsteile eines in Wasser leicht löslichen
Pulvers der wahrscheinlichen Zusammensetzung
Die wäßrige Lösung der Verbindung zeigt gut netzende und reinigende Eigenschaften.
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Beispiel 2 28 Gewichtsteile Fluoren werden in 5o Gewichtsteilen Xylol
gelöst, die Lösung wird mit 7,8 Gewichtsteilen feingepulvertem Natriumamid versetzt
und am Rückflußkühler. bis zum Aufhören der Ammoniakentwicklung erhitzt (3 bis ¢
Stunden) ; zu dem so gebildeten, in dem Xylol suspendierten Fluorennatrium werden
unter Rühren 27 Gewichtsteile des Sultons der Oxybutansulfonsäure langsam eingetropft.
Unter stark positiver Wärmetönung bildet sich das im Xylol unlösliche Umsetzungserzeugnis,
das nach Beendigung der Reaktion als schwachgelbliches Pulver von gleichen Eigenschaften,
wie sie das nach Beispiel i erhaltene aufweist, in einer Ausbeute von über 5o Gewichtsteilen
isoliert werden kann.
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Verwendet man an Stelle des Sultons der Oxybutansulfonsäure entsprechende
Mengen anderer Sultone, z. B. des Sultons der Oxyisopentansulfonsäure (z. B. erhältlich
nach Beispiel 4 des Patentes 887 34i), so erhält man in analoger Weise Salze von
Sulfonsäuren entsprechender Zusammensetzung und ähnlichen guten Eigenschaften in
gleichfalls sehr guten Ausbeuten.
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Beispiel 3 Aus 2,7 Gewichtsteilen Bromäthyl und o,6 Gewichtsteilen
Magnesium wird in bekannter Weise eine ätherische Lösung von Äthylmagnesiumbromid
hergestellt. Dazu werden 3,4 Gewichtsteile Sulton der Oxybutansulfonsäuren unter
Rühren zugetropft. Unter stark positiver Wärmetönung bildet sich ein farbloser Niederschlag,
dessen Abscheidung durch kurzes Erwärmen nach Beendigung des Zufließens des Sultons
vervollständigt wird. Man isoliert das gebildete Salz durch Absaugen und erhält
es in einer Ausbeute von 7,5 Gewichtsteilen; in Wasser ist dasselbe leicht löslich.
Der Verbindung kommt wahrscheinlich folgende Formel zu C, H13 ' S O3 '
Mg Br .
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Die Verbindung kann z. B. als Zwischenprodukt zu weiteren Umsetzungen
Verwendung finden. Beispiel 4 Aus 3,9 Gewichtsteilen Brombenzol und o,6 Gewichtsteilen
Magnesium wird in üblicher Weise eine ätherische Lösung von Phenylmagnesiumbromid
hergestellt. Die Lösung wird unter Rühren tropfenweise mit 3,4 Gewichtsteilen des
Sultons der Oxybutansulfonsäure versetzt. In stark exothermer Reaktion bildet sich
ein farbloser Niederschlag. Zur Beendigung der Reaktion wird noch einige Zeit erhitzt.
Das durch Absaugen in einer Ausbeute von 7,5 Gewichtsteilen erhaltene Salz der wahrscheinlichen
Zusammensetzung
ist in Wasser leicht löslich. Das Erzeugnis kann, zweckmäßig nach Verwandlung in
das Natriumsalz z. B. durch Umsetzung mit einer Lösung von Soda und Abtrennung des
Magnesiumcarbonats, auf Grund seiner kapillaraktiven Eigenschaften als Netzmittel
verwendet werden.
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Beispiel 5 Zu einer aus 3,9 Gewichtsteilen Brombenzol und
0,35 Gewichtsteilen Lithium in 3o GewichtsteilenÄther in bekannter Weise
hergestellten Lösung von Phenyllithium läßt man 3,4 Gewichtsteile des Sultons der
Oxybutansulfonsäure zutropfen. Unter positiver Wärmetönung scheidet sich ein farbloser
Niederschlag ab; man isoliert durch Absaugen und erhält 5 Gewichtsteile eines farblosen
hygroskopischen Pulvers, das in Wasser leicht löslich ist; die wäßrige Lösung besitzt
netzende Wirkung.
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Nimmt man an Stelle des Sultons der Oxybutansulfonsäure andere Sultone,
so erhält man in analoger Weise Produkte mit ähnlichen Eigenschaften.