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Winkelmeßvorrichtung mit Grobeinstellung und einem Mikroschrauben,
Betriebe mit angeschlossener Zählvorrichtung zur Feineinstellung Die Erfindung bezieht
sich auf eine Winkelmeßvorrichtung mit Grobeinstellung und einem Mikroschraubengetriebe
mit angeschlossener Zählvorrichtung zur Feineinstellung. Zweck der Erfindung ist
es, eine Winkelmeßvorrichtung zu schaffen, die es ermöglicht, das Meßergebnis von
vornherein in einen konstanten Teil grober Angleichung an das endgültige Meßergebnis
und in einen veränderlichen zusätzlichen Restteil zu zerlegen. Diese Aufgabe wird
bei einer Winkelmeßvorrichtung mit Grob- und Feineinstellung mittels Mikroschraubengetriebes
dadurch gelöst, daß der das optische Glied, z. B. bei einem Sextanten der Spiegel,
tragende Teil zum Zwecke der Grobeinstellung von dem Mikroschraubengetriebe der
Feineinstellung zwangsläufig entkuppelt und nach Beendigung der Grobeinstellung
selbsttätig wieder eingekuppelt wird.
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Nach einer weiteren Ausbildung der Erfindung ist das Mikroschraubengetriebe
für die Feineinstellung mit einer derart ausgestalteten Zählvorrichtung verbunden,
daß das Ergebnis einer Serie, beispielsweise von sechs Feineinstellungsmessungen,
als Mittelwert derselben unmittelbar von der Zählvorrichtung abgelesen werden kann.
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Bei der Lösung der Hauptaufgabe als auch bei der Lösung dieser weiteren
Aufgabe trägt sie Sorge dafür, daß durch die Grobeinstellung keine
Beeinträchtigung
des Genauigkeitsgrades entsteht, obwohl dafür die Grobeinstellungsvorrichtung von
dem Mikroschraubengetriebe getrennt werden muß. Die Sicherung dieses Genauigkeitsgrades
wird dadurch erzielt, daß die Grobeinstellung stets nur innerhalb einer Serie von
festliegenden Kastenlöchern erfolgen kann, die auf dem gleichen Teilkreis liegen
und einen festliegenden. Abstand voneinander, z.iB:. von 5°, haben, was einer Drehung
des Lichtstrahles um 1o0 entspricht. Diese Grobeinstellungseinheit ist für alle
Fälle kleiner als der Feineinstellungsbereich mittels des Mikroschraubengetriebes
und für sich von der Vorrichtung ablesbar. Die Mittelwertermittlung erfolgt lediglich
von einer Serie von Feineinstellungsmessungen. Angenommen, die Grobeinstellung stünde
auf 30'
und die Mikroschraube sowie das Zählwerk befände sich in der Nullstellung.
Es wird dann zunächst mittels der Mikroschraube fein eingestellt, wobei ein sechstel
Teil der Mikroschraubenablesung auf das "Zählwerk übertragen wird. Die Zählwerkskupplung
wird dann durch Zurückziehen eines Hebels ausgekuppelt, `die Mikroschraube auf Null
zurückgestellt und der Hebel wieder losgelassen. Die erste der sechs Einstellungen
istdamit.dann beendet. Diese Folge von Handhabungen wird darauf sechsmal wiederholt,
wobei jedesmal ein Sechstel der Mikroschraubenablesung auf das Zählwerk übertragen
wird, das zum Schluß den Mittelwert der sechs einzelnen Feineinstellungen zeigt.
Beim Ablesen liest der Beobachter zunächst die Grobeinstellungsskala für.die Zehnergrade
und dann das Zählwerk für die Einergrade und Minuten ab.
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Die Zeichnung gibt ein Ausführungsbeispiel der Erfindung an einen
Sextanten als Winkelmeßvorrichtung. Die Anordnung der beschriebenen Kupplung zwischen
der Grob- und der Feineinstellung kann in beliebiger Form geändert werden. Die Zeichnungen
zeigen nur die Teile des Sextanten, die für das Verständnis der Erfindung notwendig
sind.
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Fig. i ist eine Seitenansicht des Sextanten in seiner üblichen Gebrauchsstellung;
Fig.2 ist eine entsprechende Querschnittsdarstellung; jedoch ist der Sextantenspiegel
in horizontaler Lage gezeichnet, und es sind einige Teile des inneren Getriebes
zur Verdeutlichung fortgelassen; Fig. 3 ist eine Ansicht des Sextanten in Richtung
des Pfeiles ,A der Fig. i ; Fig. 4 ist eine Ansicht des Sextanten in Richtung des
Pfeiles B der Fig. 2 ; Fig. 5 ist ein Querschnitt durch den Sextanten entsprechend
der Lage der Fig. 4; Fig.6, 7, 8 stellen im vergrößerten Maßstabe Einzelteile des
Abstellgetriebes dar; dabei ist Fig. 6 eine Aufsicht auf das Abstellgetriebe, Fig.
7 ein Schnitt nach der Linie VII-VII der Fig.6. Fig.8 ein Schnitt nach der Linie
VIII-VIII der Fig. 6.
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Der Sextantenspiegel ist mit i bezeichnet und wird in einem Rahmen
2 gehalten, der quer über die Oberfläche einer Kreisplatte oder -scheibe 3 verläuft
und auf dieser befestigt ist. Auf der Scheibe' 3 sind mittels der Platten 4 und
der Schrauben 5 drei Zapfen 6 befestigt, die durch die Platte 3 hindurchgreifen
und auf der dem Spiegel gegenüberliegenden Seite der Scheibe hervorstehen (Fig.
2). Diese drei Zapfen 6 sind im Abstand von 12o0 gegeneinander versetzt.
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Ein Schwenkhebel ? hat ein vorstehendes verbreitertes kreisförmiges
Kopfstück 8, das etwas größer im Durchmesser gehalten ist als die Scheibe 3 und
im Boden eine Kreisplatte g (Fig. 2) trägt, die auf dem Kopfstück 8 des Hebelarmes
7 mittels Schrauben fo befestigt ist. Die Platte g besitzt entsprechend den drei
Zapfen 6 drei Gruppen von Rastbohrungen il (vgl. Fig. 3). Diese Bohrungen il haben
unter sich einen Abstand von je 5°, und die Gruppen sind im Abstand von 12o0 zueinander
versetzt, so daß die Bohrungen i i und die Zapfen 6 ,in allen Verstellagen genau
ineinandergreifen. Der Hebelarm 7 besitzt einen durchgehend konischen Lagerzapfen
12, der in einem Konuslager 13 des Gehäuses 14 des Sextanten ruht.
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Die Zapfen 6 werden in den Rastbohrungen i i unter der Wirkung einer
Konusspiralfeder 15 gehalten, die sich mittels eines Ringes 16 gegen das Ende des
Konuszapfens 12 und gegen das Innere eines Drehknopfes 17 abstützt, der am Ende
einer die Scheibe 3 tragenden Welle 18 befestigt ist. Wird der Knopf einwärts gedrückt,
so wird die Scheibe 3 mit ihrem Zapfen 6 aus den Bohrungen i i entfernt und kann
gleichzeitig mit ihrem Spiegel i durch Drehen des Knopfes 7 in eingedrückter Stellung
um 5'°1 oder ein Mehrfaches davon gedreht werden, bis die Zapfen 6 wieder gegenüber
der nächsten oder,aniderer nachfolgender Bohrungen jeder Gruppe stehen. Wird der
Knopf dann losgelassen, so können die Zapfen 6 in die Bohrungen eingreifen. Jede
Drehung der Scheibe 3 um 5°, in bezug auf den Hebel 7, bewirkt eine Drehung um 1d'
des Lichtstrahles, der vom Spiegel i reflektiert wird. Diese Drehbewegung stellt
die Grobeinstellung des Sextanten dar. Die freien Enden der Zapfen 6 können abgerundet
sein; es können auch andere Mittel vorgesehen sein, die ein -Eingleiten der Zapfen
6 in die Bohrungen i i beim Loslassen des Knopfes 17 ermöglichen, auch wenn die
Drehung nicht genau um 5° oder ein Vielfaches davon erfolgt ist. Durch Anordnung
von zehn Bohrungen in jeder Gruppe, wie gezeichnet, erhält der Sextant einen Grobregulierbereich
von völlig go'°'. .Das Ergebnis der Einstellung wird durch eine Kennmarke angezeigt,
die auf einen Vorsprung ig (Fig. 3 und 4) der' Scheibe 3 angebracht ist und mit
einer Skala 2o des Gehäuses zusammenwirkt. Die Feineinstellung des Sextantenspiegels
erfolgt durch eine Schwenkbewegung des Hebels 7 in seinem Konuslager 12, 13 und
geht über einen Bereich von ungefähr 71/20'. Diese Schwenkbewegung wird mittels
eines Mikroschraubengetriebes ausgeführt. Es sei aber an dieser Stelle hervorgehoben,
daß die Mittelachse des Konüszapfens 12 die wahre Drehachse des Spiegels ist. Die
Anordnung der Zapfen und Bohrungen für die Grobeinstellung, wie sie vorher beschrieben
worden
ist, kann als Einfügung einer zweiten gedachten Drehachse des Spiegels betrachtet
werden, die jedoch nicht Exzentrizitätsfehler herbeiführt, wie sie üblicherweise
bei der Verwendung zweier konzentrischer Drehachsen vorkommen. Die Spindel 18 wirkt
hier nur als Führungsglied und nicht als Drehachse. Es ist daher nicht notwendig,
diese Welle mit äußerster Genauigkeit in das Zentrum des Konuszapfens 12 einzuführen.
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Das freie Ende des Hebelarmes 7 trägt einen Zapfen 21, der von einer
Hülse 22 umgeben ist, die quer in ein angespitztes Kopfstück 23 (Fig. 5) eingreift.
Die Spitze 2.1. dieses Kopfstückes 23 ist gegen eine Feder 25 gelagert, die vom
Gehäuse 14. getragen wird. Das Kopfstück 23 sitzt am Ende einer Mikrometerschraube
26, die sich in einer Gleitführung in bezug auf das Kopfstück 23 zwar frei drehen
kann, aber dieses Kopfstück bei seiner Längsverschiebung mitnimmt. Die Mikrometerschraube
26 greift in ein Innengewinde des Lagerbockes 27 ein und besitzt einen vollständig
zylindrischen Teil 28, der an seinem freien Ende eine mit Gleitnasen versehene Scheibe
29 trägt. Diese Scheibe 29 greift in Nuten 30 ein, die auf der Innenfläche
einer Trommel 31 angeordnet sind. Der zylindrische Teil 28 der Mikrometerschraube
ist in einer Hülse 3a eingelagert, deren eines Ende finit der Trommel 3i durch die
Mutter 33 verbunden ist, wobei die Mutter 33 mit Innengewinde auf das Ende der Hülse
3-- aufgeschraubt ist. Das andere Ende der Hülse 32 ist als Kegelrad 34 ausgebildet,
das mit einem Kegelrad 35 im Eingriff steht. Dieses Kegelrad 35 sitzt am unteren
Ende einer senkrechten Spindel 36, die auf ihrem anderen Ende ein Kegelrad 37 trägt.
Das Kegelrad 37 greift in ein Kegelrad 38 ein, das auf dem Zapfen 39 sich dreht
und aus einem Stück mit einem Stirnrad .4.o besteht, das mit einem größeren Stirnrad
41 kämmt. Dieses Stirnrad 4.1 dreht sich mit einer aus einem Stück mit dem Stirnrad
bestehenden Buchse .I2 um einen Zapfen 43, der vom Lagerarm .1-;_ des Gehäuses 14.
(Fig. 2) getragen wird. Die Buchse .I2 ragt aus dem Gehäuse heraus und trägt einen
gekordelten Drehknopf .I5. Die Welle 36 (Fig. 5) wird von einem Lager.I6 der Grundplatte
a,7 getragen. Diese Grundplatte ist durch die Schrauben s8 an der Innenfläche des
Gehäuses befestigt. 'Sie trägt ebenfalls den Zapfen 39. Da dieses Getriebe nur eine
Drehbewegung überträgt, die keinen Einfluß auf die Genauigkeit des Instrumentes
ausübt, kann es als getrennte Einheit auf der Platte 47 angeordnet und als solches
in den Sextanten eingebaut werden. Sie kann auch herausgenommen und jederzeit wieder
eingefügt werden, ohne daß die Genauigkeit der Einstellung des Instrumentes dadurch
beeinflußt wird.
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Die Feineinstellung des Sextantenspiegels erfolgt durch Drehen des
Knopfes 45. Diese Drehbewegung erfolgt durch das beschriebene Getriebe auf die Hülse
32, die ihrerseits die Trommel 31 dreht, und durch die Nuten 31 und die Zapfen der
Scheibe 29 wird die Mikrometerschraube 26 gedreht. Durch die Längsverschiebung der
Mikrometerschraube wird dem unteren Ende des Hebelarmes 7 über das angespitzte Kopfstück
23, die Buchse 22 und Zapfen 21 eine Schwenkbewegung erteilt, so daß weiterhin über
den Weg der Lochscheibe 9 und der Zapfen 6 der Spiegel i bewegt wird. Die Feder
25 drückt das Kopfstück 23 ständig gegen das Ende der Mikrometerschraube 23 und
sichert so die übertragungsbewegung auf den Hebelarm vor jedem Schlupf.
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Die Buchse 32 dreht sich in einem Lager 51, das in einem die Trommel
31 umhüllenden Ansatz 52 des Gehäuses gebildet ist. Diese Trommel ist an ihrer Oberfläche
mit einer Skalenteilung 53 (vgl. Fig. q.) versehen, die durch ein Fenster 54 mit
einer Kennmarke 55 im Gehäuse 52 die Bogenminuten (vgl. die Bezeichnung 56) anzeigen.
Am Umfang der Trommel 3i ist ein Schneckengang 57 angebracht, :der im Eingriff mit
einem Schneckenrad 58 steht, das auf der vorn Gehäuse 52 getragenen Welle 59 sich
dreht. Die Zahnung des Schneckenrades 58 besitzt an einer Stelle ein volles Stück
6o, das im Eingriff mit dem Schneckengang 57 als Begrenzungsanschlag für die Schwenkbewegung
des Hebels 7 nach beiden Schwenkrichtungen hin wirkt. Das Schneckenrad 58 trägt
eine Skalenscheibe 61 (vgl. Fig. q.), die die Anzahl der Bogengrade (vgl. die mit
64. kenntlich gemachten Bogengrade) anzeigt, um die der vom Spiegel reflektierte
Lichtstrahl ausgeschwungen wurde. Die Trommel 31 betreibt einen bekannten Zähler
65, bei dem eine vollständige Umdrehung der Scheibe 66 an dem einen Ende bewirkt,
daß die nächstfolgende Scheibe 66' um eine Zahl vorspringt; eine vollständige Umdrehung
dieser zweiten Scheibe 66' bewirkt den Fortschritt der nächsten Scheibe 66" um eine
weitere Zahl usw. Im vorliegenden Fall zeigen- die Trommeln des Zählers Grade und
Minuten an, die durch die Beschriftung 67 am äußeren Gehäuse des Tourenzählers kenntlich
gemacht sind. Die äußerste rechte Scheibe 66, die die Einzahl der Bogenminuten anzeigt,
ist mit den Nummern o bis 9 beschriftet und dreht sich mit derselben Drehzahl wie
die Trommel 31. Die Trommel 31 und die Mikrometerschraube 26 machen eine Umdrehung
für jeden Grad eines Meßwinkels, und die Scheiben 66 und 66' zeigen diesen als io
Minuten gleich einem Sechstel der tatsächlichen Messung an. Wenn deshalb sechs Ablesungen
im Zähler 65 summiert worden sind, so zeigt der Zähler am Ende der sechsten Ablesung
den Durchschnittsbetrag dieser sechs Ablesungen an. An der Außenseite des Zählers
ist dieses durch die Ziffer 68 (Mittelwert von sechs Ablesungen) kenntlich gemacht.
Die Ablesungen des Zählers sind durch die Fenster 69 ersichtlich. Der Zähler kann
durch den Rückstellknopf 7o auf Null gestellt werden.
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Um dem die Messung Ausführenden anzuzeigen, wann die sechs Ablesungen
beendet sind, ist folgende Abstellvorrichtung vorgesehen. Sie dient auch dazu, die
zweite und die nachfolgenden Ahlesungen durchzuführen, ohne den bereits im Zähler
gezählten Betrag auszulöschen. Zu diesem Zweck ist der Zähler mit derTrommel 31
durch eine Kupplung 71 so gekuppelt, daß der Zähler von der
Trommel
3 r abgekuppelt werden kann, während die Trommel vor Beginn einer neuen Ablesung
in die Ausgangsstellung zurückgedreht wird. Die Kupplung 71 wird durch eine Bewegung
des Kupplungshebels ausgekuppelt, der einen Teil der Abstellvorrichtung bildet und
im einzelnen in den Fig. 6 bis 8 dargestellt ist.
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Die Abstellvorrichtung besteht insbesondere aus einer Schließblende,
die bei jeder Ablesung vorgetrieben wird, wobei eine Anzeigevorrichtung, die mit
dieser Schließblende in Verbindung steht, die Anzahl der Ablesungen anzeigt. Nach
Beendigung der sechsten Ablesung ist die Schließblende so weit vorgetrieben, daß
sie einen Teil des Instrumentes, der normalerweise der Sicht zugänglich sein muß,
beispielsweise die Linse der scheinbaren Sehachse, im Anwendungsbeispiel die eines
Sextanten, verdeckt. Dadurch wird der Beobachtende daran erinnert, daß er sechs
Beobachtungen beendet hat. Die Schließblende 72 (Fig. 6 und 7) ist schwenkbar an
einem Zapfen 73 gelagert, der zwischen ein Paar Armen 74 und 75 verläuft. Diese
Arme 74 und 75 sind auf einer Welle 76 drehbar, die ihrerseits von zwei Rahmenplatten
77, 78 getragen wird. Um die Welle 76 ist eine Spiralfeder 79 gewickelt, deren eines
Ende am Zapfen 8o befestigt ist. Dieser Zapfen verläuft zwischen den beiden Rahmenplatten.
Das andere Ende der Feder 79 ist gegen einen Zapfen 8i festgelegt, der zwischen
den Armen 74 und 75 sich befindet. Die Feder 79 ist so gewickelt, daß sie die Arme
74, 75 um die Welle 76 entgegen dem Uhrzeigersinn nach Fig. 7 und 8 schwenken lassen
will. In ihrer Endstellung schwingen die Arme bis in die in der Fig. 8 gestrichelt
gezeichnete Lage. Das freie Ende der Schließblende 72 ist mit vorstehenden Zäpfen
82 versehen, die sich in Führungen 83 einer Platte 84 bewegen. Diese Platte 84 ist
auf der Rahmenplatte 77 befestigt. Bei der Schwenkbewegung der Arme 74, 75 in die
gestrichelte Endstellung kommt die Schließblende 72 in die in der Fig. 8 gestrichelt
gezeichnete Lage. In dieser Stellung ist dem Beobachter die Sicht auf die Linse
der scheinbaren Drehachse verdeckt. Die Lage dieser Linse ist strichpunktiert bei
85 in den Fig. 6 und 8 angedeutet. Die Welle 76 ragt über die Außenflächen der Rahmenplatte
77 und 78 heraus und ist in diesen Rahmenplatten gelagert. An einem der hervorstehenden
Enden dieser Welle 76 ist ein Bedienungshebel 86 angebracht, während das andere
vorstehende Ende der Welle 76 ein Sperrrad 87 trägt, das frei auf dieser Welle beweglich
ist. Daran anschließend ist dieses Ende der Welle 76 in ein Vierkantstück 88 auslaufend
auf dem einen Ende des Hebels 89 befestigt. Dieser Hebel 89 ist durch nicht gezeichnete
Zwischenglieder mit der Kupplung 7 1 verbunden und rückt den Zähler ein und
aus.
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Das Sperrad 87 ist mit den Armen 75 durch einen Stift go verbunden,
der vom Arm 75 über den Rand der Rahmenplatte 78 herüberragt und in einen Sockel
oder eine Bohrung des Sperrades 87 eingreift. Das Sperrad hat nicht an seinem ganzen
Umfang Sperrzähne, sondern nur elf Zähne gi. Der restliche Teil des Sperradumfanges
ist leer. Unter der Wirkung der Feder 79 ist das Sperrad entgegen der Uhrzeigerrichtung
zur Drehbewegung veranlaßt und wird in dieser Drehbewegung schrittweise durch die
beiden getrennt voneinander arbeitenden Sperrklinken 92 und 93 gehemmt. Beide Sperrklinken
sind auf einem Zapfen 94 gelagert und mit den Sperrzähnen gi durch die beiden Federarme
95 im Eingriff gehalten. Diese Federarme sind mittels der Schrauben 96 an der Rahmenplatte
78 befestigt. Durch den am Hebel 89 vorstehenden Zapfen 97 werden beim Ausschwingen
des Hebelarmes die Sperrklinken abwechselnd aus den Sperrzähnen gi ausgerückt. Der
Hebelarm 89 schwingt aus, wenn auf die Taste 86 gedrückt wird, wie dies in der Fig.
7 gezeichnet ist. Wenn die Taste 86 losgelassen wird, schwingt der Hebel 89 unter
Einwirkung der Feder 98 zurück, so daß über die zweite Sperrklinke 92 das
Sperrad 87 wiederum einen Schritt vorrückt. Wenn daher die Taste 86 nach jeder Sextantenablesung
betätigt wird, so wird, wie beschrieben, der Zähler ausgekuppelt; das Sperrad kann
zwei Halbschritte durchführen, bis nach der sechsten Bedienung der Taste die Zähne
gi sich frei von den beiden Sperrklinken bewegen können, so daß die Arme 74, 75
mit der Schließblende in ihre .unterste Endstellung bewegt werden, in der die Schließblende
die Linse der scheinbaren Sehachse verdeckt. Die Schließblende und damit das Sperrad
kann von Hand in die Ausgangsstellung durch Drehung einer Scheibe 99 gebracht werden.
Diese Scheibe gg ist mit dem Sperrad zusammen gearbeitet und hat einen Kordelrand,
so daß sie mit einem Finger gedreht werden kann. Die Scheibe 99 ist mit den Nummern
ioo (Fig. 3 und 4) versehen und dient als Kontrollzähler, um dem Ablesenden zu zeigen,
wie viel Ablesungen einer Folge von sechs Ablesungen bereits erfolgt sind.
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Um Höhenmessungen mit diesem Sextanten durchzuführen, wird das Instrument
wie folgt bedient: Der Knopf 17 wird eingedrückt, bis die Zapfen 6 von den
Bohrungen der Platte 9 befreit sind. Dann wird der Knopf 17 in eingedrückter Stellung
gedreht, bis das scheinbare und das tatsächliche Beobachtungsobjekt annähernd zusammenfällt.
Der Knopf ist dann leicht weiter im Uhrzeigersinn, wie in Fig. 4 gezeigt, zu drehen,
bis die Zapfen wieder mit den entsprechenden Bohrungen der Platte 9 in Eingriff
kommen, und der Knopf 17 wird dann losgelassen. Nunmehr wird der Knopf 45
gedreht, um das scheinbare und das tatsächliche Beobachtungsobjekt in genaue Sichtüberdeckung
zu bringen. Wenn nun eine, einzige Beobachtung gemacht worden ist, so kann die Höhe
durch Ablesen der Zehnergrade auf der Skala 2o gegenüber der Marke ig benutzt werden,
wobei die nächstkleinere Ziffer Verwendung findet, wenn die Marke sich zwischen
zwei Teilstrichen befinden sollte. Die Einzahl der Grade ist am Fenster 62 sichbar,
während die Skala 53 den genauen Minutenbetrag angibt.
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Wird ein Durchschnitt von sechs Ablesungen gewünscht, so wird genau
wie vorher das scheinbare
und das tatsächliche Beobachtungsobjekt
in Übereinstimmung gebracht und die Taste 86 heruntergedrückt. Dann wird der Knopf
45 im Uhrzeigersinn gedreht. Während dieser Drehbewegung bleibt die Taste 86 in
eingedrückter Stellung. N ach Beendigung dieser Rückdrehung wird die Taste losgelassen.
Hierdurch wird die Mikrometerschraube auf ihre Nullstellung zurückgebracht, während
ein Sechstel des ersten Meßergebnisses am Tourenzähler aufgezeichnet stehenbleibt.
Der Knopf .IS wird nun entgegen dem Uhrzeigersinn gedreht und so eingestellt, daß
von neuem das scheinbare und das tatsächliche Beobachtungsobjekt in Überdeckung
ist. Dann wird die Taste 86 wiederum heruntergedrückt, während der Knopf im Uhrzeigersinn
wie vorher zurückgedreht wird. Dann wird die Taste 86 losgelassen. Damit ist ein
Sechstel der zweiten Messung auf dem Tourenzähler festgehalten. Diese Maßnahmen
werden wiederholt, bis alle Sechstel der sechs Messungen auf den Tourenzähler übertragen
worden sind. Dieser zeigt dann an den Fenstern 69 den Durchschnitt der sechs Mikrometermessungen
an.
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Es ist hierbei unmöglich gemacht, versehentlich sieben Ablesungen
zu machen, wenn der Beobachtungszähler 99 bei Beginn der Meßreihe auf Null eingestellt
worden ist. Beim Versuch, eine siebente Messung durchzuführen, bemerkt der Beobachter,
daß das scheinbare Objekt durch die Schließblende 72 abgeblendet ist und weiß sofort,
daß die Meßreihe beendet ist.
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Nach Ablesung des Höhendurchschnitts und nach Notierung desselben
wird die Taste 86 heruntergedrückt, der Zähler mittels des Rückstellknopfes 7o auf
Null gestellt, die Taste 86 losgelassen und die Schließblende 72 durch Drehen der
Scheibe 99 in die Bereitschaftsstellung für eine neue Meßreihe gestellt.
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Die vorstehend beschriebene Meßvorrichtung kann außer an einem Sextanten
auch an jedem geeigneten anderen Instrument angebracht werden; auch können an der
Vorrichtung noch diese oder jene Änderungen der Ausgestaltung vorgenommen werden.
Beispielsweise kann die Welle 18 mit außerordentlicher Genauigkeit im Konus 12 zentriert
werden, so daß er eine wahre Drehachse darstellt. Auch kann ein gesonderter Achszapfen
in diesem Fall vorgesehen sein. Weiterhin kann auch bloß ein Zapfen in der Scheibe
3 und nur eine Gruppe von Rastbohrungen der Platte 9 vorgesehen sein, gegebenenfalls
auch zwei Zapfen und zwei Gruppen von Bohrungen. Mit drei oder mehr Zapfen jedoch
wird die scheinbare Drehachse erzielt, die eingangs beschrieben worden ist. Auch
können die Zapfen und Bohrungen gegeneinander vertauscht sein. So können beispielsweise
der oder die Zapfen von der Platte 9 herausragen, und die Gruppe oder mehrere Gruppen
von Rastbohrungen i i können an der Scheibe 3 angeordnet sein. Die Zapfen und Rastbohrungen,
welche das einzustellende Glied, in diesem Fall die Scheibe 3, tragen, wie im Beispiel
des Sextanten den Spiegel, mit der Feineinstellung, können auch in jeder anderen
geeigneten Kupplungsform vorgesehen werden, die dieselbe Genauigkeit erzielt, wie
sie bei der Verwendung von Zapfen und Rastbohrungen erreicht wird. So kann eine
geeignete Sperradverbindung verwandt werden, oder es kann. entweder das den Spiegel
tragende Glied oder die übrigen drehbaren Elemente des Instrumentes als Trommel
ausgestaltet werden, die radial bewegbare Stifte oder Zapfen besitzt, die in Bohrungen
oder Sockel einer zweiten sie umgebenden Trommel eingreifen oder aus dieser herausgezogen
werden. Es kann die zweite Trommel auch innerhalb der ersten liegen und mit der
Feineinstellung verbunden sein. Weiterhin kann an Stelle der Mikroschraubeneinrichtung
auch jede andere Form der Feineinstellung Verwendung finden.