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System von Entfernungsmessern, die je zum Messen eine Einstellungsvorrichtung
enthalten und deren jeder für einen Beobachter bestimmt ist. Die Erfindung bezieht
sich, auf ein System von Entfernungsmessern, die je zum Messen eine Einsteliungsvorrichtung
enthalten und deren jeder für einen Beobachter bestimmt ist. Nach der Erfindung
läßt man jene Ein= Stellungsvorrichtung auf eine gemeinsame Apzeigevorrichtung einwirken,
so daß an deren Skala automatisch ein Mittelwert der von den einzelnen Entfernungsmessern
gelieferten Werte angezeigt wird. Es ist wahrscheinlich, daß in diesem Mittelwert,
der mitunter bereits auf rechnerischem Wege gebildet worden ist, die zufälligen
Fehler der Einzelwerte und, beim Zusammenwirken einer größeren Anzahl von Entfernungsmessern,
auch die persönlichen Fehler der einzelnen Beobachter (weil auch diese Fehler positiv
oder negativ sein können) sich gegenseitig ausgeglichen haben, und außerdem, bei
verschiedenen Standarten der Entfernungsmesser, wenn nur ihr gegenseitiger Abstand
gegenüber der Entfernung des Meßobjekts verhältnismäßig gering ist, entspricht jener
Mittelwert der Entfernung eines mittleren Standortes vom. Meßobjekt.
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Die Einwirkung der Einstellungsvorrichtungen auf die gemeinsame Anzeigevorrichtung
kann verschiedenartig sein. Handelt es sich darum, .die Angaben von Entfernungsmessern
mit verhältnismäßig geringem! gegenseitigen Abstand zu einem Mittelwert zu vereinigen,
so werden zum Zweck der Einwirkung auf die gemeinsame Anzeigevorrichtung ihre Einstellungsvorrichtungen
vorteilhaft mechanisch miteinander verbunden. Sind es nur zwei Entfernungsmesser
und sind diese beiden Entfernungsmesser einander benachbart angeordnet, so dient
zu ihrer Aufnahme mit besonderem Vorteil ein gemeinsamer Träger, der auch als gemeinsames
Gehäuse der beiden Entfernungsmesser ausgebildet sein kann. Dieser Träger ermöglicht
es einerseits, die mechanische Verbindung der Einstellungsvorrichtungen: zu einer
dauernden zu gestalten, so daß ein wiederhohes Justieren der gemeinsamen Auzeigevorrichtung
vermieden wird, anderseits gestattet er, daß gleichzeitig für beide Entfernungsmesser
dem einen Beobachter das Höhenrichten, dem zweiten das Seitenrichten übertragen
werden kann. Enthalten dabei die Einstellungsvorrichtungen der beiden Entfernungsmesser
je ein System brechender Prismen, so können sie durch ein Differentialgetriebe miteinander
verbunden werden, wobei dasjenige Glied des Getriebes; das von den beiden Einstellungsvorrichtungen
bewegt wird (das Planetenrad), dazu dient, die gemeinsame Anzeigevorrichtung zu,
betätigen. je nachdem diese Anzeigevorrichtung eine Drehbewegung oder eine Verschiebung
ausführen soll, erhalten die nur um ihre eigene Achse drehbaren Räder (die Kronräder)
des Differentialgetriebes einen Halbmesser von endlicher oder von unendlicher Länge.
Im letzteren Falle sind sie also durch Zahnstangen verkörpert, längs welcher das
Planetenrad des Getriebes verschiehlich ist. Will man von der Verwendung des Differentialgetriebes
absehen, so kann man beispielsweise die beiden Ainstellungsvorrichtungen so miteinander
verbinden., daß die eine die Skala, die andere den Zeiger der gemeinsamen Anzeigevorrichtung
bewegt, oder man stellt eine solche Verbindung durch eine Druckflüssigkeit her,
auf die mit den einzelnen Einstellungsvorrichtungen verbundene Kolben einwirken
und die ihrerseits einen besonderen, mit dem beweglichen Glied der gemeinsamen Anzeigevorrichtung
verbundenen Kolben betätigt. Diese letztere Anordnung kann mit Vorteil auch bei
der Anwendung einer größeren Zahl von Entfernungsmessern getroffen werden.
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Um die Angaben benachbarter Entfernungsmesser, zu, deren Aufnahme
wiederum ein gemeinsamer Träger dient, zu einem Mittelwert zu, vereinigen, kann
auch mit diesem Träger ein optisches System verbunden werden, durch das das eine
der aus
Zeigermarke und Teilung bestehenden beiden Glieder der den
Entfernungsmessern gemeinsamen Anzeigevorrichtung auf das' andere oder auf eine
Abbildung desselben abgebildet wird, wobei die Einstellungsvorrichtungen der Entfernungsmesser
die Stellung der Abbildung des einen Gliedes gegenüber dem anderen Glied oder, sofern
auch dieses andere Glied abgebildet wird, gegenüber der Abbildung dieses Gliedes
beeinflussen.
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Soll aus den Angaben einer beliebigen Anzahl von Entfernungsmessern
mit beliebig großem gegenseitigen Abstand ein Mittelwert gebildet werden, so ist
es zweckmäßig, die Einstellungsvorrichtung eines jeden Entfernungsmessers mit dem
verstellbaren Teil des Gebers eines Wechselstromfernzeigers zu kuppeln, und diese
sämtlichen Geber auf einen einzigen Empfänger, der mit einer Anzeigevorrichtung
verbunden ist, einwirken zu lassen, wobei der verstellbare Teil des Empfängers den
verstellbaren Teilen der Geber parallel geschaltet und sein fest angeordneter Teil
ebenso wie der fest angeordnete Teil eines jeden Gebers so an ein Wechselstromnetz
angeschlossen ist, daß in ihm ein Drehfeld erzeugt wird.
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Besteht das System, aus zwei einander benachbarten unokularen Koinzidenzentfernungsmessern,
deren Standlinien von ungefähr gleicher Länge sind und je dem Instrument angehören,
und deren Einstellungsvorrichtungen auf eine gemeinsame Anzeigevorrichtung einwirken,
und können diese Entfernungsmesser so gegeneinander geschaltet werden, daß ihre
-Standlinien einander parallel werden, und daß jedes der beiden aus dem ersten Entfernungsmesser
austretenden Strahlenbüschelsysteme der zugehörigen Eintrittsöffnung des zweiten
Entfernungsmessers dargeboten wird (bei Entfernungsmessern, deren Standlinien verschiedene
Länge haben, oder bei Entfernungsmessern, deren Eintrittsöffnungen voneinander abgewendet
sind, z. B. mittels geeigneter Spiegelsysteme), so daß ein in der Brennebene der
Objektive des ersten Entfernungsmessers liegendes oder abgebildetes Objekt in der
Brennebene der Objektive des zweiten abgebildet wird, so kann, auch ohne daß jeder
der Entfernungsmesser richtig justiert ist, an der gemeinsamen Anzeigevorrichtung
ungefähr der arithmetische Mittelwert der Entfernungen des Meßobjekts von den beiden
Entfernungsmessern angegeben werden. Werden nämlich die aus dem ersten Entfernungsmesser
austretenden Strahlenbüschelsysteme, wie es aus der Patentschrift 2,51041 für einen.
besonderen Fall zu entnehmen ist, je der zugehörigen Eintritts-Öffnung des zweiten
Entfernungsmessers so dargeboten, daß der Winkel jedes austretenden Strahlenbüschelsystems
mit der Standlinie des betreffenden: Entfernungsmessers gleich dem Supplement desj,en@igen
Winkels ist, den das zugehörige, in den anderen Entfernungsmesser eintretende Strah
lenbüschelsystem mit der Standlinie diesesEntfernungsmessersbildet (was bei Entfernungsmessern,
deren Standlinien von gleicher Länge sind, und deren Eintrittsöffnungen einander
zugekehrt sind, ohne weiteres der Fall ist), so sind, wenn der Justierungszustand
des ersten Entfernungsmessers vom richtigen abweicht und wenn man die Einstellungsvorrichtung
dieses Entfernungsmessers so einstellt, daß die zugehörige Anzeigevorrichtung den
Wert Unendlich anzeigt, und darauf die Anzeigevorrichtung des zweiten Entfernungsmessers
bei Koinzidenz für jenes (in der Brennebene der Objektive des ersten Entfernungsmessers
liegende oder abgebildete) Objekt so verstellt, daß sie ebenfalls den Wert Unendloht
anzeigt, die beiden Parallaxenwinkel, die zu demjenigen Objekt gehören, für das
an den beiden Anzeigevorrichtungen der Wert Unendlich angegeben wird, von Null verschieden
und von gleicher Größe, ihre Vorzeichen sind jedoch einander entgegengesetzt. Wird
die gemeinsame Anzeigevorrichtung ebenfalls auf den Wert Unendlich eingestellt,
wobei ihre Skala so zu teilen ist, d'aß bei Einstellung der Anzeigevorrichtungen
der beiden Entfernungsmesser auf übereinstimmende Angaben an ihr derselbe Wert angegeben
wird, und werden die Bewegungen jener beiden, Anzeigevorrichtungen so auf die gemeinsame
Anzeigevorrichtung übertragen, daß dieser das arithmetische Mittel dieser Bewegungen
erteilt wird, so entspricht dieses arithmetische Mittel einem Winkel, der gleich
dem arithmetischen Mittel jener beiden Perallaxenwinkel ist. Dieser Winkel ist aber
derjenige, der dem behandelten Objekt zukommt. Stellt man die beiden Entfernungsmesser,
nachdem man die beschriebene Abstimmung vorgenommen hat, auf ein beliebiges Objekt
ein, so wird der wahre Wert der Entfernung dieses Objekts von der Angabe des einen
Instruments unterschritten, von der des anderen überschritten, wogegen die- Angabe
der gemeinsamen Anzeigevorrichtung jenem wahren Wert ungefähr entspricht. Dies läßt
sieh durch eine ähnliche Überlegung auch für binokulare Entfernungsmesser mit Einstellungsvorrichtung
nachweisen, wie sie durch die deutsche Patentschrift 255955 bekannt geworden sind.
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Sind die Objektivprism.en der Entfernungsmesser den Objektiven vorgeschaltet,
so werden vorteilhaft, um die beschriebene Abstimmung der beiden Instrumente vorzunehmen,
die Objektivprismen des einen Entfernungsmessers
so angeordnet,
daß sie aus ihrer dem Meßzustand des Entfernungsmessers entsprechenden Lage in eine
Lage übergeführt werden können, in der sie den Objektivprisinen des zweiten Entfernungsmessers
zugekehrt sind. Sind die Standlinien der beiden Entfernungsmesser einander parallel,
so dient (bei einander benachbarten Entfernungsinessern) vorteilhaft .zu deren Aufnahme
ein gemeinsamer Träger, der auch als gemeinsames Gehäuse ausgebildet sein kann,
und von dem einen Entfernungsmesser werden einerseits die Objektivprismen so. angeordnet,
daß sie bei einer Drehung in der Visierebene um 9o° mit ihren bisherigen Austrittsflächen
den Eintrittsflächen der Obj ektiv prismen des anderen Entfernungsmessers zugekehrt,
anderseits die Objektive und das Scheideprismensystem so, daß sie gemeinsam um eine
den Standlinien parallele Achse tun 18o° gedreht `<<erden können, wobei diese
Drehachse eine solche Lage hat, daß die O.bjektivprismen wieder je in den Strahlengang
des zugehörigen Objektivs gelangen. Nimmt dabei die Einstellungsvorrichtung an jener
Drehung um i8o° nicht teil, so ist darauf zu achten, daß infolgedessen etwa auftretende
Justierfehler ausgeglichen werden.
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Abb. i zeigt schematisch ein Ausführungsbeispiel der Erfindung, bei
dein das System aus zwei unokularen Entfernungsmessern mit gleichen Abmessungen
besteht, zu denen eine gemeinsame Standlinie außerhalb des Instruments gehört. Jeder
der beiden Entfernungsmesser enthält ein Objektiv i, ein die Eintrittsstrahlen um
9o° ablenkendes, zweimal spiegelndes Prisma 2, ein gleichschenkligrechtwinkliges
Dachprisma 3, ein Rainsdensches Okular q. und ein in der Richtung der optischen
Achse verschiebliches Rochonsches Prisma 5, wobei die Entfernungsmesser eine solche
gegenseitige Lage haben, daß die Strahleneintrittsrichtung bei beiden die gleiche
ist, während einander entsprechende Verschiebungen der Rochonschen Prismen parallel
und' entgegengesetztgerichtet sind. Das eine der Rochonschen Prismen ist mit der
Skala 6, das andere mit dem Zeiger 7 einer beiden Entfernungsmessern gemeinsamen
Anzeigevorrichtung verbunden. Die Skala 6 ist der Verschiebungsrichtung der Prismen
parallel und von. solcher Teilung, daß der Zeiger 7 an ihr den arithmetischen Mittelwert
der Verschiebungen der Rochonschen Prismen angibt, der ungefähr dem arithmetischen
Mittelwert der von den einzelnen Entfernungsmessern gemessenen Entfernungen entspricht.
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Abb.2 bis 4. zeigen ein zweites Ausführungsbeispiel der Erfindung,
bei dem das System aus zwei in einem gemeinsamen Gehäuse übereinander angeordneten,
unokularen Koinzidenzentfernungsmessern besteht, deren Standlinien einander parallel
ünd von gleicher Länge sind und je dem Instrument angehören, wobei bei jedem Entfernungsmesser
das eine Bild in der Richtung senkrecht zur Standlinie umgekehrt ist. Die Einstellungsvorrichtungen
der beiden Entfernungsmesser enthalten j e ein verschiebliches brechendes Prisma
und sind durch ein Differentialgetriebe miteinander verbunden, dessen Kronräder
durch Zahnstangen verkörpert sind. Abb.2 ist ein lotrechter Schnitt durch das gemeinsame
Gehäuse, Abb.3 ein Grundriß und Abb. q. ein Querschnitt. Die optischen Systeme der
beiden Entfernungsmesser sind in dem gemeinsamen Gehäuse 8 angeordnet und enthalten,
j e zwei Objektive g, zwei diesen Objektiven vorgeschaltete, zweimal spiegelnde
Prismen io, ein Scheideprismensystem i i und ein astronomisches Okular i2. Während
die Eintrittsflächen der Prismen io beider Entfernungsmesser ein und derselben Seite
des Gehäuses zugewendet sind, liegen die Okulare 12 zu verschiedenen Seiten, so
daß ihre Einblickrichtungen einander entgegengesetzt sind. Den optischen Teil jeder
der beiden Meßvorrichtungen bildet ein in wagerechter Richtung verschiebbares brechendes
Prisma 13, das zwischen dem Scheideprismensystem und dem in der Zeichnung
rechten Objektiv jedes Entfernungsmessers angeordnet ist. Jedes dieser Prismen 13
ist mit einer Skala 1d. verbunden, die an der Einblickseite des zugehörigen Entfernungsmessers
durch ein Fenster 15 im Gehäuse hindurch, an dem der zugehörige Zeiger 16 angeordnet
ist, beobachtet werden kann. Dabei sind die beiden Prismen i3 derart gewählt und
angeordnet, daß, um von der Einstellung der beiden Meßvorrichtungen auf ein erstes
gemeinsames Objekt zur Einstellung auf ein zweites gemeinsames Objekt überzugehen,
die beiden Prismen um gleiche Beträge und in gleichen Richtungen verschoben werden
müssen. Zum Einstellen ist jeder Prismenträger 17 mit einer Zahnstange 18 ausgestattet,
in die ein Ritzel i9 eingreift, das mittels eines Triebknopfes 2o betätigt werden
kann. Zwei weitere, je einem der Prismenträger 17
angehörende, der Verschiebungsrichtung
der Prismen 13 parallele Zahnstangen 2,1 greifen, mit ihren Verzahnungen
einander zugekehrt, in ein Zahnrad 22. Dieses Zahnrad ist drehbar auf einer Welle
23 angeordnet, die mittels zweier Schienen 2q. in der Verschiebungsrichtung der
Prismen 13 im Gehäuse 8 geführt ist. Jede der Schienen ist mit einer Skala
25 ausgerüstet, die die gleiche Teilung aufweist wie die Skalen 1q. der Einstellungsvorrichtungen
und durch ein Fenster 26 im Gehäuse 8
hindurch, an dem der zugehörige
Zeiger 27 angeordnet ist, beobachtet werden kann. Mittels dieser Anzeigevorrichtungen
25, 27 wird an jeder der beüden Einblickseiten des Entfernungsmessers der arithmetische
Mittelwert der Prismenverschiebungen angegeben; der ungefähr dem arithmetischen
Mittelwert der von den einzelnen Entfernungsmessern gemessenen Entfernungen entspricht.
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Ab#b. 5 bis 8 zeigen ein drittes Ausführungsbeispiel der Erfindung,
bei dem wiederum das System aus zwei in einem gemeinsamen Gehäuse übereinander angeordneten,
unokularen, Koinzidenzentfernungsmessern besteht, deren Standlinien einander parallel
und von gleicher Länge sind und je dem Instrument angehören, wobei bei j edem Entfernungsmesser
das eine Bild in der Richtung senkrecht zur Standlinie umgekehrt ist. Abb. 5 ist
ein lotrechter Schnitt durch das gemeinsame Gehäuse, Abb. 6 ein lotrechter Schnitt
durch- die der Mittelwertbildung dienende Vorrichtung, Abb. 7 ein Grundriß, teilweise
im Schnitt, und Abb. 8 ein Querschnitt. Jeder Entfernungsmesser enthält zwei Objektive
28, zwei diesen Objektiven vorgeschaltete, zweimal spiegelnde Prismen 29, ein Scheideprismensystem
30 und ein astronomisches Okular 31, wobei zur Aufnahme dieser beiden optischen
Systeme ein gemeinsames Gehäuse 32 dient. Während die Eintrittsflächen der
Prismen z9 beider Entfernungsin.esser ein und derselben Seite des Gehäuses zugewendet
sind, liegen die Okulare 31 zu verschiedenen Seiten, so daß ihre Einblickrichtungen
einander entgegengesetzt sind. Der optische Teil jeder der beiden Meßvorrichtungen
enthält zwei gleiche, in entgegengesetzten Richtungen, aber um gleiche Winkel drehbare
brechende Prismen 33 und 34, die zwischen dem in der Zeichnung rechten Objektiv
. und dem diesem vorgeschalteten Prisma jedes Entfernungsmessers liegen. Die Bewegung
dieser brechenden Prismen wird von der Welle der Meßtrommel35 aus durch Kegelräder
36, 37 und 38 hervorgebracht. Dabei sind die beiden Meßvorrichtungen derart gewählt
und angeordnet, daß, um: von der Einstellung auf ein erstes gemeinsames Objekt zur
Einstellung auf ein zweites gemeinsames Objekt überzugehen, zwei einander entsprechende,
je einer der beiden Meßvorrichtungen angehörende Prismen, z. B. die beiden je dem
zugehörigen Objektivprisma benachbartem 33, um gleiche Beträge, aber in entgegengesetzten
Richtungen zu drehen sind. An der von dem zu messenden Objekt abgewandten Seite
des gemeinsamen Gehäuses 32 der beiden Entfernungsmesser ist ein optisches System
fest angeordnet, das ein: Objektiv 39, ein Kollektiv 40, eine Umkehrlinse4i und
ein Ramsdensches Okular 42 enthält, wobei zu dreimaliger Ablenkung -der Strahlen
um je go° drei gleichschenklig-rechtwinklige Prismen 43 in den Strahlengang
eingeschaltet sind. Das optische System dient zur Abbildung einer vor seinem: Objektiv
39 angeordneten Zeigermarke 44 auf eine in der Okularbrennebene liegende Skala 45,
die mit der Zeigermarke die den beiden! Entfernungsmessern gemeinsame Anzeigevorrichtung
darstellt. Die Einwirkung der Einstellungsvorrichtungen auf jene Anzeigevorrichtung
erfolgt je mittels eines geradsichtigen (Amicischen) Prismas 46. Dabei ist die Fassung
47 des einen dieser Prismen zwischen dem Objektiv 39 und dem Kollektiv 40, die des
anderen zwischen dem Kollektiv 4o und; der Umkehrlinse 4i drehbar so gelagert, daß
die Drehachse jedes Prismas durch die gemeinschaftliche Achse des eintretenden und
des austretenden Strahlenbüschels dargestellt wird und mit der Achse des optischen
Systems zusammienfällt. Zur Übertragung der Einstellbewegungen sind die beiden j
e einer der beiden Einstellungsvorrichtungen angehörenden und je dem rechten zugehörigen
Objektivprism.a benachbarten brechenden Prismen 33 je mit einer Verzahnung 48 ausgestattet,
in die ein Zahnrad 49 der einen bzw. der anderem Prism:enfassung 47 'eingreift,
das die gleiche Zähnezahl wie jene Verzahnung besitzt. Infolge einer Drehung eines
solchen geradsichtigen Prismas 46 wird das Bild der Zeigermarke 44 gegenüber der
Skala 45 bekanntlich um einen Winkel gedreht, der doppelt so groß ist als der Drehwinkel
des Prismas selbst. Zwei solcher gerädsichtigen Prismen, die, in der Lichtrichtung
gesehen, in gleichem Sinn gedreht -werden, wirken also so auf das Bild der Zeigermarke
ein, daß es um einen Winkel von der doppelten Summe der Drehwinkel jener Prismen
gedreht wird. Da angenommen worden ist, daß die Zähnezahlen der Verzahnungen 48
und 49 einander gleich sind, so daß also das brechende Prisma 33 einer der beiden
Einstellungsvorrichtungen und das zugehörige geradsichtige Prisma 46 sich nur um
gleiche Winkel drehen können" so folgt daraus, daß das Bild der Zeigermarke einer
Drehung unterliegt, die gleich einem Winkel von der doppelten Summe der Drehwinkel
jener brechenden Prismen 33 ist. Damit nun an :der Skala der arithmetische Mittelwert
dieser Drehwinkel angegeben `wird, der ungefähr dem arithmetischen Mittelwert der
von den einzelnen Entfernungsmessern gemessenen Werte entspricht, hat man diese
Skala so zu teilen" daß ihre Intervalle, in Winkeleinheiten gemessen, viermal so
groß sind als entsprechende Drehwinkel der brechenden Prismen 33. Beschränkt man
sich
darauf, einen vollen, Kreis als Skalenlänge auszunutzen, so
ist demnach, da für die Verzahnungen 48 und 49 gleiche Zähnezahlen gewählt sind,
nur ein Drehwinkel der brechenden Prismen von 9o° gestattet.
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Abb. 9 bis i i zeigen ein viertes Ausführungsbeispiel der Erfindung,
bei dem das System aus drei unokularen Koinzidenzentfernungsmessern mit Standlinie
im Instrument besteht, wobei bei jedem Entfernungsmesser das eine Bild in der Richtung
senkrecht zur Stanidlinie umgekehrt ist. Abb. 9 ist ein Grundriß eines der drei
Entfernungsmesser, Abb. io in vergrößerter Darstellung die schematische Darstellung
des gesamten Entfernungsmeserystems,wobei von jedem Entfernungsmesser nur der Teil
gezeichnet ist, der die Einstellungsvorrichtung enthält, und Abb. i i eine Seitenansicht
jenes Teiles. Dias optische System jedes der drei Entfernungsmesser besteht aus
zwei Objektiven 50, zwei diesen Objektiven vorgeschalteten, zweimal spiegelnden
Prismen 51, einem Scheideprisinensystem 52 und einem astronomischen Okular 53. Den
optischen Teil jeder Einstellungsvorrichtung bildet ein in der Richtung der Standlinie
verschiebbares brechendes Prisma54, das zwischen dem Scheideprismensystem und dem
rechten Objektiv jedes Entfernungsmessers angeordnet ist und dessen Bewegung von
der Welle eines Zahnrades 55 aus mittels Zahnstangentriebs hervorgebracht zu denken
ist. Um von den Verschiebungen der brechenden Prismen den arithmetischen Mittelwert
erhalten zu können, welcher Mittelwert - bei gegenüber der Entfernung des Meßobjekts
verhältnismäßig geringen gegenseitigen Abständen der drei Entfernungsmesser - ungefähr
dem arithmetischen Mittelwert der Entfernungen der einzelnen Entfernungsmesser von
dem Meßobjekt entspricht, ist jeder Entfernungsmesser mit dem Geber eines Wechselstromfernzeigers
ausgerüstet, der mit zwei in der Phase um 9o° verschobenen, einem Stromerzeuger
56 entnommenen Strömen betrieben wird. Die Leitungen dieser Ströme sind mit 57 und
58, die Ausgleichleitung mit 59 bezeichnet. Von jedem Geber besteht der fest angeordnete
Teil aus zwei um einen eisernen Ring 6o gewickelten Spurenpaaren 61 und 62, die
eine solche Lage haben, daß die Verbindungslinien ihrer Einzelspülen zwei aufeinander
senkrecht . stehende Durchmesser jenes Ringes ergeben, während der beweglich angeordnete
Teil nur ein Spulenpaar 63 enthält, dessen Einzelspulen ebenfalls einen Durchmesser
jenes Ringes bestimmen. Das Spulenpaar 63 ist mit einem Zahnrad 64 fest verbunden,
das in das Zahnrad 55 der Einstellungsvorrichtung des betreffenden Entfernungsmessers
eingreift und mittels eines Triebknopfes 65 betätigt werden kann. Dabei hat das
Zahnrad 64 eine solche Zähnezahl, daß eine Umdrehung dieses Rades der Gesamtverschie.bung
des brechenden Prismas 54 entspricht. Den drei Gebern des Fernzeigers dient ein
einziger Empfänger, dessen fest angeordneter Teil aus zwei gekreuzten Spulen 66
und 67 besteht, während sein beweglich angeordneter Teil eine Drehspule 68 enthält,
die mit einem zu einer Skala 69 gehörenden Zeiger 7o ausgestattet ist. Die Geber
und der Empfänger sind nun so miteinander verbunden, daß einerseits die Spulen 61
und die Spule 66 an die Stromleitungen 57 und 59 und die Spulen 62 und die Spule
67 an die Stromleitungen 58 und 59 angeschlossen sind, so daß in den fest angeordneten
Teilen der Geber und in dem des Empfängers ein Drehfeld von gleicher Phase erzeugt
:wird, und daß anderseits die Spulen, 63 und die Spule 68 mittels der Leitungen
71 und 72 einander parallel geschaltet sind. Dadurch wird erreicht, daß die beim
Einstellen der Entfernungsmesser infolge einer Verdrehung der beweglichen Spulenpaare
63 der Geber je gegenüber dem zugehörigen fest angeordneten Spulensystem 61, 62
in den Spulenpaaren 63 induzierten Ströme so auf die Drehspule 68 des Empfängers
einwirken:, daß der Zeiger 7o an der Skala. 69 den Mittelwert jener Verdrehungen
anzeigt, der ungefähr dem Mittelwert der Entfernungen der einzelnen Entfernungsmesser
von dem Meßobjekt entspricht.
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Abb. 12 bis 14 zeigen. ein fünftes Ausführungsbeispiel der Erfindung,
bei dem das System aus zwei unokularen, in einem gemein.-Samen Gehäuse hintereinander
angeordneten Koinzidenzentfernungsm@essern -besteht, deren Standlinien einander
parallel und von verschiedener Länge sind und j e dem Instrument angehören, wobei
bei jedem Entfernungsmesser das eine Bild in der Richtung senkrecht zur Standlinie
umgekehrt ist. Zur Einwirkung auf die gemeinsame Anzeigevorrichtung sind i die beiden
Einstellungsvorrichtungen wiederum durch ein Differentialigetriebe m.ite,inarider
verbunden. Abb. 12 ist ein Aufriß teilweise im Schnitt, Abb. 13- ein wagerechter
Schnitt durch das gemeinsame Gehäuse, der die gemeinsame Visierebene der Entfernungsmesser
enthält, und Abb. 14 ein die Einblickachsen enthaltender Querschnitt. In dem gemeinsamen
Gehäuse 73 sind zwei Innenrohre angeordnet, von denen das eine, 74, fest mit i dem
Gehäuse verbunden, das andere, 75, um seine Achse drehbar gelagert ist und durch
Drehen eines Triebknopfes 76 um 36o° mittels eines Kegelräderpaares 77, 78 eine
Drehung um 18o° erfahren kann. Die Endlagen des i Innenrohrs werden an jenem Triebknopf
durch -einen am, Gehäuse angeordneten Zeiger
79 angegeben. Jedes
Innenrohr nimmt von einem: der beiden Entfernungsmesser die beiden Objektive 8o
und das Scheideprismensystein 81 auf, während die, beiden j e einem derEntfernungsmesser
zugehörigen astronomischem Okulare 82 je einer Öffnung 83 des betreffenden Innenrohrs
gegenüber- so an der Außenwand des Gehäuses befestigt sind, daß ihre Einblickachsen
einander entgegengesetztgerichtet sind. Die -Objektivprismen.84, die dem hinteren
Entfernungsmesser zugehören (mit dein unbeweglichen Innenrohr 74), sind fest im
Gehäuse angeordnet, dagegen können die dem vorderen Entfernungsmesser zugehörenden
Objektivprismen 85 mittels eines Triebknopfes 86 in der gemeinsamen Visierebene
der Entfernungsmesser :um go° gedreht werden. Dabeü sind iu ihrer einen Endstellung
diese Objektivprismen 85 ebenso wie die des zweiten Entfernungsmessers dem zu :messenden
Objekt zugewandt und bestimmen eine Standlinie, die größer ist - als die dieses
zweiten Entfernungsmessers, während sie in ihrer anderen Endstellung mit ihren bisherigen
@ Austrittsflächen 87 -den Eintrittsflächen 88 der Objektivprismen des zweiten Entfernungsmessers
zugekehrt sind. Jene beiden Endstellungen werden mittels eines am; Gehäuse angeordneten
Zeigers 89 an dem Triebknopf 86 angegeben, Der optische Teil jeder der beiden Meßvorrichtungen
enthält wiederum zwei gleiche, in entgegengesetzten Richtungen, aber um gleiche
Winkel drehbare brechende Prismen go und g i, die zwischen dem rechten
Ob-
jektiv und dem diesem vorgeschalteten Prisma jedes Entfernungsmessers
liegen, und die Bewegung dieser brechenden Prismen wird von der Welle der Einstelltrommel
92 aus, die mit dem am Gehäuse angeordneten Zeiger 93 die Anzeigevorrichtung des
betreffenden Entfernungsmessers bildet, durch Kegelräder 94, 95 und 96 hervorgebracht.
Dabei sind die beiden Meßvorrichtungen derart gewählt und angeordnet, daß, um von
der Einstellung auf ein erstes gemeinsames Objekt zur Einstellung auf ein zweites
gemeinsames Objekt überzugehen, zwei einander entsprechende, j e einer der beiden
Meßvorrichtungen allgehörende brechende Prismen, z. B. die beiden je dem zugehörigen
Objektivprisma benachbarten 9o, um gleiche Beträge, aber in entgegengesetzten Richtungen
zu drehen sind. Diese beiden .Prismen go sind je mit einem der beiden Kronräder
97 -eines Differen.ti,algetrieb,es verbunden, und zwar das eine unmittelbar, das
andere mittels eines Stirnräderpaares 98, dessen Räder gleiche Zähnezahlen haben.
Das Planetenrad 99 jenes Differentialgetriebes ist auf einer Welle ioo drehbar gelabert,
die an einer Büchse ioi befestigt ist, und diese Büchse trägt an ihrem äußeren Umfang
einte Skala ioa, die durch ein Fenster 103 im Gehäuse hindurch beobachtet werden
kann und mit einem daselbst angeordneten Zeiger 104 die den beiden Entfernungsmessern
gemeinsame Anzeigevorrichtung bildet. Dabei ist diese Skala so geteilt, daß bei
Einstellung der Anzeigevorrichtungen der beiden Entfernungsrnesser auf- übereinstimmende
Angaben an ihr derselbe Wert angegeben wird. Um dem Scheideprismensystem des vorderen
Entfernungsmessers nach einer Verdrehung seines Innenrohrs aus der der Meßstellung
entsprechenden Lgge um i8o° das, Bild eines vor dem, Entfernungsmesser liegenden
Objekts 'darbieten zu können, ist ein aus einem Objektiv io5 undi zwei gleichschenklig-rechtwinkligen
Spiegelprismen io6 und 107 bestehendes optisches System angeordnet.
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Die Justierung des Entfernungsmessers ist die folgende: Das Innenrohr
75 des vorderen Entfernungsmessers wird mittels des Triebkropfes 76 in eine Lage
gebracht, in der seine Öffnung 83 dem Spiegelprisma io- zugekehrt ist, und die beiden
Objektivprismen 85 je finit Hilfe des Triebknopfes 86 in: idiejenige Endstellung
übergeführt, in der die bisherige Austrittsfläche 87 der Eintrittsfläche 88 des
zugehörigen Objektivprismas 84 des hinteren Entfernungsmessers zugekehrt ist. Darauf
wird die Einstelltrommel 92 des vorderen. Entfernu ngsmesers so weit gedreht, bis
durch ihren Zeiger 93 der- Wert Unendlich angezeigt wird, bei welcher Anzeige
die brechenden Prismen go und gi, von der gewöhnlichen Anordnung abweichend, diejenige
Stellung einnehmen, in der ihre Brechwirkung der einer planparallelen Glasplatte
gleichkommt. Ein vor dem Objektiv io5 des optischen Systems liegendes Objekt wird
durch dieses Objektiv in dgs Scheideprismen@system 81 des vorderen Entfernungsmessers
abgebildet, und dort wird das abbildende Strahlenbüschelsystem in zwei Teilbüschelsysteme
zerlegt, deren jedes einem der beiden zugehörigen Objektive 8o zugeführt wird, so
da:ß durch jedes Objektiv einem der Objektive des hinteren Entfernungsmessers ein
Bild jenes Objekts dargeboten wird. Nunmehr stellt man mit Hilfe der Einstelltrommel
g2 dieses hinteren Entfernungsmessers für jenes Objekt Koinzidenz her und stellt
den zugehörigen Zeiger 93 so räch, daß er den Wert Unendlich anzeigt, worauf man
das Innenrohr 75 und die Objektivprismen 85 des vorderen Entfernungsmessers in ihre
anderen Endstellungen überführt, so daß der Entfernungsmesser seine Gebrauchslage
einnimmt. Stellt man endlich noch den Zeiger 104 der gemeinsamen Anzeigevorrichtung
so nach, daß er an der zugehörigen Skala io2 den Wert Unendlich anzeigt, so wird
beim Einstellen -der Entfernungsmesser auf ein beliebiges
Objekt
an dieser Anzeigevorrichtung ein Wert angezeigt, der ungefähr dem arithmetischen
Mittel der Entfernungen jenes Objekts von den Entfernungsmessern entspricht, wobei
es gleichgültig ist, ob jeder der Entfernungsmesser richtig justiert war oder nicht.
Bei größeren Drehwinkeln der brechenden Prismen go und gi kann man, statt den Zeiger
g3 des hinteren Entfernu bsmessers nachstellbar zu machen,, vor einem der Objektive
dieses Entfernungsmessers einen Glaskeil anordnen, der, um bei einer Einstellung
der Anzeigevorrichtung auf den Wert Unendlich Koinzidenz für jenes Objekt herbeizuführen,
in einer zur optischen Achse senkrechten Ebene zu drehen. ist. In diesem Falle braucht
auch der Zeiger io4: der gemeinsamen Anzeigevorrichtung nicht nachstellbar zu sein.