DE538689C - Verfahren und Geraet zur Ermittlung des Entfernungsunterschiedes zweier Zielpunkte - Google Patents

Verfahren und Geraet zur Ermittlung des Entfernungsunterschiedes zweier Zielpunkte

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DE538689C DEZ18526D DEZ0018526D DE538689C DE 538689 C DE538689 C DE 538689C DE Z18526 D DEZ18526 D DE Z18526D DE Z0018526 D DEZ0018526 D DE Z0018526D DE 538689 C DE538689 C DE 538689C
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  • Verfahren und Gerät zur Ermittlung des Entfernungsunterschiedes zweier Zielpunkte Den Gegenstand der Erfindung bildet ein Verfahren zur Ermittlung des Unterschiedes der Entfernungen zweier Zielpunkte gegenüber einem Standorte. Dieses Verfahren besteht darin, daß einem Beobachter mit Hilfe eines an seinem Standorte aufgestellten Doppelfernrohres räumliche Bilder der beiden Zielpunkte gleichzeitig im Gesichtsfelde dargeboten werden und der Beobachter den Ent-, fernungsuntercchied der Zielpunkte dadurch ermittelt, daß er den Entfernungsunterschied der beiden Bilder zum Verschwinden bringt. Mit anderen Worten besteht also das Verfahren in einer stereoskopischen ,Entfernungsmessung, bei welcher das räumliche Bild des einen Zielpunktes gewissermaßen als Meßmarke, deren Entfernung vom Standorte natürlich bekannt sein muß, für das Bild des anderen Zielpunktes dient.
  • Zur Ausübung des neuen Verfahrens kann man sich eines stereoskopischen Entfernungsmessers bedienen, der mit optischen Systemen zur Aufnahme von vier Systemen von Abbildungsstrahlenbüscheln. ausgestattet ist, von denen die zu je zwei Büschelsystemen gehörenden optischen Systeme keinen wesentlichen Basisunterschied am Entfernungsmesser aufweisen und die Büschelsysteme der Bildebene desselben Okulars zuführen Da man dabei in bekannter Weise sowohl 1Llischbilder; also solche Bilder der beiden Zielpunkte und ihrer Umgebung erzeugen kann, die sich auf dem gesamten Gesichtsfelde des Entfernungsmessers überlagern, oder eine waagerechte oder senkrechte Teilung des Gesichtsfeldes einführen kann, wobei jeder Gesichtsfeldhälfte das eine der beiden Bilder zugeordnet ist, da man ferner einem der Bilder eine Seiten- oder Höhenvertauschung oder eine vollständige Bildumkehrung erteilen kann, ergibt sich eine große Zahl verschiedener Ausführungsformen der optischen Systeme. Weitere Ausführungsformen sind darauf zurückzuführen, daß die Vereinigung der je einem Okulare zugehörenden Systeme von Abbildungsstrahlenbüscheln entweder vor oder hinter den Objektiven der Fernrohrsysteme des Entfernungsmessers erfolgt, so daß dieser entweder mit zwei oder mit vier Objektiven auszustatten ist, abgesehen von den ebenso möglichen Ausführungsformen bei denen die beiden Fernrohrsysteme. ungleich aufgebaut sind oder die Strahlenvereinigung etwa zwischen den Einzelgliedern mehrgliedriger Objektivsysteme stattfindet. Schließlich kann eine weitere Abwandlung der Ausführung der optischen Systeme auch durch die möglicherweise erwünschte Benutzung des pseudoskopischen Bildes des einen Zielpunktes an Stelle des üblichen orthoskopischen Bildes bedingt sein.
  • Zur Ausführung der Messung von Entfernungsunterschieden ist ein nach vorstehenden Gesichtspunkten aufgebauter Entfernungsmesser geeignet, wenn er mit beweglichen optischen Mitteln zur scheinbaren Umwandlung des parallaktischen Winkels an dem einen Zielpunkte in den am anderen Zielpunkte versehen ist. Es müssen also wenigstens die einem der Okulare zugehörenden Systeme von Abbildungsstrahlenbüscheln in der Richtung voneinander unabhängig, d. h. die relative Richtung dieser beiden Systeme willkürlich veränderlich sein. Dabei dient die Größe der zur Ausführung der Umwandlung. nötigen Bewegung der optischen Mittel als Maß für den Entfernungsunterschied der beiden Zielpunkte.
  • Während die stereoskopischen Entfernungsmesser im allgemeinen so eingerichtet sind, daß dem Beobachter im Gesichtsfelde außer dem räumlichen Bilde eines Zielpunktes und seiner Umgebung gleichzeitig ein oder mehrere räumliche Markenbilder dargeboten werden, deren scheinbare Entfernung bekannt ist, ist die Anwesenheit solcher Marken bei dem neuen Geräte zur Messung von Entfernungsunterschieden nicht erforderlich, sobald die Entfernung wenigstens des einen Zielpunktes vom Standorte bekannt ist. Um das Gerät vielseitiger verwendbar zu machen und zu vermeiden, daß eine Zielpunktentfernung erst durch ein zweites Gerät bestimmt werden muß, wird man jedoch in der Regel den neuen Entfernungsmesser auch mit Marken ausstatten, so daß man außer dem Entfernungsunterschiede der Zielpunkte auch wenigstens die eine Entfernung vom Standorte unmittelbar messen kann. Auch empfiehlt es sich, das Gerät durch eine weitere Meßvorrichtung zur Bestimmung desjenigen Winkels zu vervollkommnen, der dem auf den Standort bezogenen Richtungsunterschiede beider Zielpunkte entspricht.
  • In der Abb. i der Zeichnung ist der Meßvorgang in einer Grundrißskizze schematisch dargestellt. Die beiden Zielpunkte sind mit A und B, ihre parallaktischen Winkel- mit a und ß, die Basis des Entfernungsmessers mit b bezeichnet. Unter der Voraussetzung, daß die Systemachsen der von den Zie)punkten A und B ausgehenden Abbildungsstrahlenbüschel nur wenig von einer Senkrechten zur Basis b abweichen, gelten für die mit D und E bezeichneten Entfernungen der beiden Zielpunkte vom Standorte des Entfernungsmessers bei kleinen parallaktischen, Winkeln a und ß angenähert die Beziehungen: Sind ferner 8 und s die Richtungsunterschiede derAchsen je zweierSysteme vonAbbildungsstrahlenbüscheln, die von den beiden Zielpunkten A und B zu derselben Seite der Basis b gelangen, dann gilt außerdem die Beziehung: «-ß=E-a (4) Durch Drehen der Achsen der von dem einen Zielpunkte, beispielsweise B, herrührenden Systeme von Abbildungsstrahlenbüscheln, bis der parallaktische Winkel ß zu a wird, wird der Zielpunkt B scheinbar nach einem Punkte C, d. h. in die Entfernung D vom Standorte des Entfernungsmessers verschoben. Die dabei auftretenden Drehwinkel der Systemachsen sind mit il und e bezeichnet, und es gilt die Gleichung: rl-=«-ß=E-a (5) Aus den Gleichungen (3) und (5) ergibt sich: oder angenähert, wenn der Entfernungsunterschied beider Zielpunkte A und Bim Verhältnis zur Entfernung vom Standorte nicht groß ist, der gesuchte Entfernungsunterschied E - Daus der als bekannt vorausgesetzten Entfernung D zu: In den Abb.2 bis 12 sind vier Ausführungsbeispiele der Erfindung schematisch dargestellt. Die als erstes Ausführungsbeispiel gezeigte Ausführungsform ist in Abb. 2 im Aufriß und in Abb. 3 im Grundriß wiedergegeben. Abb.4 zeigt einen Aufriß der optischen Teile, Abb.5 einen Grundriß des zweiten Beispiels, bei dem auch mechanische Teile angedeutet sind. Abb.6 stellt einen Einzelteil dieses Beispiels im Seitenriß dar. In Abb. y ist ein Aufriß und in Abb. 8 ein Grundriß des dritten Beispiels angegeben, während Abb. 9 einen Aufriß und Abb. io einen Grundriß des vierten Beispiels wiedergibt. Abb. i i zeigt einen Einzelteil dieses Beispiels im Seitenriß, und Abb. 12 stellt das dem Benutzer des Gerätes beim Einblick in die Okulare sich darbietende Bild dar.
  • Das erste Beispiel (Abb.2 und 3) enthält einen vollständigen stereoskopischen Entfernungsmesser. Dieser besteht aus zwei Objektivprismen 1,- 2 mit fünfeckigem Querschnitte, zwei Objektiven 3, 4, zwei Okularprismen 5, 6 mit dreieckigem Querschnitte, zwei in den Objektivbildebenen befindlichen Markenplatten y, 8, die beide Meßmarken 9, io tragen, und zwei zweilinsigen Okularen i i, 12. Die am linken Okulare i i befindliche Markenplatte 7 ist fest, die am rechten Okulare 12 parallel zur Entfernungsmesserbasis verschieblich und mit einem Zeiger 13 verbunden, zu dem eine Entfernungsteilung 14 gehört. Vor die Objektive 3, 4 sind Prismen 15, 16 mit trapezförmigem Querschnitte in den Strahlengang geschaltet, die mit Dreiecksprismen 17, 18 verkittet und deren Kittflächen 19, 2o halbdurchlässig versilbert sind. Durch die Prismenkörper 15, 17 und 16, 18 wird der Abbildungsstrahlengang des Entfernungsmessers nicht beeinflußt, dagegen werden den Objektiven 3, 4 zwei weitere Systeme von Abbildungsstrahlenbüscheln zugeführt, zu deren Aufnahme Zwei Objektivprismen 21, 22 mit fünfeckigem Querschnitte dienen, Zwischen diesen Prismen 21,z2 und den Prismen 15, 16 befinden sich Kompensatoren 23, 24, die aus je einem Paare gegenläufig drehbarer Prismen bestehen.
  • Das erste Beispiel beruht auf dem bekannten Grundgedanken der Mischbildentfernungsmesser. Jedes der Okulargesichtsfelder zeigt im Gebrauche zwei.sich überlagernde Bilder des beobachteten Geländes, also der beiden Zielpunkte und ihrer Umgebung. Die beiden Bilder, die den in die Prismen 2r, 22 eintretenden Strahlenbüscheln entsprechen, werden durch gleichsinniges Drehen der beiden Kompensatoren 23 und 24 in den Gesichtsfeldern verschoben, daß jeweils das Bild eines der. Zielpunkte B so neben dem Bilde des anderen Zielpunktes A, welches zu den in die Prismen 1, 2 eintretenden Strahlenhüscheln gehört, zu liegen kommt; daß beide in bezug auf ihre Entfernung stereoskopisch verglichen werden können. Durch gegensinniges Drehen der Kompensatoren 23. und 24 oder, was damit gleichbedeutend ist, urch Drehen nur des einen der beiden Kompensatoren 23 oder 24 wird der Entfernungsunterschied der beiden Bilder zum Verschwinden gebracht, wobei die Größe dieser Drehung ein Maß für den gesuchten Entfernungsunterschied E - D ist. Sind die von beiden Kompensatoren-23, 24 insgesamt erzeugten Ablenkungen der Achsen der eintretenden Systeme von Abbildungsstrahlenbüscheln q und e, dann gleicht der Entfernungsunterschied E - D nach obiget-Gleichung (7) der Größe (71 - e). Für den Fall, daß die Entfernung D des Zielpunktes A nicht bekannt ist, wird sie mit Hilfe der Meßmarken 9 und 1o ermittelt, und zwar wird diese Entfernung auf der entsprechend geeichten Teilung 14 vom Zeiger 13 angezeigt, wenn man die Markenplatte 8 so weit aus der Lage verschiebt, bei welcher das durch stereoskopische Vereinigung der Markenbilder und ro entstandene Bild in unendlicher Entfernung zu liegen scheint, bis es in gleicher Entfernung mit dem ZielpunkteA zu liegen scheint.
  • Selbstverständlich kann man die Messung der Entfernung D auch unter Benutzung einer Reihe, fester stereoskopischer Marken oder durch Verschiebung der Bilder des Zielpunktes A in die scheinbare Entfernung einer festen stereoskopischen Marke mit Hilfe eines längs der Entfernungsmesserbasis b im Abbildungsstrahlengange verschieblichen Keiles oder eines weiteren Drehkeilpaares in bekannter Weise ausführen, wenn man die entsprechende Einrichtung am Geräte anbringt.
  • Beim zweiten Beispiele (Abb. 4 bis 6) sind die Okulargesichtsfelder durch einen waagerechten Trennungsstrich geteilt. Das oben erscheinende Bild ist seiner Höhe nach umgekehrt. Das Gerät hat zwei übereinanderliegende Paare von Objektivprismen 25, 26 und 27, 28, die fünfeckigen Querschnitt haben. Diesen Prismen sind zwei Paare gleicher Objektive 29, 30 und 31, 32 und ein Paar zweilinsiger Okulare 33, 34 für Einblick von oben her vorgeschaltet. Der Vereinigung der in die Prismen 25 und 27 bzw. 26 und 28 eintretenden Systeme von Abbildungsstrahlenbüscheln und der gleichzeitigen Ablenkung in die Richtung der Okularachsen dienen Prismenkörper, von denen der zum rechten Okulare gehörige im Seitenriß (Abb.6) wiedergegeben ist. Diese Prismenkörper bestehen aus je einem unteren Dreieckprisma 35 bzw. 36, einem oberen Dreieckprisma 37 bzw. 38 mit spiegelnder Dachfläche 39 bzw. 4o, einem Prisma 41 bzw. 42 mit trapezförmigem Querschnitte und einem Dreieck-prisma 43 bzw. 44. Die Kittfläche 45 bzw. 46 zwischen den Prismen 43 und 41 bzw. 44 und 42 ist zur Hälfte spiegelnd versilbert.
  • In die unteren Fernrohrsysteme des Gerätes sind beiderseits je eine feste zerstreuende Linse47, 47' und eine senkrecht zur Entfernungsn iesserbasis verschiebliche sammelnde Linse 48, 49 eingebaut. Die Linsen haben entgegengesetzt gleiche Brennweite. Zur Verschiebung der Linsen 48, 49 dienen zwei mit ihnen verbundene Zahnstangen 5o, 5r, auf welche Zahnräder 52, 53 einwirken, die mit Kegelrädern 54, 55 gekuppelt sind. Diese Kegelräder 54 und 55 sind durch ein drittes Kegelrad 56 so verbunden, daß sie ein Planetengetriebe bilden. Die Achse des Planetenrades 56 ist in einem um seine Achse mit Hilfe eines Zahnrades 57 drehbaren, mit Verzahnung versehenen Ringe 58 gelagert und trägt einen Triebknopf 59. Auch das Zahnrad 57 ist mit Hilfe eines Triebknopfes 6o von Hand antreibbar. Die verschieblichen Linsen 48, 49, von denen oben und unten je ein überflüssiger Sektor abgeschnitten ist, sind ein bekanntes Mittel zur Erzeugung veränderlicher seitlicher Strahlenablenkung und ergeben in ihrer Mittellage, bei der ihre optische Achse mit der der Linsen 47, 47' zusammenfällt, keine Wirkung auf den Verlauf des Abbildungsstrahlenganges. Das Gerät wird vervollständigt durch einen Kompensator 61, der den beiden Objektivprismen 26 und 28 vorgeschaltet ist.
  • Beim Gebrauche des Gerätes dienen die beiden Linsen 49 und 49 dem gleichen Zwecke wie die Kompensatoren 23 und 24. des ersten Beispiels. Gleichsinnige Verschiebungen dieser Linsen 48, 49 erhält man, wenn man mit Hilfe des Triebknopfes 6o den Ring 58 mit der Achse des Planetenrades 56 dreht. Diese Verschiebungen bewirken ungleichsinnige Ablenkungen der Achsen der abbildenden Strahlenbüschelsysteme und damit Änderungen der scheinbaren Entfernung des Bildes in der unteren Gesichtsfeldhälfte. Ungleichsinnige Verschiebungen der Linsen 48, 49 dagegen ergeben sich durch Drehen des Planetenrades 56 mit Hilfe des Triebknopfes 59, wodurch gleichsinnige Veränderungen der Ablenkungen der Achse der abbildenden Strahlenbüschelsysteme und somit seitliche Verschiebungen des Bildes der unteren Gesichtsfeldhälfte erzeugt werden. Die Drehungen des Triebknopfes 59 sind demnach ein Maß für die Seitenverschiebung des Bildes (vgl. Abb.1), die Drehungen des Triebknopfes 6o dagegen für den Unterschied der EntfernungE - D. Die Wirkung der durch die Triebknöpfe 59 und 6o bewirkten Bewegungen würde sich umkehren, wenn die beiden Zahnräder 52 und 53 von verschiedenen Seiten her in die Zahnstangen 5o und 51 eingriffen, beispielsweise das eine von ihnen von unten her, oder wenn statt einer sammelnden Linse eitre zerstreuende Linse verschiebbar gemacht würde.
  • Der Kompensator61, der auf die beiden Systeme von Abbildungsstrahlenbüscheln der rechten Hälfte des Gerätes einwirkt, wird in bekannter Weise zur Bestimmung der Entfernungen E und D oder wenigstens einer derselben benutzt, wobei im Gesichtsfelde bekanntlich ,feste Meßmarken vorzusehen sind, die in der .Zeichnung nicht angegeben sind. Diese Entfernungsmeßeinrichtung entspricht dann der im ersten Beispiele durch die Markenplatten 7, 8 und die Ablesev orrichtung 13, 14. angedeuteten Vorrichtung.
  • Das als zweites Beispiel angegebene Gerät läßt sich ferner weiter vervollkommnen, und zwar .auf Grund der Beziehung log (ii -) - log (E - D) log b - 2 log D (8) die man durch Logarithmieren der Gleichung (7) erhält. Richtet man nun eine Teilung am Triebknopf 6o in bekannter Weise so ein, daß sie die Logarithmen der Winkeldifferenz angibt und ordnet dieser Teilung einen veränderlichen Zeiger zu, der. aus den im doppelten Maßstabe aufgetragenen Logarithmen der Entfernungswerte besteht, dann kann man, da log b unveränderlich ist, sofort den gesuchten Entfernungsunterschied E - D der Zielpunkte A und B ablesen. Soll dieses Ablesen ohne jede von Hand vorzunehmende Einstellung der Teilungen gegeneinander vor sich gehen, dann kann man die Teilungen bekanntlich durch logarithmische Kurvenräder mit den entsprechenden Meßorganen des Gerätes kuppeln.
  • Das dritte Beispiel (Abb. 7 und 8) zeigt ein aus zwei Entfernungsmessern bestehendes Gerät, bei dem das Okulargesichtsfeld durch eine lotrechte Trennungslinie geteilt erscheint und eins der räumlichen Bilder der Seite nach umgekehrt ist. Das Gerät hat demgemäß zwei Paare 62,63 und 64,65 von Objektivprismen, erstere mit dreieckigem, letztere mit fünfeckigem Querschnitt, zwei Objektivpaare 66, 67 und 68, 69 und zwei zweilinsige Okulare 70, 71, die für Einblick vor. oben her eingerichtet sind. Diese Okulare sind hinter Prismenkörper geschaltet, die aus je einem Prisma 72, 73 mit trapezförmigem Querschnitt; je einem Dreieckprisma 7q., 75 mit einer Kittfläche 76, 77, deren rechte bzw. linke Hälfte spiegelnden Silberbelag hat, und je einem Dreieckprisma 78, 79 bestehen. Das Gerät kann mit den beim ersten und zweiten Beispiele beschriebenen Meßvorrichtungen ausgestattet und dann in entsprechender Weise benutzt werden. Ersetzt man jedoch die Prismen 62, 63 durch solche mit fünfeckigem Querschnitte, dann sind beide räumlichen Bilder seitenrichtig.
  • Beim vierten Beispiele (Abb. 9 bis 12) sind den zwei Objektivprismen 8o, 81 mit fünfeckigem Querschnitte zwei Paare von Objektiven 82, 83 und 84,85 zugeordnet. Zur Betrachtung der von den Objektiven erzeugten Bilder der Zielpunkte dienen zwei zweilinsige Okulare 86, 87, die wiederum für Einblick von oben her eingerichtet sind. Vor den Okularen 86, 87 befinden sich Prismenkörper, die aus je einem Prisma 88, 89 mit fünfeckigem Querschnitte und einer Dachfläche 9o, 91, je einem Dreieckprisina 92, 93, einem zweiten Dreieckprisma 9.4, 95 und einem Prisma 96, 97 mit trapezförmigem Querschnitte bestehen. Die Kittflächen 98, 99 zwischen den Trapezprismen 96, 97 und den Dreieckprismen 9q., 95 sind zur Hälfte versilbert, so daß das Okulargesichtsfeld (vgl. Abb. 12) durch eine waagerechte Linie geteilt erscheint. Bei dem dem rechten Okulare 87 zugeordneten Prismenkörper ist das TrapQzprisma 97 aus zwei Teilen zusammengesetzt, wodurch sich eine in der Okularbildebene gelegene Kittfläche roo ergibt, die eine Winkelteilung 1o1 trägt. Vor dem Objektiv 83 ist ein aus einem Drehkeilpaare tot bestehender Kompensator in den Abhilclungsstrahlengang geschaltet.
  • Das Drehkeilpaar 102 dient zur Beseitigung und Messung des scheinbaren Entfernungsunterschiedes der räumlichen Bilder der beiden Zielpunkte A und B, die im Beispiele als ein Schiff und die Wassergarbe eines einschlagenden Geschosses angenommen sind. Das Ziel A erscheint seiner Höhe nach umgekehrt, das Ziel B aufrecht im Gesichtsfelde. Das von den Objektiven 84, 85 entworfene Bild ist seitenverkehrt, das von den Objektiven 82, 83 entworfene seitenrichtig. Durch Zuführung der vom rechten Objektivprisma 8i kommenden Abbildungsstrahlen zum Prisma 88 und der vom linken Objektivprisma 8o kommenden Strahlen zum Prisma 89, also durch Kreuzen der Abbildungsstrahlenbündel im Gerät, wird vermieden, daß pseudoskopische Bilder entstehen. Die Winkelteilung ioi dient zur bequemen Ermittlung des Unterschiedes der Seitenrichtung der beiden Zielpunkte A und B. Durch die angegebene Wahl der verschiedenen Prismensysteme erreicht man -nämlich, daß lediglich durch Schwenken des Gerätes um eine die Entfernungsmesserbasis senkrecht schneidende Lotlinie die Bilder Gier beiden Zielpunkte A und B seitlich gegeneinander verschoben werden. Visiert man mit dem Geräte in der Mittelebene zwischen den Zielpunkten A und B, dann erscheinen die Bilder von A und B bei gleicher Entfernung genau, bei ungleicher Entfernung angenähert übereinander und um den halben Winkelbetrag ihres Richtungsunterschiedes aus der Mitte des Gesichtsfeldes im gleichen Sinne verschoben. Mit Hilfe der entsprechend geeichten Winkelteilung toi läßt sich demnach ohne weiteres der Unterschied der Seitenrichtung beider Zielpunkte bestimmen, wenn der Nullpunkt der Teilung in die Mitte des Gesichtsfeldes, also in die optische Okularachse fällt.

Claims (4)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Ermittlung des Entfernungsunterschiedes zweier Zielpunkte mit Hilfe eines Doppelfernrohres, in welchem einem Beobachter räumliche Bilder dieser Zielpunkte gleichzeitig im Gesichtsfelde dargeboten werden, dadurch gekennzeichnet, daß der Entfernungsunterschied der Bilder beider Zielpunkte zum Verschwinden gebracht wird und aus der Größe der dabei vorgenommenen Einstellbewegung der auf den Standort bezogene Entfernungsunterschied der Zielpunkte bestimmt wird.
  2. 2. Stereoskopischer Entfernungsmesser zur Ausübung des Verfahrens nach Anspruch i, gekennzeichnet durch optische Systeme zur Aufnahme von vier Systemen von Abbildungsstrahlenbüscheln, von denen aie zu je zwei Büschelsystemen gehörenden, optischen Systeme keinen wesentlichen Basisunterschied am Entfernungsmesser aufweisen und die Büschelsysteme der Bildebene desselben Okulars zuführen, und ferner gekennzeichnet durch bewegliche optische Mittel zur scheinbaren Llmwandlung des parallaktischen Winkels an dem einen ZielpunIcte in den am anderen Zielpunkte.
  3. 3. Entfernungsmesser nach Anspruch 2, gekennzeichnet durch eine Meßvorrichtung zur Bestimmung des Winkels, der dem auf den Standort bezogenen Richtungsunterschiedt beider Zielpunkte entspricht.
  4. 4. Entfernungsmesser nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das eine der beiden räumlichen Bilder seitenverkehrt ist und die Meßv orrichtung in einer Winkelteilung besteht, die in einem der beiden Okulargesichtsfelder waagerecht liegt und deren Nullstrich die optische Okularachse schneidet.-
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