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Berichtigungsvorricbtung für unokulare Entfernungsmesser mit Standlinie
im Meßgerät. Die Erfindung behandelt die Aufgabe, unokulare Entfernungsmesser mit
Standlinie im Meßgerät auf einiael-.e Weise ohne Zuhilfenahrne einer besonderen
Berichtigungslatte hinsichtlich des augenblicklich vorhandenen Berichtigungszustandcs
zu prüfen und erforderlichenfalls zu berichtigen. Durch die Patentschrift 2i642o
ist es bekannt feworden, diese Aufgabe dadurch zu lösen, daß man in der Okularbildebene
eine Berichtigungsmarke (die die Trennungslinie im Okulargesichtsfeld kreuzt oder,
wenn sie innerhalb des einen Gesichtsfeldteils liegt, wenigstens bis an die Trennungslinie
heranreicht) anbringt und die von dieser Marke ausgehenden, das eine Femrohrsystem
in umgekehrtem Strahlengange durchsetzenden Strahlen mit Hilfe von vorgeschalteten
Berichtigungsspiegelsysternen dem zweiten«Fernrohrsystem zuführt, um diese Strahlen
schließ--lich in der Okularbildebene wieder zu einem Bilde der Berichtigungsmarke
zu vereinigen. In den Beispielen der genannten Patentschrift sind die Berichtigungsspiegelsysteine
hinter den Eintrittsspiegelsystemen angebracht; es ändert am Wesen der Sache nichts,
wenn man die zur Berichtigung vorzuschaltenden Spiegelsysterne vor den Eintrittsspiegelsystemen
des Entfernungsmessers anbringt, um das gesamte System durch das Berichtigungsverfahren
zu umfassen. Man gibt leei derartigen Anordnungen den Berichtigungsspiegelsystemen
insgesamt einen festen, als unveränderlich anzunehmenden Ablenkungswinkel von solcher
Größe, daß bei richtiger Einstellung aller Teile des Entfernungsmessers für eine
bestimmte Entfernung das Bild der Marke mit der Marke selbst sich deckt oder in
Koinzidenz i,#t. In der Regel wählt man als gesamten festen Ab-
lenkungswinkel
der Berichtigungsspiegelsysteme i8o', so daß die richtige Decklage von Marke und
Bild vorhanden. sein muß, wenn der Entfernungsmesser auf einen unendlich fernen
Gegenstand eingestellt ist. Ist dies nicht der Fall und hat also eine Verlegung
oder eine sonstige Veränderung der optischen Glieder des Entfernungsmessers stattgefunden,
so kann man ihn ohne weiteres berichtigen, indem man auf irgendeine bekannte Weise
durch Vcrstellung eines optischen Gliedes Marke und Bild wieder zur Deckung bringt
und für diese Stellung die Anzeige »unendlich« herbeiführt.
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Diese Berichtigungsanordnung hat den Nachteil, daß die in der Okularbildebene
befindliche Berichtigungsmarke stets im Gesichtsfeld erscheint, ohne daß sie für
die Messung selbst gebraucht wird, was unter Umständen störend wirkt. Auch ist es
schwierig, wenn Marke und Bild sich vollständig überdecken, die ge-
naue Decklage
festzustellen. Gemäß der Erfindung kann man diese Nachteile vermeiden und außerdem
zugleich für die Berichtigung die doppelte Genauigkeit erreichen, wenn man als Berichtigungsmarke
das reelle Bild einer außerhalb der ukularbildebene angebrachten Marke verwendet,
die in umgekehrtem Strahlengange in die Okularbildebene abgebildet ist. Dadurch
ist die Marke sowie auch deren reelles Bild für einen in das Okular blickenden Beobachter
unsichtbar, und das ganze Gesichtsfeld bleibt frei für die Messung, wenn das Berichtigungsspiegelsystem
nur während des Berichtigungsvorganges vorgeschaltet wird. Naturgemäß muß man hierbei
die Anordnung derart treffen, daß das reelle Markenbild, welches nun die Berichtigungsmarke
ersetzt, die Trennunglinie im Gesichtsfeld kreuzt, damit die bilderzeugenden Strahlen
in beiden Teilen des Gesichtsteldes auf dern Wege über
die beiden
Fernrohrsysteme des Entfernungsmessers auch wiederum in der Okularbildebene zu zwei
Markenteilbildern vereinigt werden, die miteinander zur Koinzidenz gebracht werden
können. Die erwähnte doppelte Genauigkeit kommt dadurch zustande, daß die Strahlen,
welche die beiden Markenteilbilder erzeugen, in einander entgegengesetzten Richtungen
dieselben optischen Glieder durchsetzen und infolgedessen die gegenseitige Bildversetzung
bei eingetretener Störung des Berichtigungszustandes des Entfernungsmessers doppelt
so groß ist, als die Versetzung zwischen einer physischen Berichtigungsmarke und
ihrem Bild.
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Die Abbildung der Marke in die Okularbildebene kann in verschiedener
Weise verwirklicht werden. Man kann beispielsweise entweder zwischen Okular und
Bi Idebene oder auf der Außenseite des Okulars, geneigt zur Okularachse, einen halbdurchlässigen
Spiegel anordnen, _der die. von einer seitlich angebrachten Berichtigungsmarke kommenden
Strahlen in die Achsenrichtung spiegelt. Für die eigentliche Abbildung ist ein geeignetes
Abbildungssystem erforderlich. Ist der Spiegel auf der Außenseite des Okulars angeordnet,
so bildet dieses selbst das Ab-
bildungssystem oder einen Teil davon. An Stelle
des halbdurchlässigen Spiegels kann auch ein Spiegel treten, der nur einen Teil
des Strahlenquerschnitts deckt - und der sowohl halbdurchlässig ais auch
undurchlässig versilbert sein kann. Ein Nachteil, der bei allen solchen Anordnungen
auftritt, ist der große, mit der Einführung eines halbdurchlässigen Spiegels, oder
der- mit der Beschneidung des Strahlenquerschnitts verbundene Lichtverlust, der
die Helligkeit des dem Auge dargebotenen Bildes selbst im günstigsten Falle auf
etwa die Hälfte herabsetzt. Man könnte zwar den Spiegel ausschaltbar anordnen, etwa
derart, daß er für die Dauer der Messungen aus dem Strahlengang herausgedreht und
nur für die Berichtigung vorgeschaltet wird; es ist aber auch für die Berichtigung
die verminderte Helligkeit nachteilig. Eine von diesem Nachteile freie, besonders
zweckmäßige Anordnung ergibt sich, wenn man die - Abbildung der Marke in
die Okularbildebene auf dem Wege der sogenannten verlorenen Strahlen vornimmt, also
der Strahlen, denen vom Scheideprysmensystein der Eintritt in das Okular verwehrt
wird. Da diese Strahlen ohnedies für die Messung nicht benutzt werden, so steht
der ganze von diesen Strahlen durchsetzte Querschnitt für die Abbildung der Berichtigungsmarke
zur Verfügung. Man erreicht auf diese Weise für die Berichtigung die gleiche Helligkeit
wie für die Messung, ohne den Strahlendurchtritt durch den für die Messung dienenden
Strahlenquerschnitt irgendwie zu beeinträchtigen.
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Bei der Anwendung der Erfindung ist darauf zu achten, daß die lierichtigungstrahlen
nach Durchlaufen der beiden Fernrohrsysteme durch das Scheideprismensystem hindurch
auch wirklich in das Auge des Beobachters gelangen können, um die entstehenden Markenteilbilder
sichtbar zu inachen. Ist bei einer Entfernungsmesserbauart diese Möglichkeit nicht
ohne weiteres gegeben, weil die beiden Berichtigungsstrahlenbüschel je einen
solchen Teil des Scheideprismensysteins treffen würden, der ihren Eintritt in das
Auge des Beobachters verhindert, so kann der ungehinderte Durchgang dadurch
herbeigeführt werden, daß man die Berichtigungsstrahlenbüschel durch Ablenkung aus
ihrer Richtung oder Einführung einer zusätzlichen Bildumkehrung innerhalb des nicht
für, die Entfernungsmessung ben'ötigten Gebietes der Strahlenwege jeweils dem anderen
Teile des Scheideprismensystems zuführt, welcher den freien Durchtritt der Strahlen
ins Auge gestattet und so die Markenteilbilder sichtbar macht. Wenn dagegen den
Berichtigungsstrahlenbüscheln ganz oder zum Teil der Eintritt in das Auge durch
einen in den Strahlenganggeschalteten, undurchlässigen Spiegel verwehrt wird,. der
einen Teil des Straillenquerschnitts.verdeckend der Abbildung der Marke in die Okularbildebene
dient, und das Bild der Berichtigungsmarke deshalb unvollständig oder überhaupt
nicht sichtbar wäre, so kann man durch Einführung einer zusätzlichen Parallelverschiebung
auf einfache Weise die Sichtbarmachung der Markenteilbilder herbeiführen.
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Um von der unsichtbaren Berichtigungsmarke sichtbare Teilbilder zu
erhalten, ist es nicht nötig, daß von den Berichtigungsstrahlenbüscheln, die den
beiden Markenteilbildern zugeordnet sind, beide Fernrohrsysteme durchsetzt werden.
Man kann vorteilhaft auch jedes der beiden Büschel nur je eins der beiden
Fernrohrsysteme zweimal, und zwar in einander entgegengesetzter Richtung, durchlaufen
lassen. Schaltet man beispielsweise innerhalb - des nicht für die Messung
benötigten Gebietes. der Strahlenwege eine beiderseits spiegelnde, ebene Fläche
ein, welche senkrecht auf der optischen Achse des Berichtigungssystems steht, so
wird die Strahlenrichtung jedes der beiden Teilbüschel umgekehrt, und jedes derselben
durchläuft den bereits zurückgelegten Weg in umgekehrter Richtung, wobei die spiegelnde
Fläche die erwähnte zusätzliche Bildumkehrurig bewirkt. Auch in diesem Falle wird
die gegenseitige Bildversetzung bei eingetretener Störung des Berichtigunggzustandes
des *Entfernungsmessers ebenso groß" als wenn von jedem Berichtigungsstrahlenbüschel
beide
Fernrohrsysterne durchsetzt werden. Dabei ist es gleichgültig ob in. beiden Fernrohren
gleichzeitig oder nu#' in einem derselben eine Störung des Berichtigungszustandes
vorhanden ist, weiliedes der beiden Berichtigungsstrahlenbüschel für sich infolge
des zweimaligen Durchsetzens derselben Fernrohrglieder die Verdoppelung einer vorhandenen
Bildversetzung bewirkt.
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In der Zeichnung sind zehn Ausführungsbeispiele des Gegenstandes der
Eifindung dargestellt. In den ersten neun Ausführungsformen (Abb. i bis
39) ist nur die optische, in der letzten Ausführungsform (Abb. 4o bis 43)
auch die mechanische Einrichtung gezeichnet.
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Das erste Ausführungsbeispiel, von welchem Abb. i den Grundriß und
Abb. 2 den Aufriß zeigt, stellt einen Schnittbildentfernungsmesser dar. Die Objektivsysteme
werden aus zwei pentagonalen Winkelspiegelprismen a, die mit je einem bildaufrichtenden
Dach versehen sind, und zwei Objektivasen b gebildet. Das Scheideprismensystem
besteht aus zwei miteinander verkitteten, gleichschenklig-rechtwinkligen Prismen
c welche die von den Objek-
tiven b kommenden Lichtstrahlen so um je
go' ablenken, daß sie nunmehr in der optischen Achse eines aus einer Feldlinse
d und einer Augenlinse e bestehenden Okulars vereinigt werden. Die Lage der
Okularbildebene ist dabei so angenommen, daß sie den Schnittpunkt der beiden einander
kreuzenden Kanten des Scheideprismensystems c, c enthält. Ein verschiebliches,
brechendes Prismaf stellt den Hauptteil der Meßvorrichtung dar. . Ein zwischen
die Feldlinse d und das Scheideprismensystem c, r, in den Strahlengang eingeschaltetes,
würfelförmiges Prisma g besteht aus zwei gleichschenklig-rechtwinkligen Prismen,
die mit ihren Hypotenusen-Rächen aneinandergeldttet sind, deren eine halbdurchlässig
versübert ist, und entwirft unter Mitwirkung einer Linse h von einer außerhalb der
Okulaxbildebene angeordneten, mit dem Entfernungsmesser fest verbundenen, strichförmigen
Marke i ein reelles Bild k, welches die Trennungslinie im Okularbildfelde
kreuzt und als Berichtigungsmarke dient. Abb. 3
stellt eine Draufsicht auf
das würfelförmige Prisma. g von der Marke i aus gesehen dar. Zwei vor die
Strahleneintrittsöffnungen der beiden Fernrohrsysterne vorgeschaltete Berichtigungsspiegelsysteme,
bestehend aus zwei pentagonalen Winkelspiegelprismen 1, die fest miteinander
verbunden sind und eine Strahlenablenkung um i:8o' ergeben, leiten die von der Berichtigungsmarke
k ausgehenden, je
eins der Fernrohrsysteme a, b im umgekehrten
Strahlengange durchsetzenden Berichtigungsstrahlenbüschel jeweils dem anderen Fernrohrsystem
zu. Diese Strahlen vereinigen sich schließlich in'der Okularbildebene wieder zu
einem Bilde m der Berichtigungsmarke k.
Das Bild m deckt sich bei Einstellung
des Entfernungsmessers auf einen unendlich fernen Gegenstand und ungestörtem Berichtigungszustand
mit dem als Berichtigungsmarke dienenden Bilde k selbst und kann vom Auge
des Beobachters durch das Okular d, e wahrgenommen werden,
da die von ihm ausgehenden Strahlen zwar zum Teil durch die halbdurchlässig versilberte
Fläche des würfelförmigen Prismas g in Richtung auf die Marke i abgelenkt
werden, zum Teil dieses Prisma jedoch ungehindert durchsetzen. Die Berichtigungsmarke
k dagegen ist dem Auge des Beobachters verborgen, weil die von ihr ausgehenden
Strählen in Richtung auf die Fernrohrobjektive b vorn Scheideprismensysterne
c fort streben. Bei ungestörtem Berichtigungszustande sieht das Auge in den beiden
durch eine Linie n getrennten Bildfeldhälften zwei Berichtigungsmarkenteilbilder
o und P in der in Abb. 4 dargestellten Lage in Koinzidenz. Eine Störung des
Berichtigungszustandes des Entfernungsmessers verschiebt diese Teilbilder z. B.
in zwei in Abb. 5 dargestellte Lagen o' und PO, die von der Koinzidenzlage
in entgegengesetztem Sinne gleich weit entfernt sind. Der ursprüngliche Berichtigungszustand
des Entfernungsmessers kann nun wieder herbeigeführt werden, indem man durch Verstellen
der Meßvorrichtung das Prisma f verschiebt, bis die beiden Markenteilbilder
o(1 und PO
wieder in Koinzidenz sind, d- h. bis sie wieder die Lagen o und
p eingenommen haben, und man hat dann nur noch nötig, den Zeiger der Meßteilung
für die erneut herbeigeführte Koinzidenzlage auf die Anzeige »unendlich« zu stellen.
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In Abb. 6 ist als zweites Ausführungsbeispiel der gleiche Schnittbildentfernungsmesser
im Grundriß dargestellt, bei welchem jedoch die diagonale Fläche des würfelförmigen,
Prismas g in halber Höhe undurchlässig versilbert ist, wie die Draufsicht
auf dieses Prisma, von der Marke i aus gesehen, in Abb. 8 erkennen läßt.
Abb. 7 stellt einen Schnitt durch die Einrichtung nach der Linie
7-7 der Abb. 6
im Aufriß dar. Infolge " der nur in halber Höhe
des Strahlenquerschnitts wirkenden Spiegelung im Prisma g würde ein Teil
der zur Ab-
bildung der Berichtigungsmarke k dienenden Teilstrahlenbüschel
nicht ins Auge des Beobachters gelangen können, so daß die betreffenden Markenbildpunkte
unsichtbar wären. Ein in den nicht für die Entfernungsinessung benötigten Teil der
Berichtigungsstrahlenwege eingeschaltetes, zusätzliches Prismensystein bewirkt die
aus diesem Grunde nötige zusätzliche Parallelverschiebung der Teilstrahlenbüschel.
- Es besteht aus einem Prisma q1 mit
paraUelograrnmförmigen
Querschnitt mit einem -spitzen Kantenwinkel von 45' und einem zweiten gleichen Prisma,
welches selbst wieder aus zwei Prismen q2 und q3 ähnlichen Querschnitts
zusammengesetzt und mit q1 schwalbenschwanzartig verkittet ist. Die Trennungsfläche
zwischen q2 und q3 ist beiderseits spiegelnd. Abb. 9 stellt
das Okularbildfeld mit den bei ungestörtem Berichtigungszustand des Entfernungsmessers
koinzidierenden Markenteilbildem o und P, Abb. io mit den Markenteilbildern
o0 und. PO bei gestörtem Berichtigqngszustand dar. Der Berichtigungsvorgang
ist der beim ersten Ausführungsbeispiel geschilderte.
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Ein drittes Ausfährungsbeispiel zeigen die Abb. ii bis 15. Abb. i
i stellt einen Grundriß der gesamten Einrichtung, Abb. 12 einen Schnitt nach der
Linie 12-12 der Abb. ii im Aufriß, Abb. 13 eine Draufsicht auf das würfelförmige
Prisma g, von der Marke i aus gesehen, Abb. 14 und 15 das Bildfeld bei ungestörtem
und bei gestörtem Berichtigungszustande: dar. Dieses Beispiel entspricht vollständig
dem vorhergehenden, nur ist die zusätzliche Parallelverschiebung der Teilstrahlenbüschel
durch das Prismensystem ql, q2, q3 durch eine mittels zweier einander
gleicher Doppelkeile r bewirktewechselweiseParallelverschiebungersetzt.
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In Abb. 16 ist als viertes Ausführungsbeispiel ein Kehrbildentfernungsmesser
im Grundriß, in Abb. 17 im Aufriß dargestellt.
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In diesem Beispiele wie auch in allen folgenden (dem fünften bis zehnten
Beispiele), findet die Abbildung einer mit dem Gerät fest verbundenen, objektseitig
angeordneten, strichförmigen Marke- s auf dem Wege der verlorenen Strahlen statt.
Eine Linse t entwirft von dieser Marke s in der Okularbildebene ein reelles Bild
k, welches die Trennungslinie im Okularbüdfelde kreuzt und als Berichtigungsmarke
dient. Die Lage der Okularbildebene ist der beim ersten Ausführungsbeispiele gekennzeichneten
Lage gleich angenommen. Das Bild k kann vom Auge des Beobachters am Okular
d, c nicht wahrgenommen werden, und das von ihm ausgehende Strahlenbüschel
wird von den beiderseitig spiegelnd versilberten Flächen des Scheideprismensysterns
c, c in zwei Teilbüschel der Berichtigungsstrahlen zerlegt, welche
je eins der Fernrohrsysterne a, b in umgekehrtem Strahlengange
im Querschnitt der verlorenen Strahlen durchsetzen. Die Objektivsysteme werden aus
zwei pentagonalen Winkelspiegelprismen a und al, von denen das erstere mit einem
bildaufrichtenden Dach versehen ist, und zwei Objektivlinsen b gebildet.
Zwei Prismen c bilden das Scheideprismensystem, zwei Linsen d und e das Okular.
Die Meßvorrichtung ist durch ein verschiebliches; brechendes Prisma f angedeutet.
Mit Hilfe zweier pentagonaler Winkelspiegelprismen 1
wird die Berichtigungsmarke
k bei ungestörtem Berichtigungszustande des Entfernungsmessers zu einem aus
zwei koinzidierenden Teilbildern o und p bestehenden Bilde m vereinigt, welches
sich mit der Berichtigungsmarke k deckt, bei gestörtem Berichtigungszustande
jedoch in zwei Teilbildern o0 und p0 abgebildet. Abb. 18 und ig zeigen das
Okularbildfeld für beide Fälle. Das Berichtigungsverfahren dieses vierten -und aller
folgenden Ausführüngsformen des neuen Entfernungsmessers gleicht vollständig dem
für die drei ersten Ausführungsbeispiele, soweit nicht Abweichungen davon besonders
erwähnt sind.
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Wendet man die dargestellte Einrichtung für einen Schnittbildentfernungsmesser
an, so gelangt man zu einer, als fünftes Ausführungsbeispiel in den Abb. 2o und
--i dargestellten Anordnung. Abb. 20 zeigt den Grundriß, Abb. 2r einen Schnitt nach
der Linie 21-21 der Abb. 2o im Aufriß. Da bei dem dargestellten Entfernungsmesser
beide Objektivprismen a mit bildaufrichtendem Dach versehen sind, muß eine Bildumkehrung
irn Berichtigungsstrahlengange vorgesehen werden, um die Teilbilder o und
P. oder o' und PO dem Auge des Beobachters am Okulator d, c
sichtbar zu machen, durch welche die (beim Prisma al des vierten Beispiels fehlende)
Bildumkehrung am zweiten Objektivprisma a wiederaufgehoben -wird. Das Berichtigungsspiegelsystern
besteht deshalb aug einem pentagonalen Winkelspiegelprisma 1 und einem zweiten
pentagonalen Winkelspiegelprisma 11, welches mit einem bildumkehrenden Dach versehen
ist. Die Abb. 22 und z3 zeigen wiederum das Okularbildf#ld für ungestörten und für
gestörten.Berichtigungszustand des Entfernungsmessers.
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Im sechsten Ausführungsbeispiel ist in den entsprechenden Abb. 24
bis 27 für einen gleichen Schnittbildentfernungsmesser eine zusätzliche Bildumkehrung
durch ein in den nicht für die Entfernungsmessung benötigten Teil des Berichtigungsstrahlenweges
eingeschaltetes Dovesches Prisma u gezeigt. Das Berichtigungsspiegelsystem besteht
hier wieder aus zwei gleichen pentagonalen Winkelspiegelprismen 1.
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Im siebenten Ausführungs4eispiel, dargestellt in den entsprechenden
Abb. 28 bis 31, ist bei sonst gleicher Anordnung an Stelle der Bildumkehrung
eine Ablenkung der Teilbüschel der Berichtigungsstrahlen nach oben und unten um
einen kleinen Winkel aus ihrer Richtung mit Hilfe eines Doppelkeils v herbeigeführt,
so daß sich die Büschel im Okularbildfelde überschneiden. Die als reelles Bild k
der Marke s im Okularbildfelde liegende Berich-. tigungsmarke bleibt unsichtbar.
Es gelingt, je einen Teil der Teilbilder o und p oder oll
und
p0 sichtbar zu machen, da je ein Teil der Teilbüschel der Berichtigungsstrahlen
nunmehr auf eine solche Fläche je eines Prismas c im Scheideprismensystem
fällt, welche die Strahlen in die optische Achse des Okulars d, e
abkrikt.
Im Grenzfalle könnte der Keilwinkel des Doppelkeils v so gewählt werden, daß das
Scheideprismensystern gerade beide Teilbüschel unbeschnitten durchtreten läßt.
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Die hier geschilderte Lösung der der Erfindung zugrunde liegenden
Aufgabe hat den Nachteil, daß die beiden sichtbaren Teilbilder o und p oder
oo und p0 nur mit je einer Hälfte der Austrittspupille, und, da an
der(n Ort die Augenpupille des Beobachters liegt, mit verschiedenen Teilen des Auges
wahrgenommen werden. Wegen der Unregelmäßigkeiten in der brechenden Einrichtung
des Auges können dabei Ablesungsfehler entstehen, deren Quelle sich beseitigen läßt
durch Anwendung eines doppeltbrechenden Prismas an Stelle des Doppelkeils v, weiches
einen einfallenden Lichtstrahl in zwei Strahlen teilt, die gleich große, entgegengesetzte
Ablenkung haben, z. B. eines Kalkspatprismas nach Wollaston. Die Ablenkung pm denselben
Betrag ist dabei deshalb wichtig, weil andernfalls bereits geringe Drehungen des
Prisinas uni eine zur Standlinie parallele Achse Berichtigungsfehler hervorbringen.
Die genann,e Lösung liegt dem achten Auslührungsbeispiel zugrunde. Abb. 32 stellt
den Grundriß, Abb. 33
einen Schnitt nach der Linie 33-33 der Abl>.
32
im Aufriß und die Abb. 34 und 35 das Okularbildfeld bei ungestörtem
und bei gestörtem Berichtigungszustand eines mit dieser verbesserten Berichtigungseinrichtung
versehenen Schnittbildentfernungsmessers dar. Das Prisma nach Wollaston besteht
aus zwei Kalkspatkeilen wl und wl die so aus dem Kristall herausgeschnitten sind,
daß die Kristallachsen einen rechten Winkel miteinander bilden und beide Achstnrichtungen
senkrecht zu den eintretenden Lichtstrahlen stehen. Die Achsenlage ist in Abb.
33 durch Striche und Punkte angedeutet.
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Als neuntes Ausführungsbeispiel ist wiederum ein Schnittbildentfernungsmesser
in Abb. 36
im Grundriß dargestellt, -und Abb. 37 zeigt einen Schnitt
nach der Linie 37-37 der Abb. 36
im Aufriß. Die Abb. 38 und
39 stellen das Okularbildfeld bei ungestörtem und bei gestörtem Berichtigungszustand
dar. In den nicht für die Entfernungsmessung benötigten Strahlenweg der Berichtigurgsstrahlen
ist eine planparällele Platte x mit beiderseits spiegelnder Oberfläche eingeschaltet,
welche die Richtung der Teitbüschel der Berichtigungsstrahlen umkehrt. Bei gestörtem
Berichtigungszustand eines der Fernrohrsysteme wird nur ein Teilbild der Berichtigungsmarke,beispielsweisedasTeilbildp,
in die Lage p11 verschoben; die Lage des Teilbildes o bleibt aber unverändert.
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Das zehnte Ausf ührungsbeispiel betrifft einen Kehrbildentfernungsmesser,
der dem vierten Ausführungsbeispiele (Abb. 16 bis :ig) entspricht, und zwar ist
in Abb. 40 ein Mittelschnitt im Grundriß, in Abb. 41 teilweise im Schnitt ein Aufriß
und in Abb. 42 ein Schnitt nach der Linie 42-42 der Abb. 41 dargestellt. Die Objektivsysterne
werden wiederum aus zwei pentagonalen Winkelspiegelprismen al und a2, deren ersteres
mit einem bildaufrichtenden Dach versehen ist, und zwei Obj ektivystemen'bl und
b2 gebildet. Als Scheideprismensystem ist eine Prismenzusammenstellung gewählt,
bestehend aus zwei gleichschenklig-rechtwinkligen Prismen cl und C2, zwei
parallelogrammförmigen Prismen c3 und C4 mit einem spitzen Kantenwinkel von 45',
einem weiteren gleichschenkli-rechtwinkligen Prisma r,' und einem würfelförmigen
Prisma c6, die in der in Abb. 43 in einer perspektiven Skizze dargestellten Weise
miteinander verkittet sind. Das Scheideprismensystem ist in einem Gehäuseteil
A befestigt, welches mit zwei rührförmigen Körpern Bl und Li2 verbunden ist
und in einem Stutzen ein einstellbares Okular G trägt, dessen optische Teile eine
Feldlinse d und eine Augenlinse c sind, An den freien Enden der Rohre
Bl und B2 sind zwei Winkelspiegelgehäuse'D'- und D2 befestigt. Zur, Aufnahme
der Meßvorrichtung ist zwischen B2 und D2 ein Prismengehäuse E geschaltet.
Die Hauptteile dtr Meßvorrichtung bilden zwei mit gleicher Winkelgeschwindigkeit
gegenläufig drehbare, brechende Prismen f 1- und f 2, die in bekamiter
Weise das früher genannte, verschiebbare Prisma f ersetzen und die mittels
eines Kegeltades F von einem Triebknopf G aus gedreht werden können. Der
Triebknopf G
ist mit einer Teiiiingstrommel H verbunden, die mit einem am
Gehäuse E befestigten Zeiger J die Ablesevorrichtung des Entfernungsmessers
bildet. An der dem Okular C gegen7 überliegenden Seite des Gehäuseteils
A ist eine Aussparung vorgesehen, in welcher auf einer Mattglasscheibe
y (Abb. 4-2) ein als Marke dienender, senkrechter Strich s angebracht ist.
Die Abbildung dieser Marke s in die Okularbildebene wird durch eine konvexplane
Linse t
bewirkt, die mit dem Prisma c11 am Scheideprismensystem verkittet
-ist. Zwei pentagonale \Ninkelspiegelprismen 11 und 12 bilden das Berichtigungsspiegelsystem
-und sind in einem besonderen Gehäuse K untergebracht.
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Zur M,iederherstellung des ursprünglichen Berichtigungszustandes nach
eingetretener Störung desselben dient ein in den Strahlengang eingeschaltetes, brechendes
Prisma z (Abb. 40), welches mit Hilfe eines außen am Rohre BI
vorgesehenen
Knopfes N durch Trieb und Zahnstange auf einer'Schlittenführung
0 verschieblich ist.
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Das vom Objektivspiegelsystem al und Ob-
jektiv bl herrührende
Meßstrahlenbüschel wird im Prisma cl (Abb. 42) in Richtung auf das Okular
C gespiegelt und durchsetzt ungebrochen die Prismen o' und c3. Die
obere Hälfte der Kittfläche zwischen diesen beiden Prismen ist, wie in Abb. 43 durch
Schraffierung angedeutet, beiderseits spiegelnd versilbert. Eine zum Meßstrahlenbüscha
senkrechte Ebene durch die untere Kante der Spiegelfläche, die Verbindungslinie
zweier Prismenkantenpunkte L und M, liegt in der Okularbildebene, wobei die Kante
L-M als Trennungslinie des Bildfeldes erscheint. Von dem vom Objektiv bl ausgesandten
Meßstrahlenbüschel wird nur das unterhalb der Trennungslinie L-JU liegende Teilbüschel
ungehindert zum Okular weitergeleitet, während das oberhalb dieser Linie liegende
Teilbüschel nach unten gespiegelt wird und für die Messung nicht in Betracht kommt.
Das vom Objektivspiegelsy#ern all und Objektive b2 herrührende Meßstrahlenbüschel
wird im Prisma 04 um die Höhe des Prismas c2 parallel nach oben verschoben und im
Prisma c2 in Richtung auf das Okular gespiegelt, wobei im Prisma c3 die vom Prisma
C4 erteilte Parallelverschiebung durch eine gleiche Parallelverschiebung nach unten
aufgehoben wird. Nur das auf die verspiegelte Fläche oberhalb der Trennungslinie
L-M auftreffende Teilbüschel wird nach dem Okular weitergeleitet, während das unterhalb
dieser Linie die Prismenfläche treffende Teilbüschel für die Abbildung verloren
ist. Auf dem Wege der verlorenen Strahlen der von beiden Objektivsystemen herrührenden
Ab-
bildungsbüschel wird die Marke s durch- die Linse t- mittels der Prismen
o" und c', für das Auge des Beobachters unsichtbar, im Okularbildfeld reell abgebildet.
Das Bild der Marke s kreuzt die Trennuügslinie und dient als Berichtigungsmarke.
Die von ihm ausgesandten Berichtigungsstrahlen durchsetzen in zwei Teilbüscheln
das Scheideprismensystem und je
eins der Objektivsysteme in umgekehrtem Strahlengange
und werden während des Bez richtigungsvorganges von den beiden Berichtigurgsspiegelprismen
11 und 12 jeweils dem anderen Objektivsystem 7,ugeführt, um schließlich auf
dem Wege der Meßstrahlen in der Okularbildebene zu zwei Teilbildern der Berichtigungsmarke
vereinigt zu werden.
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Zur Vornahme einer Berichtigung des Geräts ordnet man das Gehäuse
K in der Weise parallel zum Entfernungsmesser mit auf »unendlieli" gestellter Ablesevorrichtung
an, daß je eins der Berichtigungsspiegelsysteme 11 und 12 vor eins
der beiden Objektivspiegelsysteme al und a2 geschaltet ist. Ist der Berichtigungszustand
des Entfernungsmessers gestört und zeigt infolgedessen der Einblick am Okular das
in Abb. ig dargestellte Bild, so hat man nur nötig, die Koinzidenz der beiden Teilmarkenbilder
o0 und p11 durch Drehen des Knopfes N
und dadurch bedingte Verschiebung
des Prismas z auf der Schlittenführu-ng 0 wiederherzustellen.