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Winkelmeßgerät (Richtkreis, Rundblickfernrohr o. dgl.). Bei Winkelmeßgeräten,
insbesondere bei Richtkreisen, Scheren- und Rundblickfernrohren, erfolgt die Einstellung
der Seitenrichtung zumeist durch Teilkreis (bei Rundblickfernrohren durch den Teilring
ersetzt) und Trommel. Am Teilkreis oder», Teilring ist die grobe Einteilung, zumeist
die Hunderter, an der Trommel die feine Einteilung, d.h. die Zehner und Einer einer
Tausendsteleinteilung, angegeben. Die Trommel bewegt eine Schnecke, die in den Zahnkranz
des bewegten Teiles des Meßgerätes eingreift und zum Einstellen der groben Einteilung,
die, von Hand erfolgt, mittels einer Schaltvorrichtung, Exzenters o.dgl. ausschaltbar
ist.
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Es ist auch bereits für derartige Geräte ein Schheckengetriebe vorgeschlagen,
bei dem die Schnecke nicht nur beim Einstellen der Tronimel um ihre Achse gedreht
wird, sondern auch mittels einer dieser Trommel gegenüberliegenden, mit einer zweiten
Einteilungstrommel versehenen Hohlschraube, die die Schneckenachse umfaßt, zum Lager
des Schneckengetrieh#es seitlich verschiebbar ist. Hierdurchiwird erreicht, daß
außer dem eigentlichen Seitenrichtungswinkel noch ein Berichtigungswinkel, wie er
z. B. für Windberichtigungen beim Schießen erforderlich ist einstellbar ist '. Bei
diesemBerichtigungswinkel handelt es sich nur um kleinere Beträge (Zehner oder Einer
der Tausendsteleinteilung).
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Beim Gegenstand der Erfindung soll diese bekannte Vorrichtung dazu
ausgebildet werden, auch größere Berichtigungswinkel einstellen zu können, wie sie
z. B. beim Schießen aus verdeckter Stellung erforderlich sind, bei dem zu# nächst
alle Geschütze durch Einstellen eines Seitenwinkels parallel zueinander gestellt
werden (Grundwinkel) und dann die einzelnen Geschütze zur Feuervereinigung oder
zu anderen Berichtigungen noch einen zweiten Seitenwinkel, den Richtungswinkel,
erhalten sollen. Hierzu ist die vorgenannte bekannte Vorrichtung wenig geeignet,
da diese Richtungswinkel nicht nur Zehner, sondern oft aucli Hunderter der Tausendsteleinteilung
betragen. Denn die Hunderter des Richtungswinkels an. derselben Einteilungabzulesen
wie die Hunderter des Grundwinkels, führt zu Unzuträglichkeiten.
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Gemäß der Erfindung wird dies dadurch vermieden, daß außer der üblichen
Ablesemarke für den Teilkreis oder Teilring noch eine zweite Ablesemarke vorgesehen
ist, die an einem Ring angebracht ist. Dieser Ring ist gemäß der Erfindung mittels
Zwischenglieder durch die Hohlschraube, welche die Schneckenachse verschiebt, so
verstellbar, daß sie am Teilkreis oder Teilring die Beträge der Verschiebebewegung
angibt, die sich auf Hunderter- und Tausendsteleinstellung erstrecken. In der Zeichnung
zeigt: Abb. i das bekannte Schneckengetriebe im wagerechten Querschnitt, Abb. 2,
eine Seitenansicht dieses Schneckengetriebes,
Abb. 3 ein
Ausführungsbeispiet des Gegenstandes der Erfindung im wagerechten Querschnitt, Abb.
4 eine Teilansicht, teilweise im Schnitt, dieses Atisführungsbeispie#-" Abb.
5 bis 8 schematische Darstellungen der Winkeleinstellung, Abb.
9 eine beispielsweise Anordnung (ler neuen Einrichtung an einem Rundblickfernrohr
in Seitenansicbt, teilweise im Schnitt, Abb. io einen wagerechten Querschnitt zu
Abb. g.
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Bei den bekannten Schneckengetrieben (Abb. i und 2-) ist der bewegbare
Teil a der Meßvorrichtung mittels der Schnecke b einzustellen. Die Schnecke
b ist in dem Gehäuse des Schneckenantriebs durch eine die Schnel,-kenachse
umfassende, mit einer Trommel f
verbundene Hohlschraube e in der Richtung
ihrer Längsachse verschiebbar. Die große Einteilung, z. B. Hunderter der Tausendsteleinteilung,
sind an dem Teilkreis oder dem Teilring (-, die Unterteile des Grundwinkels an der
Trommel d und die Unterteile (Zehner und Einer) des Berichtigungswinkels
an der Tromniel f ablesbar.
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Beim Gegenstand der Erfindung (Abb. 3
,Lind 4) wird wiederum
(ler bewegbare Teil a durch die Schnecke b eingestellt, die mit der Trommel
d verbunden ist -und mittels der die Trommel f tragenden Hohlschraube
e seitlich verschiebbar ist. Die groheEinstellung erfolgt, wie bei Rundblick-fernrohren
bekannt, all einen-i von Hand einstellbaren Teilring k. Neben diesem sind
jedoch zwei Ablesemarken g und 1
angeordnet. Die Ableseinarke
1 entspricht der. bei Rundblickfernrohren üblichen Marke. Gemäß der Erfindung
ist die zweiteAblesernarke g
auf einem Ring in angeordnet, die mittels dei
Zwischenglieder h und i bei Bewegungen der Hohlschraube c gedreht wird.
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In Abb. 5 sind die Stellungen der Gradeinteilungen
d, f und k veranschaulicht, nachdem der mit einer Gradeinteilung
versehene Ring k
(Abb. 4) voll Hand um die oberen Einheiten, z. B. Hunderter
-von Tausendstel, zur Marke 1
und der Teilungsträgler f tiii-i die
im ersten Winkel enthaltene Zahl der Untereinteilungen, z. B. Winkeltausendstel,
gedreht ist. Abb. 6
zeigt die wagerechte Projektion der durch einen Pfeil
x-x dargestellten Stellung des Rint'es Is in (Abb. 4) zu seiner ursprünglich durch
die Gerade n-it dargestellte Stellung.
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In ähnlicher Weise zeigt die Abb. 7 die Stellung der Gradeinteilungen
d und k zur \larke 1, nachdem die Spindel b (Abb.
3) so
weit gedreht ist, (laß die am Ring k befindliche
Einteilung zur Marke g die oben im zweiten Winkel enthaltenen Einteilungen
zeigt, während der Teihingsträger d die im zweiten Winkel enthaltenen L-iitereinteilungen
zeigt. Abb. 8
zeigt die wagerechte Projektion der #1,irz:b den Pfeil dargestellten
Stellung des (Abb. 4) zu seiner ursprünglielhen, durch die Gerade-n-n dargestellte
Stellung.
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Die Geradep-p stellt die Stellung dar, die derRing m einnimmt, nachdem
der Riiigk, von Hand und der Teilungsträger f gedreht, jerl#-)#zli die Schnecke
auf der Spindel b noch nicht eingestellt ist.
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Um die Drehung (les Ringes in um eine genaue Anzahl von Teilstrieben
der Grade inteilung zu erleichtern, ist es zweckmäßig, sowohl den Ring 1? als auch
den Körper oder die verlängerte Nabe des bewegbaren Teiles a der -.\leßvorrichtung
lind den Ring in iiiit ineinandergreifenden Zahnringen (v,yl. na.--11-stehend Ring
6 und 7 der Abb. 9) zu verselicii. an denen so viel Zähne vorgesehen
sind, als Teilstriche der auf dem Teilungsträger f* an-,gebrachten Gradeinteilung
vorhariden sind, s-) (laß der Ring in zum bewegbaren Teil a mir um eine bestimmte
Anzahl von Zähnen gerlreht wird.
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Die Abb. 9 und io zeigen eine Ausführunu";-Z, el form des Erfindungsgegenstandes
für Rundblickfernrohre. Die S pindel 28 für die Schnecke wird durch
einen Knopf i und hierdurch dei im oberen Teil des Fernrohres untergebrachte Lewegbare
Fernrohrteil, der dem Teila, der Abb. i und 3 entspricht, gedreht, wodurch
die seitliche Drehung der optischen z#,chse des Rundblickfernrohres bewirkt wird.
Eine Winkeltausendsteleinteilung 12 ist auf dem Knopf i und eine Einteilung 2 von
Hunderttausenis#teln auf dein Knopf i i angebracht.
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Die Schneckenspindel 28 ist nicht nur durch den Knopf i um ihre Längsachse
drehbar. sondern auch durch den Knopf i i (Abb. io) in Längsrichtung verschiebbar.
Der Knopf i i ist durch in der Zeichnung nicht ersichtliche Zapfen mit der Schraulbenf
ührun- 23, 14 fest verbunden. Der einen Teil der Schnecke bii-(lende exzentrische
Rin- 20 sitzt lose auf deren Spindel 28 lind wird durch eine eingelegte Feder
33 gegen die Innenwand des rohrförinigeil Gehäuses 29 derart angedrückt,
daß die Spindel nur in ihrer Längsrichtung verschiebbar, aber nicht drehbar ist.
Ein auf der Spindel 29 der Schnecke sitzender Bund 2-- trägt einen Stift
2-7, der in den Fuß des Armes 3
eingreift. Dieser Arm
3 ist durch den Ring 4 hindurchgesteckt und kann sich um die Längsachse des
Rundblickfernrohres drehen. Er ist in der Richtung nach oben verlängert und in seinem
oberen Teil durch Schrauben mit dem Ring io (Abb. 9) verbunden. Auf diesem
Ring befindet sich der zur Angabe der Teilstriche auf dem Ring 8 für die
Hundertgradeinteilung dienende Zeiger, der sich bei seiner Drehbewegung um das Rtindblickfernrohr
herum bewegen kann.
Dieser Ring 8 sitzt im oberen Teil des
Rundblickfernrohres lose, kann sich aber durch die mit Zähnen besetzten Ringe
6 und 7 um eine ganze Anzahl von Teilungen dreheii; von diesen Ringen
ist der eine auf dem Ring 8, der andere auf dem Rohr des drehbaren Teiles
deb Rundblickfernrohres fest angeordnet.
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Auf dem Ring 8 sind zwei Teilungen mit zwei gleichen Bezifferungen
in Hunderten von Winkeltausendsteln angebracht. Nach Art der Marken 1 und
m in Abb. 4 ist die eine Marke für die genannten Einteilungen auf dem oben drehbaren
Teil des Rundblickfernrohres, die andere auf dem durch den Arm 3 in Umdrehung
versetzten Ring io angebracht. Diest Marken sind in Abb. 9 nicht,dargestellt.
Die aus dem Bundring 23 (Abb. io) und dem Ring 14 gebildete Führung für die
Schnecke ist zui Bestimmung des Spiels der Teile zweiteilig. Zur Nachstellung dienen
in gleicher 'Weise die Federn 24, 25 und 34. Vervollständigt wird (las Rundblickfernrohr
gemäß der Erfindung noch durch die an sich bekannten Teile eines Exzenterringes
29 (Abb. 9) zum Entkuppeln der Schnecke aus dem in dieselbe eingreifenden
Schneckenrad, einer Feder- zur Aufrechterhaltung der Kupplung dieses Exzenterrünges
29 und eines Zeigers 13 (Abb. io) für die Einteilung 12 auf dem Knopf i.
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In dem Rundblickfernrohr von der beschriebenen Anordnung läßt sich
die Drehung der optischen Achse um die Summe zweier bestimmter,Winkel bewirken,
ohne daß dafür beide Winkel tatsächlich addiert werden müssen. Dies erfolgt dadurch,
daß der eine Winkel auf der Einteilung des Knopfes 1, 12 und auf der Einteilung
im unteren Ringteil 8
und der andere auf der Einteilung des Knopfes
2-, 11 und auf der oberen Einteilung des Ringes 8 angegeben wird.
Von genannten Winkeln ist der eine der sogenannte Grundwinkel, der andere der Berichtigungswinkel.
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Die Wirkungsweise des beschriebenen Meßgerätes ist folgende: Unter
der Annahme, daß der Grund- und der Richtungswinkel bekannt sind, wird der Ring
k (Abb. 4) oder 8 (Abb. 9) unter Erfassen seines geriffelten
Teiles so lange gedreht, bis die obere Gradeinteilung die im Richtungswinkel enthaltenen
Hunderter von Tausendsteln zeigt. In den Abb. 5 und 7 sind es vier
Hunderter. Hierauf wird der Knopf 7
(Abb. 3) oder 2, 11 (Abb. i o)
so lange gedreht, bis die Gradeinteilung auf demselben die übrigbleibenden Tausendstel
des Richtungswinkels zeigt (in den Abb. 5 bis 8 sind dies 7o Taun
sendstel). Dabei verstellt sich die Schnecke auf der Spindel b oder :28 in
Richtung der letzteren, ohne sich selbst zu drehen; diese Verstellung entspricht
einer Drehung um 70
Tausendstel des bewegbaren Teiles a (Abb. 3)
oder
des drehbaren Rundblickkopfes, wobei der durch den Bund h oder 22 verstellte Arm
i oder 3 sich um einen gleichen Winkel dreht. Dieser Hebel nimmt dabei den
Ringne oder io mit. Durch Drehung des ExzenterS 29 (Abb. 9
und io) wird die
Schraube am Ende der Spindel 28 gelöst, worauf der bewegbare Teil des Meßgerätes
so lange gedreht wird, bis die Untereinteilung auf dem Ring k oder
8 die im Richtungswinkel enthaltenen Hunderter von Tausendsteln zeigt (in
Abb. 8 sind dies 8o Tausendstel).
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Der bewegbare Teil des Meßgerätes wira also um die Summe des Grund-
und des Richtungswinkels gedreht. Die Einteilungen befinden sich dann in der in
Abb. 8 ersichtlicher, Stellung.
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Die Verstellung des Ringes m oder io durch den Arm oder Hebel i oder
3 und den Bundring h oder 22 verhüten ein falsches Ableseu der Gradeinteilung
auf dem unteren Teil des Ringes k oder 8.