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Veränderliche Hartgeldkassette Die Erfindung bezieht sich auf eine
Kassette für Hartgeld. Hartgeldkassetten sind bereits bekannt. Sie bestehen gewöhnlich
aus mehreren parallel zueinander angeordneten Rinnen mit kreisbogenförmigen Querschnitt.
In jeder Rinne sind einzelne Abschnitte so gegeneinander versetzt, daß in jedem
Rinnenabschnitt eine bestimmte Anzahl Münzen, z. B. 5 oder io Stück, einer bestimmten
Münzsorte Platz haben. Auch hat man auf dem gleichen Brett Rinnen verschiedenen
Querschnittes für verschiedene Münzsorten untergebracht.
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Diese Kassetten haben verschiedene Nachteile. So muß damit gerechnet
werden, daß die Münzen im Laufe der Zeit durch die Abnutzung dünner werden und deshalb
die in einen vorgegebenen Abschnitt hineinpassende Münzenzahl nicht mehr stimmt,
wodurch Fehlbeträge entstehen. Ferner ermöglicht die vorgegebene starre Anordnung
der Rinnen und ihrer Abschnitte keine Anpassung an die Erfordernisse der Praxis,
wo die Art und das Unterteilungsbedürfnis der vorhandenen Hartgeldmengendauernden
Schwankungen unterworfen ist.
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Durch die Erfindung .sollen diese Nachteile beseitigt und eine Hartgeldkassette
geschaffen werden, die allen Anforderungen -der Praxis angepaßt werden kann.
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Nach der Erfindung besteht die Hartgeldkassette aus einzelnen. Elementen,
die jedes für sich zur Auszählung bestimmter Sorten bzw. Mengen von Hartgeld dimensioniert
und derart zusammensetzbar sind, daß ihre Zusammensetzung je nach ihrer Dimensionierung
beliebige Kombinationen der auszahlbaren Sorten und Mengen zuläßt. Die Elemente
einer Kassetteneinheitsind eine Rinne und eine kammännliche Vorrichtung.
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Die Rinne (Bild i) hat einen geeigneten, z. B. kreis- oder keilförmigen
Querschnitt i, der an den Enden durch eine Stirnwand :z abgeschlossen ist,
die
aus später angegebenen Gründen abnehmbar sein kann. Der Öffnungswinkel der Rinne
bzw. der Radius ihres Querschnittskreises und ihre Tiefe müssen so bemessen sein,
daß die Münzen 3 darin gut gelagert sind. Für Münzsorten verschiedenen Durchmessers
wird man also im Bedarfsfall Öffnungswinkel bzw. Qtierschnittsradius und Tiefe der
Rinne unterschiedlich wählen. Die Münzen werden also im Gegensatz zu den bestehenden
Hartgeld'kassetten glatt hintereinander eingelegt, was eine große Erleichterung
gegenüber den .in Abschnitte unterteilten Kassetten ist, so daß sie bei dieser Ruhelage
in ihrer Gesamtheit einen Metallzylinder bilden.
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Nun befindet sich an der Rinne eine kammähnliche Vorrichtung, die
es ermöglicht, eine gewünschte Anzahl Münzen aus ihrer Ruhelage auszuheben.
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Das kann z. B. ein um die Achse 4 drehbarer Hebel 5 sein, der in seiner
Ruhelage unterhalb der von der Rinne gebildeten Fläche versenkt ist, so daß er die
zylindrische Gesamtform der eingelegten Münzen in ihrer Ruhelage nicht stört, möglichst
auch dann nicht, wenn er, wie später beschrieben, ausge-#v@echselt wird. Drückt
man auf die mit dem Hebel 5 starr verbundene Taste 6, so hebt der Hebel eine vorbestimmte
Anzahl Münzen in die punktierte Lage 7, so daß durch diese Unterteilung eine übersichtliche
Ordnung :der Münzen hergestellt wird.
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Drückt man dabei die Taste 6 bis in die punktierte Lage 8, so kann
sie durch eine Rastfeder 9 in dieser Stellung festgehalten werden. Wenn die Seitenflächen
der Kassetteneinheit frei bleiben sollen, kann man der Taste eine andere Richtung
geben und außerdem die Rastvorrichtung von der Taste trennen, indem man eine besondere
Nase od. dgl. vorsieht, die z. B. im Innenraum des Rinnenetements unterhalb der
Rinne in die Rastvorrichtung einschnappt.
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Der Hebel 5 hat an der Stelle, wo er die Münzen aus ihrer Ruhelage
drückt, zweckmäßig die Form eines Kammes., wie er z. B. in Bild 2 dargestellt ist.
4 ist wieder die Achse und 6 die Taste, 5 der auf die Münzen drückende Teil des
Kammes. -Die Zähne io des Kammes haben die Breite, die der Gesamt-.dicke der Münzenzahl.entspricht,die
herausgehoben werden sollen. Die Lücken i i haben die Breite, die der Gesamtdicke
der Münzenzahl entspricht, die stehenbleiben sollen. Gewöhnlich wird die Breite
der Zähne und Lücken unter sich gleich und' auch für den ganzen Kamm gleich sein.
Im Bedarfsfall kann man jedoch Zähne und Lücken voneinander verschieden wählen und
auch innerhalb der Länge des Kammes noch variieren, so daß z. B. mit einem einzigen
Druck auf .die Taste an verschiedenen Stellen der Rinne eine oder zwei oder fünf
oder irgendeine andere Anzahl von Münzen gleichzeitig durch Herausheben oder Stehenbleiben
griffbereit ist.
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Man kann auch mehrere solcher Kämme gleichzeitig an. einer Rinne unterbringen,
derart, daß sie nicht nur von einer, sondern von beiden Seiten oder auch von unten
her wirken. Dabei kann man die Kämme mit unterschiedlichen Zähnungen versehen, so
daß, je nachdem, welcher Kamm durch einen Tastendruck betätigt wird, verschieden
kombinierte Münzenzahkn gehoben werden und stehenbleiben, z. B. beim Drücken einer
Taste immer je fünf Münzen, beim Drücken einer anderen je zehn, beim Drücken einer
dritten verschiedene, wie eine, zwei, fünf, zehn usw.
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Eine andere Möglichkeit der unterschiedlichen Münzenaushebung besteht
in der Auswechselung der Kämme. Man kann durch eine einfache Einhän;gevorrichtun@g,
z. B. ähnlich wie eine Tür in Zapfen und Angel eingehängt wird, die Kämme in der
Drehachse mit einem einfachen Handgriff einhängbar ausbilden. Will man dann statt
der bisherigen Aushebung von beispielsweise je fünf Münzen jetzt je zehn Münzen
aushaben, so wechselt man den für fünf Münzen gezähnten Kamm gegen einen für zehn
Münzen aus. Damit kann man für jede Hartgeldkas,sette beliebig viele Zähnungen verwenden
und alle gewünschten Aushebungen von Münzen durchführen.
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Eine andere Art der Formgebung der Kämme wird -in Bild: 3 gezeigt.
Hier sind ,mehrere Kämme kreisförmig um eine Achse 12 angeordnet, die mittels eines
vorn an der Rinne 13 befindlichen Hebels 1.4 od. dgl. gedreht werden kann. Mit der
Achse 12 durch eine radiale Strebe od. dgl. 15 ist ein am besten aus Metall ;hergestellter
Zylindermantelabschnitt verbunden, der bei .seiner Ruhelage in dem Winkel der Rinne
offen ist. Die stark gezeichneten Teile 16 und 17 dieses Zylinders sind kammartig
ausgespart, wie in Bild 2 angegeben, jedoch Teil 16 mit anderen Zähneur bzw. Lücken
als Teil 17. Die Rinne 13 hat an den Stellen. 18 je einen Längsschlitz. Dreht man
nun den Hebel 14 entgegen dem Uhrzeiger um einen kleinen Winkel, so tritt der Kamm
16 aus der Fläche der Rinne 13 heraus bis ,zur Lage i9 (punktiert), wodurch die
von den Zähnen erfaßten Münzen aus der Ruhelage 2o in die Stellung 21 .gehoben und
dadurch in der Anzahl, die der Breite der Zähne entspricht, zähl-und griffbereit
werden.
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In Bild 4 ist der Zahnzylinder in abgerolltem Zustand :gezeichnet.
Bei 16 und 17 sind wieder die erwähnten Zahnreihen zu erkennen. Außerdem kann der
Zylinder noch viereckige Löcher 22 und 23 enthalten, .die in Längsreihen angeordnet
sind. Die Länge der Löcher muß dabei vergleichsweise der Breite der Zahnlücken und
der Abstand der Löcher gleicher Reihe voneinander der Breite der Zähne entsprechen.
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Dreht man nun den Hebel 14 so weit herum, bis eine dieser Lochreihen
in die Rinne 13 gelangt, so wird,der Teil der Münzen, deren Gesamtdicke einer Lochlänge
entspricht, innerhalb der Löcher tiefer liegen als der Teil, dessen Gesamtdicke
den Lochabständen gleich ist. Durch die Lochreihen wird also ebenso wie durch ,die
Zahnreihen einte Gruppierung der Münzen vorgenommen.. So kann man z. B. durch die
Zahnreihen kürzere Münzgruppen und durch die Lochreihen beim Weiterdrehen des
Hebels
1q. längere Münzreihen gruppieren, wie sie zum Verpacken der Münzen erforderlich
sind. Dabei wird gleichzeitig die Richtigkeit der beiden Gruppierungen gegeneinander
kontrolliert.
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Um den günstigsten Drehwinkel des Hebels 14 Um die Achse I2 für d-ie
geeignetste Lage der Zahn-bzw. Lochreihen innerhalb der Rinne festzulegen, kann
man Vorrichtungen, wie z. B. Federrasten, vorsehen, in -denen der Zylinder fester
gehalten wird als in anderen Lagen.
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Ermöglicht schon die bisher beschriebene Ausgestaltung verschiedenartige
Münzgruppierungen mittels eines einzigen Zahnzylinders, so kann man die Variationsmöglichkeit
einer einzigen Kassetteneinheit beliebig steigern, «renn man den Zylinder so ausbildet,
daß er leicht auswechselbar ist. Dazu kann man das Rinnenelement zweckmäßig an der
Stirnseite mit einer kreisringförmigen Öffnung 2q. versehen, durch die der Zylindermantel
eingeschoben wird. Es ist zweckmäßig, die Achse 12, den Hebel 14 und die Strebe
15 mit dem Zylindermantel so fest zu verbinden, .daß diese Teile als Ganzes ausgewechselt
werden. Dann kann man die Achse dieser ganzen Kombination mit einem einfachen Handgriff
vorn und hinten in dafür vorgesehene Lager bzw. Rastfedern. 25 einsetzen. Im Bedarfsfall
kann diese Kombination mit einem einfachem Handgriff wieder herausgenommen: und
durch eine solche mit anderen Zähnungen oder Löchern ersetzt werden. Auf diese Art
ist jedes Kassettenelement nicht nur für beliebig viele Gruppierungen einer einzigen
Münzsorte benutzbar, sondern kann mit entsprechend dimensionierten Kammzylindern
auch für andere dickere oder dünnere Münzsorten Verwendung finden, wenn die Ausmaße
der Rinne 13 es zulassen.
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Um die Münzen bequem einlegen und herausnehmen zu können, müssen bei
den Zählrinnen Öffnungswinkel und Tiefe der Rinne in bestimmter Weise dem Durchmesser
der Münzsorte angepaßt sein. Für verschiedene Münzsorten sind also unter Umständen
verschieden geformte Rinnen erforderlich. Man hat deshalb bei den bekannten Hartgeldkassetten
mehrere Rinnen unterschiedlicher Ausmaße in; einem einzigen Stück nebeneinander
ausgeformt. In der Praxis tritt jedoch trotzdem häufig der Fall ein, daß die Rinnen
besetzt oder nicht vorhanden sind, die man gerade braucht.
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Gemäß der Erfindung wird deshalb eine weitere Variation der Hartgeldkassette
@dadtt@rch ermöglicht, daß jede Rinne als einzelnes Element hergestellt wird, das
nach Wunsch für sich allein benutzt oder mit anderen Elementen zu einem Ganzen zusammengefügt
werden kann. Dem steht nicht entgegen, daß man im Bedarfsfall z. B. auch zwei oder
drei Rinnen zusammen als Einheit herstellt und diese Einheiten dann zu einem Ganzen
zusammenfügt. Man kann auf diese Art Rinnen aller der Dimensionen wahlweise zusammenfügen,
die man gerade benötigt.
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Die verschiedenen Einheiten kann man :durch einfache Vorrichtungen
miteinander verbinden. So kann man z. B. eine Einsteckvorrichtung benutzen (Bild
5), bei der an der rechten Seite jedes Kassettene@lements Schrauben oder pilzähnliche
Stifte 26 angebracht sind, denen an der linken Seite ösenartige Vertiefungen 27
entsprechen, deren Form 28 zu den Stiften paßt. Durch einfaches seitliches Aneinanderdrücken
der Kassettenelemente und eine kurze gegenseitige Verschiebung in der Längsrichtung
der (Ösen 28 können dann beliebig viele Elemente mit verschiedenen Rinnen. jederzeit
nach Belieben ausgetauscht -werden. Im Bedarfsfall kann man eine Sperrung vorsehen,
die ein- Herausrutschen. der Pilze aus den Ösen verhindert.
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Will man die Rinnen längsseitig zusammensetzen, so bringt man die
pilzartigen Stifte 29 und die Nuten 3 0 an der Stirn- und Rückseite der einzelnen
Elemente an. Den Nuten gibt man dann am besten die Form eines Kreisbogens 31 relativ
zur Drehachse r2 des Zahnzylinders. Die Drehachsen der beiden zusammenzufügenden
Teile müssen darin so ausgestaltet werden, daß die Achse des hinteren Elements von
dem Hebel 12 der Achse des vorderen Elements aus gedreht werden kann. Dazu kann
man z. B. am Stoßende der einen Achse ein axiales Dreikantloch anbringen, in das
ein Dreikant hineinpaßt, der das Stoßende der anderen Achse bildet.
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Beim Zusammensetzen mehrerer Rinnen in der Längsrichtung kann man
,die zusammenstoßenden Rück- bzw. Vorderwände der Rinnen, soweit die Münzen von
ihnen gehalten werden, an der Stoßstelle herausnehmbar machen, z. B. durch Herausschieben
aus einer Führung. Dann bilden die ursprünglich zwei Rinnen eine einzige zusammenhängende
durchgehende Rinne.
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Das Material für die Rinnen, Zahnzylinder usw. kann man im Rahmen
der erforderlichen und der vorhande.nenMaterialeigenschaften beliebig wählen. Am
zweckmäßigsten dürfte es jedoch sein, die Kassettenelemente der Rinnen aus Kunstlnarzpreßstoff
und der Zahnzylinder aus Leichtmetall herzustellen.
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Wie erwähnt, ist es wegen der einfacheren Zusammensetzbarkeit der
einzelnen Elemente zweckmäßig, .die äußeren Ausmaße aller Rinnenelemente auch be-i
verschiedenen Ausmaßen der Rinnen gleichzumachen. Aus dem gleichen Grund sollten
zweckmäßig auch die Durchmesser aller Zahnzylinder gleich sein. Um verschiedenartige
Rinnen und Zahnzylinder. leicht voneinander unterscheiden zu können, kann man sie
mit geeigneten Markierungen oder Aufschriften versehen.
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Mit derartigen Elementen kann man beliebig große Gesamtkassetten zusammensetzen
und ihre Teile jederzeit auswechseln, ferner in jedem Kassettenelement beliebige,
ebenfalls jederzeit variable Münzgruppen mittels der auswechselbaren Zahnzylinder
ausheben. Damit ist eine leicht zu handhabende, allen vorkommenden Bedürfnissen
anzupassende Hartgeldkassette geschaffen.