DE891450C - Verfahren zur Herstellung hoechstmolekularer Polymerisationsprodukte - Google Patents

Verfahren zur Herstellung hoechstmolekularer Polymerisationsprodukte

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DE891450C
DE891450C DEP6957D DEP0006957D DE891450C DE 891450 C DE891450 C DE 891450C DE P6957 D DEP6957 D DE P6957D DE P0006957 D DEP0006957 D DE P0006957D DE 891450 C DE891450 C DE 891450C
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    • C08ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
    • C08FMACROMOLECULAR COMPOUNDS OBTAINED BY REACTIONS ONLY INVOLVING CARBON-TO-CARBON UNSATURATED BONDS
    • C08F14/00Homopolymers and copolymers of compounds having one or more unsaturated aliphatic radicals, each having only one carbon-to-carbon double bond, and at least one being terminated by a halogen
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
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    • C08FMACROMOLECULAR COMPOUNDS OBTAINED BY REACTIONS ONLY INVOLVING CARBON-TO-CARBON UNSATURATED BONDS
    • C08F36/00Homopolymers and copolymers of compounds having one or more unsaturated aliphatic radicals, at least one having two or more carbon-to-carbon double bonds
    • C08F36/02Homopolymers and copolymers of compounds having one or more unsaturated aliphatic radicals, at least one having two or more carbon-to-carbon double bonds the radical having only two carbon-to-carbon double bonds
    • C08F36/04Homopolymers and copolymers of compounds having one or more unsaturated aliphatic radicals, at least one having two or more carbon-to-carbon double bonds the radical having only two carbon-to-carbon double bonds conjugated
    • C08F36/14Homopolymers and copolymers of compounds having one or more unsaturated aliphatic radicals, at least one having two or more carbon-to-carbon double bonds the radical having only two carbon-to-carbon double bonds conjugated containing elements other than carbon and hydrogen
    • C08F36/16Homopolymers and copolymers of compounds having one or more unsaturated aliphatic radicals, at least one having two or more carbon-to-carbon double bonds the radical having only two carbon-to-carbon double bonds conjugated containing elements other than carbon and hydrogen containing halogen

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Description

  • Verfahren zur Herstellung höchstmolekularer Polymerisationsprodukte Die bisher bekanntgewordenen Polymerisationsprodukte von Vinylhalogenide, Halogenbutadiene und andere Vinylgruppen enthaltenden Halogenverbindungen, bei denen ein doppelt gebundenes Kohlenstoffatom nur ein Halogenatom trägt, befriedigen unter anderem hinsichtlich ihrer mechanischen und elektrischen Eigenschaften sowie ihrer Beständigkeit und Widerstandsfähigkeit gego-n physikalische und chemische Einwirkungen noch nicht. Man hat bei den Vinylhalogenidenschon vorgeschlagen, diese Mängel dadurch zu beseitigen, daß man auf möglichst von niedrigmolekularen Anteilen freie Polymerisate hinarbeitet. Die hierzu empfohlenen Maßnahmen ergeben aber immer noch nicht völlig befriedigende Produkte; außerdem sind Reinigungsmethoden, wie beispielsweise die Umfällung und Extraktion, kostspielig und langwierig.
  • Es wurde gefunden, daß man zu höchstmolekularen Produkten mit überragenden Eigenschaften gelangt, wenn man nicht in alkalischen Medien hergestellte, Vinylgruppen enthaltende Halogenverbindungen, beispielsweise Vinylchlorid oder Chlor-2-butadien-(i, 3), bei denen ein doppelt gebundenes Kohlenstoffatom nur ein Halogenatom trägt, oder ihre Gemische zunächst einer für eine weitgehende Entfernung von verunreinigenden organischen Halogenverbindungen anderer Art ausreichenden Alkalibehandlung mit etwa 25- bis 6o°/oiger Natron- oder Kalilauge, gegebenenfalls bei erhöhten Temperaturen, unterwirft und sie dann nach Abtrennung von den zur Reinigung verwendeten Alkalien, gegebenenfalls unter Beimischung anderer pölymerisierbarer Verbindungen, polymerisiert, bevor sich neue Verunreinigungen gebildet haben, und die bei mäßigen Temperaturen ausgeführte Polymerisation so rechtzeitig abbricht, daß praktisch - keine Polymerisatanteile niedrigen Molekulargewichts entstehen. Auf diese Weise werden nicht nur durch Polymerisation der vinylhaltigen Halogenide für sich bzw. ihrer Mischungen untereinander, sondern auch bei Mischpolymerisation mit andersartigen polymerisierbaren Verbindungen, wie beispielsweise den Estern und Äthern des Vinylalkohols, der Acrylsäure, Methacrylsäure, Itakonsäure und ihren Derivaten, höchstmolekulare Erzeugnisse erhalten, deren chemische und physikalische Eigenschaften gegenüber den bis heute bekannten Produkten eine sprunghafte und überraschende Verbesserung aufweisen.
  • Brauchbar ist insbesondere 4o= bis 5o°/oige Natron-oder Kalilauge.
  • Nachdem die Monomere auf diese Weise gereinigt sind, sind sie vor dem Entstehen neuer Verunreinigungen zu bewahren. Je nach den gegebenen Bedingungen soll daher die Lagerzeit vor der Polymerisation nur wenige Stunden oder etwa i Tag betragen.
  • Die auf diese Weise zur Polymerisation gelangenden, Vinylgruppen enthaltenden Halogenverbindungen der genannten Art zeigen für sich oder im Gemisch untereinander oder mit anderen polymerisierbaren Verbindungen ihre besondere Polymerisationsfreudigkeit schon darin, daß sie in Behältern aus den verschiedensten nichtrostenden Materialien, wie beispielsweise nichtrostendem Stahl, Aluminium, Blei, Nickel, glatt polymerisiert werden können. Diese Polymerisationsfreudigkeit befähigt sie auch, schon bei mäßigen Temperaturen in einem Zuge in höchstmolekulare Polymerisate überzugehen, so daß man nur die Polymerisation rechtzeitig abzubrechen braucht, um die höchstmolekularen Produkte ohne Beimengung von Molekülen mit kleinerer Kette zu erhalten. Zweckmäßig führt man die Polymerisation bei Temperaturen unterhalb 4o°, vorzugsweise bei 3o bis 35°, durch und bricht sie ab, wenn noch etwa 4o bis 6o °/o des Monomers unverändert vorhanden sind. Wesentlich für die Einheitlichkeit der Produkte ist es, die einmal gewählte Temperatur der Polymerisation in engsten Grenzen während der ganzen Polymerisationsdauer einzuhalten. Bei der Polymerisation von gereinigten Vinylhalogeniden treten im Gegensatz zu den bisher bekannten Verfahren niemals Versager oder Spontanreaktionen auf; die Polymerisation verläuft vielmehr mit einer erstaunlichen Regelmäßigkeit, und es fallen in stets gleichbleibenden Zeiten Poly merisate gleicher Art und Menge an.
  • In besonders glatter Weise verläuft die erfindungsgemäße Polymerisation zu höchstmolekularen Produkten, wenn man dabei in Gegenwart von nichtlösenden Verdünnungsmitteln, insbesondere in. wäßriger Emulsion, arbeitet. Vorteilhaft verwendet man dabei Emulgiermittel ohne verseifende Wirkung, insbesondere die wasserlöslichen partiellen Ester, Acetale, Esteracetäle und Äther des Polyvinylalkohols. Die in den nachfolgenden Beispielen angegebenen Stoffmengen beziehen sich stets auf Gewichtsteile. Beispiel i Eine Mischung, bestehend aus 5oo Teilen Vinylchlorid, 5oo Teilen Wasser, i Teil Benzoylperoxyd und 2 Teilen eines bis zur Verseifungszahl 8o bis ioo verseiften Polyvinylacetats, wird im Rührautoklav aus Reinnickel unter dauerndem Rühren zgo Stunden lang auf einer Temperatur von 35° konstant gehalten.
  • Das zu polymerisierende Vinylchlorid wird unmittelbar vor Einfüllung in den Autoklav in Dampfform durch einen Waschturm mit 5o°/oiger Natronlauge geleitet. .
  • Nach der angegebenen Zeit von i2o Stunden wird das nicht polymerisierte Vinylchlorid aus dem Autoldav abdestilliert. Das in 4o- bis 5o°/oiger Ausbeute entstandene rein weiße, feinkörnige Polyvinylchlorid wird mit Wasser gewaschen und getrocknet. Es löst sich bei Temperaturen unter 8o° in keinem der normalen Polyvinylchloridlösungsmittel. Bei erhöhter Temperatur, eventuell -im geschlossenen Gefäß, löst es sich in Tetrachloräthan, Methylenchlorid, Chlorbenzol, Chlortoluol, Cyclohexanon, Tetrahydronaphthalin und in einer Anzahl von Weichmachungsmitteln, wie Trikresylphosphat, Dibutylphthalat, unter Bildung stark gelatinöser Lösungen. Beispiel 2 Eine Mischung, bestehend aus 7oo Teilen Vinylchlorid, 3oo Teilen Vinylacetat, iooo Teilen Wasser, 2 Teilen Benzoylperoxyd und 5 Teilen eines wasserlöslichen, teilweise mit Hexylalkohol verätherten Polyvinylalkohols, wird im Rührautoklav aus V4a-Stahl bei dauerndem Rühren 150 Stunden lang auf einer Temperatur von 35° konstant gehalten. Das verwendete Vinylchlorid wird kurz vor Beschickung des Autoklavs wie im Beispiel i gewaschen. Nach der angegebenen Zeit von i5o Stunden werden die nicht polymerisierten Anteile des Gemisches von Vinylchlorid. und Vinylacetat aus dem Autoklav abdestilliert. Das in 40- bis 5o°/oiger Ausbeute entstandene rein weiße, feinkörnige Polymerisat wird mit Wasser gewaschen und getrocknet. Das trockene Produkt enthält etwa 41 °/a Chlor. Es ist zum Unterschied von dem nach Beispiel r hergestellten reinen Polyvinylchlorid in den dort genannten Lösungsmitteln auch unter 8o° und außerdem in Aceton löslich. Die Lösungen besitzen eine viel geringere Gelatinierneigung als die des reinen Polyvinylchlorids. Beispiel 3 Eine Mischung, bestehend aus goo Teilen Vinylchlorid, ioo Teilen Vinylacetat, iooo Teiler. Wasser, 2 Teilen Benzoylperoxyd und io Teilen Methylcellulose, wird in einem Rührautoklav aus nickelplattiertem Schmiedeeisen bei dauerndem Rühren ioo Stunden lang auf einer Temperatur von 35° gehalten. Das zur Verwendung kommende Vinylchlorid wird gemäß Beispiel i gereinigt. Nach der angegebenen Zeit werden die nicht polymerisierten Anteile gemäß Beispiel 2 abdestilliert. Das in etwa 40%iger Ausbeute entstandene Polymerisat ist feinkörnig und rein weiß. Das trockene Produkt enthält 52 °/o Chlor. Es löst sich zum Unterschied von dem nach Beispiele hergestellten infolge des höheren Chloridgehalts in Aceton nicht mehr ganz klar.
  • Beispiel q.
  • Eine Mischung, bestehend aus 5oo Teilen Vinylchlorid, 5oo Teilen Vinylacetat, sooo Teilen Wasser, 2 Teilen Benzoylperoxyd und 5 Teilen des Ammoniumsalzes von Glykolsäurecelluloseäther, hergestellt nach bekanntem Verfahren aus Monochloressigsäure und Natriumcellulose, wird gemäß Beispiel e behandelt. Das verwendete Vinylchlorid -wird nach Beispiel 1 gereinigt. Man erhält ein rein weißes, feinkörniges Polymerisat in q.o- bis 5oo/oiger Ausbeute, welches sich leicht in Aceton und den übrigen in Beispiel e genannten Lösungsmitteln löst. Getrocknet enthält es etwa 319, Chlor. Beispiel 5 Eine Mischung, bestehend aus 8oo Teilen Vinylchlorid, Zoo Teilen Chlor-2-butadien-(1, 3) und 5 Teilen Benzoylperoxyd, wird in einem Autoklav mit Vza-Einsatz 12o Stunden lang auf einer Temperatur von q.0° gehalten. Das verwendete Gemisch aus Vinylchlorid und Chlor-2-butadien-(1, 3) wird unmittelbar vor Einfüllung in den Autoklav in Dampfform durch einen mit 5o0/,iger Natronlauge gefüllten Waschturm geleitet, welcher, um Kondensation des Chlor-2-butadiens-(1, 3) zu vermeiden, auf einer Temperatur von 30° gehalten wird. Nach der angegebenen Zeit werden die nicht polymerisierten Anteile abdestilliert. Die Menge des entstandenen Polymerisats entspricht einer Ausbeute von q.o bis 5o %. Das Polymerisat löst sich in den in Beispiel r angegebenen Lösungsmitteln.
  • Beispiel 6 q.oo Teile eines mit 5oo/oiger Lauge gereinigten und 24 Stunden lang am Licht anpolymerisierten Chlor-2-butadiens-(1, 3) wurden nach Zusatz von 1 °/o N-Phenyl-ß-naphthylamin unter starkem Rühren in q.oo Teilen einer 2°/oigen wäßrigen Lösung eines bis zur Verseifungszahl 8o bis soo verseiften Polyvinylacetats durch langsames Zulaufen emulgiert und 2 Stunden bei 25° polymerisiert. Nach Abdestillieren des unveränderten Monomers hinterbleibt das benzollösliche Polymer in q.o- bis 5o°/oiger Ausbeute in Form einer Suspension. Beispiel 7 Ein Gemisch von 6oo Teilen mit konzentrierter Lauge gewaschenen Chlor-2-butadiens-(1, 3) und 12o Teilen reinsten Vinylacetats wird mit 2 g Benzoylperoxyd innerhalb 12 Stunden zu etwa 6o bis 7o % polymerisiert. Die Monomere werden durch Destillation entfernt. Es hinterbleibt ein zähes, fast geruchloses Polymerisat in 40- bis 5o°/oiger Ausbeute, dessen Benzollöslichkeit durch Zusatz von so bis 30 °/o Trikresylphosphat dauernd erhalten bleibt. Beispiel 8 Eine Mischung, bestehend aus 5oo Gewichtsteilen Vinylbromid, 5oo Teilen Wasser, s Teil Benzoylperoxyd und 2 Teilen eines bis zur Verseifungszahl 8o bis ioo verseiften Polyvinylacetats, wird im Rührautoklav aus Reinnickel unter dauerndem Rühren 40 Stunden lang auf einer Temperatur von 35° konstant gehalten. Das zu polymerisierende Vinylbromid wirdunmittelbar vor Einfüllung in den Autoklav in Dampfform durch einen Waschturm mit 5o0/,iger Natronlauge geleitet. Nach der angegebenen Zeit von 40 Stunden wird das nicht polymerisierte Vinylbromid aus dem Autoklav abdestilliert. Das in ¢o- bis 5o0/,iger Ausbeute entstandene rein weiße, feinkörnige Polyvinylbromid wird mit Wasser gewaschen und getrocknet. Beispiel g q.oo Teile eines mit 5o0/,iger Lauge gereinigten und am Licht anpolymerisierten Brom-2-butadiens-(1, 3) wurden nach Zusatz von 1 o/, N-Phenyl-ß-naphthylamin unter starkem Rühren in qoo Teilen einer 2o/oigen wäßrigen Lösung eines bis zur Verseifungszahl 8o bis roo verseiften Polyvinylacetats durch langsames Zulaufenlassen emulgiert und bei 23° 1l/2 Stunden polymerisiert. Nach Abdestillieren des unveränderten Monomers hinterbleibt das Polymer in 4o-bis 5o°/oiger Ausbeute in Form einer Suspension.
  • Nach dem neuen Verfahren erhält man Erzeugnisse von überraschend verbesserten mechanischen Eigenschäften, insbesondere einer ganz außerordentlichen Nervigkeit und Elastizität sowie besonderer Wärme-und Kältebeständigkeit. Beispielsweise zeigt sich die erhöhte Wärmefestigkeit im Verhalten der Produkte beim Pressen oder auf der Heißwalze; sie erfordern bei gleichem Mischungsverhältnis mit Weichmachern und Füllstoffen bedeutend höhere Plastifizierungstemperaturen als Produkte, die nach den bisher bekannten Verfahren hergestellt werden. Sie sind frei von dem Nachteil der bisherigen Produkte dieser Art, beim Lagern, insbesondere unter einer gewissen Belastung und bei höheren Temperaturen, sich zu deformieren und zu fließen. Deshalb bedürfen sie keines großen Gehalts an Füllstoffen, der bisher zur Behebung dieser störenden Eigenschaft erforderlich war. Sie zeichnen sich ferner durch eine weit überlegene Stabilität aus und erfordern deshalb keinen Zusatz von Stabilisatoren, die die elektrischen Eigenschaften beeinträchtigen. Durch die hervorragende Stabilität der neuen Produkte wird die auch sonst bei Polyhalogenverbindungen gegebene Nichtbrennbarkeit erst voll zur Geltung gebracht. Die Verarbeitung nach dem beschriebenen Verfahren wirkt auch dem Entstehen lästiger Geruchsstoffe, beispielsweise bei polymerem Chlor-2-butadien-(1, 3), entgegen. Die Öl-, Brennstoff-, Dichlordiäthylsulfid- und Ozönfestigkeit ist infolge des höchstmolekularen Zustandes gleichfalls noch gesteigert. Die Beständigkeit gegen konzentrierte Salpetersäure, 5o°/oige Schwefelsäure, sogar oberhalb soo°, konzentriertes Alkali, Wasserstoffsuperoxyd, Halogen und andere stark angreifende Stoffe läßt nichts mehr zu wünschen übrig.
  • Infolge der Erhöhung der Stabilität der polymeren Halogenide durch das beschriebene Verfahren werden außer den Chlorverbindungen auch die anderen Halogenverbindungen, insbesondere die Bromide, zur Herstellung beständiger Kunststoffe brauchbar und ihre besonderen Eigenschaften speziellen Zwecken. nutzbar gemacht.
  • Das neue Herstellungsverfahren eröffnet die Möglichkeit, geformte Kunststoffe verschiedenster Art mit den auf der höchstmolekularen Struktur der neuen Polymerisate beruhenden überragenden Eigenschaften herzustellen.
  • Es ist zwar bekannt, daß man polymerisierbare chlorhaltige Verbindungen, beispielsweise das Dichlor-2, 3-butadien-(i, 3), durch Einwirkung von Alkalien auf Trichlor-2, 3, 4-buten-(i) erhalten kann. Aus dieser bekannten Chlorwasserstoffabspaltung konnte jedoch nicht geschlossen werden, daß chlorhaltige Vinylverbindungen, die nicht mit Hilfe von Alkalien hergestellt wurden, dann zu höchstwertigen Produkten polymerisiert werden können, wenn man die Monomere der beschriebenen Alkalibehandlung unterwirft und diese Behandlung mit den geschilderten weiteren Maßnahmen kombiniert.
  • Man hat auch bereits Vinylchlorid unmittelbar nach seiner thermischen Herstellung aus Acetylen und Chlorwasserstoff mit alkalischem Wasser gewaschen und dadurch das Vinylchlorid von den letzten Spuren freier Säure befreit. Bei dieser Neutralisation handelt es sich jedoch um die Bindung geringfügiger Mengen freier Säure, denn die technisch in Frage kommenden thermischen Herstellungsverfahren für Vinylchlorid liefern bereits ein sehr chlorwasserstoffarmes Vinylchlorid. Schien daher die Neutralisation dieser kleinen Säureanteile wirklich erstrebenswert, so genügte eine Behandlung mit alkalischem Wasser. Daraus war nun keineswegs zu schließen, daß man praktisch chlorwasserstofffreies Vinylchlorid, welches durch organische Halogenverbindungen verunreinigt ist, besonders glatt und regelmäßig, d. h. ohne Versager und Spontanreaktionen, polymerisieren kann, wenn man es von diesen Verunreinigungen durch eine Nachbehandlung mit starken Alkahlaugen befreit, und daß die Polymerisation von so gereinigtem Vinyl-

Claims (3)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Herstellung höchstmolekularer Polymerisationsprodukte von nicht in alkalischem Medium hergestellte Vinylgruppen enthaltenden Halogenverbindungen, bei denen ein doppelt gebundenes Kohlenstoffatom nur ein Halogenatom trägt, dadurch gekennzeichnet, daß man solche Halogenverbindungen oder ihre Gemische zunächst einer für eine weitgehende Entfernung von verunreinigenden organischen Halogenverbindungen anderer Art ausreichenden Alkalibehandlung mit etwa 25- bis 6o°/oiger Natron- oder Kalilauge, gegebenenfalls bei erhöhter Temperatur, unterwirft und sie dann nach Abtrennung von den zur Reinigung verwendeten Alkalien, gegebenenfalls unter Beimischung anderer polymerisierbarer Verbindungen, polymerisiert, bevor sich neue Verunreinigungen gebildet haben, und die bei mäßigen Temperaturen ausgeführte Polymerisation so rechtzeitig abbricht, daß praktisch keine Polymerisatanteile niedrigen Molekulargewichts entstehen.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, gekennzeichnet durch Ausführung der Polymerisation bei Temperaturen unterhalb q.0°, vorzugsweise bei 3o bis 35°, insbesondere unter Einhaltung der gewählten Polymerisationstemperatur innerhalb möglichst enger Grenzen während der ganzen Polymerisationsdauer.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch i und 2, gekennzeichnet durch die Ausführung der Polymerisation in wäßriger Emulsion, vorzugsweise unter Verwendung von Emulgiermitteln ohne verseifende Wirkung, insbesondere wasserlöslichen partiellen Derivaten des Polyvinylalkohols. chlorid. dann zu besonders wertvollem hochmolekularem Polyvinylchlorid' führt, wenn man die vorstehend geschilderten Polymerisationsbedingungen einhält.
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* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE968141C (de) * 1954-07-25 1958-01-16 Hoechst Ag Verfahren zur Herstellung von waessrigen Dispersionen thermostabiler Polymerisate und Mischpolymerisate des Vinylchlorids

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* Cited by examiner, † Cited by third party
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DE968141C (de) * 1954-07-25 1958-01-16 Hoechst Ag Verfahren zur Herstellung von waessrigen Dispersionen thermostabiler Polymerisate und Mischpolymerisate des Vinylchlorids

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