CH209167A - Verfahren zur Herstellung von höchstmolekularem Polyvinylchlorid. - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von höchstmolekularem Polyvinylchlorid.Info
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Description
Verfahren zur Herstellung von höchstmolekularem Polyvinslehlorid. Die bisher bekännt gewordenen Poly- merisationsprodukte des Vinylchlorides be friedigen u. a. hinsichtlich ihrer mecha- niselien und elektrischen Eigenschaften, sowie ihrer Beständigkeit und Widerstands fähigkeit gegen physikalische und chemische Einwirkungen noch nicht. Man hat schon vorgeschlagen, diese Mängel dadurch zu besei tigen, dass man auf möglichst von niedrig molekularen Anteilen freies Polymerisat hinarbeitet. Die hierzu empfohlenen Mass nahmen ergeben immer noch nicht völlig befriedigende Produkte; ausserdem sind Rei- nig-ungsmethoden, wie beispielsweise die Umfällung und Extraktion kostspielig und langwierig. Es wurde nun gefunden, dass man zu höchstmolekularem Polyvinylchlorid mit überragenden Eigenschaften gelangt, wenn nian das zu polymerisierende Vinylchlorid vor der Polymerisation weitgehend von den in ihm als Verunreinigungen enthaltenen organischen Halogenverbindungen anderer Art befreit; und dass dies durch eine aus reichende Vorbehandlung mit Alkali zu er reichen ist. Gegenstand .des vorliegenden Patentes ist daher ein Verfahren zur Herstellung von höchstmolekularem Polyvinylchlorid, da durch gekennzeichnet, dass man das mono mere Vinylchlorid zunächst einer für eine weitgehende Entfernung von verunTeinigen- den organischen Halogenverbindungen anderer Art ausreichenden Alkalibehandlung unter wirft und dann die Polymerisation, bevor sich neue Verunreinigungen gebildet haben, bei mässiger Temperatur durchführt und so rechtzeitig abbricht, dass praktisch keine Polymerisationsanteile niedrigen Molekular- gewichtes entstehen. Man kann zum Beispiel wie folgt ver fahren: Zweckmässig verwendet man zur Reini- gung de,., monomeren Vinylohlori & wässrige Natron- oder Kalilauge höherer Konzentra tion. Brauchbar sind '-?5-60%i--e Laugen, insbesondere 40-50 /0; ige. Die reinigende Wirkung kann durch Anwendung erhöhter Temperaturen befördert werden. Nachdem das Monomere mittels solcher Lauge gereinigt ist, ist es vor dem Entstehen neuer Verunreinigungen zu bewahren. Es ist deshalb vorteilhaft, es bald nach der Reini gung zu polymerisieren. Je nach den ge gebenen Bedingungen soll die Lagerzeit nur wenige Stunden oder etwa, einen Tag be tragen. Das auf diese Weise zur Polymerisation gelangende Vinylchlorid zeigt seine beson dere Polymerisationsfreudigkeit schon darin, dass es in Behältern aus den verschiedensten nichtrostenden Materialien, wie beispiels- ,reise V,iA, Aluminium, Blei, Nickel und dergleichen glatt polymerisiert werden kann. Diese Poly merisationsfreudigkeit befähigt es auch, schon bei mässigen Temperaturen in einem Zuge in höchstmolekulares Polymeri- sat überzugehen, so dass man nur die Poly- naerisation rechtzeitig abzubrechen braucht, um das höchstmolekulare Produkt ohne Bei mengung von Molekülen mit kleinerer Kette. zu erhalten. Zweckmässig führt man die Poly- nnerisation bei Temperaturen unterhalb 40 , vorzugsweise bei 30-35 durch und bricht sie ab, wenn noch etwa. 40-60ö des Mono meren unverändert vorhanden sind. Vorteil haft für die Einheitlichkeit dies Produktes ist es, die einmal gewählte Temperatur der Polymerisation in engsten Grenzen während der ganzen Polymerisationsdauer einzuhalten. Bei der Polymerisation von gereinigtem Vinylchlorid treten im Gegensatz zu den bisher bekannten Verfahren niemals Ver sager oder Spontanreaktionen auf; die Poly- merisation verläuft vielmehr mit einer er staunlichen Regelmässigkeit und es fällt in stets gleichbleibenden Zeiten ein Polymerisat gleicher Art und Menge an. In besonders glatter \Weise verläuft die erfindun@@sgemässe Polymerisation zu dem höchstmolekularen Produkt. wenn man dabei in Gegenwart von nicht lösenden Verdiin- nungsmitteln, insbesondere in wässriger Emulsion arbeitet. Vorteilhaft verwendet nian dabei Emulgiermittel ohne verseifende Wirkung, insbesondere wasserlösliche par tielle Derivate des Polyvinyla.lkohols, näm- üeh solche Ester, Acetate, Esteracetale und Xther des Polvvinvlalli#ohol, in denen noch. ein kleiner Teil der Hydrosylgruppen ver- estert, veräthert oder acetalisiert ist. Beispiel: Eine Mischung bestehend aus 500 Ge- v ichtstefen -\' inylchlorid, 500 Teilen Was ser, 1 Teil Benzoylperoxyd und 2 'Teilen eines bis zur Verseifun-szahl 80-1.00 ver seiften Polyvinylacetates wird im Riihrauto- kla.ven aus Reinnickel unter dauerndem Rühren 120 Stunden lang auf einer Tem peratur von 3; 5 C konstant .gehalten. Das zu polymerisierende Vinylehlorid wird unmittelbar vor Einfüllung in den Autoklaven in Dampfform durch- einen Waschturm mit 50 ?; iger Na 011 geleitet. Nach der angerebenen Zeit von 120 Stun den wird das nicht polymerisierte Vinyl- chlorid aus dem Autokla.ven abdestilliert. Das in 40-50%iger Ausbeute entstandene. rein weisse, feinkörnige Polyvinylchlorid wird mit -Wasser ge"vaschen und getrocknet. Es löst sich bei Temperaturen unter<B>80'</B> C in keinem der normalen Polyvinylchlorid- lösungsmittel. Bei erhöhter Temperatur (eventuell im geschlossenen Gefäss) löst. es sieh in Tetraehloräthan, Metbylenehlorid, Chlorbenzol, Chlortoluol, Cyclohexanon, Tetralin und in einer Anzahl von Weich- niachungsmitt@eln wie Trikresylphospha.t, Dhbutylphthalat etc. unter Bildung stark gelatinöser Lösungen. Nach dem neuen Verfahren erhält man ein Erzeugnis von überraschend verbesserten mechanischen Eigenschaften. insbesondere einer ganz ausserordentlichen Nervigkeit und Elastizität sowie besonderer -Wärme- und Kältebeständigkeit. Beispielsweise zeigt sich die erhöhte -Wärmefestigkeit im Verhalten des Produktes beim Pressen oder auf der Heisswalze; es erfordert bei gleichem Mi- schungsverhältnis@ mit Weichmaclhern und Füllstoffen bedeutend höhere Plastifizie- rungstemperaturen als Produkte, die nach den bisher bekannten Verfahren hergestellt werden. Es ist frei von dem Nachteil der bisherigen Produkte dieser Art, beim Lagern, insbesondere unter einer gewissen Belastung und bei höheren Temperaturen sich zu defor mieren und zu fliessen. Deshalb bedarf es keines grossen Gehalbes an Füllstoffen, der bisher zur Behebung dieser störenden Eigen schaft erforderlich war. Es zeichnet sich ferner durch eine weit überlegene Stabilität aius und erfordert deshalb keinen Zusatz von Stabilisatoren, die die elektrischen Eigen schaften beeinträchtigen. Durch die hervor ragende Stabilität des neuen Produktes wird die auch sonst bei Polyvinylchlorid gege bene Nichtbrennbarkeit erst voll zur Geltung gebracht. Die Verarbeitung nach den be schriebenen Verfahren wirkt auch dem Ent stehen lästiger Geruchsstoffe entgegen. Die Öl-, Brennstoff- und Ozonfestigkeit ist in folge des höchstmolekularen Zustandes gleich falls noch gesteigert. Die Beständigkeit gegen konzentrierte Salpetersäure, 50 % @ige Schwe felsäure, sogar oberhalb<B>100,</B> konzentriertes Alkali, Wasserstoffsuperoxyd, Halogen und andere stark angreifende Stoffe lässt nichts mehr zu wünschen übrig. Das neue Herstellungsverfahren eröffnet die Möglichkeit, geformte Kunststoffe ver schiedenster Art mit den auf der höchst- niolekularen Struktur des neuen Polymeri- sates beruhenden überragenden Eigenschat ten herzustellen. Das neue Polymerisat lässt sich nämlich unter zweckentsprechender Beimischung von Weichmachern und gegebenenfalls auch von Füllstoffen, beispielsweise auf Treibriemen, Transportbändern, Förderseile, Überzüge, Imprägnierungsmittel, Bodenbeläge, Ausklei- dungen von Behältern, Zeltbahnen, Schutz kleidung, Pressartikel verarbeiten, die sich durch überragende Nervigkeit und Elastizi tät, Wärme- und Kältebeständigkeit, Fehlen der Neigung zum Fliessen unter Belastung, Festigkeit gegen Öle und flüssige Brenn- stoffe, Ozon, Wasserstoffsuperoxyd, Alka- lien, Säuren. Halogene u. a. stark angreifende Agenden sowie ihre hervorragenden elek trischen Eigenschaften auszeichnen.
Claims (1)
- PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Herstelung von höchst- molekularem Polyvinylchlorid, dadurch ge kennzeichnet, dass man Vinylchlorid zunächst einer für eine weitgehende Enfernung von verunrreinigenden orgauisschen Halogenverbin dungen anderer Art ausreichenden Alkalibe- haudlung unterwirft und dann die Polymeri- sation,bevor .sich neue Verunreinigungen gebildet haben, bei mässigen Temperaturen durchführt und so rechtzeitig abbricht, dass praktisch keine Polymerisatanteile niedrigen Molekulargewichtes entstehen. Das erhaltene Produkt ist eine weisse, fein körnige Substanz, die bei höherer Tempera tur in Tetrachloräthan, Methylenchlorid, Chlorbenzol, Chlortoluol, Cycloheganon, Te- tralin,sowie in Weichmachungsmitteln wie Trikresylphosphat, Dibutylphthalat unter Bildung stark gelatinöser Lösungen löslich ist. <B>UNTERANSPRÜCHE:</B> 1. Verfahren .gemäss Patentanspruch, dadurch gekennzeichnet, dass man für -die Alkali behandlung 25-60%ige Alkalilauge ver wendet. 2.Verfahren nach Patentanspruch und Un teranspruch 1, dadurch gekennzeichnet, .dass die Alkalibehandlung bei erhöhter Temperatur erfolgt. 3. Verfahren nach Patentanspruch und Un teranspruch 1, gekennzeichnet durch Aus führung der Polymerisation bei Tempera- turen unterhalb 40'. 4. Verfahren nach Patentanspruch und Un teransprüchen 1 und 3, dadurch gekenn zeichnet, dass die Polymerisation bei 30 bis. 35 durchgeführt wird. 5.Verfahren nach Patentanspruch und den Unteransprüchen 1 und 3, dadurch gekenn- zeichnet"d'ass die Polymerisationstempera- tur innerhalb möglichst enger Grenzen während der ganzen Polymerisations,dauer eingehalten wird. 6. Verfahren nach Patentanspruch und den Unteransprüchen 1 und 3, gekennzeichnet durch die Ausführung der Polymerisation in wässriger Emulsion. 7.Verfahren nach Patentanspruch und den Unteransprüchen 1, 3 und 6, dadurch ge kennzeichnet, dass Emulgierungsmittel ohne verseifende Wirkung verwendet werden. B. Verfahren nach Patentanspruch und den Unteransprüchen 1, 3, 6 und 7, dadurch bekennzeichnet, dass als Emulgierungs- inittel wasiserlöslic.he partielle Derivate des Polyvinyla@lkohols verwendet werden.
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
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Publications (1)
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Family
ID=25760450
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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CH209167D CH209167A (de) | 1937-04-28 | 1938-04-27 | Verfahren zur Herstellung von höchstmolekularem Polyvinylchlorid. |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
CH (1) | CH209167A (de) |
-
1938
- 1938-04-27 CH CH209167D patent/CH209167A/de unknown
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