DE1469899C3 - Flammfeste Kunststoffe - Google Patents

Flammfeste Kunststoffe

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Description

Die Brennbarkeit von Kunststoffen, wie beispielsweise von Polyolefinen, Polystyrol, Polyestern, Polyurethanen, Epoxyharzen, synthetischem Kautschuk u. ä., kann bekanntlich durch Zusatz oder Einarbeitung von Halogenderivaten organischer Verbindungen erheblich vermindert werden. Für diesen Zweck besonders geeignete Halogenderivate sind beispielsweise Chlorparaffine, Hexahalogenbenzole, Pentabromdiphenyl bzw. -diphenyiäther oder Octabromdiphenyl. In den meisten Fällen kann die Wirkung dieser Halogenderivate gesteigert werden, wenn den Kunststoffen auch noch geeignete anorganische Verbindungen, wie beispielsweise Antimontrioxid, zugesetzt werden.
Der Zusatz von Chlorparaffinen und Antimontrioxid zu Kunststoffen, insbesondere zu Polyäthylen, bringt jedoch auch technische Nachteile mit sich. Bei der Weiterverarbeitung solcher mit Chlorparaffinen und Antimontrioxid flammfest gemachten Kunststoffe müssen vielfach Temperaturen eingehalten werden, bei denen aus den Chlorparaffinen in Gegenwart von Antimontrioxid bereits Salzsäure in Freiheit gesetzt wird. Dadurch wird nicht nur die beabsichtigte Erhöhung der Flammfestigkeit des betreffenden Kunststoffes beeinträchtigt, sondern auch noch die Korrosion an den für die Weiterverarbeitung eingesetzten Vorrichtungen beträchtlich erhöht. Wie daraus hervorgeht, geben in brennbare Kunststoffe eingearbeitete bzw. zugemischte Chlorparaffine in Gegenwart von Antimontrioxid Salzsäure bzw. Chlor bereits bei Temperaturen ab, die an der unteren Grenze von Flammtemperaturen liegen. Wird ein Chlorparaffine und Antimontrioxid enthaltender Kunststoff an einer Stelle einmal kurzfristig auf Temperaturen, die wenig oberhalb seiner Entzündungstemperatur liegen, gebracht, so reicht die dabei in Freiheit gesetzte Chlor- bzw. Salzsäuremenge zum Abbruch der in der Gasphase als Kettenreaktion ablaufenden Verbrennung der aus dem Kunststoff freigesetzten Krackprodukte aus. Wird aber ein Chlorparaffine und Antimontrioxid enthaltender Kunststoff durch längeres Beflammen einer größeren Fläche auf Temperaturen erhitzt, die wesentlich über der Entzündungstemperatur des Kunststoffes liegen, so wird das in den Chlorparaffinen enthaltene Chlor sehr schnell in Freiheit gesetzt, reicht aber nicht aus, um das Weiterbrennen des Kunststoffes nach Beendigung einer längeren Beflammung zu verhindern.
Um die Zersetzung der Chlorparaffine bei der Verarbeitung von Chlorparaffin enthaltenden Kunststoffen zu vermindern, ist auch schon empfohlen worden, solchen Kunststoffen außer Antimontrioxid auch noch Verbindungen zuzusetzen, die, wie beispielsweise Thioharnstoff, die Zersetzung von Chlorparaffinen vermindern. Diese für die Verarbeitung solcher Kunststoffe erwünschte Wirkung tritt jedoch auch bei einer Beflammung eines solchen Kunststoffes auf und vermindert dann die flammhemmende Wirkung der Chlorparaffine.
Hexahalogenbenzole haben gegenüber Chlorparalfinen den Vorteil, daß sie thermisch beständiger sind
ίο und erst bei höheren Teimperaturen als die Chlorparaffine Halogen abspalten. In Kunststoff eingearbeitete Hexahalogenbenzole schwitzen jedoch in kurzer Zeit und in großen Mengen aus, so daß mit Hexahalogenbenzolen keine dauerhafte Erhöhung der Flammfestigkeit von Kunststoffen bewirkt werden kann. Pentabromdiphenyläther, der zusammen mit Antimontrioxid beispielsweise sehr gut zum Flammfestmachen von Niederdruckpolyäthylen geeignet ist, läßt sich in Hochdruckpolyäthylen nur sehr schwer einarbeiten und schwitzt außerdem innerhalb kürzester Zeit aus.
Weiterhin ist es aus der deutschen Patentschrift 1 123 823 bekannt, Bromderivate des Diphenyläthers, wie beispielsweise Pentabromdiphenyläther, in PoIyolefine einzuarbeiten, um diese flammfest zu machen. Es wurde jedoch festgestellt, daß bromierte Diphenyiäther als Flammschutzkomponente für Polyolefine deshalb ungeeignet sind, weil sie ausschwitzen. Während dieser Ausschwitzvorgang bei Niederdruckpolyäthylen noch relativ langsam verläuft, zeigt sich, daß Pentabromdiphenyläther enthaltende Formkörper aus Hochdruckpolyäthylen oder Polypropylen schon nach einwöchiger Lagerung bei einer Temperatur von 50° C oder nach zehntägiger Lagerung bei Raumtemperatur einen schmierigen Belag auf der Oberfläche aufweisen, der in seiner Hauptmenge aus Pentabromdiphenyläther besteht. Die Oberfläche der Formteile läßt sich zwar mechanisch durch Abwischen leicht reinigen, jedoch bildet sich der Belag immer wieder neu in dem Maße, wie der Pentabromdiphenyläther aus dem Inneren des Formkörpers zu dessen Oberfläche hin migriert. Die in 3 mm starken Platten während einer vierwöchigen Lagerung bei einer Temperatur von 60° C auftretenden Gewichts-Verluste betragen 1,5 %, bezogen auf die in den Formkörpern enthaltene Pentabromdiphenyläthermenge. Im Laufe der Zeit sinkt auf diese Weise dej Gehalt an Pentabromdiphenyläther in den Formkörpern so weit, daß diese nicht mehr als flammfest bezeichnet werden können. Die aus der deutschen Patentschrift 1135 653 als Flammschutzkomponenten bekannten bromierten Diphenylalkane und die aus der deutschen Patentschrift 1 135 654 ebenfalls als Flammschutzkomponenten bekannten bromierten Diphenylalkyläther, Phenylbenzyläther oder Naphthylalkyläther verhalten sich in Polyolefinen ge-
. nauso wie die bromierten Diphenyiäther. Somit enthalten auch die deutschen Patentschriften 1 135 563 und 1 135 654 keine befriedigende Lösung der Aufgäbe, Polyolefine dauerhaft flammfest zu machen.
Es ist deshalb vorgeschlagen worden, Octabromdiphenyl zusammen mit Antimontrioxid zum Flammfestmachen von Polyäthylen einzusetzen. Ein Gemisch aus Octabromdiphenyl und Antimontrioxid verleiht Kunststoffen, wie beispielsweise Hoch- oder Niederdruckpolyäthylen, eine dauerhafte Flammfestigkeit, da das Octobromdiphenyl praktisch nicht ausschwitzt. Als feste hochschmelzende Verbindung
3 4
läßt sich ÜctubiOmdipIienyl jedoch nur unlcr größe- Diese Wussernienge soll gewiclitsinäßig jedoch nicht
lern technischem Aufwand in Polyäthylen einarbeiten größer sein als die zugesetzte Menge an Halogenie-
als andere bekannte Flammschutzkomponenten, die rungskatalysatoren.
hochviskose oder niedrigschmelzende Verbindungen Um das in das Reaktionsgemisch eingeleitete sind. Weiter hat Octabromdiphenyl den Nachteil, daß 5 Brom praktisch vollständig zur Bildung des »Bromseine Herstellung technisch aufwendig ist. Nach einem diphenäthers« auszunutzen, muß der während der neuen Verfahren wird es aus Diphenyl durch Ein- Bromierung entstehende Bromwasserstoff zu freiem wirkung von Brom bei Temperaturen über 200' C Brom oxidiert werden. Diese Oxidation kann mit den in Schwefelsäure gewonnen, die zur Oxidation des hierfür bekannten Oxidationsmitteln erfolgen. Als entstehenden Bromwasserstoffs einen großen Über- 10 besonders günstig hat sich erwiesen, dem Reaktionsschuß an Schwefeltrioxid enthalten muß. Die Auf- gemisch eine dem entstehenden Bromwasserstoff arbeitung des Reaktionsgemisches nach beendeter wenigstens äquivalente Menge Chlor als Oxidations-Bromierung und die Reinigung des isolierten Octa· mittel zuzuführen. Neben der oxidierenden Wirkung bromdiphenyls machen technisch aufwendige Maß- beschleunigt das Chlor, offenbar durch Bildung von nahmen notwendig. 15 Chlor-Brom-Verbindungen, den Ablauf der Bromie-
Es bestand daher das Bedürfnis nach einem Mittel rung merklich.
zum Flammfestmachen von Kunststoffen, das auf Die Bromierung des »Diphenäthers« zu dem getechnisch einfache Weise herzustellen ist und die wünschten »Bromdiphenäther« verläuft bei Tempegleichen vorteilhaften Eigenschaften wie Octabrom- raturen bis zu 80° C mit ausreichender Geschwindigdiphenyl hat. 20 keit. Die Einhaltung einer derartig niedrigen Tempe-
Gegenstand der Erfindung ist die Verwendung von ratur verhindert auch den Ablauf unerwünschter
Produkten, die durch Bromieren eines Gemisches Nebenreaktionen.
von 10 bis 90 Gewichtsprozent Diphenyl und 90 bis Nach beendeter Bromierung muß der in dem Re-10 Gewichtsprozent Diphenylether bis zu einem aktionsgemisch gegebenenfalls noch vorhandene Bromgehalt von 50 bis 85 Gewichtsprozent erhalten 35 Bromüberschuß entfernt werden. Hierzu können dem worden sind, zum Flammfestmachen von Kunststof- Reaktionsgemisch reduzierend wirkende Substanzen, fen auf der Basis von Polyolefinen, Polystyrol, Poly- wie beispielsweise Natriumsulfat oder Ameisensäure, ester-Styrol-Mischpolymerisaten, ungesättigten Poly- in entsprechenden Mengen zugesetzt werden. Vorteilestern, Polymethylmethacrylaten, Polyacrylaten, Ep- hafter kann der Bromüberschuß durch Einleiten von oxyharzen, synthetischem Kautschuk, Polyurethanen 30 Olefinen, insbesondere von Äthylen, sehr leicht mit der Maßgabe, daß, bezogen auf die Gesamtmenge unter Bildung entsprechender Bromierungsprodukte, des angestrebten Endproduktes, dieses 3 bis 20 Ge- wie beispielsweise -Äthylenbromid, aus dem Reakwichtsprozent Brom enthält. tionsgemisch entfernt werden.
Als Ausgangsmaterial für die Herstellung des Nach der Entfernung des Bromüberschusses wird
Bromierungsproduktes kann ein Gemisch aus 10 bis 35 das Reaktionsgemisch gewaschen, getrocknet und
90 Gewichtsprozent Diphenyl und 90 bis 10 Ge- filtriert. Zur Aufarbeitung des Filtrats hat sich eine
wichtsprozent Diphenyläther eingesetzt werden. Vor- Kombination von Kletter- und Rieselverdampfer be-
teilhaft wird jedoch das azeotrop siedende Gemisch sonders gut bewährt. DasFiltrat wird zunächst mittels
beider Verbindungen eingesetzt, das etwa 26,5 Ge- Vakuum durch einen Kletterverdampfer gezogen und
wichtsprozent Diphenyl und 73,5 Gewichtsprozent 40 anschließend ebenfalls unter Vakuum über zwei
Diphenyläther enthält. Im folgenden wird das Ge- Rieselverdampfer geschickt. Das Lösungsmittel wird
misch aus Diphenyl und Diphenyläther als »Diphen- in einem Intensivkühler ausgefroren bzw. auskonden-
äther« bezeichnet. . siert, während sich der »Bromdiphenäther« als hoch-
Die Bromierung des »Diphenäthers« zu einem viskose Flüssigkeit oder als kristallines Produkt in Produkt, das 50 bis 85 Gewichtsprozent, Vorzugs- 45 der Vorlage sammelt. Als kristallines Produkt fällt weise 70 bis 85 Gewichtsprozent, Brom enthält und der »Bromdiphenäther« an, wenn er mehr als 75 Geim folgenden als »Bromdiphenäther« bezeichnet wird, wichtsprozent Brom enthält. Bei einem unter 75 Geist in technisch einfacher Weise möglich. Vorteilhaft wichtsprozent liegendem Bromgehalt ist der »Bromwird die Bromierung des »Diphenäthers« in inerten diphenäther« eine Flüssigkeit von hoher Viskosität, oder indifferenten Lösungsmitteln, wie beispielsweise 50 Wird bei der Herstellung des »Bromdiphenäthers« Tetrachlorkohlenstoff, Chloroform, Dichloridbrom- zur Oxidation des entstehenden Bromwasserstoffs kohlenstoff, Bromoform u. ä., durchgeführt. Als Chlor eingesetzt, so kann'das Endprodukt noch 0,1 Lösungsmittel ist Äthylenbromid besonders geeignet. bis 5,0 Gewichtsprozent Chlor enthalten. ,· Dieser
Dem aus »Diphenäther« und Lösungsmittel ge- Chlorgehalt beeinträchtigt die flammhemmende Wirbildeten Reaktionsgemisch müssen außerdem geringe 55 kung des »Bromdiphenäthers« nicht. Mengen an gebräuchlichen Halogenierungskatalysa- Es sei aber ausdrücklich darauf hingewiesen, daß toren, wie beispielsweise Eisen, Aluminium oder die vorstehend angegebenen Herstellungsmöglichkei-Halogenide dieser Metalle, Jod oder dessen Ge- ten für die erfindungsgemäßerVerwendung des »Brommische, zugesetzt werden. Die notwendige Menge an diphenäthers« nicht zwingend sind. Es kann grund-Halogenierungskatalysatoren hängt von der Art und 6o sätzlich- jeder »Bromdiphenäther«, gleichgültig, auf Weise ab, in der die Bromierung des »Diphenäthers« welche Weise er erhaltet worden ist, für die Durchdurchgeführt werden soll, und ist von Fall zu Fall führung des erfindungsgemäßen Verfahrens eingesetzt durch einfache Vorversuche zu bestimmen: Der Zu- werden.
satz der bestimmten Katalysatorenmenge kann auf Um Kunststoffe, wie beispielsweise Hoch- und
einmal vor Beginn'der Bromierung oder in mehreren 65 Niederdruckpolyäthylen, Polypropylen, Polystyrol,
Portionen während des Ablaufs der Bromierung er- Polyester-Styrol-Mischpolymerisate, ungesättigte Poly- '
folgen. Es kann'auch zweckmäßig sein, dem Reak- ester, Polymethylmethacrylat, Polyacrylate, Epoxy-
tidnsgemiscfr geringe Mengen Wasser zuzufügen. harze, synthetischer Kautschuk, Polyurethane u.a.,
flammfest zu machen, werden ihnen, gegebenenfalls im Gemisch mit anderen zum Flammfestmachen von Kunststoffen geeigneten anorganischen oder organischen Verbindungen, erfindungsgemäß solche Mengen »Bromdiphenäther« zugesetzt, daß das entstehende Endprodukt 3 bis 20 Gewichtsprozent, vorzugsweise 5 bis 15 Gewichtsprozent, Brom enthält. Zum Flammfestmachen von Polyolefinen, vorzugsweise von Hoch- oder Niederdruckpolyäthylen, ist es vorteilhaft, neben dem Produkt, das durch Bromierung eines Gemisches von Diphenyl und Diphenyläther erhalten worden ist, noch 3 bis 15 Gewichtsprozent Antimontrioxid als flammhemmende Substanz zu verwenden. Bei verschiedenen Kunststoffen, wie beispielsweise Polystyrol- Polyester-Styrol-Mischpolymerisaten, ungesättigten Polyestern, Polymethylmethacrylaten, Polyacrylaten, Epoxyharzen, synthetischem Kautschuk, Polyurethanen u. a., wird »Bromdiphenäther«, gegebenenfalls zusammen mit den anderen flammhemmenden Zusatzstoffen, vorteilhaft dem Monomeren bzw. Monomerengemisch vor der Polymerisation zugesetzt. Der Zusatz des »Bromdiphenäthers« kann bei Polyolefinen, insbesondere bei Polyäthylenen und Polypropylen, auch während des Herstellungsprozesses dieser Polymerisate erfolgen. Vorteilhaft wird »Bromdiphenäther« zusammen mit dem Antimontrioxid jedoch während des Walzens, Kalandrierens oder Extrudierens der Polymerisate eingearbeitet. Zur Abspaltung von Bromwasserstoff bzw. freiem Brom kommt es hierbei nicht, selbst wenn dieses Einarbeiten bei höheren Temperaturen erfolgt. Wesentlich ist für einen guten Flammschutz, daß der »Bromdiphenäther« und gegebenenfalls die anderen flammhemmenden Substanzen, wie beispielsweise das Antimontrioxid, vollkommen gleichmäßig in den Kunststoff verteilt werden. Ein möglicher Chlorgehalt des »Bromdiphenäthers« von 0,1 bis 5,0 Gewichtsprozent wirkt sich bei den angegebenen Einarbeitungsmöglichkeiten in keiner Weise nachteilig aus. Unabhängig davon,· auf welche Art und Weise der »Bromdiphenäther« in den Kunststoff eingebracht wird, läßt es sich leicht und ohne Schwierigkeiten darin verteilen.
Selbstverständlich können neben dem »Bromdiphenäther« und gegebenenfalls auch neben dem Antimontrioxid noch andere Substanzen eingesetzt werden, die geeignet sind, die Brennbarkeit des betreffenden Kunststoffes in Verbindung mit »Bromdiphenäther« zu vermindern. Derartige Verbindungen sind beispielsweise Ester von Säuren des Phosphors. Zusammen mit dem »Bromdiphenäther« haben sich solche phosphorhaltigen Ester besonders in ungesättigten Polyestern sowie in Polyurethanen, Polymethylmethacrylaten u. ä. als flammhemmende Substanzen bewährt.
Durch die Beimischung des »Bromdiphenäthers« werden die mechanischen Eigenschaften des betreffenden Kunststoffes praktisch nicht nachteilig beeinflußt. Der »Bromdiphenäther« zeigt auch keine .Migrationstendenzen, so daß er den Kunststoffen, insbesondere in Hoch- und Niederdruckpolyäthylen u. a., in die er eingearbeitet ist, einen dauerhaft wirksamen Flammschutz verleiht. Außerdem ist der als Flammschutzmittel für Kunststoffe hochwirksame »Bromdiphenäther« in einem einfachen Arbeitsgang herstellbar.
Die erfindungsgemäß flammfest gemachten Kunststoffe verlöschen auch nach Beendigung einer langer anhaltenden BeHammung sofort. Das während der Beflammung gegebenenfalls abtropfende Material verlischt ebenfalls unmittelbar nach dem Verlassen der Befiammungszone.
Der »Bromdiphenäther« erfüllt somit in vorteilhafter Weise sämtliche technischen Voraussetzungen, die an eine in Kunststoffen flammhemmend wirkende Substanz zu stellen sind.
Beispiel I
274 Gewichtsteile eines Gemisches aus 73,5 Gewichtsprozent Diphenyläther und 26,5 Gewichtsprozent Diphenyl werden in 550 Gewichtsteilen Äthylenbromid gelöst. In diese Lösung werden bei einer
Temperatur von 60' C 1120 Gewichtsteile Brom und 410 Gewichtsteile Chlor so eingeleitet, daß stets etwas mehr Brom als Chlor in dem Reaktionsgemisch vorhanden ist. Während der Halogenzugabe werden außerdem portionsweise insgesamt 0,4 Gewichtsteile
ao Eisenpulver und 0,2 Gewichtsteile Wasser in das Reaktionsgemisch eingebracht.
Nach beendeter Bromierung wird das in dem Reaktionsgemisch vorhandene überschüssige freie Brom durch Einleiten von Äthylen unter Bildung
von Äthylenbromid festgelegt. Aus dem mit Wasser säurefrei gewaschenen, getrockneten und filtrierten Reaktionsgemisch wird dann in einer Kombination eines Kletter- und eines Rieselverdampfers der »Bromdiphenäther« abgetrennt, wobei in den Ver-
dampfern Heiztemperaturen von 150 bis 200° C und ein Druck von 0,1 bis 10 mm Hg aufrechterhalten werden. Auf,diese Weise werden 1170 Gewichtsteile oder 91 % der Theorie an kristallinem »Bromdiphenäther« mit einem Bromgehalt von 76,4 Gewichtspro-
zent und einem Chlorgehalt von 1,2 Gewichtsprozent gewonnen.
100 Gewichtsteile eines Hochdruckpolyäthylens mit einer Dichte 0,918 werden auf einer Mischwalze bei einer Temperatur von 1200C mit 10 Gewichts-
teilen des nach vorstehenden Angaben hergestellten »Bromdiphenäthers« und mit 5 Gewichtsteilen Antimontrioxid vermischt. Das abgezogene Walzenfell, das 6,6 Gewichtsprozent Brom und 1,05 Gewichtsprozent Chlor sowie 4,35 Gewichtsprozent
Antimontrioxid enthält, wird in Platten von 3 mm Stärke verpreßt. Diese Platten wurden bei Temperaturen von 25 und 50° C einen Monat gelagert. Es* konnte nach dieser Zeit keine Gewichtsabnahme und kein Belag an den Platten festgestellt-werden.
Beispiel 2
120 Gewichtsteile eines Gemisches aus 80 Gewichtsprozent Diphenyl und 20 Gewichtsprozent Diphenyläther wird mit 402 Gewichtsteilen Brom und 172 Gewichtsteilen Chlor nach der im Beispiel 1 angegebenen Arbeitsweise bromiert. Dabei werden 437 Gewichtsteile oder 93 °/o der Theorie an festem »Bromdiphenäther« mit einem Bromgehalt von 73,5 Gewichtsprozent und einem Chlorgehalt von 1,0 Gewichtsprozent gewonnen.
100 Gewichtsteile Niederdruckpolyäthylenpulver (Dichte 0,948) werden mit 10 Gewichtsteilen des nach den vorstehenden Angaben hergestellten »Bromdiphenäthers« und mit 5 Gewichtsteilen Antimontrioxid vermischt. Das erhaltene Gemisch wird dann aus einem Extruder bei einer Temperatur von 1850C zu den gewünschten Formteilen extrudiert. Diese Form-
teile werden bei Temperaturen von 25 bzw. 50° C einen Monat gelagert. Es kann nach dieser Zeit keine Gewichtsabnahme und kein Belag festgestellt werden. Das Brandverhalten der Proben wird nach der ASTM-Vorschrift 1962 vorgenommen, die Löschzeiten liegen unter 1 see.
Beispiel 3
100 Gewichtsteile Polypropylen werden auf einer Mischwalze bei einer Temperatur von 1800C mit 10 Gewichtsteilen des nach Beispiel 2 hergestellten »Bromdiphenäthers« und mit 5 Gewichtsteilen Antimontrioxid vermischt. Das abgezogene Walzenfell wird zu Platten verpreßt, die bei einer Temperatur von 25 bzw. 50° C einen Monat gelagert werden. Es kann nach dieser Zeit kein Belag und keine Gewichtsabnahme an den Platten festgestellt werden. Das Brandverhalten der Platten wird nach der ASTM-Vorschrift 1962 geprüft. Die Löschzeiten liegen unter 1 see.
Das Brandverhalten der einzelnen Proben wird nach ASTM-Vorschrift 1962 geprüft. Danach werden aus den zu prüfenden Kunststoff platten 15,24 cm lange und 5,08 cm breite Proben gesägt, die eine Dicke von 1,27 cm haben. Als Halterung für diese Prüfstäbe während des Versuchs wird ein 21,59 cm langes und 7,62 cm breites Netz aus Stahldraht von 0,8 mm Durchmesser verwendet, das in einer Länge von 1,27 cm an einer Schmalseite im Winkel von 90° nach oben gebogen ist. Dieses Drahtnetz wird an der einen Ecke der nach oben gebogenen Schmalseite und in der Mitte der anderen Schmalseite durch zwei Klammern gehalten. Die Probe wird so auf das Drahtnetz gelegt, daß sie mit ihrer Schmalseite an
ίο den aufgebogenen Teil des Drahtnetzes anstößt und in der Mitte des Drahtnetzes liegt. Unter die aufgebogene Schmalseite des Drahtnetzes wird ein Bunsenbrenner mit aufgesetzter 3,4 cm breiten Breitschlitzdüse gestellt. Drahtnetz und Düsenoberkante des Brenners sollen einen Abstand von 1,27 cm haben. Der Brenner soll mit einer entleuchteten Gasflamme von 3,8 cm Höhe brennen. Unter diesen Bedingungen wird die auf dem Drahtnetz liegende Probe 1 Minute lang beflammt und die Zeit gemessen, in der die Probe nach Entfernung der Flamme verlöscht.
Proben, die auf vorstehend beschriebene Weise hergestellt waren, wurden diesem Test unterworfen. Die Verlöschungszeiten lagen in jedem Fall unter 1 see.
Hierzu keine Zeichnungen

Claims (1)

  1. Patentanspruch:
    Verwendung von Produkten, die durch Bromieren eines Gemisches von 10 bis 90 Gewichtsprozent Diphenyl und 90 bis 10 Gewichtsprozent Diphenyiäther bis zu einem Bromgehalt von 50 bis 85 Gewichtsprozent erhalten worden sind, zum Flammfestmachen von Kunststoffen auf der Basis von Polyolefinen, Polystyrol, Polyester-Styrol-Mischpolymerisaten, ungesättigten Polyestern, Polymethylmethacrylaten, Polyacrylaten, Epoxyharzen, synthetischem Kautschuk, Polyurethanen mit der Maßgabe, daß, bezogen auf die Gesamtmenge des angestrebten Endproduktes, dieses 3 bis 20 Gewichtsprozent Brom enthält.
DE1469899A 1962-11-12 1962-11-12 Flammfeste Kunststoffe Expired DE1469899C3 (de)

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