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Nähmaschine mit Fadengeber ünd Einrichtung zur Regelung des Nadelfadenabzuges
Die Erfindung betrifft eine Nähmaschine mit einem zwischen der Fadenquelle und der
Stichbildestelle angeordneten, bei jeder Stichbildung eine Bewegung gleichen Ausmaßes
vollführenden Fadengeber und mit einer auf Änderungen in der Dicke des zu nähenden
Werkstückes ansprechenden Einrichtung zur Regelung des Fadenabzuges von der Fadenquelle.
Beim Betrieb einer Nähmaschine und insbesondere einer Zweifadenkettenstichmaschine
ändert sich der Nadelfadenbedarf im wesentlichen mit :der Dicke d"es zu nähenden
Werkstückes. Wenn daher eine Falte oder eine Stoffüberlappu.ng im Werkstück bei
der Bildung der Naht vorkommt, entsteht ein zusätzlicher Fadenbedarf für jeden Stich,
der indem Teil des Werkstückes ausgeführt wird, :der eine übermäßige Dicke besitzt.
Jeder derartige Stich erfordert eine zusätzliche Nadelfadenlänge, die gleich dem
,doppeltem Dickenüberschuß d@:s Werkstückes ist. Im allgemeinen muß die Nadelfadenlänge,
die bei der Bildung eines Stiches während einer gegebenen Periode der Maschine benutzt
wird, am Ende der vorangehenden Betriebsperiode zur Verfügung gestellt werden:.
Die Bewegungen der Nadel und anderer vom Faden durchlaufener Einrichtungen sind
während eines Arbeitsvorganges derart, daß sie ,das Abziehen der normalerweise für
den nächsten Stichbi.l.devorgang benötigten Fadenlänge von ,der Fadenquelle bewirken.
Wenn
unterstellt wird, daß die Betriebsperiode in dem Augenblick beginnt, indem die Nadel
gerade .das Werkstück verläßt, so kann der für einen einzelnen Stich benötigte Faden
zu Beginn eben dieses Stichbildevorganges zur Verfügung gestellt werden. Ohne besondere
Maßnahmen wird jedoch einer plötzlichen Zunahme im Nadelfadenbedarf bei einer solchen
Stichbildung nicht Rechnung getragen. Eine plötzliche Zunahme im Fadenbedarf tritt
immer dann ein, wenn durch die Tätigkeit des Stoffschiebers plötzlich ein im Werkstück
befindlicher Saum oder eine im Werkstück befindliche Falte in die Arbeitsebene der
Nadeln :gebracht wird. Dies tritt außer bei Maschinen mit Nadelvorschub in der Regel
dann ein, wenn sich die Nadel über dem Werkstück befindet und üblicherweise bei
der Aufwärtsbewegung der Nadel. Wenn eine Maschine vier Stofflagen näht und plötzlich
ein Saum oder eine Falte in .die Nadelebene gebracht wird, erhöht sich die Dicke
des Werkstückes auf acht Stofflagen, und es tritt infolgedessen eine erhebliche
Zunahme im Nadelfadenbedarf bei der nächsten Abwärtsbewegung der Nadel auf. Dies
gilt vor allem beim Nähen von, schweren Stoffen, wie z. B. schwerem Baumwollzeug
od. dgl.
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Es sind bereits zahlreiche Einrichtungen, vorgeschlagen worden, durch
die bei Nähmaschinen erreicht werden soll, daß bei einer Zunahme der Dicke des zu
nähenden Werkstoffes eine zusätzliche Fadenlänge zur Verfügung gestellt wird, und
einige dieser Einrichtungen sehen eine Regelung des Fadenvorschubs durch auf das
Werkstück einwirkende Mittel vor, die auf Änderungen in der Dicke des Werkstückes
ansprechen, aber keine dieser bekannten Einrichtungen arbeitet wirklich zufriedenstellend.
Die zusätzliche Fadenlänge wird durch diese Einrichtungen vom Standpunkt der richtigen
fortlaufenden Nahtbildung aus entweder zu spät oder zu früh zur Verfügung gestellt.
Wenn die zusätzliche Fadenlänge zu spät zur Verfügung gestellt wird, wird der Faden
während der ersten Stichbildeperiode, bei .der ein erhöhter Fadenbedarf vorliegt,
einer übermäßigen Beanspruchung ausgesetzt, was zur Folge hat, daß er während dieser
Stic'hbildeperiode reißt, wird dagegen die zusätzliche Fadenlänge zu früh zur Verfügung
gestellt, so führt dies zu einer übermäßigen Schlaffheit des Fadens, wenigstens
bei ein oder zwei Stichen und kann zu Unzuträglichkeiten in der vorschriftsmäßigen
Arbeitsweise der Stichbildewerkzeuge führen oder die Bildung von festen Stichen
verhindern. Wird ferner die zusätzliche Fadenlänge eine Anzahl Stiche vor dem eigentlichen
zusätzlichen Fadenbedarf geliefert, eo kann- sie bereits verbraucht sein, ehe sie
wirklich benötigt wird, und ies tritt dieselbe Schwierigkeit, nämlich ein Fa-denlSruch
auf, wie wenn keine zusätzliche Fadenlänge geliefert worden wäre.
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Die' Erfindung bezweckt in erster Linie, einen Fadlenregler vorzusehen,
.der der Nadel oder den Nadeln einer Nähmaschine eine zusätzliche Fadenlänge während
der Stichbi.ldeperiode liefert, in der die zusätzliche Fadenlänge benötigt wird.
Zu diesem Zweck sind die Operationen der verschiedenen Organe ider Maschine so aufeinander
abgestellt, daß der Vorschub des Werkstückes in dem Ausmaß erfolgt, in. dem,die
Nadeln aus dem Werkstück herausgezogen und von diesem entfernt werden, während .gleichzeitig
die Aufnahmeorgane des Nadelfadens zuerst die Vollendung des gerade gebildeten Stiches
steuern und dann dahin wirken., daß .die für .die nächste Stichbildung benötigte
Fadenlänge von der Fadenquelle abgezogen wird. Die Anordnung ist ferner derart,
daß, wenn in diesem Stadium der Tätigkeit der Maschine der Vorschub des Werkstückes
bewirkt hat, daß ein Werkstückteil zusätzlicher Dicke in die Arbeitsebene der Nadeln
gebracht worden ist, von der Fadenquelle eine zusätzliche Fadenlänge abgezogen wird,
die der zusätzlichen Werkstückdicke Re4dhnung trägt. Wenn andererseits der Werkstückvorschub
einen dünneren Teil des Werkstückes in die Nadelebene gebracht hat, bewirkt der
Fadenregler während dieser Periode des Laufes der Maschine eine entsprechende Abnahme
des Fadenabzuges von der Fadenquelle.
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Die Erfindung bezweckt ferner die Schaffung eines Fadenreglers der
erwähnten Art, der einfach in seiner Herstellung, verläßlich im Betrieb und billig
ist.
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Um dies -zu erreichen, sieht die Erfindung vor, .daß auf das Werkstück
ein Taster zur Einwirkung kommt, der auf die Dicke des Werkstückes in der die Nadel
oder Nadeln enthaltenden Ebene anspricht und sich quer zur Vorschubrichtung des
Werkstückes erstreckt. Dieser Werkstückabtaster ist so mit einem Nadelfadenregler
verbunden, daß .dieser veranlaßt wird, den Nadelfadenabzug für ,den nächsten Stich-in
dem Ausmaß zu vergrößern oder zu verkleinern, in dem -der Abtasten auf eine Vergrößerung
oder Verkleinerung der Dicke des Werkstückes anspricht. Bei der bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung findet eine Drückerfußkonstruktion mit hintereinander angeordneten
Drückerfüßen Verwendung, und das vordere Drückerfußglied ist so angeordnet, daß
es sowohl Schwingbewegungen als auch Körperbewegungen auszuführen vermag. Der Zapfen
für,die Schwingbewegungen liegt im wesentlichen in einer die Achse der Nadelstange
enthaltenden senkrechten Ebene quer zur Vorschubrichtung. Die Anordnung ist ferner
derart, daß die Schwingbewegungen des vorderen Drückerfußgliedes nur eine geringe
oder keine Änderung in der Lage des besagten Zapfens verursachen. Die Tätigkeit
des Fadenneglers erfolgt in Abhängigkeit von Bewegungen .des Zapfens, die in der
Tat die Folge von Körperbewegungen des Drückerfußgliedessind. Diese Körperbewegungen
treb:n nur auf, wenn eine Falte oder eine andere Verdickung des Werkstückes diie
Stichbildestelle erreicht. Die Verbindungen zwischen dem vorderen Drückerfußglied
und dem Fadenregler sind unmittelbare, und sie sind unabhängig von der Drückerstange,
die d,--m Drückerfußglied federnd eine Kraft überträgt. Ein besonderes Merkmal der
Erfindung, <las Anwendung finden kann, ist die
Anordnung von
Federmitteln od. dgl. zum Ausbalancieren oder Ausgleichen des Gewichtes der Verbindungsgestänge
des Fadenreglers, die von .dem Zapfendes Drückerfußgliedes getragen werden. Auf
diese Weise wird eine Störung .der normalen Tätigkeit des aus zwei hintereinandergeschalteten
Drückerfußgliedern bestehenden Drückerfußes verhindert.
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Weitere Ziele, Merkmale und Vorteile gehen aus der nachstehend:n Beschreibung
eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels einer Nähmaschine gemäß
der Erfindung hervor. In der Zeichnung zeigt Fig. I eine Seitenansicht einer Nähmaschine
gemäß der Erfindung, bei der aus Gründen der bIss,eren Übersicht einige Teile weggebrochen
sind, Fig. II einen Grundriß, teils im Schnitt, eines Teiles der Maschine unter
Weglassung einiger Deckplatten, Fig.III einen senkrechten Schnitt durch den Kopf
und benachbarte Teile der Maschine nach der Linie III-III der Fig. II, Fig. IV eine
Einzelansicht des Kopfes der Maschine, von der Seite gesehen, Fig. V die Drückerfußkonstruktion
im Grundriß, teils im Schnitt, und in größerem Maßstab, Fig. VI eine Einzelansicht
eines Teiles der Drückerstange und der mit dileser vereinigten Drückerfußkonstruktion,
Fig. V II in Einzelansicht, teils in senkrechtem Schnitt, :den Aufbau des Drückerfußes
und der zugehörigen Vorrichtungen, einschließlich des Fadenreglers und anderer Fadenführungsvorrichtungen,
Fig. VIII eine :der Fig. VII entsprechende Ansicht, jedoch die einzelnen Teile 4n
einer anderen Lage darstellend, in die sie gebracht werden, wenn eine Falte oder
ein Saum im Werkstück unter das vordere Drückerfußglied gebracht wird.
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Fig.IX eine Einzelansicht eines Teiles einer abgeänderten Ausführungsform
der Verbindung zwischen dem Drückerfußglied und dem Fadenregler und Fig. X eine
Seitenansicht der in Fig. IX dargestellten Teile.
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Die Erfindung ist bei einer Tragarmnähmaschine mit Armabwärtsvorschub
dargestellt. Der Fadenregler, der einen wichtigen Teil der Erfindung bildet, kann
jedoch auch bei anderen Arten Nähmaschinen Verwendung finden. Die dargestellte Nähmaschine
umfaßt ein Gehäuse mit einem Sockel io, der sich in einer Kurve nach oben und seitlich
erstreckt und in einem waagerecht angeordneten Arm i i endigt, an dessen einem Ende
ein sich nach unten erstreckender Ansatz i-2 ausgebildet ist, der an seinem unteren
Ende einen waagerecht vorstehenden Werkstücktragarm 13 trägt.
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Von ,dem entgegengesetzten Ende des Armes i i steht seitlich ein Kopf
14 vor, der sich über das freie Ende des Tragarmes 13 erstreckt. Die Antriebskraft
wird der Maschine durch eine mit einem Handrad kombinierte Riemenscheibe 15 zugeführt,
die fest auf dem Ende einer Welle 16 sitzt, die in vom Arm i i getragenen Lagern
gelagert ist. Die Riemenscheibe 15 kann durch einen Riemen mit einer geeigneten
Kraftquelle, beispielsweise mit einem nicht dargestellten Elektromotor, verbunden
sein. Die Welle 16 kann aus mehreren miteinander verbundenen oder gekuppelten Abschnitten
bestehen und im Bereich des Kopfes mit einer Kurbel 17 versehen sein, die das eine
Ende einer Schubstange 18 (Fig. 1I und III) aufnimmt. Diese Schubstange ist an ihrem
entgegengesetzten Ende mit einem bei 2o in dem Gehäuse gelagerten Nadelhebel ig
verbunden. Der Nadelhebel ist an seinem entgegengesetzten Ende durch einen Lenker
2 1 mit einem Block 22 verbunden, .der fest auf einer Nadelstange 23 sitzt, die
an ihrem unteren Ende eine Nadel 24 oder mehrere Nadeln trägt. Durch die verschie-.denen
Verbindungen werden die Nadeln. hin und her bewegt, um ihre den Faden aufnehmenden
Öhre von einer Stelle oberhalb der Werkstücktragplatte 25 des Tragarmes 13 nach
einer Stelle unterhalb dieser Platte zu bewegen, wo eine Zusammenarbeit mit den
übrigen Stichbildewerkzeugen stattfindet. Diese Stichbil.dewerkzeuge können aus
einem Greifer 24a oder mehreren solchen Greifern bestehen, die von der Welle 16
aus in bekannter Weise durch geeignete Verbindungen gesteuert werden. Indem Werkstücktragarm
13 liegt ferner ein Stoffschieber 26 (Fig. VII und VIII) vom Viertakttyp, der von
der Welle 16 aus durch geeignete Antriebsverbindungen gesteuert wird.
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Mit der Werkstückplatte und dem Stoffschieber 26 wirkt ein Drückerfuß
zusammen, der dazu dient, .das Werkstück im Eingriff mit dem Stoffschieber zu halten,
und der mit einer Drückerstange 27 versehen ist, die in bekannter Weise durch eine
Feder 28 nachgiebig nach unten gedrückt wird. Am unteren Ende der Drückerstange
-sitzt ein; Joch 29 (Fig. VI), an dem mittels einer Schraube 30 ein schwenkbarer
Rahmen 31 angeordnet ist. Dieser Rahmen trägt in Tandemanordnung zwei D-rückerfußteile
32 und 33. Der hintere Drückerfußteil 32 ist :durch ein Schraubenpaar 34 schwenkbar
an dem schwingbaren Rahmen angelenkt, wahrend der Drückerfußteil 33 durch Schrauben
35 schwenkbar an dem vorderen Ende des Rahmens 3i angebracht ist (Fig. V und VI).
Der gesamte Drückerfuß wird durch die Stoffdrückerfedier 2& nach unten gegen
das Werkstück gedrückt, und zwar fällt der Feder ,die Aufgabe zu, beide Drückerfußteile
in Eingriff mit :dem Werkstück zu bringen. Um jedoch die richtige Wirkung der Drückerfußteile
unter den verschiedenen Bedingungen, unter denen die Maschine arbeitet, sicherzustellen,
ist eine Anzahl Federn vorgesehen., die unmittelbar auf die Drückerfußteile einwirken.
Eine an dem Rahmen 31 durch eine Schraube 37 befestigte schwache Feder 36 (Fig.
V) liegt mit einem flachen, geraden Teil an :der oberen Fläche des Blockes 38 an,
der einstückig mit dem Drückerfuß 33 ausgebildet oder auf andere Weise an diesem
befestigt ist. Diese Feder dient dazu, den Drückerfuß 33 in eine vorbestimmte Lagre
zu dem Rahmen 31 zu drücken. Eine weitere schmale Feder 39, die an dem hinteren
Teil des Rahmens 31 befestigt ist, liegt an der vorderen
Kante
des Drückerfußes 32 an und drückt diesen im Uhrzeigersinn (Fig. VI) um seinen Lagerzapfen
34: Eine weitere Feder 40 ist durch eine Schraube 41 mit dem hinteren Ende des Drückerfußes
32 verbunden, während ihr freies Ende an einer Schraube 42 anliegt, die von einem
Zwischenteil des Drückerfußes 32 oberhalb von dessen Lagerzapfen 34 getragen wird.
Der besagte Zwischenteil kann auf diese Weise gegenüber dem Rest des Drückerfußes
32 federn oder durch eine Schraube 42a mit dem Restteil des Drückerfußes versperrt
werden. Noch ein,. weitere Feder 43, die durch eine Schraube 43a an einer Schulter
des Joches 29 befestigt ist, liegt an dem sich nach vorn erstreckenden Arm des Rahmens
31 an und versucht, diesen im Uhrzeigersi.nn zu drehen. (Fig. VI).
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Damit kommen wir zu den speziellen Verbind engen ,des Drückerfußes
33 mit einem Fadenregler zum Ändern -der Nadelfadenlänge,die für die Stichbildung
zur Verfügung gestellt wird. Diese Verbindungen umfassen ein C-förmiges Glied 44,
das, wie man am besten aus Fig. I, V, VII und VIII ersehen kann, an einem der Schraubenzapfen
35, angelenkt ist. . Es sei- in diesem Zusammenhang darauf hingewiesen"daß der Zapfen
35 für den vorderen Drückerfuß 33 im wesentlichen in der senkrechten Ebene liegt,
die die Achse der Nadelstange enthält und quer zur Stoffvorschubrichtung liegt.
Das Glied 44 ist C-förmig ausgebildet, damit man einen leichten Zugang zu den Nadeln
hat und ,damit in bekannter Weise ein Kühlluftstrom über die Nadelbahn geblasen
werden kann. Das C-förmige Glied 44 ist an seinem entgegengesetzten Ende an dem
unteren Ende einer senkrecht verschiebbaren Stang,-45 angebracht, die in Lagern46
der Stirndeckplatte-,des Kopfes gelagert ist. Die Stange trägt an ihrem oberen Ende
ein gegabeltes Glied 47 (Fig. I) dessen freies gabelförmiges Ende die Drückerstange
27 umfaßt und längs dieser Stange gleitet, wodurch die Drehung der Stange 45 verhindert
wird. Zwischen den Enden der Stange 45 sitzt auf dieser ein Block 48 mit einem seitlichen
Ansatz 49 (Fig. I und II), an dessen äußerem Ende mittels einer Schraube 5o ein
Lenker 51 angelenkt ist. Dieser sich nach unten erstreckende Lenker ist an seinem
unteren Ende,durch. eine Schraube 52 gelenkig mit einem Arm 53 eines bei 54 schwenkbar
an .dem Kopf angeordneten Doppelhebels verbunden (Fig. IV). Der andere Arm
55 dieses Hebels, der sich einwärts in Richtung des Hauptgehäuses der Maschine
erstreckt, trägt an seinem 'inneren Ende eine Fadenführung 56 des Fadenreglers.
Diese Führung sitzt vorzugsweise einstellbar an dem Ende des. Hebelarmes 55, und
zwar kann die Einstellung- durch eine Schraube 57 bewirkt werden, .die sich durch
einen Längsschlitz 58 der besagten Führung erstreckt.
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Der für die Stichbildung benötigte Faden; wird in üblicher Weise durch
eine Fadenspannvorrichtung zugeführt. Die Nadelfäden 59 gehen von der Fadenquelle
aus durchgeeignete Öffnungen in einem Paar Führungsglieder 6o (Fig. II und VII)
und laufen .dann zwischen .den Scheiben 6r einer Fadenspann, vortichtung hindurch.
Von da aus gehen die Fäden nach einer Fadenführung 62 und dann durch eine untere
Fadenführung 63, von wo sie durch im Abstand voneinander liegende Öffnungen des
Fadenreglers 56 laufen. Von dort aus gehen. die in dem dargestelltenAusführungsbeispiel
verwendeten' zwei Nadelfäden ,durch ausgerichtete Öffnungen. in den beiden Armen
eines U-förmigen Fadengebers 64 (Fig. II und IV). Einer der Arme dieses Fadengebers
greift durch einen bogenförmigen Schlitz 65 in der Seitenwand des Kopfes und ist
durch Schrauben od. dgl. an ,der Unterseite des Nadelhebels r9 befestigt. Der Fadengeber
wird somit bei jeder Stichbildeperiode der Maschine im Bereich der bogenförmigen
Bahn hin und her bewegt und führt einen Teil des Nadelfadens über diese Bahn. Wenn
sich der Fadengeber 64 dem unteren Ende seiner . Bewegungsbahn nähert, legen sich
die zwischen .den beiden Armen hindurchlaufenden Fäden gegen eine feststehende Führung
66, die dazu dient, eine kleine Schleife in den Faden zu legen, um in dem Maße,
in dem sich die Nadelstange dem unteren Ende ihrer Bewegungsbahn nähert, die gewünschte
Fadenaufnahme herbeizuführen. Die Führung 66 besteht aus einem seitlich vorstehenden
Finger einer Platte 67, die durch eine Schraube 67a einstellbar an der Seitenwand
des Kopfes befestigt ist. -Eine sich durch einen bogenförmigen Schlitz der Platte
67a erstreckende Schraube 68 gestattet zu Einstellzwecken das Verschwenken.dieser
Platte um die Befestigungsschraube 67a. Auf diese Weise ist es möglich, die Länge
der Fadenschleife zu verändern, die entsteht, wenn ,die von dem Fadengeber 64 geführten
Fäden gegen die Führung 66 gedrückt werden. Von dem Fadengeber 64 gehen die Fäden
nach unten (Fig. VII und VIII) zu den Öhren der Nadeln 24 und dann durch .den Stoff,
um die Greifer 24a herum -und zurück nach der Stichbildelinie im Gewebe. -Wie schon
eingangs angedeutet wurde, ist die Einwirkung .des Fadengebers auf die Fäden zeitlich
derart abgestimmt, .daß der vorhergehende Stich gebildet ist, wenn sich die Nadeln
aufwärts oberhalb des Werkstückes bewegen und sich der oberen Grenze ihrer Bewegungsbahn
nähern. Wenn der Stich endgültig gebildet ist, kann der Fadengeber 64 ungefähr -die
durch die ausgezogenen Liniendargestellte Lage in Fig. VII und VIII einnehmen. In
diesem Augenblick geht, wie man sieht, der Faden unterhalb der Werkstücklagen um
eine verhältnismäßig breite, glatte Fläche .des Greifers 24a, wodurch die Beanspruchung
des Fadens und die ,Gefahr seiner Beschädigung auf ein Geringstmaß herabgesetzt
sind. Da der Fadengeber 64 seine Aufwärtsbewegung von der in vollen Linien .dargestellten
Lage .der Fig. VII und VIII nach der gestrichelt gezeichneten Lage fortsetzt, wird
der Faden, der am Gewebe festgehalten wird, beim Aufwärtsgang abgezogen, wodurch
die benötigte ,zusätzliche Fadenlänge während dieser fortgesetzten Aufwärtsbewegung
des Fadengebers bereitgestellt wird. Der auf diese Weise von der Fadenquelle abgezogene
Faden sollte für die Bildung des
nächsten Stiches ausreichen. Sofern
jedoch nicht besondere Vorkehrungen gemäß der Erfindung getroffen werden, entspricht
die bereitgestellte Fadenlänge lediglich .dem Fadenverbrauch beim vorangegangenen
Stich. Diese Fadenlänge kann mehr oder weniger sein, als für die Bildung des nächsten
Stiches erforderlich ist oder gerade hierfür ausreichen, je nachdem ob eine Änderung
in der Dicke .des zu nähenden Werkstückes eingetreten ist.
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Man ersieht hieraus, :daß, wenn sich bei der Stichbildung die Nadeln
dem unteren Ende ihrer Abwärtsbewegung nähern, der .die Arme des mit der Führung
66 zusammenarbeitenden Fadengebers 64 spannende Faden eine ausreichende Aufnahmewirkung
hervorruft, um d ie Schlaffheit der Fadenschleife zu beseitigen, die zu dieser Zeit
von den Greifern 24,1 freigegeben worden ist. Diese Aufnahmewirkung zieht die Fadenschleifen
teilweise gegen die Unterseite .des Werkstückes, wodurch die Gefahr beseitigt wird,
daß die Greifer mit den besagten Fadenschleifen in Konflikt kommen, wenn sie erneut
ausgeschwungen werden, um in die nächsten Nadelfadensehlieifen einzutreten.
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Gemäß Fig. VII wirken der Drückerfuß und die Nadeln auf einen nur
verhältnismäßig dünnen Teil des Werkstückes ein. Die Fadenführung 56 nimmt dann
eine verhältnismäßig hohe Lage ein, die etwa .der Höhenlage der Öffnungen in dem
Fadenführer 63 entspricht. Durch richtige Einstellung der Teile kann. ein Betriebszustand
hergestellt werden, bei dem der Fadengeber 64, wenn er sich aus seiner in vollen
Linien dargestellten Lage in seine in gestrichelten Linien dargestellte Lage bewegt,
von der Fadenquelle gerade eine solche Fadenlänge abzieht, wie sie für den nächsten
Stichbildevorgan.g benötigt wird. Nähert sich unter dem Einfluß des Stoffschiebers
ein Saum S des Werkstückes dem vorderen Drückerfuß, so wird dieser um seinen Zapfen
35 verschwenkt. Diese anfängliche Verschwenkung verursacht jedoch keine wesentliche
Körperbewegung des Zapfens selbst. Eine Aufwärtsbewegung von Zapfen und Drückerfuß
tritt nur ein, wenn. der Saum S im wesentlichen völlig unter die Zapfen 35 getreten
ist (Fig. VIII). In diesem Augenblick liegt der Saum S wenigstens teilweise in der
Bewegungsbahn der Nadeln und verlangt bei der Bildung des nächsten Stiches eine
zusätzliche Fadenlänge. Es ist in diesem Zusammenhang zu beachten, daß der Vorschub
des Werkstückes in die Lage der Fig. VIII während der Aufwärtsbewegung der Nadeln
und während sich diese oberhalb des Werkstückes befinden, stattfindet. In diesem
Augenblick wird der Fadenregler gemäß der Erfindung wirksam und zieht von der Fadenquelle
eine Fadenlänge ab, die ausreicht, um die Bildung des nächsten Stiches zu ermöglichen.
Dies wird, wie sich deutlich aus Fig. VIII ergibt, durch das Absenken,der Fadenführung
56 als Folge ,des Anhebens der Stange 45 erreicht, und zwar gerade in dem Augenblick,
in. dem der Saum S an die Stichbildestelle gebracht worden ist. Der vorangegangene
Stich ist bei der Aufwärtsbe-,,vegung des Fadengebers 64 zeitlich etwas früher gebildet
worden, und zwar wegen der Verlängerung der Bahn des Fadens zwischen der Führung
63 und dem Fadengeber 64 infolge der Absenkung der Fadenführung 56. Der Fadengeber
64 wird daher bei Fortsetzung seiner Aufwärtsbewegung nach der vollständigen Bildung
des vorangegangenen Stiches eine größere Fadenlänge als zuvor von der Fadenquelle
über die Spannscheiben 61 abziehen, damit der vergrößerten Länge der Bahn .des Fadens
von der Führung 63 nach der gestrichelten Lage des Fadengebers 64 Rechnung tragend.
Die auf diese Weise von der Fadenquelle abgezogene zusätzliche Fadenlänge steht
dann für -den nächsten Stichbildevorgang zur Verfügung. Es wird in diesem Zusammenhang
darauf hingewiesen, -daß die Lage der Fadenführung 56 eine .derartige ist, daß sie
die nachstehend beschriebene Wirkung des Fadengebers, die am unteren Ende des Abwärtsganges
der Nadeln eintritt, nicht wesentlich ändert.
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Fig. III zeigt eine übliche Form eines von Hand oder Fuß steuerbaren
Mechanismus zum Anheben des Drückerfußes. Dieser Mechanismus umfaßt einen fest auf
der Drückerstange sitzenden Block 70, der mit einem sich nach hinten erstreckenden
Arm 71 versehen ist. Dieser Arm kann von einem Arm 72 erfaßt werden, der fest an
einer Schwingwelle 73 sitzt. Diese Schwingwelle ist mit einem sich nach oben erstreckenden
Arm 74 versehen, der durch einen Lenker 75 mit einem Schwinghebel 76 verbunden ist,
der bei 77 an dem Maschinengehäuse angelenkt ist. Der Hebel 76 kann von Hand oder
durch eine Tretplatte gesteuert werden, die mit dem sich nach hinten erstreckenden
Arm des Hebels durch eine Kette 78 in Verbindung steht. Ein auf diese Weise stattfindendes
Anheben des Drückerfußes übt selbstverständlich eine Wirkung auf die Fadenführung
56 aus, d. h. :diese wird in derselben Weise heruntergedrückt, als ob das vordere
Drückerfußglied 33 durch das Gewebe angehoben worden wäre. Das Anheben der Drückerstange
von Hand findet jedoch in der Regel statt, wenn die Nähmaschine außer Betrieb ist,
und die Fadenführung 56 wird in ihre normale Lage zurückgeführt, ehe die Tätigkeit
der Maschine wieder aufgenommen wird. Jede zusätzliche Fadenlänge, .die von der
Fadenquelle infolge der zeitweiligen Abwärtsbewegung des Fadenreglers abgezogenwird,
wird bei der ersten folgenden Stichbildung verbraucht. Es wird ferner darauf hingewiesen,
daß bei Anheben der Drückerstange die Wirkung der verschiedenen Federn, besonders
der Feder 43, eine derartige ist, daß der Rahmen 31 im Uhrzeigersinn verschwenkt
wird, so daß der Zapfen 35 des vorderen Drückerfußgliedes nur schwach angehoben
wird.
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Fig. IX und X zeigen eine Ausführungsform, die von derjenigen der
Fig. I bis VIII nur hinsichtlich der Verbindung zwischen der Stange 45 und dem Hebelarm
53 des Fadenreglermechan.ismus abweicht. Diese Teile sind in,der abgeänderten Ausführungsform
mit 456 und 53a bezeichnet. Ein Block 48a, der ,dem Block 48 der ersten Ausführungsform
entspricht, sitzt fest auf der Stange 45a
an einer etwas hö:hltren
Stelle als in der ersten Ausführungsform, und ein Lenker 5ia von etwas größerer
Länge als der Lenker 51 verbindet den 'Block 48" mit dem Hebelarm 53a. Diese Konstruktion
läßt unterhalb des Blockes 48 Raum für einen Kragen 79 frei, .der fest an der Stange
45a sitzt und gegen den sich das obere Ende einer die Stange 45a umgebender Feder
8o legt. Das untere Ende der Feder liegt an dem oberen Ende des unteren Lagers 46-
an, in dem die Stange 45" gleitbar gelagert ist. Die Anordnung ist derart, daß die
Feder 8o dem Gewicht der Stange 4:5a und,dem Gewicht der damit verbundenen Teile
das Gleichgewicht hält, so daß sich die Ausübung einer besonderen Kraft auf das
vordere Drückerfußglied 33 erübrigt. Es wird auf diese Weise die normale Wirkung
.des Drückerfußes beibehalten.
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Die Erfindung ist selbstverständlich nicht auf die dargestellten Ausführungsbeispiele
einer Nähmaschine beschränkt, es lassen sich vielmehr zahlreiche Änderungen in der
Bau- und Wirkungsweise dieser Maschine vornehmen, ohne daß man sich von dem Wesen
der Erfindung entfernt.