DE58531C - Zweifadennaht und Maschine zur Herstellung derselben - Google Patents

Zweifadennaht und Maschine zur Herstellung derselben

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DE58531C
DE58531C DENDAT58531D DE58531DA DE58531C DE 58531 C DE58531 C DE 58531C DE NDAT58531 D DENDAT58531 D DE NDAT58531D DE 58531D A DE58531D A DE 58531DA DE 58531 C DE58531 C DE 58531C
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needle
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DENDAT58531D
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W. F. BEARDSLEE in New-York, Abingdon Square, V. St. A
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    • D05SEWING; EMBROIDERING; TUFTING
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    • D05B3/00Sewing apparatus or machines with mechanism for lateral movement of the needle or the work or both for making ornamental pattern seams, for sewing buttonholes, for reinforcing openings, or for fastening articles, e.g. buttons, by sewing
    • D05B3/02Sewing apparatus or machines with mechanism for lateral movement of the needle or the work or both for making ornamental pattern seams, for sewing buttonholes, for reinforcing openings, or for fastening articles, e.g. buttons, by sewing with mechanisms for needle-bar movement
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  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Textile Engineering (AREA)
  • Sewing Machines And Sewing (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
KLASSE S2: Nähmaschinen.
Patentirt im Deutschen Reiche vom 24. August 1890 ab.
Bei der Verarbeitung gestrickter oder gewirkter Stoffe zu Bekleidungsgegenständen ist es von grofser Wichtigkeit, eine starke, dauerhafte und glatte Naht mit gerade fortlaufenden Heftstichen herzustellen. Die vorliegende Maschine bezweckt nun die Herstellung einer solchen Naht.
Die Stichbildung ist eine neue und eigenartige, sie erfordert zwei Fäden und zwei an der Spitze mit Oehr versehene Nadeln, von denen eine oder beide den Stoff durchdringen. Die beiden Fäden werden durch mit den Nadeln zusammenarbeitende Schlingenbilder sowohl über als unter dem Stoff in eigenartiger Weise verkettet.
Die Nähmaschine umfafst folgende Organe:
Zwei Nadeln, welche beide mit Fäden versehen sind und welche beide den Stoff durchdringen können, indem sie von oben nach unten hindurchstechen, einen Schlingenbilder oder Greifer oberhalb des Stoffes und einen solchen unterhalb des Stoffes; ersterer fafst den Faden zwischen dem Nadelöhr und dem Stoff und formt eine Schlinge unter der zweiten Nadel, so dafs letztere in dieselbe einsticht; der untere Greifer fafst die Schlingen beider Fäden und hält dieselben unter dem Stoff, während beide Nadeln emporgehen bis zum nächsten Niedergang der Nadeln, bei dem die eine derselben die Schlinge ihres Fadens durch die beiden vom Greifer geformten Schlingen hindurchzieht.
Mit diesen Nadeln und Greifern ist ferner eine Schneidklinge oder ein Messer verbunden, um den Stoff an der einen Seite der gebildeten Naht abzuschneiden; zu die1- v~anen gehören die erforderlichen Antriebsvorrichtungen und Hülfsmittel, wie Drückerfufs u. s. w.
In der beiliegenden Zeichnung ist Fig. 1 eine Seitenansicht des die Erfindung enthaltenden Theiles einer Nähmaschine. Fig. 2 ist eine Ansicht gegen das linke Ende der Maschine bezw. zu Fig. 1. Fig. 3 ist eine Sonderansicht, welche die beiden Greifer, die Stichplatte, die Nadeln und das Abschneidemesser in ihrer gegenseitigen Stellung verdeutlicht. Fig. 4 ist ein Schnitt quer durch die Nadelstange, zur Verdeutlichung des unteren Endes derselben und der Spannvorrichtung für die Nadeln und das Messer. Fig. 5 ist ein Schnitt nach der Linie χ der Fig. 4, gegen die Schraube f1 hin gesehen; der Schnitt geht theihveise durch den Schaft der Nadel g1 hindurch. Fig. 6 ist ein Schnitt bezw. eine Oberansicht des Drückerfufses mit dem Nadelloch und der am Drückerfufs stellbaren Führung der Schneidklinge, welch letztere im Querschnitt zu sehen ist. Fig. 7 ist eine Oberansicht der Maschine, theilweise im Schnitt nach der Linie x2 der Fig. 1. Fig. 8 ist eine Sonderansicht des oberen Fadengreifers mit seiner Antriebsvorrichtung, die beiden Nadeln g und gl und die Schneidklinge /3 sind im Querschnitt sichtbar. Fig. 9 ist eine vergröfserte Oberansicht der Stichplatte. Fig. 10, 11 und 12 dienen zur Verdeutlichung der dem von der Nadel g gelegten Faden oberhalb des Stoffes vom Greifer gegebenen Bewegungen; die Form des Greifers b soll jedoch hierbei nicht in Betracht" kommen. Fig. 13 ist eine Unteransicht des Stoffes, um die dort gebildeten Stiche oder Schlingen zu verdeutlichen. Fig. 13a zeigt 'die Stichbildung auf der Oberseite des Stoffes. Fig. 14 zeigt eine
veränderte Stichbildung auf der Stoffunterseite. Fig. 15 ist eine Vorderansicht der Maschine, entsprechend Fig. 2, das Messer/3 ist jedoch hier verzahnt. Fig. 16 zeigt in vergröfsertem Mafsstabe das untere Ende der Nadelstange mit der darin befestigten Nadel und Schneidklinge. Fig. 17 zeigt die Schneidklinge, gegen die Schneide und gegen die Rückseite gesehen. Fig. 18 stellt eine veränderte Ausführung der Schneidklinge dar, und Fig. 19 zeigt in vergröfsertem Mafsstabe einen Theil des Drückerfufses und der Stichplatte mit zwei dazwischen befindlichen Stoff lagen; diese Darstellung verdeutlicht die Zungen 13 und 14 und die um dieselben gebildeten Stiche.
Fig. 20, 21 und 22 veranschaulichen in einer den Fig. 10 bis 12 ähnlichen Reihenfolge, wie die von den Nadeln durch den Stoff geführten Fäden vom Greifer c2 erfafst und den Nadeln wieder dargeboten werden, also das Zustandekommmen der Stichbildung.
Das Maschinengestell A A \ der die Nadelstange in Bewegung versetzende Hebel A 2, die Triebwelle A 3 mit Excenterübertragung A 4 zur Bewegung des Hebels A2, die Nadelstange A&, die Stoffdrückerstange A 6 mit dem Drückerfufs A 7 sind alle aus dem Nähmaschinenbau bekannt und haben hier die Einrichtung des WiIcox & Gibbs'sehen Systems. Die Transportirung des Stoffes kann gleichfalls von beliebiger, bekannter Bauart sein; in den Zeichnungen ist vom Stoffschieber nur das Excenter A 22 und der Klauenträger A 10 in Fig. 3 angegeben.
Parallel mit der Triebwelle A3 ist in geeigneten Lagern eine kurze Schaukelwelle d, Fig. ι, beweglich, deren eines Ende einen Arm da trägt, an welchem ein Zapfen befestigt ist, der in einer Curvennuth an einem Ende der Nabe D der Triebwelle AB derart eingreift, dafs die Welle d eine hin- und herschwingende Bewegung erhält. Die Welle d hat einen verzahnten Arm d l, Fig. 2, welcher mit einem Zahnrädchen cλ auf der in den Lagern b 2 ruhenden Welle c Eingriff hat. An dem einen Ende der schwingenden Welle c ist ein Halter befestigt, in welchem der untere Greifer oder Fadenschlinger c2 festsitzt, Fig. 3. Der Greifer ist so gestellt und wird so in Bewegung gesetzt, dafs er mit den von beiden Nadeln gebildeten Fadenschlingen Eingriff erhält, wie später beschrieben.
Die Nadelstange A 5 trägt einen Klemmring/ mit zwei Klemmschrauben/1/2, Fig. 4, deren jede gegen eine der Nadeln g gΎ wirkt und dieselben in der gewünschten Stellung im Nadelhalter-'fest einspannt. Auf der Rückseite des Klemruringes ist eine Nuth eingearbeitet, welche das obere Ende einer Schneidklinge/3 aufnimmt; die Stärke'dieser Klinge ist viel geringer als die Breite des Schlitzes.
Die Schneidklinge/3 hat am oberen Ende eine Erhöhung/4, Fig. 5, welche sich gegen einen Vorsprung 8 des Klemmringes/ anlegt; die Klinge hat eine Durchbohrung, in welche ein Stift 10 eintritt, der am inneren Ende einer Klemmschraube /5 sitzt; die Klinge /3 wird hierdurch fest eingespannt. Gegenüber der Schraube/5 wird eine zweite oder Gegenschraube/6 in den Klemmring eingeschraubt; dieselbe dient als Widerhalt der Klinge /3 unter dem Druck der Schraube /5. Durch Zurückziehen oder Tieferschrauben dieser Schraube/6 kann die Schneidklinge/3 gegenüber der Naht, neben welcher der Stoff abgetrennt werden soll, verstellt werden.
Um die Schrauben/5/6 vor- oder zurückzustellen, ohne dafs die Klinge/3 zwischen ihnen herausfällt, ist der Stift 10 an der einen Schraube angebracht und greift in eine Bohrung der anderen Schraube ein.
Der untere Theil der Klinge/3 ist schmaler gestaltet und geht durch eine Führung h, welche am Drückerfufs A1 mittelst Schraube hl stellbar ist. Unterhalb dieser Führung h geht die Klinge durch einen Ausschnitt h% des Drückerfufses und durch einen Schlitz h s der Stichplatte h *, Fig. 9, hindurch; die Stichplatte ist, wie gebräuchlich, mit Ausschnitten hb für den Stofsschieber und mit einem Doppelschlitz b* versehen, der durch eine Zunge 14 getrennt ist. Die Stichplatte /ζ* ist in gebräuchlicher Weise in die Arbeitsplatte A 12 der Maschine ein-' gelassen.
Der Drückerfufs hat ein doppeltes Nadelloch/8, welches durch die Zunge 13 getrennt ist; die Nadeln stechen zu beiden Seiten der Zungen 13, :4 herab, und die von der einen zur anderen Nadel oder zwischen- den beiden Stichreihen hin- und hergezogenen Fäden gehen quer über diese Zungen hinweg, der eine über, der andere unter dem Stoff. Beim Vorrücken des letzteren werden sie von den Zungen abgestreift.
Der Umfang der Nabe oder Scheibe D ist mit unregelmäfsig gestalteten Curvennuthen versehen, in deren einer ein Zapfen oder Röllchen D1 an einem Hebel D2 geführt ist. Am oberen Ende dieses Hebels ist eine Stängel)3 im Gelenk befestigt, deren anderes Ende bei 141 in Gelenkverbindung mit einer Platte D4 steht, Fig. 7, welche um einen Schraubstift oder Zapfen 15 beweglich ist. Letzterer sitzt an einem Hebel D 5, der auf einer parallel zur Stoffdrückerstange stehenden Stange D6 seinen Stützpunkt hat, Fig. 2. Die Stange D6 ist an der Stoffdrückerstange mittelst Schraube D 7 starr befestigt, so dafs beide sich zusammen auf- und niederbewegen.
An der Platte Z)4 ist mittelst Schraube 25 ein Greifer oder Fadenschlinger b befestigt, der an seinem freien Ende zweckmäfsig eine Einkerbung ' ' '8, um den von der Nadel g
kommenden Faden 3 zu fassen, wie später beschrieben. .
In. der anderen-Nuth 17* der Nabe D ist ein Zapfen oder Röllchen 16 am Hebel 17 geführt, dessen oberes Ende im Gelenk mit der Stange 18 verbunden ist, deren anderes Ende mittelst Schraube 19 an einem Ende des Hebels D5 gelenkig befestigt ist.
Bei seiner Bewegung um den Stoffdrückerfufs nimmt der Hebel D6 den Zapfen 15 mit und zugleich wird die den Greifer b tragende Platte Di durch die Gelenkstange D3 und Hebel Z)2 in Schwingung gesetzt, so dafs der Greifer b in einer etwas ungleichmäfsigen, elliptischen oder ovalen Bahn bewegt wird. Bei dieser Bewegung fafst er den Faden 3 der Nadel g zwischen dem Stoff und dem Nadelöhr, während die Nadel emporgezogen ist, wie in Fig. 10, und legt eine Fadenschlinge unter die Stichlinie der Nadel g1 mit Faden 2, so dafs, wenn beide Nadeln herabstechen, die Nadel gl in die Schlinge des Fadens 3, die von dem Greifer b offen gehalten wird, eintrifft, wie aus Fig. 12 ersichtlich, worauf dann beide Nadeln bei ihrem weiteren Niedergange durch den Stoff hindurchstechen. Wenn dies geschehen, wird der Greifer b zurückbewegt, so dafs er den Faden 3 wiederum fassen kann, sobald die 'Nadeln wieder oben sind.
Nachdem die Nadeln g g1 den Stoff durchstochen haben, gehen sie wieder ein wenig zurück und bilden Fadenschleifen, in welche beiden Schleifen der Greifer c2 eintritt und sie bei seiner Rückwärtsbewegung seitlich auszieht, indem er die Schleife des Fadens 2 der Nadel gτ fafst und sie quer an der Unterseite der Stichplatte und des Stoffes entlang nach der von der Nadel g gebildeten Stichlinie führt.
Beide Nadeln sind nun wieder in ihrer Höhestellung über dem Stoff und letzterer wird transportirt, während der Greifer c2 beide Schleifen der Nadelfäden unter dem Stoff festhält. Beim nächsten Niedergange der Nadeln schiebt nun die Nadel g eine Schleife ihres Fadens 3 nicht allein durch die von ihrem eigenen Faden gebildete, vom Greifer c2 gehaltene Schleife, sondern auch durch eine Schleife des Fadens 2, während die Nadel g1, welche gleichzeitig mit der Nadel g herabsticht, durch eine Schleife des Fadens 3 hindurchgeht, der von der Nadel g kommt und durch den Greifer b auf den Stoff gelegt wird.
Fig. ι ο zeigt die beiden Nadeln g g J in ihrer höchsten Stellung, welche sie nach vollendeter Fortrückung des Stoffes einnehmen, während sich der Greifer b zu gleicher Zeit vorwärts bewegt und in Berührung mit dem Faden 3 kommt.
Von dieser Stellung der Nadeln oberhalb des Stoffes ausgehend, stellen die Fig. 20, 21 und 22 Fäden, Nadeln und den unteren Greifer dar, wobei zur besseren Uebersicht der Stoff fortgelassen oder durchsichtig gedacht und nur durch punktirte Linien angedeutet ist, die Fäden jedoch in der Lage erscheinen, welche sie in dem Stoffe einnehmen würden.
Während sich die Nadeln in ihrer Endstellung, Fig. 10, befinden, hält der Greifer c2 unter dem Stoffe die beiden Schleifen der Fäden 2 und 3 in der Läge fest, wie Fig. 21 zeigt, und verbleibt in diesen Schleifen, bis die Nadeln herabgehen und Nadel g beide Schleifen, Fig. 22, abnimmt. Beim Herabgehen der Nadeln aus der Stellung Fig. 10 bezw. 21 bewegt sich der Greifer b über dem Stoffe vorwärts und bringt den Faden 3 unter die herabgehende . Nadel gl, Fig. ii, so dafs dieselbe durch die von dem Faden 3 über dem Stoffe gebildete Schleife hindurchgehen mufs, Fig. 12, worauf die Nadeln bei weiterem Herabgehen die Stellung in Fig. 22 erreichen, Nadel g die erwähnten beiden Schleifen auffängt, Greifer c1 unter dem Stoffe zurückgezogen wird und die Fadenschleifen in bekannter W7eise aufgenommen werden, so dafs beide Schleifen auf der Nadel g nach oben bis zur Unterseite des Stoffes gleiten, Fig. 20, worauf sofort der Greifer c2 von neuem durch die von den hochgehenden Nadeln g g J gebildeten Fadenschleifen vorbewegt wird, so dafs, wenn die Nadeln vollständig über den Stoff gezogen sind und der letztere durch eine bekannte Vorschubvorrichtung vorgeschoben worden ist, sich die Theile wieder in der Stellung der Fig. 10 bezw. 21 befinden. Das Anziehen der Fäden kann in der bei der Wilcox & .Gibbs-Nähmaschine üblichen Weise erfolgen.
Diese Stichbildung wiederholt sich nun, indem der Stoff stets zur geeigneten Zeit weitergerückt wird, und es bilden sich zwei parallele Stichreihen, die oben und unten, d. h. an den Stichlöchern der Schlingen der Fäden 2 und 3, verbunden sind, indem der eine Faden der einen Stichreihe auf der Oberseite nach der anderen Stichreihe hinüberführt, während der andere Faden, der auf der Oberseite von einem Stichloch zum anderen in derselben Reihe führt, auf der Unterseite nach der entgegengesetzten Stichreihe hinüberkreuzt, wie aus den Fig. 10, 11, 12 und 13 ersichtlich ist.
Am unteren Ende des Hebels 17 ist ein Zapfen 20 befestigt, welcher rechtwinklig vorspringt und in ein Lager 21 pafst, das mit Schrauben 22 auf einem Träger 42 befestigt ist.
Die Fä'den werden den Nadeln mittelst geeigneter Spannvorrichtungen zugeführt.
Die Schneidklinge f3, deren flache Seite nahe an der Stichlinie sich hinbewegt, hat eine verzahnte oder eingekerbte Schneide, ähnlich einer Säge oder einem Fräser. Die Verzahnung ist zweckmäfsig diagonal oder gestellt, wie aus Fig. 16 und 17 ersichtlich, oder auch gerade, wie in Fig. 18.
Die auf diese Weise wellenförmig verzahnte Schneide durchschneidet den Stoff, insbesondere gestrickte od'er gewirkte Waare, sehr leicht und schnell und mit geringerem Zug, als wenn die Schneidkante glatt ist.
Die Anwendung einer so verzahnten Klinge gehört jedoch nicht noth wendig zur Erfindung, man kann auch eine glatte Schneidklinge, Fig. 2, benutzen, obgleich sie weniger vorteilhaft arbeitet. Indem man die Zähne nur an einer Seite der Klinge anbringt, kann man letztere auf der glatten Seite bequem nachschleifen, um die Schneide stets in gutem Zustande zu erhalten.
Die Klinge kann gegenüber der Naht so gestellt werden, dafs sie den Stoff parallel mit der Naht und so dicht an der von der Nadel g1 gebildeten Stichreihe abschneidet, dafs sie nur eben an den Stichfäden vorbeigeht, ohne diese auch zu durchschneiden. Die Stichfäden liegen dann auf der Schnittfläche des Stoffes zu Tage, so dafs, wenn der Stoff alsdann geöffnet oder flach ausgelegt und ein wenig gezogen wird, die Stiche der Naht, besonders die auf der Ober- und Unterseite des Stoffes liegenden Schlingen, sich über den Stoff strecken und ihn oben und unten zwischen den beiden Stichreihen bedecken, indem sie eine fertige, haltbare, flache und glatte Naht bilden, die sich besonders für Strickwaare eignet.
Die gezeichnete und beschriebene Form der Schiingenbilder oder Greifer b c"1, sowie deren Antriebsvorrichtungen können mancherlei Veränderungen erfahren, ohne dafs dadurch die Eigenart der Naht geändert wird.
Aus Fig. 19 ist ersichtlich, wie die aus zwei Fäden gebildete Naht sich um die Zungen 13 und 14 legt, die während der Stichbildung innerhalb der Stichverschlingung liegen. Der Faden 3 geht quer über die Zunge 13, während der Faden 2 quer unter der Zunge 14 verläuft. Wenn dann der Stoff zwischen dem Stoffdrücker und der Stichplatte weitertransportirt wird, so gleiten die Stichfäden von den Zungen ab. Indem die Stiche um die beiden Zungen herumgeformt werden, geben die Stichfäden beim Oeffnen oder Ausbreiten der zusammengenähten und beschnittenen Stoffkanten gleichmäfsig so viel aus, dafs eine glatte, flache, elastische Naht erzielt wird.
Die zur Stichbildung zusammenwirkenden Organe der Maschine werden dieselbe Stichbildung auch dann vollziehen, wenn kein Stoff sich zwischen dem Drückerfufs und der Stichplatte befindet. Wenn daher ein Leergang zwischen der Vollendung einer Naht und dem Anfang einer neuen stattfindet, so braucht die Maschine nicht stillgesetzt zu werden; auch wird, wenn der Drückerfufs durch ein darunter geschobenes Arbeitsstück emporgehoben wird, ein Zerreifsen oder eine Verwirrung des Fadens nicht stattfinden, was jedoch eintreten würde, wenn nur eine der beiden Zungen vorhanden wäre. ■ '
Die beiden Zungen, zusammen mit dem Stich, halten den Stoff während des Nähens fest zusammen, und durch diese1 feste Einspannung des Stoffes ist die Schneidklinge im Stande, den Stoff in der Linie der Stichbildung glatt zu durchschneiden, denn der von der einen Zunge zur anderen straff gezogene Faden übt auf den zwischen Drückerfufs und Stichplatte eingespannten Stoff auf einer Seite der Zungen einen Zug aus, der denselben hinreichend dehnt, um einen schmalen Raum für das Eindringen der Schneidklinge zu lassen.

Claims (2)

Patent-Ansprüche:
1. Eine hauptsächlich zum Zusammenhalten von Wirkwaaren bestimmte Naht, sofern dieselbe aus zwei parallelen, geradeaus fortlaufenden Stichreihen besteht, welche durch zwei Nadelfäden in der Weise gebildet werden, dafs. der eine Faden von der einen Stichreihe nach der' zweiten an der Oberseite des Stoffes, der andere von der zweiten Stichreihe nach der ersten parallelen Reihe dagegen unterhalb des Stoffes hinüberkreuzt.
2. Zur Herstellung der unter 1. gekennzeichneten Naht eine Nähmaschine mit zwei Nadeln (g gl), deren eine oder beide den Stoff von einer Seite her durchstechen, sofern dabei ein über dem Stoffe befindlicher Greifer (b) den einen Faden zwischen Nadelöhr und Stoff fafst und zu einer Schleife auszieht, durch welche die andere Nadel beim Niedergang einsticht, während ein unter dem Stoffe angebrachter Greifer (c1) die Schleifen beider Fäden fafst und unter dem Stoffe beim Hochgehen beider Nadeln so lange festhält, bis " dieselben wieder herabsfechen, wobei dann eine der Nadeln eine Schleife ihres Fadens durch die beiden vorhin gebildeten Fadenschleifen zieht. 1
Hierzu ι Blatt Zeichnungen.
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