DE88841C - - Google Patents

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DE88841C
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07GCOMPOUNDS OF UNKNOWN CONSTITUTION
    • C07G99/00Subject matter not provided for in other groups of this subclass

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
Bei der weiteren Verfolgung und Ausbildung des durch Patent Nr. 88082 geschützten \;erfahrens zur Herstellung eines Condensationsproductes aus Formaldehyd und Tannin wurde gefunden, daß man an Stelle des in der genannten Patentschrift zur Condensation mit Formaldehyd verwendeten Tannins auch andere Gerbstoffe anwenden kann, um Producte zu erhalten, welchen ebenfalls die im Haupt-Patent geschilderten werthvollen therapeutischen Eigenschaften zukommen. Unter Umständen besitzen die so gewonnenen Verbindungen noch besonders werthvolle Eigenschaften, z. B. bei Verwendung von Gerbsäuren, denen schon an und für sich spezifische Wirkungen zukommen, wie Ratanhiagerbsäure oder von Gerbsäuren, welche bei der Spaltung nicht Gallussäure, sondern Brenzkatechin liefern, in welch letzterer Beziehung die Eichengerbsäure vor allem zu nennen ist. Schon vor längerer Zeit wurde von Herrn Professor Robert in Dorpat die Ansicht ausgesprochen, daß die Eichenrindengerbsäure Eigenschaften besitze, welche sie ganz besonders befähigte, als Arzneimittel und Ersatzmittel für Tannin angesehen zu werden, wenn es gelänge, dieselbe in entsprechend reinem Zustande darzustellen; dies ist bisher nicht gelungen, weil die Lösungen der meisten Gerbstoffe sich beim Concentriren der Lösungen zersetzen und harzige Stoffe ausscheiden.
Es ist daher als ein ganz besonderer Vorzug des vorliegenden Verfahrens zu betrachten, daß man nicht nur aus Auflösungen der so rein als möglich hergestellten trockenen Gerbsäure, sondern, ganz besonders auch aus den gereinigten Gerbstoffextracten direct mit Hülfe des Formaldehyds in Wasser unlösliche Verbindungen der Gerbsäuren ausscheiden kann, die sich bei der weiteren Verarbeitung nicht mehr zersetzen und die doch die Wirkung der betreffenden Gerbsäure mit zum Ausdruck bringen.
Nach dem Urtheile verschiedener namhafter Kliniker haben sich diese Verbindungen sowohl bei innerlicher Anwendung gegen Darmkatarrhe, Diarrhöen, als bei äußerlicher Verwendung gegen Schweißabsonderung, nässende Ausschläge, übelriechende Wunden, sowie überhaupt als antiseptisch wirkende, desinficirende und trocknende Mittel bewährt, so daß nach dem Ausspruch der betreffenden Autoritäten hier durchaus in ihrer Wirkung neue und eigenartige Mittel vorliegen, wie sie im Arzneischatz bis jetzt noch nicht enthalten sind.
Von den Gerbstoffen, welche zur Untersuchung herangezogen wurden, werden genannt: Myrobalanen, Quebrachoholz, Ratanhia, Eichenrinde, Fichtenrinde, Wallnuß, Catechu.
Zur Herstellung der entsprechenden Formaldehydverbindungen werden die Auflösungen der betreffenden Gerbsäuren in Wasser mit.

Claims (3)

Formaldehydlosung in geringem Ueberschuß versetzt und entsprechende Mengen Salzsäure oder eines anderen Condensationsmittels zugefügt; der entstandene Niederschlag wird in der Filterpresse gut ausgewaschen, abgepreßt und bei nicht zu hoher Temperatur getrocknet. An Stelle der Auflösungen der isolirten Gerbsäuren können auch die gereinigten, die betreffenden Säuren enthaltenden Extracte der entsprechenden gerbstoffhaltigen Materialien angewendet werden. Die Verbindungen der Gerbsäuren mit Formaldehyd werden als Tannoforme bezeichnet. Charakteristik einiger Tannoforme:
1. Condensationsproduct aus Myrobalanengerbsäure und Formaldehyd (Myrobalanen-Tannoform).
Dasselbe bildet ein gelbbraunes Pulver, welches dem Condensationsproduct aus Tannin und Formaldehyd in seinen Reaktionen äußerst ähnlich ist; es verhält sich gegen die genannten Lösungsmittel wie dieses und löst sich in verdünntem Ammoniak bezw. Soda und Natronlauge in den beschriebenen Farbentönen und wird aus diesen Lösungen durch Säuren wieder abgeschieden.
2. Condensationsproduct aus Quebracho g e r b s ä u r e und Formaldehyd (Quebracho-Tannoform).
Dasselbe ist ein rothbraunes Pulver, welches sich beim Erhitzen auf 275°, ohne ein Aufschäumen erkennen zu lassen, schwärzt und in Wasser, in den üblichen organischen Lösungsmitteln, in Ammoniak, sowie in verdünnter Soda bezw. Natronlauge nicht löst. Erwärmt man Quebracho-Tannoform mit concentrirter Schwefelsäure, so tritt größtentheils Verkohlung ein, was sich besonders beim Eingießen der Losung in verdünnte Natronlauge bezw. Alkohol zeigt, in dem sich Flocken abscheiden, während das Lösungsmittel sich nur wenig braun färbt.
3. Condensationsproduct aus
Ratanhiagerbsäure und Formaldehyd (Rathanhia-Tannofprm).
Dasselbe bildet ein gelbbraunes Pulver, Avelches beim Erhitzen auf 275 °, ohne ein Aufschäumen erkennen zu lassen, sich nur stark bräunt und von Wasser, von den üblichen organischen Lösungsmitteln, von verdünntem Ammoniak, von Soda bezw. Natronlauge nicht aufgenommen wird. Erwärmt man Ratanhia-Tannoform mit concentrirter Schwefelsäure, so entsteht zunächst eine braunrothe Färbung, welche in Bordeauxroth übergeht. Diese Farbe bleibt in einer schmutzigeren Nuance beim Eingießen der schwefelsauren Lösung in Alkohol bezw. verdünnte Natronlauge bestehen.
Beispiel:
15 kg der betreffenden Gerbsäure werden in 100 kg Wasser aufgelöst, 15 kg 40 proc. Formaldehydlösung und concentrirte Salzsäure bis zur vollständigen Fällung (20 bis 30 kg, je nach der Natur der angewendeten Gerbsäure) zugesetzt. Der Niederschlag wird in der Filterpresse bis zur Entfernung der Salzsäure gewaschen, abgepreßt und bei nicht zu hoher Temperatur getrocknet.
Pa ten τ-Anspruch:
Neuerung in dem Verfahren des Patentes Nr. 88082, darin bestehend, daß an Stelle von Tannin beliebige andere Gerbsäuren, z. B. Ratanhiagerbsäure und Eichengerbsäure oder Auszüge der gerbsäurehaltigen Rohmaterialien, mit Formaldehyd condensirt werden.
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