DE540620C - Verfahren zur Herstellung eines Klebstoffes durch Behandeln von Pflanzengummi bzw. Pflanzengummi enthaltenden Endospermen - Google Patents

Verfahren zur Herstellung eines Klebstoffes durch Behandeln von Pflanzengummi bzw. Pflanzengummi enthaltenden Endospermen

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DE540620C
DE540620C DED56067D DED0056067D DE540620C DE 540620 C DE540620 C DE 540620C DE D56067 D DED56067 D DE D56067D DE D0056067 D DED0056067 D DE D0056067D DE 540620 C DE540620 C DE 540620C
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C09DYES; PAINTS; POLISHES; NATURAL RESINS; ADHESIVES; COMPOSITIONS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR; APPLICATIONS OF MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • C09JADHESIVES; NON-MECHANICAL ASPECTS OF ADHESIVE PROCESSES IN GENERAL; ADHESIVE PROCESSES NOT PROVIDED FOR ELSEWHERE; USE OF MATERIALS AS ADHESIVES
    • C09J105/00Adhesives based on polysaccharides or on their derivatives, not provided for in groups C09J101/00 or C09J103/00
    • C09J105/14Hemicellulose; Derivatives thereof

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Polysaccharides And Polysaccharide Derivatives (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung eines Klebstoffes durch Behandeln von Pflanzengummi bzw. Pflanzengummi enthaltenden Endospermen Bekanntlich enthalten die Endosperme der Samen gewisser Pflanzen, wie die des johannisbrotbaumes, der amerikanisch-en Steinnußpahne usw., als Reservestoffe Hexosane (Mannane, Galaktane usw.). Diese Kohlenhydrate liefern beim Auslaugen der Samen mit Wasser kolloide Lösungen von hoher Viskosität. Jedoch ist die Klebkraft der so erhaltenen Produkte verhältnismäßig gering, so daß zahlreiche Vorschläge bestehen (z. B. verschiedenartige Extraktionsverfahren, Rösten usw.), um ein Produkt von entsprechender Klebekraft zu erhalten. Langwierige Versuche haben nun gezeigt, daß man durch eine der Extraktion des Pflanzenschleimes vorangehende Behandlung der unzerklein@erten Endosperme bzw. des Mehles aus solchen mit einer flüchtigen Säure und Trocknen bei verhältnismäßig niedrigen Temperaturen (6o bis t oo` ), die Klebekraft der Produkte wesentlich erhöhen kann, was auf eine Aufspaltung der Mannan-, Galaktan- usw. Moleküle zurückzuführen ist. Dabei können je nach der Konzentration der verwendeten Säure, dpr "Temperatur des Trocknens und der Dauer der Behandlung Produkte von verschiedener, beliebig einzustellender Klebkraft erhalten werden. Während nun die bei Rösttemperaturen erhaltenen Produkte mehr oder weniger stark braun gefärbt sind und daher für viele Zwecke weniger geeignet bzw, unbrauchbar sind, erfahren die nach dem neuen Verfahren bei niederen Temperaturen hergestellten Produkte keine oder nur eine ganz schwache Zufärbung. Auch tritt beim Rösten ein erheblicher Substanzverlust ein, was bei dem neuen Verfahren nicht der Fall ist.
  • Zur Anwendung gelangen flüchtige Säuren, wie Salzsäure, Ameisensäure, Essigsäure u. dgl. Diese kann man entweder in wäßriger Lösung oder aber in einem flüchtigen organischen Lösungsmittel gelöst dem zu behandelnden Produkt zuführen. Im zweiten Falle ist die Bearbeitung des Produktes erleichtert, da bei der Unlöslichkeit der Kohlenhydrate in den organischen Lösungsmitteln das im wäßrigen Medium eintretende Quellen der Endosperme und das Inlösunggehen von gewissen, später durch das Produkt wiederaufgenommenen Mengen Pflanzenschleim vermieden wird.
  • Dem getrockneten Produkt kann der Klebstoff durch Behandlung mit heißem Wasser leicht entzogen werden. Auch kann man das Produkt zunächst zu einem Gries oder Mehl zerkleinern und aus diesen dann Lösungen der gewünschten Konzentration herstellen.
  • Es ist =nun allerdings bereits ein Verfahren zur Behandlung von johannisbrotkernen u. dgL vorgeschlagen worden, bei welchem die entrindeten Kerne unter Zusatz von zum Hydrolisieren ausreichenden Mengen mineralischer oder organischer Säuren mit Wasserdampf erhitzt werden, worauf das erhalten üü -Prodükt iri an- 'sich bekannter Weise getrocknet und gemahleg wird. Hiervon unterscheidet-sich das-votIiegende Verfahren grundsätzlich durch Anwendung von flüchtigen Säuren, durch Vermeiden der Behandlung mit Wasserdampf und ferner dadurch, daß die Säure auch in organischen Lösungsmitteln angewendet wird. Im Gegensatz zu dem älteren Verfahren wird bei dem vorliegenden Verfahren ein neutrales, säurefreies Produkt erhalten, bei dessen Herstellung die durch Behandlung mit Wasserdampf infolge starken Quellens und Lösens von erheblichen Mengen Pflanzengummi auftretenden Schwierigkeiten vermieden werden und dessen Herstellung, namentlich bei Verwendung von organischen Lösungsmitteln für die Säure, sich viel einfacher gestaltet.
  • Beispiele . i. ioookg Endosperme des joharinisbrotbaumsamens versetzt man in einer Knetmaschine allmählich mit z. B. i otoiger Salzsäure, bis die Endosperme vollständig von Säure durchtränkt sind, aber keine überschüssige Flüssigkeit vorhanden ist. Das Ende des Säurezusatzes erkennt man daran, daß die Masse beginnt Fäden zu ziehen. Man bringt nun die feuchte Masse in einen gut arbeitenden Heißlufttrockenschrank. Nach einigen Stunden bei ioo° sind die Endosperme vollständig getrocknet, und der Prozeß ist damit beendet. Die Behandlung der Masse in der Knetmaschine nimmt etwa i o bis 15 Minuten in Anspruch das Trocknen je nach dem gewünschten Effekt, der Leistungsfähigkeit des Apparates, der Schichthöhe des Trockengutes usw. etwa i bis .4 Stunden..
  • a. ioookg gemahlene Endosperme des johannisbrotsamens werden in einer Knetmaschine allmählich mit Aceton, welches etwa 3 % HCl enthält,« versetzt. Gegenüber Beispiel i braucht man von dem organischen Lösungsmittel erheblich geringere Mengen als von einer wäßrigen Salzsäure. Nach kurzem Stehen (etwa 15 Minuten) destilliert man den größten Teil des Acetons zur Zurückgewinnung des Lösungsmittels ab.
  • Die noch verbleibende, kaum noch feuchte Masse wird dann in einem Lufttrockenschrank getrocknet. Das Trocknen kann entsprechend dem Siedepunkt des Acetons auch bei niedrigeren Temperaturen als in Beispiel i erfolgen.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Herstellung eines Klebstoffes durch Behandeln von Pflanzengummi bzw. Pflanzengummi enthaltenden Endospermen mit Säuren, dadurch gekennzeichnet, daß man den Pflanzengummi bzw. die Endosperme oder das' Mehl aus solchen mit einer flüchtigen Säure, die in Wasser oder in einem organischen Lösungsmittel gelöst ist, tränkt und darauf bei verhältnismäßig niedrigen Temperaturen (6o bis i oo°) trocknet.
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