DE1044578B - Verfahren zur Beeinflussung der Geschmacksrichtung und zur Aromaveredelung von Kakaobohnen durch Waermebehandlung - Google Patents

Verfahren zur Beeinflussung der Geschmacksrichtung und zur Aromaveredelung von Kakaobohnen durch Waermebehandlung

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DE1044578B
DE1044578B DET10854A DET0010854A DE1044578B DE 1044578 B DE1044578 B DE 1044578B DE T10854 A DET10854 A DE T10854A DE T0010854 A DET0010854 A DE T0010854A DE 1044578 B DE1044578 B DE 1044578B
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cocoa beans
cocoa
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beans
heat treatment
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Alfred Taubert
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    • AHUMAN NECESSITIES
    • A23FOODS OR FOODSTUFFS; TREATMENT THEREOF, NOT COVERED BY OTHER CLASSES
    • A23GCOCOA; COCOA PRODUCTS, e.g. CHOCOLATE; SUBSTITUTES FOR COCOA OR COCOA PRODUCTS; CONFECTIONERY; CHEWING GUM; ICE-CREAM; PREPARATION THEREOF
    • A23G1/00Cocoa; Cocoa products, e.g. chocolate; Substitutes therefor
    • A23G1/02Preliminary treatment, e.g. fermentation of cocoa

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  • Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Biotechnology (AREA)
  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Food Science & Technology (AREA)
  • Polymers & Plastics (AREA)
  • Confectionery (AREA)

Description

  • Verfahren zur Beeinflussung der Geschmacksrichtung und zur Aromaveredelung von Kakaobohnen durch Wärmebehandlung Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Beeinflussung der Geschmacksrichtung und zur Aromaveredelung von Kakaobohnen durch Wärmebehandlung.
  • Es ist bekannt, daß sich jede Edelkakaosorte, wie z. B. Arriba, Grenada, Venezuela usw., durch einen ganz besonderen Geschmack und Aroma auszeichnet und daß die Konsumkakaobohnen, wie z. B. Akkra, Bahia, Nigeria, Kamerun usw., diesen feinen Geschmack und das Aroma nicht besitzen.
  • Des weiteren ist bekannt, daß es mittels vieler Verfahren versucht wurde, den Konsumkakao durch eine Nachbehandlung zu veredeln, um die verschiedenen Edelkakaocharaktere erreichen zu können. Des weiteren ist aber auch bekannt, daß es bis heute mit keinem Verfahren gelungen ist, dieses Ziel zu erreichen. Es hat sich gezeigt, daß alle diese Verfahren deshalb versagen, weil sie auf die wirklichen Geschmacks- und Aromastoffe des Edelkakaos keine Rücksicht nehmen.
  • Dies bezieht sich auch auf ein bekanntes Verfahren, gemäß dem die Kakaobohnen in Wasser oder einer bestimmten organischen, ausreichend verdünnten Säure vorgequollen, im abgeschlossenen Raum etliche Stunden lang Temperaturen um 100° C herum ausgesetzt und dann getrocknet werden, denn es sind, wie sich mittlerweile herausgestellt hat, die angewendeten Temperaturen zu hoch, die Flüssigkeitsbehandlung darf nicht bis zur wesentlichen Quellung der Bohnen getrieben werden, und die Anwendung von Wasser oder der Verdünnung einer Säure allein kann den erwünschten Erfolg nicht erbringen.
  • Die vorliegende Erfindung bezweckt es, aus einer einzigen Konsumkakaosorte jede Edelkakaosorte herstellen zu können und darüber hinaus die den Edelkakaosorten anhaftende überschüssige Säure und Herbheit zu vermeiden.
  • Diesen Zweck erreicht man gemäß der Erfindung dadurch, daß man die Kakaobohnen einer Flüssigkeit, die zu etwa 0,02 Gewichtsprozent aus einer Mischung von Ameisen-, Oxal-, Wein- und Zitronensäure oder deren Ester-, Aldehyd- oder Ketonverbindungen besteht, bis zur Aufnahme von etwa 10 bis 25 Gewichtsprozent Flüssigkeit durch die Kakaobohnen aussetzt, diese dann unter völligem Abschluß in einem Gefäß etwa 4 bis 20 Stunden lang einer Temperatur von 65 bis 90° C unterwirft und anschließend vornehmlich im Vakuum trocknet.
  • Zur Herstellung von Kakaomassen verschiedener Geschmacksrichtungen können solche Kakaobohnen vermischt werden, die mit unterschiedlichen Lösungen benetzt oder gequollen oder verrührt wurden oder die eine unterschiedliche Wärmebehandlung im Rahmen der genannten Wärmebehandlung erfahren. Als Benetzungs-, Ouellungs- oder Verrührungslösungen können Gemische der genannten Säuren oder deren Verbindungen benutzt werden. Die kalten genetzten oder gequollenen Kakaobohnen können auch in dem geschlossenen Gefäß zu Beginn durch direkten Dampf auf die gewünschte Temperatur erwärmt werden.
  • Die nach vorliegender Erfindung hergestellten Edelkakaomischungen besitzen den feinen aromatischen Geruch und Geschmack von vollausgereiften Sommerqualitäten. Durch diese Erfindung kann somit der gesamte Konsumkakao ohne Berücksichtigung der violetten Bohnen, starker Herbheit oder sehr niedrigem pH-Wert zu Edelkakao umgewandelt werden.
  • Es hat sich gezeigt, daß für die Veredelung von Konsumkakao eine Anzahl von organischen Säuren, wie z. B. Ameisen-, Oxal-, Wein- und Zitronensäure, oder deren Verbindungen, wie z. B. Ester, Aldehyde und Ketone, erforderlich sind. Des weiteren hat sich ergeben, daß diese Säuren oder ihre Verbindungen bei bestimmten Temperaturen in der feuchtwarmen Phase mit den im Kakao vorhandenen Anthocyan- und Catechinderivaten reagieren. Hierbei hat jede Konsumkakaobohnensorte ihre besondere Reaktionszeit und bedarf für die erforderliche Erhöhung des px-Wertes (z. B. auf 5,90 bis 6,10) einer besonderen Feuchtigkeitsmenge.
  • Jede der angeführten Säurelösungen sowie deren Verbindungen erbringt durch die Reaktion mit den Anthocyan- und Catechinderivaten ganz bestimmte Geschmacks- und Aromastoffe, welche nach der Behandlung gemäß der Erfindung als Mischungen den gewünschten Edelkakaocharakter ergeben. Diese Edelkakaocharaktere werden gemäß der Erfindung jedoch insbesondere dann erreicht, wenn an Stelle einer Säure ein Säuregemisch tritt. Das Verfahren arbeitet in der Art, daß die fermentierten Kakaobohnen mit Wasser oder einer Lösung, welche etwa 0,02 Gewichtsprozent Ameisen-, Oxal-, Wein- oder Zitronensäure bzw. deren Verbindungen oder Mischungen aus denselben enthält, benetzt oder darin gequollen werden. Bei dieser Behandlung sollen die Kakaobohnen eine Feuchtigkeitszunahme von 10 bis 25 Gewichtsprozent erhalten. Das Benetzen oder Ouellen der Bohnen richtet sich nach dem pH-Wert der fermentierten Kakaobohnen. Bei einem pH-Wert von etwa 5,30 muß gequollen werden, während bei einem pH-Wert von 5,60 nur ein Netzen erforderlich ist. Im ersteren Fall ist für die Verdunstung der flüchtigen Säuren bei dem Trocknungsprozeß und bei der Diffusion mehr Wasser erforderlich als im letzteren Fall.
  • Nachdem die Kakaobohnen genetzt oder gequollen sind, werden diese in einem völlig abgeschlossenen Gefäß über 4 bis 20 Stunden bei 65 bis 90',C konstant warm gehalten. Die Behandlungszeit und die Behandlungstemperatur richten sich nach dem gewünschten Endprodukt und der Kakaobohnensorte. Ein Bahia-Kakao erfordert eine längere Behandlungszeit als z. B. ein Akkra-Kakao, und ebenso erfordert eine bittere Geschmacksrichtung eine höhere Temperatur als eine milde Geschmacksrichtung.
  • Um Auslaugungsverluste zu vermeiden, wird das Wasser oder die entsprechende Lösung in kaltem Zustand zu den Kakaobohnen zugegeben. Aus diesem Grunde müssen die feuchten Bohnen in dem völlig geschlossenen Gefäß von etwa 10 bis 12° C auf die entsprechende Temperatur von 65 bis 90° C erwärmt werden. Es hat sich gezeigt, daß die Erwärmung durch einen äußeren Heißwasser- oder Dampfmantel des Gefäßes sehr lange Zeit in Anspruch nimmt und daß diese Zeitspanne auf die Geschmacks- und Aromaentxvicklung unkontrollierbar ist. Um diesen Unsicherheitsfaktor der Erwärmung zu beseitigen, hat es sich als günstig erwiesen, wenn die erste Erwärmung der feuchten Bohnen in der Art erfolgt, daß durch perforierte Rohre Dampf von etwa 1,0 atü zwischen die Kakaobohnen geleitet wird. Es muß betont werden, daß diese Dampfzuführung nur so lange erfolgt, bis die gewünschte Temperatur von 65 bis 90° C erreicht ist und daß die Dampfzuführung keinen Einfluß auf die Entwicklung des gewünschten Kakaogeschmacks und Aromas besitzt.
  • Die in der feuchtwarmen Phase behandelten Kakaobohnen werden nach der Behandlungszeit bei etwa 65 bis 75" C in einem handelsüblichen Trockner getrocknet. Als zweckmäßig hat sich hierbei die Vakuumtrommel- oder Rieseltrocknung erwiesen. Wie ersichtlich, wird durch das Verfahren ein Rösten der Kakaobohnen nicht mehr durchgeführt und damit der Fettverlust, der beim Rösten der Kakaobohnen etwa 1,00 bis 1.50 Gewichtsprozent beträgt, vermieden. Nach der Trocknung erfolgt das Brechen der Bohnen und Trennung in Schalen, Keimlinge und Kerne in bekannter Art.
  • Bei der weiteren Verarbeitung der Massen aus der Bohnenbehandlung ist bei der Herstellung von Schokoladen eine Conchierung nicht mehr erforderlich. Nach der Feinzerkleinerung auf dem Walzwerk oder anderen Zerkleinerungsmaschinen bedarf es nur einer Flüssigmachung der Schokoladenmassen.

Claims (3)

  1. PATENTANSPRÜCHE- 1. Verfahren zur Beeinflussung der Geschmacksrichtung und zur Aromaveredelung von Kakaobohnen, die nach einer Flüssigkeitsbehandlung mehrere Stunden im abgeschlossenen Gefäß einer Wärmeeinwirkung ausgesetzt worden sind, dadurch gekennzeichnet, daß man die Kakaobohnen einer Lösung, die zu etwa 0,02 Gewichtsprozent aus einer Mischung von Ameisen-, Oxal-, Wein-und Zitronensäure oder deren Ester-, Aldeln-d-oder Ketonverbindungen besteht, bis zur Aufnahme von etwa 10 bis 25 Gewichtsprozent Lösung durch die Kakaobohnen aussetzt, diese dann unter völligem Abschluß in einem Gefäß etwa 4 bis 20 Stunden lang einer Temperatur von 65 bis 90° C unterwirft und anschließend vornehmlich im Vakuum trocknet.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zur Herstellung von Kakaomassen verschiedener Geschmacksrichtung solche Kakaobohnen vermischt werden, die unterschiedlichen Säurelösungsmischungen ausgesetzt worden sind oder die eine unterschiedliche Wärmebehandlung erfahren haben.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Kakaobohnen im völlig abgeschlossenen Gefäß zu Beginn durch Zuleitung von Dampf auf die gewünschte Temperatur gebracht werden, nachdem sie im Normaltemperaturbereich befindlichen Flüssigkeiten ausgesetzt worden sind. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentanmeldung T 362 IVal53f (bekanntgemacht am 24.7.19S2).
DET10854A 1955-04-22 1955-04-22 Verfahren zur Beeinflussung der Geschmacksrichtung und zur Aromaveredelung von Kakaobohnen durch Waermebehandlung Pending DE1044578B (de)

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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
EP2693896B1 (de) * 2011-04-08 2018-09-12 Olam International Limited Kakaoprodukte mit fruchtaroma und verfahren zur herstellung solcher kakaoprodukte

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EP2693896B1 (de) * 2011-04-08 2018-09-12 Olam International Limited Kakaoprodukte mit fruchtaroma und verfahren zur herstellung solcher kakaoprodukte

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