DE883636C - Verfahren zum Formen von gewoelbten Sichtscheiben aus warmformbaren Kunststoffen - Google Patents

Description

• Verfahren zum Formen von gewölbten Sichtscheiben aus warmformbaren Kunststoffen Es ist bekannt, an Stelle der Scheiben aus Silicatglas, namentlich für Flugzeugkanzeln, Scheiben aus warmformbaren Kunststoffen, insbesondere auf der Grundlage von Polyacrylsäureestern zu verwenden.
• Man kennt auch die Herstellung solcher Scheiben unter Anwendung von Druckluft, um sie sphärisch zu verformen, wobei jedoch bestimmte Schwierigkeiten für die optischen Eigenschaften dadurch auftraten, daß die Sichtverhältnisse solcher Scheiben ungünstig lagen. Das wurde zum Teil durch das Herstellungsverfahren bedingt, insbesondere wenn man eine Ober- und eine Unterform verwendete und einen Druck auf die Scheibe ausübt.
• Es sind die verschiedensten Verfahren bekanntgeworden, die alle dazu beitragen sollten, daß das mit ihnen hergestellte Erzeugnis nicht nur formgerecht, sondern auch in optischer Hinsicht vollkommen einwandfrei sein soll. So stellte man Sichtscheiben durch Blasen der erwärmten Kunststoffscheibe her, wobei die Scheibe gegen eine Negativform des herzustellenden Erzeugnisses gedrückt wird Da hierbei, insbesondere bei von der Kugelform abweichenden Formkörpern, die Kunstscheiben an verschiedenen Stellen unterschiedlichen Druck erleiden, mußte man erhebliche optische Störungen an den auf diese Weise hergestellten Gläsern in Kauf nehmen. Um dieses jedoch zu verhindern, versah man die Form an ihrer Innenseite mit weichen Werkstoffen, in der die negative Form nach Erreichen der Anlage der gesamten geformten Sichtscheibe dem auf der Scheibe einwirkenden Druck nachgibt, so daß -der auf die Kunststoffscheiben einwirkende Druck nicht sehr erheblich ist.
• Ein weiteres Verfahren sieht das Formen einer Kunststoffscheibe in zwei Stufen vor. Die Verformung der Scheibe endet, wenn sie sich in der Höhe der Negativform befindet; in der zweiten Formstufe wird sie in gleicher Richtung wie bei der Verformung bewegt und in Anlage mit dem Formkörper gebracht.
• Man hat auch schon vorgeschlagen, das an sich bekannte Aufschrumpfen von wärmepl astischen Kunststoffen auf polymerisierte Scheiben anzuwenden, indem man die schalenförmigen Werkstücke nach Festspannung mit Spielraum über Formkörpern der gewünschten Endgestaltung des Werkstücks festhielt und dann durch erneutes Erwärmen auf diese Körper einschrumpfen ließ, wobei ein Formkörper aus fachwerkartigen Teilen mit verschiedenartiger Zusammensetzbarkeit Verrendung fand. Nach diesem Verfahren wird gegesbenenfalls ein mehrfacher Erwärmungsvorgang zwecks Schrumpfens notwendig.
• Das Verfahren gemäß der Erfindung ermöglicht nun die Herstellung jeder beliebigen Scheibenform in optisch einwandfreier Art; es ist dadurch gekennzeichnet, daß durch Wärme plastisch gemachte Kunststoffplatten zunächst in an sich bekannter Weise durch Über- oder Unterdruck über das Maß der endgültigen Formung hinaus vorgeformt und in noch warmem Zustand gegen den Formkörper von gewünschter Endgestaltung zur Anlage gelangen.
• Hierdurch wird erreicht, daß die plastisch gemachte Kunststoffplatte praktisch ohne Druck auf den Formkörper zum Aufliegen gebracht wird, so daß sämtliche Druckstellen vermieden werden.
• In der Zeichnung veranschaulicht Fig. 1 eine Ausführungsform für Unterdruck und Fig. 2 eine zweite Ausführungsform für Druckluft.
• Die Scheibe I befindet sich zunächst in der aus Fig. 2 ersichtlichen waagerechten Lage und ist in üblicher Weise durch einen Rahmen 2 gegen den Druckluftbehälter 3 festgespannt. Dieser Raum 3 ist so geräumig gehalten, daß in ihn der Formkörper 4 eingeführt werden kann.
• Im Falle des Ausführungsbeispiels gemäß Fig. I wird der luftdichte Abschluß mit dem Raum 3 durch die Scheibe I selbst bewirkt; im Falle der Fig. 2 wird der luftdichte Abschluß einmal durch die Scheibe I für den Raum 3 gesichert, zum anderen aber durch den Stempel 7 oder die Abdichtung 8 des Stempelkolbens erreicht.
• Nachdem die Scheibe I in einem Wärmebehälter oder in sonst bekannter Weise erwärmt worden ist, wird der luftdichte Raum 3 durch Unterdruck oder Druckluft mit Hilfe des Ventils 5 entweder entlüftet oder unter Druck gesetzt. Die Scheibe nimmt dadurch die in Fig. I und 2 strichpunktiert gezeichnete Stellung ein. Gleichzeitig mit diesem Vorgang wird nun der Formkörper 4 der Scheibe genähert, und zwar zunächst nur so weit, daß eine Berührung nicht stattfindet, bevor der Formkörper 4 seinen Paßsitz gegenüber dem Raum 3 (Fig. I) oder baegenüber der Scheibe 1 (Fig. 2) erreicht hat.
• Sobald dieser durch Rasten oder Anschläge im voraus bestimmte richtige Sitz des Formkörpers im hälter 3 erreicht ist, wird im Falle der Fig. I durch das Ventil 6 die Belüftung, im Falle der Fig. 2 die Entlüftung geöffnet, also der Unterdruck oder der Überdruck an dem Behälter 3 entfernt.
• Die elastischen Spannungen innerhalb der noch warmen Scheibe bewirken nun ihr Zurückgehen lis zum Formkörper und lassen in einfacher Weise erreichen, daß die Spannung und der Auflagedruck, welche durch die Form des Modells bedingt sind, so gering wie nur möglich auftreten. Der Vorteil des Verfahrens liegt darin, daß in einem Zuge nach dem Erwärmen der Scheibe die fertige Verformung stattfinden kann.
• PATENTA!NSPRUCH: Verfahren zum Formen von gewölbten Sichtscheiben aus warmforrnb aren Kunststoffen, insbesondere aus Polyacrylsäureester, bei dem die Scheibe durch einen Rahmen am Rand festgespannt und mehrstufig geformt wird, dadurch gekennzeichnet, daß die durch Wärme plastisch gemachte Kunststoffplatte in an sich bekannter Weise durch aber oder Unterdruck aber über das Maß der endgültigen Formung hinaus vorgeformt und anschließend in noch warmem Zustand gegen den Formkörper (4) von gewünschter Endgestalt zur Anlage gelangt.

Claims (1)

1. Angezogene Druckschriften: Britische Patentschriften Nr. 385 073, 519 795; USA.-Patentschriften Nr. 2 123 552, 2 I42 445.