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Verfahren und Vorrichtung zum Herstellen von Flaschenkapseln Es werden
zwei grundlegend verschiedene Arten von Flaschenkapseln hergestellt, und zwar Verschließkapseln
und Zierkapseln.
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Die Verschließkapseln sind aus so steifem Material, z. B. Karton oder
Blech, hergestellt, daß sie, wenn sie auf dem Flaschenhals sitzen, imstande sind,
als Verschluß der Flasche zu dienen. Die Zierkapseln sind aus weichem, dünnen Material,
vorzugsweise Aluminiumfolie, hergestellt und dienen zum Ausschmükken der verschlossenen
Flasche sowie zum Schutze des eigentlichen Flaschenverschlusses gegen Feuchtigkeit
und Schmutz. Die vorliegende Erfindung betrifft solche aus Metallfolie hergestellte
Zierkapseln.
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Zierkapseln wurden früher mit offenen Falten zur Verwendung gebracht,
d. h. sie wurden mit offenen Falten hergestellt, versandt, nach dein Abfüllen auf
die verschlossenen Flaschen aufgesetzt und schließlich auf diesen festgepreßt, wobei
die offenen Falten zusammengeklemmt wurden und hierbei die Formen des Flaschenhalses
und des Flaschenverschlusses annahmen. Um den Raumbedarf bei dem Transport zum Abfüllort
zu verringern und die mit offenen Falten versehene Seitenwand der Kapsel steifer
und hierdurch handlicher zu machen, hat man die Kapseln dadurch verbessert, daß
man die offenen Falten der Seitenwand bereits vor dem Aufsetzen auf die Flasche
durch Zusammenpressen geschlossen hat.
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Es hat sich gezeigt, daß sich auf diese Art ein nur halbwegs zufriedenstellendes
Resultat erreichen läßt, weil die zusammengepreßten Falten auf der fertig verkapselten
Flasche unregelmäßig verliefen und der Flasche ein unsauberes Aussehen gaben.
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Die vorliegende Erfindung hat zum Zweck, ein Verfahren und eine Vorrichtung
zur Abhilfe dieses Mangels zu schaffen.
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Dieses Ziel wird erfindungsgemäß dadurch erreicht, daß, das Flachpressen
der Falten vor dem Aufsetzen der Kapsel auf die Flasche in zwei Stufen erfolgt,
wobei die erste Stufe unter teilweisem Flachpressen der offenen Falten dieselben
so regelmäßig verformt und im Verhältnis zueinander stellt, daß sie in der zweiten
Stufe unter völligem Flachpressen selbsttätig dazu gebracht werden, ganz gleichförmig
einander teilweise zu überdecken.
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Die Pressung in zwei Stufen erfolgt mittels eines kombinierten Werkzeuges,
bestehend aus einer Patrize, einem Durchziehring und einer Matrize, die in der Regel
aus steifem Werkstoff hergestellt sind. Die Patrize und die Matrize oder eine der
beiden
können jedoch auch aus nachgiebigem Stoff, z. B. Kautschuk,
bestehen. Die inwendige Fläche des Durchziehringes kann glatt oder mit Rillen verschiedener
Form versehen sei,ii: die beim Durchziehen der Kapsel dazu dieitel.-die Falten in
vorausbestimmter Weise übr-. einanderzulegen. Man kann auch den Teilen des Werkzeuges
beim Arbeitsgang eine gegenseitige Drehung geben.
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Besondere Mittel sind oft erforderlich, um das gepreßte Werkstück
nach dein Pressen von der Patrize zu lösen.
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Aus der Zeichnung sind einige Ausführungsbeispiele der Erfindung ersichtlich.
Es zeigen Fig. i einen Teil des Kapselmantels mit offenen geraden Falten, Fig. y
und 3 denselben während und nach dein Flachpressen in einem Arbeitsgang, Fig. d.
denselben, nachdem die Falten in der ersten Stufe entsprechend der Erfindung vorgeformt
sind, Fig.5 denselben, nachdem die vorgeforinteil Falten in der zweiten Stufe flachgepreßt
sind, Fig.6 einen Teil des Kapselmantels mit offenen schrägen Falten, Fig. 7 denselben,
nachdem die Falten in der ersten Stufe nach der Erfindung vorgeformt sind, Fig.8
denselben, nachdem die vorgeformten Falten in der zweiten Stufe flachgepreßt sind,
Fig. g eine fertige Kapsel, von der Seite gesehen, Fig. io eine fertige Kapsel mit
Haubenverstärkung, , Fig. i i eine fertige Kapsel mit Streifenverstärkung, Fig.
1.2 schematisch ein Werkzeug zur Ausführung der Flachpressung in zwei Stufen, Fig.13
einen Durchziehring im Axialschnitt, voll der Seite gesehen, und Fig. 1.4 einen
Durchziehring, voll oben gesehen.
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Der Mantel in einer gekräuselten oder plissierten Kapsel besteht,
wie in Fig. i und 6 gezeigt, aus regelmäßig wellenförmigen Falten i, die gerade
oder schräg verlaufen können.
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Versucht man, solche Falten in einem einzigen Arbeitsgang flachzudrücken,
so werden die Falten i, wie in Fig. i gezeigt, abwechselnd nach der einen oder der
anderen Seite gebogen, und der flachgepreßte Mantel (Fig.3) erhält eine unregelmäßige
und unschöne Oberfläche.
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Um diesen Nachteil zu vermeiden, nimmt man erfindungsgemäß das Flachpressen
in zwei Stufen vor, wovon die erste dazu dient, die Falten i regelmäßig vorzuformen,
wie in l-' ig. 4 gezeigt, so daß sie sich regelmäßig überlappen, während die zweite
Stufe dazu `-dient, die so vorgeformten Falten flachzu-;1'r#rsseri (Fig.5).
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...'Wenn die Falten schräg verlaufen sollen. ,#@o wird die erste Stufe
dazu benutzt, die Falten regelmäßig derart übereinanderzulegen, daß sie in ein und
demselben Sinne umgelegt sind (Fig, j ), wobei der fertige Kapselmantel die in Fig.8
gezeigte Gestalt erhält.
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Die fertige Kapsel bestellt aus einem glattgepreßten Seitenmantel
.2 und einem ebenen Kopfteil 3 (Fig. 9). Die Kapsel kann, wie in Fig. io gezeigt,
durch eine Haube .I am Kopfteil verstärkt werden. Ein solcher Kopfteil braucht nur
lose auf die Kapsel aufgebracht zu werden und wird dann bei dem Flächpressen in
Gestalt von regelmäßigen Falten festgehalten, so daß die Haube auai ohne Anwendung
von Klebstoff festsitzt.
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In Fig. i i ist gezeigt, wie die Kapsel durch einen Streifen 5 verstärkt
werden kann, welcher auch ohne Klebstoff nur dadurch festgehalten wird, daß Teile
des Streifens in den flachgepreßten Falten festgeklemmt gehalten «erden.
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Um das Glattpressen in zwei Stufen zu erreichen, kann man ertinduiigsgeinäla
einen Dorn 6 (Fig. 12) verwenden, der in einer Führung 7 verschiebbar ist und, wie
durch den Pfeil 8 gezeigt, in axialer Richtung hin und her bewegt werden kann. Unter
diesem Dorn ist ein Durchziehring c) angeordnet, dessen üftnung io, welche größer
als vier Durchniesser des Dornes 6 ist, inwendig glatt oder auch mit Rillen
i i versehen sein kann, die entweder gerade (Fig. 1a) oder schräg (Fig. 13) verlaufen.
Die Rillen können z. 13. die in Fig.14 gezeigte Form haben, aber auch anders gestaltet
sein.
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Der Dorn 6 besitzt einen konischen Endteil 12, welcher in eine konische
Öftllulig 13 einer Matrize 14, die vorteilhaft unter dein Durchziehring 9 angebracht
ist, hineinpaßt. Die Matrize ist von einer Tragspindel 13 durchsetzt, die in nicht
dargestellter Weise gesteuert wird. Die Spindel trägt oben eine Scheibe 16, die
als Boden für den Durch7iehring y dient und in gehobener Lage durch eine Feder 17
gehalten wird. Die Scheibe 16 kann oben mit einer Prägung versehen sein, die einer
Prägung in der Unterfläche 18 des Dornes 6 entspricht, so daß die Kapsel all ihrem
Kopfteil 3 während des Flachpressens mit einer Prägung versehen werden kann.
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Das Flachpressen wird nun in zwei Stufen derart vorgenommen, daß die
Kapsel mit den offenen Falten lose in dem Durchziehring y angeordnet wird, wobei
ihr Kopfteil auf der
Scheibe 16 ruht. Der Dorn 6 wird hiernach über
den Durchziehring 9 in die Matrize i.@ hineingeführt und nimmt hierbei die Kapsel
mit. Während die Kapsel durch den Ring 9 gezogen wird, werden die Falten i ent--sprechend
den Fig. 4 und 7 vorgeformt. Die so vorgeformte Kapsel wird nunmehr unmittelbar
in die Matrize 14 geführt, wobei die vorgeformten Falten flachgepreßt werden und
die in Fig. 5 und 8 gezeigte Gestalt annehmen. Gleichzeitig damit wird die Scheibe
16 nach unten gedrückt, wobei die etwaige Prägung entsteht. Der Dorn wird dann nach
aufwärts geführt, wobei die Scheibe 16 mitgeht und die Kapsel aus der Matrize 14
entfernt.
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Gewöhnlich sitzt die flachgepreßte Kapsel so fest auf dem Dorn, daß
es notwendig ist, besondere Mittel zu verwenden, um die Kapsel wieder von dein Dorn
frei zu machen. In Fig. 12 ist schematisch gezeigt, daß in dein Dorn ein Luftkanal
i9, angebracht sein kann, durch welchen Druckluft zwischen den Dorn und die Kapsel
eingeleitet wird und die Kapsel löst. Die für diesen Zweck notweildige Druckluft
kann in der Maschine selbst auf einfache Art hergestellt werden dadurch, daß der
Dorn 6 selbst als Teil eines Pumpenkolbens ausgebildet ist, der während der Preßbewegung
die Druckluft erzeugt.
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Um die in Fig. io gezeigte verstärkte Kapsel herzustellen, kann man
in die Matrize g zwei Kapseln hineinlegen. In diesem Falle erreicht man eine besonders
dekorative Wirkung, wenn die beiden Kapseln aus verschieden gefärbten Metallfolien
hergestellt sind.
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Man kann auch, wie in Fig. i i gezeigt, einen Verstärkungsstreifen
in der Kapsel aus plastischem Stoff anbringen, der durch Zusammenpressen der offenen
Falten festgehalten wird.
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Das Flachpressen in zwei Stufen kann man auch dadurch erreichen, daß
eine feste Matrize und ein nachgiebiger Dorn, z. B. aus Kautschuk, verwendet wird,
welcher in nicht zusammengedrücktem Zustand einen solchen Durchmesser hat, daß er
leicht in die Eintrittsöffnung der Matrize eintritt und die Ausführung der ersten
Arbeitsstufe gestattet, während bei der weiteren Bewegung des Dornes durch die entstehenden
Seitendrücke die Falten nunmehr flachgedrückt werden.
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In diesem Falle wird die flachgepreßte Kapsel lose auf dem Dorn zu
sitzen kommen. Es ist auch möglich, den Dorn unnachgiebig und die Matrize nachgiebig,
z. B. aus Kautschuk, oder sowohl Dorn als auch Matrize nachgiebig herzustellen.
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Um die Formgebung in der ersten Stufe zu erleichtern, kann es des
weiteren von Vorteil sein, die Werkzeuge während dieses Arbeitsganges etwas gegeneinander
zu drehen.