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Verfahren zur Herstellung von wasserunlöslichen Monoazofarbstoffen
Es wurde gefunden, daß man zu Pigmentfarbstoffen gelangt, wenn man die Diazoverbindungen
aus Aminen von der allgemeinen Zusammensetzung
worin X eine Alkyl-, Alkoxygruppe oder ein Halogenatom bedeutet, mit den Arylamiden
der 2-Oxycarbazol-3-carbonsäure, der 3-Oxydiphenylenoxyd-2-carbonsäure oder der
3-Oxydiphenylensulfid-2-carbonsäure kuppelt und dabei die Komponenten so wählt,
daß sie keine wasserlöslichmachenden Gruppen, z. B. Sulfonsäure- oder Carbonsäuregruppen,
enthalten.
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Die neuen Farbstoffe liefern braune, braunviolette oder blaugraue
Farbtöne von guten Echtheitseigenschaften. Sie eignen sich besonders zum Färben
von plastischen Massen aus hochmolekularen organischen Verbindungen, also z. B.
Formaldehyd und Harnstoff-, Phenol- oder Aminkondensationsprodukten, Vinylverbindungen,
Kautschuk usw., und können außerdem zur Herstellung von öl- und lichtechten Farblacken
sowie, bei Zusatz zu den Spinnlösungen, zur Erzeugung spinngefärbter Acetatkunstseide
und Viskosekunstseide Verwendung finden.
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Die aus der Patentschrift 741357 bekannten Farbstoffe, zu deren
Herstellung die gleichen Azokomponenten verwendet werden, sind hinsichtlich des
Ausblutens in ungefärbte Polymerisationsprodukte aus Vinylchlorid den nach dem vorliegenden
Verfahren erhältlichen Farbstoffen deutlich unterlegen.
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Beispiel 1 15,9 Gewichtsteile 1-Amino-2-methoxybenzol-5-carbonsäure-4.'-phenylanilid
werden in der üblichen
Weise diazotiert. Hierauf versetzt man die
Suspension der Diazoverbindung zur Entfernung der überschüssigen Mineralsäure mit
Natriumacetat und läßt unter- sehr gutem Rühren eine Lösung von 16,9 Gewichtsteilen
i-(2'-Oxycarbazol-3'-carboylamino)-4-chlorbenzol in verdünnter Natronlauge zulaufen.
Durch allmähliches Erwärmen auf 40 bis 5o° beendigt man die Kupplung, worauf der
entstandene Farbstoff abfiItriert, gut ausgewaschen und getrocknet wird. Er stellt
ein braunes Pulver dar.
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Die Verwendung zum Färben von Polymerisationsprodukten aus Vinylchlorid
geschieht wie folgt: Zoo Gewichtsteile eines Polymerisationsproduktes aus Vinylchlorid,
5o Gewichtsteile Phthalsäuredin-butylester,der alsWeichmachungsmittelwirkt, o,3Gewichtsteile
Titandioxyd und o,45 Gewichtsteile des Azofarbstoffes werden gemischt und dann auf
der Knetwalze To Minuten lang bei i40° homogenisiert. Man erhält eine weichgummiartige
Masse von rotstichigbrauner Färbung, die nicht in ungefärbtes Polymerisationsprodukt
ausblutet und eine gute Lichtechtheit besitzt. Neben oder anstatt Titandioxyd kann
man auch die anderen bei der Kautschukverarbeitung üblichen Füllstoffe in die Knetmasse
einarbeiten.
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Verwendet man an Stelle von 15,9 Gewichtsteilen i-Amino-2-methoxybenzol-5-carbonsäure-4'-
phenylanilid i5,i Gewichtsteile i-Amino-2-methylbenzol-5-carbonsäure-4'-phenylanilid,
so erhält man einen Farbstoff von ähnlichen guten Echtheitseigenschaften, dessen
Farbton aber sehr viel gelbstichiger ist.
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Beispiel 2 .
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15,9 Gewichtsteile i-Amino-2-methoxybenzol-5-carbonsäure-4'-phenylanilid
werden wie üblich diazotiert. In die mit Natriumacetat auf Kongoneutralität abgestumpfte
Suspension der Diazoverbindung rührt man eine Lösung von i8,2 Gewichtsteilen i-(3'-Oxydiphenylenoxyd-2'-carboylamino-2,
5-dimethoxybenzol in verdünnter Natronlauge ein und erwärmt dann auf 40 bis 5o°.
Der entstehende graue Farbstoff wird abfiltriert, gut ausgewaschen und getrocknet.
Er kann in folgender Weise zum Färben von Kautschuk verwandt werden. In ein Gemisch
aus Kautschuk, Füllstoffen, Schwefel und Vulkanisationsbeschleuniger werden 2 °/o
des Azofarbstoffes eingewalzt. Die Masse wird in der Presse heiß vulkanisiert und
besitzt dann eine violettstichiggraue Färbung, die gut lichtecht ist und weder auf
weißen Kautschuk blutet noch ausblüht. Taucht man das Gemisch aus Kautschuk, den
gebräuchlichen Zuschlägen und 0,5 °/o Azofarbstoff in eine Lösung von Chlorschwefel
in Benzin und vulkanisiert kalt, so entsteht eine Färbung von gleichen Eigenschaften.
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Beispiel 3 Der nach der im Beispiel i angegebenen Arbeitsweise erhaltene
Farbstoff aus 15,9 Gewichtsteilen i-Amino-2-methoxybenzol-5-carbonsäure-4'-phenylanilid
und 17,5 Gewichtsteilen 1-(3'-Oxy-diphenylensulfid-2'-carboylamino)-2-methoxybenzol
bildet ein grauviolettes Pulver, mit dem man auf die dort geschilderte Weise Polymerisationsprodukte
aus Vinylchlorid in lichtechten Graublautönen färben kann. Die Färbungen bluten
nicht in ungefärbtes Polymerisationsprodukt aus.
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Beispiel 4 Aus der Diazoverbindung aus 15,9 Gewichtsteilen i -Amino
- 2-methoxybenzol-5-carbonsäure-4'-phenylanilid und 17,6 Gewichtsteilen 2-(2'-Oxycarbazol-3'-carboylamino)-naphthalin
erhält man auf die in den Beispielen i und 2 beschriebene Weise einen braunen Farbstoff.
Die mit diesem Farbstoff hergestellten Lacke liefern violettstichige Brauntöne von
guter öl-und Lichtechtheit.
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Man kann die Kupplung auch in Gegenwart eines zur Farblackherstellung
geeigneten Trägerstoffes vornehmen.
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Beispiel 5 Verwendet man im Beispiel i an Stelle von 16,9 Gewichtsteilen
i-(2'-Oxycarbazol-3'-carboylamino)-4-chlorbenzol 15,1 Gewichtsteile i-(2'-Oxycarbazol-3'-carboylamino)-benzol,
so erhält man einen Farbstoff von ähnlichem Farbton. Zu ioo Gewichtsteilen des Kondensationsproduktes
aus Harnstoff und Formaldehyd, das 30 °/o Holzmehl als Füllmittel enthält, gibt
man 0,5 Gewichtsteile dieses Farbstoffes und vermahlt 12 Stunden in der Kugelmühle.
Hierauf bringt man die Masse in eine Presse, in der während 5 Minuten bei 14o° unter
Druck die Pressung und Härtung zu dem gewünschten Formstück vor sich geht.
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Die folgende Zusammenstellung enthält eine Anzahl von weiteren nach
vorliegendem Verfahren verwendbaren Komponenten sowie die färberischen Angaben über
die herstellbaren Monoazofarbstoffe, die gleichfalls gute Echtheitseigenschaften
besitzen:
Diazokomponente Azokomponente Farbton |
i-Amino-2-methoxybenzol-5-carbon- i-(2'-Oxycarbazol-3'-carboylamino)-
braun |
säure-4'-phenylanilid 4-methylbenzol |
desgl. i-(2'-Oxycarbazol-3'-carboylamino)- rotstichigbraun |
4-brombenzol |
i-Amino-2-chlorbenzol-5-carbonsäure- i-(2'-Oxycarbazol-3'-carboylamino)-
gelbstichigbraun |
4'-phenylanilid 4-chlorbenzol |
i-Amino-2-brombenzol-5-carbonsäure- i-(2'-Oxycarbazol-3'-carboylamino)-
desgl. |
4'-phenylanilid 4-Chlorbenzol |
Diazokomponente Azokomponente Farbton |
i-Amino-2-methylbenzol-5-carbonsäure- i-(3'-Oxydiphenylenoxyd-2'-carboyl-
braun |
4'-phenylanilid amino)-2-methoxybenzol |
i-Amino-2-äthoxybenzol-5-carbonsäure- i-(3'-Oxydiphenylenoxyd-2'-carboyl-
graubraun |
4'-phenylanilid amino)-2, 5-dimethoxybenzol |
i-Amino-2-methoxybenzol-5-carbonsäure- i-(3'-Oxydiphenylenoxyd-2'-carboyl-
desgl. |
4'-phenylanilid amino) -2, 5-dimethoxy-q.-chlorbenzol |
desgl. i-(3'-Oxydiphenylenoxyd-2'-carboyl- rotstichiggrau |
amino)-2-methoxybenzol |
desgl. i-(3'-Oxydiphenylensulfid-2'-carboyl- blaugrau |
amino)-2-äthylbenzol |
desgl. i-(3'-Oxydiphenylensulfid-2'-carboy l- desgl. |
amino)-2-methyl-4-methoxybenzol |
desgl. i-(3'-Oxydiphenylensulfid-2'-carboyl- desgl. |
amino)-2, 5-dimethoxy-4-chlorbenzol |
desgl. i-(3'-Oxydiphenylensulfid-2'-carboyl- desgl. |
amino)-benzol |