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Zierfahren zur Herstellung von wasserunlöslichen Monoazofarbstoffen
Gegenstand des Patents 845 374 ist ein Verfahren zur Herstellung von wasserunlöslichen
!Vlonoazofarbstoffen, dadurch gekennzeichnet, daB man die Diazoverbindungen aus
Aminen von der allgemeinen Zusammensetzung
worin der Phenylrest a noch durch Alkyl-, Alkoxygruppen oder durch Halogenatome
substituiert sein kann, mit Acetessigsäurearylamiden von der allgemeinen Zusammensetzung
worin R für einen Alkylrest steht und einer der beiden Substituenten X1 und X2 eine
Alkoxygruppe, der andere ein Halogenatom bedeutet, kuppelt und dabei die Komponenten
so wählt, daB sie keine wasserlöslichmachenden
Gruppen, z. B. Sulfonsäure-
oder Carbonsäuregruppen, enthalten.
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Die Farbstoffe liefern gelbe Farbtöne von guten Echtheitseigenschaften.
Sie eignen sich besonders zum Färben von plastischen Massen aus hochmolekularen
organischen Verbindungen, also z. B. Formaldehyd- und Harnstoff-, Phenol- oder Aminkondensationsprodukten,
Vinylverbindungen, Kautschuk usw. und können außerdem zur Herstellung von öl-und
lichtechten Farblacken sowie bei Zusatz zu den Spinnlösungen zur Erzeugung spinngefärbter
Acetatkunstseide und Viskosekunstseide vorteilhaft Verwendung finden.
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Es wurde nun gefunden, daß man zu Farbstoffen von ähnlichen Eigenschaften
gelangt, wenn man die in dem Hauptpatent beschriebenen Diazokomponenten hier mit
Acetessigsäurearylamiden von der allgemeinen Zusammensetzung
worin einer der beiden Substituenten X1 und X2 eine Alkylgruppe, der andere eine
Alkoxygruppe bedeutet, kuppelt, wobei beide Farbstoffkomponenten keine wasserlöslichmachenden
Gruppen enthalten sollen.
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Die aus der Patentschrift 637 o89 bekannten Farbstoffe, zu deren Herstellung
die gleichen Azokomponenten verwendet werden, sind hinsichtlich des Ausblutens in
ungefärbte Polymerisationsprodukte aus Vinylchlorid den nach dem vorliegenden Verfahren
erhältlichen Farbstoffen deutlich unterlegen. Beispiel i 15,4 Gewichtsteile i-Amino-2,
5-dimethoxybenzol-4-sulfonsäurephenylamid werden in der üblichen Weise diazotiert.
Hierauf versetzt man die Diazolösung zur Entfernung der überschüssigen Mineralsäure
mit Natriumacetat und rührt sie in eine wäßrige Suspension von 12,8 Gewichtsteilen
i-Acetoacetylamino-2-methyl-4-clilor-5-methoxybenzol ein, die man durch Lösen dieser
Verbindung in verdünnter Natronlauge und Fällen mit Essigsäure erhält. Nach Beendigung
der Kupplung wird der entstandene Farbstoff abfiltriert, gut ausgewaschen und getrocknet.
Er stellt ein gelbes Pulver dar.
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Die Verwendung zum Färben von Polymerisationsprodukten aus Vinylchlorid
geschieht wie folgt ioo Gewichtsteile eines Polymerisationsproduktes aus Vinylchlorid,
5o Gewichtsteile Phthalsäuredi-nbutylester, der als Weichmachungsmittel wirkt, 0,3
Gewichtsteile Titandioxyd und 0,45 Gewichtsteile des Azofarbstoffes werden gemischt
und dann auf der Knetwalze io Minuten lang bei 14o° homogenisiert. Man erhält eine
weichgummiartige Masse von gelber Färbung, die nicht in ungefärbtes Polymerisationsprodukt
ausblutet und eine gute Lichtechtheit besitzt. Neben oder anstatt Titandiotvd kann
man auch die anderen bei der Kautschukverarbeitung üblichen Füllstoffe in die Knetmasse
einarbeiten! Beispiel 2
15,4 Gewichtsteile i-Amino-2, 5-dimethoxybenzol-4-sulfonsäurephenylamid werden wie
üblich diazotiert. Die mit Natriumacetat auf Kongoneutralität abgestumpfte Diazolösung
rührt man in eine durch Lösen in verdünnter Natronlauge und Ausfällen mit Essigsäure
erhaltene Suspension von 12,8 Gewichtsteilen i-Acetoacetylamino-2-methOxy-4-chlor-5-methylbenzol
ein. Der entstehende gelbe Farbstoff wird abfiltriert, gut ausgewaschen und getrocknet.
Erkann in folgender Weise zum Färben von Kautschuk verwandt werden: In ein Gemisch
aus Kautschuk, Füllstoffen, Schwefel und Vulkanisationsbeschleuniger werden 2 °/o
des Azofarbstoffes eingewalzt. Die Masse wird in der Presse heiß vulkanisiert und
besitzt dann eine gelbe Färbung, die gut lichtecht ist und weder auf weißen Kautschuk
blutet noch ausblüht.
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Taucht man das Gemisch aus Kautschuck, den gebräuchlichen Zuschlägen
und 0,5 % Azofarbstoff in eine Lösung von Chlorschwefel in Benzin und vulkanisiert
kalt, so entsteht eine Färbung von gleichen Eigenschaften.
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Beispiel 3 Aus der Diazoverbindung aus 16,1 Gewichtsteilen i-Amino-2,
5-dimethoxybenz0l-4-sulfonsäure-(2'-methyl)-phenylamid und 12,8 Gewichtsteilen i-Acetoacetylamino-2-methOxy-4-chlor-5-methylbenzo'
erhält man auf die in den Beispielen i und 2 beschriebene Weise einen gelben Farbstoff.
Die mit diesem Farbstoff hergestellten Lacke liefern gelbe Töne von guter
Öl- und Lichtechtheit.
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Man kann die Kupplung auch in Gegenwart eines zur Farblackherstellung
geeigneten Trägerstoffes vornehmen.
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Zur Erzielung von Kaseinkunsthornfärbungen läßt sich der Pigmentfarbstoff
in folgender Weise verwenden: Zoo Gewichtsteile Labkasein, 8 Gewichtsteile Zinkweiß
und i Gewichtsteil Azofarbstoff werden gemischt. Das Gemisch wird durch Behandeln
mit Formaldehyd gehärtet, wobei man eine hornähnliche Masse erhält, deren gelbe
Färbung gute Lichtechtheit besitzt. Beispiel 4 Der nach der im Beispiel i angegebenen
Arbeitsweise erhaltene Farbstoff aus 15,4 Gewichtsteilen i-Amino-2, 5-dimethoxybenzol-4-sulfonsäurephenylamid
und 15,o Gewichtsteilen i-Acetoacetylamino-2-methOxy-4-brom-5-methylbenzol bildet
ein gelbes Pulver, mit dem man auf die dort geschilderte Weise Polymerisationsprodukte
aus Vinylchlorid in lichtechten Gelbtönen färben kann. Die Färbungen bluten nicht
in ungefärbtes Polymerisationsprodukt aus. Beispiel 5 Verwendet man im Beispiel
i an Stelle von 12,8 Gewichtsteilen i-Acetoacetylamino-2-methyl-4-chlor-5-methoxybenzol
13,5 Gewichtsteile z-Acetoacetylamino-2-methyl-4-chlor-5-äthoxybenzol, so erhält
man einen Farbstoff von ähnlichem Farbton. Zu ioo Gewichtsteilen
des
Kondensationsproduktes aus Harnstoff und Formaldehyd, das 300/, Holzmehl
als Füllmittel enthält, gibt man o,5 Gewichtsteile dieses Farbstoffes und vermahlt
12 Stunden in der Kugelmühle. Hierauf bringt man die '.Masse in eine Presse, in
der während 5 Minuten bei 14o° unter Druck die Pressung und Härtung zu dem gewünschten
Formstück vor sich geht.
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Die folgende Zusammenstellung enthält eine Anzahl von weiteren nach
vorliegendem Verfahren verwendbaren Komponenten sowie die färberischen Angaben über
die herstellbaren Monoazofarbstoffe, die gleichfalls gute Echtheitseigenschaften
besitzen:
Diazokomponente Azokomponente Farbton |
iAmino-2, 5-dimeth- i-Acetoacetyl- Gelb |
oxybenzol-4-sulfon- amino-2-methyl- |
säurephenylamid 4-brom-5-meth- |
oxybenzol |
i-Amino-2, 5-dimeth- i-Acetoacetyl- Gelb |
oxybenzol-4-sulfon- amino-2-meth- |
säure-(3'-chlor)-phenyl- oxy-4-chlor-5- |
amid methylbenzol |
i-Amino-2, 5-dimeth- desgl. Gelb |
oxybenzol-4-sulfOn- |
säure-(4'-chlor)-phenyl- |
amid |
i-Amino-2, 5-dimeth- desgl. Gelb |
oxybenzol-4-sulfon- |
säure-(4'-brom)-pheny 1- |
amid |
i-Amino-2, 5-dimeth- desgl. Gelb |
oxybenzol-4-sulfon- |
säure-(2', 5'-dimethoxy- |
4'-chlor)-phenylamid |