DE88090C - - Google Patents

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DE88090C
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    • DTEXTILES; PAPER
    • D05SEWING; EMBROIDERING; TUFTING
    • D05BSEWING
    • D05B3/00Sewing apparatus or machines with mechanism for lateral movement of the needle or the work or both for making ornamental pattern seams, for sewing buttonholes, for reinforcing openings, or for fastening articles, e.g. buttons, by sewing
    • D05B3/06Sewing apparatus or machines with mechanism for lateral movement of the needle or the work or both for making ornamental pattern seams, for sewing buttonholes, for reinforcing openings, or for fastening articles, e.g. buttons, by sewing for sewing buttonholes

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  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Textile Engineering (AREA)
  • Sewing Machines And Sewing (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
KLASSE 52: Nähmaschinen.
VICTOR WITTE in LONDON.
bildungstheilen.
Patentirt im Deutschen Reiche vom 26. Juni 1894 ab.
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf Nähmaschinen zum Einfassen von birnförmigen Knopflöchern. Diese Maschinen sind mit einer den Stoff haltenden Klemme versehen, die selbstthä'tig mit Hülfe von Curvenscheiben und Schlitzen bewegt wird, während die aus einer Nadel und einem Greifer bestehenden, geeignet bewegten Nä'hwerkzeuge die Kante des Knopfloches ringsum benähen. Dann wird der Stoff in seiner Lage festgehalten und die Seitenbewegungen der Nadel und des Greifers werden vergröfsert, damit die Nähwerkzeuge den Riegel, d. i. eine Anzahl von Stichen quer über das enge Ende des Knopfloches, nähen.
Bei Benutzung dieser Maschinen war man bisher gezwungen, sowohl die Einfassung der Kante des Knopfloches, als auch den Riegel mit derselben Stichart zu bilden; wenn z. B. die Kante mit einem Kettenstich benäht war, so war der Riegel nothgedrungen mit demselben Kettenstich zu bilden, wenn er auf derselben Maschine herzustellen war. Dagegen ist es viel zweckmäfsiger, die Knopflochkante mit einem kettenartigen Stich einzufassen und den Riegel mit einem Steppstich zu machen.
Die vorliegende Erfindung besteht nun in der Hinzufügung von verschiedenen Gruppen von Mechanismen zu einer Knopflochnähmaschine der eben gekennzeichneten Art in der Weise, dafs die gemeinsamen seitlichen Bewegungen der Nadel und des Greifers auf einen die Unterfadenspule auslösbar haltenden verschieb- und drehbaren Ring und einen nach Bedarf durch die Drehbewegung der Greiferwelle bethätigten Greifer übertragen werden, so dafs die Maschine nach Einlegen der Unterfadenspule und Einrücken des Greifers einen Kettensteppstich, nach Ausrücken des Greifers einen Steppstich und nach Herausnehmen der Unterfadenspule, aber Einrücken des Greifers einen Kettenstich erzeugt; dadurch ist man in den Stand gesetzt, eine einzige Maschine zu befähigen, ein Knopfloch entweder mit einem Steppstich oder einem Kettensteppstich mit zwei Fäden oder einem gewöhnlichen Kettenstich mit einem Faden ganz nach dem Willen des die Maschine Bedienenden einzufassen und nach dem Benähen der Kante des Knopfloches mit derselben Maschine einen Steppstich für die Bildung des Riegels zu erzeugen.
Die Einrichtung einer solchen Maschine ist in Folgendem näher beschrieben.
Fig. ι ist ein senkrechter Längenschnitt und
Fig. 2 eine Unteransicht einer in der angedeuteten Weise verbesserten Maschine.
Die Fig. 3 bis 6 zeigen Einzelheiten der Maschine und die Fig. A bis E veranschaulichen die Stichbildung.
Auf dem Ende der Haupttreibwelle D (Fig. 1) ist eine Kurbelscheibe D1 befestigt, deren Kurbelzapfen in die Curvennuth eines an der Nadelstange E1 befestigten Herzstückes E eingreift und dadurch die Nadelstange senkrecht auf- und abbewegt. Die Nadelstange E1 ist in einem Gleitrahmen FF1 geführt, welchem durch die Stange H seitlich hin - und hergehende Gleitbewegungen mitgetheilt werden.
G ist ein Fadenaufnehmer, der in üblicher Weise durch eine in der Kurbelscheibe D1 gebildete Curvennuth bethätigt wird. Es sind aufserdem geeignete, gewöhnliche Nadelfadenspannvorrichtungen vorgesehen.
Die Gleitstange H, die den Rahmen FF1 und die Nadelstange E1 seitlich hin- und herbewegt, empfängt ihre Bewegung durch einen Stützarm H1, der sich in den hohlen Maschinenständer abwärts erstreckt und mit seinem unteren Ende in die Ringnuth einer auf der Greiferwelle J1 festen Muffe J greift (Fig. ι und 2). Die Greiferwelle J1 ist in ihren Lagern, wie üblich, der Länge nach verschiebbar. H2 (Fig. 1) sind Federn, die das Bestreben haben, den Arm H1 in der .hintersten Lage zu erhalten, wie dargestellt ist.
Die Greiferwelle J1 empfängt ihre Drehbewegung von der Hauptwelle D in üblicher Weise mittelst einer senkrechten Welle K und zweier Kegelradgetriebe. Das auf der Greiferwelle J1 sitzende Kegelrad J'2 ist mit Feder und Nuth auf diese Welle aufgesetzt, um die Längsbewegungen der Greiferwelle zu erlauben. Auf der senkrechten Welle K ist eine Muffe befestigt, die eine obere Curvenscheibe K1 und eine untere Curvenscheibe K'2 hat, von denen die eine oder die andere auf eine senkrecht verstellbare Rolle H3 wirkt, die auf einem von dem Arm H1 getragenen Stift H1 steckt. Durch diese Einrichtung wird dem Arm H1 seitliche Bewegung in einer Richtung ertheilt, während die Federn H2 den Arm wieder zurückführen; die Gröfse dieser Bewegung ist verschieden, je nachdem die Curvenscheibe K1 oder K'2 auf die Rolle H& einwirkt. Auf diese Art empfangen die Nadelstange und die Greiferwelle gleiche seitlich hin- und hergehende Bewegungen, während die Nadelstange aufserdem senkrecht auf- und abgeht und der Greifer J4 sich beständig dreht.
Auf dem freien Ende der Greiferwelle J1 ist ein gewöhnlicher Greifer J1 befestigt, der ein gewöhnliches, in der Zeichnung nicht dargestelltes Gehäuse für den Unterfaden aufnimmt. Dieses Gehäuse wird in der Aussparung des Greifers durch einen verstellbaren Ring P gehalten. Da der Greifer J4 und seine Welle J1 seitlich verschoben werden, um mit der Nadelbewegung übereinzustimmen, so ist auch dem genannten einstellbaren Ring P diese Bewegung mitzutheilen. Deshalb wird der Ring P von einem Arm Px getragen (Fig. 2), der auf eine Spindel P1 gesetzt ist. Die Spindel P1 ruht in Lagern eines Gleitrahmens P2 (Fig. 2), der in Führungen A1 verschiebbar ist, die an der Unterseite der Grundplatte der Maschine angebracht sind. Der Rahmen P2 wird (in Uebereinstimmung mit der Welle J1) durch ein an ihm gebildetes Joch P3 verschoben, das zwischen die Flantschen einer auf der Greiferwelle befestigten Muffe P4 greift. Auf diese Art empfängt der Ring P genau dieselbe seitliche Bewegung wie die Greiferwelle. Die Spindel P1 des Ringes ist mit einer Feder Plx versehen, die den Ring P für gewöhnlich an das Spulengehäuse andrückt. Will man dieses Gehäuse herausnehmen, so zieht man an dem Knopf der Welle P1, wobei die Feder Plx zusammengedrückt wird, und dreht die Spindel P1 theilweise; der Ring ist dann in der Längsrichtung der Greiferwelle von dem Greifer, in senkrechter Ebene ganz von der Scheibe des Greifers entfernt und fortgedreht. An dem den Ring P tragenden Arm P* ist ein Stift P6 angebracht, der bei der in Fig. 2 gezeigten Lage in eine Oeffnung des Lagers der Spindel P1 eingreift und dadurch die richtige Lage des Ringes P sichert.
Auf einer unteren Verlängerung P5 (Fig. 1) des hin- und hergehenden Gleitrahmens P2 ist ein Hebel R drehbar befestigt (Fig. 3), der sich rechtwinklig zum Gleitrahmen - bewegen läfst und durch einen auf der Greiferwelle J1 sitzenden Daumen R1 bethätigt wird. Der Hebel Pv trägt an seinem oberen Ende einen Schleifenfänger, den der Erfinder einen »Ausbreiter« nennt. Dieser Ausbreiter (s. den Grundrifs Fig. 4) besteht aus zwei Fingern, einem gelenkigen 5 und einem festen S1, gegen den der gelenkige durch eine Feder S'2 angedrückt erhalten wird. Die Finger sind an einer Stelle (nahe ihrem freien Ende) aus einander gebogen und dann an ihren äufseren Enden wieder zusammengeführt, um ein Auge zu bilden, durch welches die Nadel hindurchgehen kann. Der vorerwähnte Daumen R1 giebt in Gemeinschaft mit einer den Hebel R zurückdrückenden Feder i?2 (Fig. 3) dem Ausbreiter zu den richtigen Zeiten die erforderlichen Bewegungen. Beim Bilden eines Kettenstiches oder Kettensteppstiches dient der Ausbreiter dazu, die von dem kreisenden Greifer abfallende Schlinge aufzufangen, zurückzuhalten und auszubreiten, während die Nadel durch das Auge des Ausbreiters hindurchgeht, und dann die genannte Schlinge abzuwerfen, wobei die hierzu nöthige Rückwärtsbewegung des Ausbreiters den beweglichen Finger S veranlafst, sich zu öffnen, indem dann die Spitze des Fingers S den Schaft der Nadel berührt, wenn er an der Nadel vorbeigeht. Wenn es nöthig ist, einen Steppstich zu bilden, so wird der den Ausbreiter 5 S1 tragende Hebel R aufser Wirkung gesetzt, wie in Fig. 3 gezeigt ist, und zwar mittelst eines Excenters Rx, das eine passende Handhabe hat.
Wie schon angegeben wurde, sind Maschinen, die mit den vorgenannten Gruppen von Mechanismen ausgerüstet und wie beschrieben gebaut sind, geeignet, drei Arten von Stichen zu bilden. Durch die vorliegende Er-
findung ist man nun in den Stand gesetzt, beim Nähen eines einzelnen Knopfloches zwei Arten dieser Stiche in dreifacher Verbindung anzuwenden, d. h.' erstens Kettensteppstich und Steppstich, zweitens Kettenstich und Steppstich und drittens Kettensteppstich und Kettenstich. Ueberdies können in einigen Fällen mit Vortheil alle drei Sticharten beim Nähen eines einzelnen Knopfloches angewendet werden, indem die Seiten mit einem Kettenstich, das Auge des Knopfloches mit einem Kettensleppstich und der Riegel mit einem Steppstich genäht werden; dadurch wird das Auge wesentlich verstärkt, während die Benähung des geraden Theiles des Knopfloches nicht zu plump oder unansehnlich ausfällt.
Die Gröfse der seitlichen Hin- und Herbewegungen der Nadel des kreisenden Greifers J4, des Spulenhalters P für das Unterfadengehä'use und des Schleifenfängers SS1 hängt, wie zuvor erwähnt wurde, davon ab, ob.die Curvenscheibe K1 oder K2 auf die Rolle H3 einwirkt. Zu dem Zwecke wird 'die Rolle H3 auf ihrem Stifte H^ mittelst einer passenden Handhabe senkrecht verschoben.
Dieser Theil der Vorrichtung ist in gröfserem Mafsstabe in den Fig. 5 und 6 dargestellt, von denen Fig. 5 einen senkrechten Querschnitt nach der Linie X der Fig. 1, und Fig. 6 eine zum Theil im Schnitt gezeichnete Vorderansicht zeigt. Aus diesen Figuren ist zu ersehen, dafs die senkrecht verstellbare Rolle H3 mit einer mit Ringnuth versehenen Muffe ein Stück bildet. Fig. 5 zeigt einen Theil des Armes H1 im Schnitt; dieser Armtheil hat ein Lager zur Führung eines Bolzens H5, der durch einen wagerechten Schlitz des Maschinenständers nach aufsen vorsteht. Dieser Schlitz, der in Fig. 1 und 6 punktirt angedeutet ist, erlaubt die mit dem Arm H1 erfolgende Hin- und Herbewegung des Bolzens H5. Der letztere hat eine äufsere Handhabe Ha, mit deren Hülfe er gedreht werden kann. An dem inneren Ende des Bolzens H5 ist ein excentrischer Stift gebildet, der in die Ringnuth der Muffe der Rolle H3 eingreift, so dafs durch Drehen des Bolzens H5 mittelst der Handhabe H6 die Rolle von der Curvenscheibe Kv zur Curvenscheibe K2 oder umgekehrt verschoben werden kann. Die Curvenscheibe K2 ertheilt den Nähwerkzeugen die richtigen Seitenbewegungen, wenn die Ränder der Knopflöcher benäht werden, während die Curvenscheibe K1 den Nähwerkzeugen die gröfsere, zur Bildung des Riegels erforderliche Seitenbewegung mittheilt. . Auf der Greiferwelle J1 (Fig. 1 und 2) ist ein Stoffverschiebungsdaumen J3 befestigt, der in Gemeinschaft mit einer Druckfeder L einen Schlitten Ll hin - und herbewegt. Dieser Schlitten trägt eine federnde Klinke Z.2, die in eine bei diesen Maschinen übliche gezahnte Stoffverschiebungsscheibe M eingreift und diese ruckweise dreht.
Wenn der Riegel gebildet werden soll, so mufs man die Vorrichtung zur Stoffverschiebung anhalten und den Nähwerkzeugen eine gröfsere seitliche Hin- und Herbewegung ertheilen. Diese beiden Aenderungen werden durch eine einzige Bewegung der Handhabe H{> des Bolzens Hh ausgeführt. Bei dieser Beweguri'g wird ein Gleitbolzen T (Fig. 1 und 6), der in Lagern des Armes H1 geführt ist, gehoben oder gesenkt, weil sein oberes umgebogenes Ende in die Ringnuth der Muffe der Rolle H3 eingreift. Der Bolzen T wirkt mit seinem unteren Ende auf die bei diesen Maschinen übliche Vorrichtung, welche die Stoffverschiebung hemmt; in diesem Falle wird die Stoffverschiebung gehemmt, wenn die Curvenscheibe K1 in Wirkung gebracht ist, um den Riegel zu bilden.
Die Wirkungsweise der Maschine ist folgende:
Es sei angenommen, dafs die Knopflochkante mit einem Kettensteppstich einzufassen und der Riegel mit einem Steppstich zu bilden sei. Nachdem der Stoff in die gewöhnliche Klemme eingespannt und darin das Loch geschnitten worden ist, wird die Klemme in die erforderliche Lage bewegt und die Maschine in Gang gesetzt. Die gewöhnliche gezahnte Curvenscheibe M (Fig. 2), die durch den Daumen J3 und den mit Schaltklinke Z,2 versehenen Schlitten L1 bewegt wird, besorgt in Gemeinschaft mit anderen üblichen Theilen die Verschiebung und Führung der Stoffklemme. Die Handhabe Ha (Fig. 5) nimmt die Lage ein, bei welcher die Rolle H3 an der kleineren Curvenscheibe K2 anliegt, so dafs der Nadelstange E1 (Fig. 1), dem Greifer J4, dem verstellbaren Spulenhalter P und dem den Schleifenfänger tragenden Hebel R die kürzeren seitlichen Hin- und Herbewegungen ertheilt werden. Das den Unterfaden tragende Gehäuse wurde zuvor in den Greifer /4 eingelegt und darin durch den Ring P (Fig. 2) zurückgehalten. Ferner wurde der Hebel jR (Fig. 3), der den gelenkigen Ausbreiter oder Schleifenfänger trägt, durch entsprechende Verstellung des Excenters Rx freigegeben, so dafs er von dem Daumen R1 bethätigt wird. Die Nadel tritt zunächst in den Stoff ein und geht durch das Auge des Ausbreiters oder Schleifenfängers S S1 (Fig. 4).
Um die verschiedenen ' Bewegungen der Stichbildungswerkzeuge vollkommen klar zu machen, sei nun auf die Diagramme Fig. A, B, C, D und E Bezug genommen. Wie eben dargelegt wurde, ist die Nadel nahe der Kante des Knopfloches durch den Stoff und auch durch das Auge des Schleifenfängers hindurchgegangen. Die entsprechende Stellung der Theile ist in Fig. A in Endansicht gezeigt.
Die Nadel geht dann etwas zurück und bildet die Nadelfadenschlinge, welche von dem kreisenden Greifer gefafst wird, wie dies bei Steppstichnähmaschinen üblich und bekannt ist. Bevor die Nadel bei ihrem Hochgange aus dem Auge des Schleifenfängers S S1 heraustritt, wird der Fänger durch den Daumen i?1 zurückgezogen, wobei sich sein Finger S öffnet, um die Nadel aus dem Fä'ngerauge herauszulassen. Der Haken /4x des Greifers J4 zieht inzwischen die gefafste Nadelfadenschlinge um das Unterfadengehäuse V. Die Lage der arbeitenden Theile während dieses Vorganges ist in Fig. B dargestellt, wo der Schleifenfänger zurückgezogen, der Greifer beim Herumziehen des Nadelfadens um das Unterfadengehäuse V und die Nadel hochgehend dargestellt sind.
Während die Nadelfadenschlinge um das Unterfadengehäuse V herumgezogen wird, wie in Fig. B, erlaubt der in der Richtung des Pfeiles kreisende Daumen R1 dem Hebel R, einwärts nach dem Mittelpunkte des Daumens hin zu schwingen; hierbei gehen die Finger S S1 des Fängers durch die Nadelfadenschlinge, welche von dem Greifer J4 losgelassen wird. Dann wirkt der gewöhnliche Fadenaufnehmer G (Fig. i) und zieht die Schlinge hoch und auf den Hals des Schleifenfängers 5 S1.' In dieser Stellung sind die arbeitenden Theile in Fig. C in Endansicht gezeigt, wo der Schleifenfänger S S1 die Nadelfadenschlinge aufgefangen hat und in seine äufserste Lage nach rechts vorgerückt ist.
Zu dieser Zeit wird die Stoffklemme bewegt und der Stoff in der Richtung des Pfeiles Y (Fig. C) verschoben, während gleichzeitig den Stichbildungswerkzeugen seitliche Bewegung mitgetheilt wird. Während der Ausführung der zuvor beschriebenen Vorrichtungen waren diese Werkzeuge in der in Fig. D dargestellten Lage, bei welcher sich die Nadel und die übrigen mit ihr zusammenarbeitenden Theile links von der strichpunktirten Mittellinie X befinden. Jetzt hat die Curvenscheibe K2 der senkrechten Welle K (Fig. i) die Nadel, den Greifer und den die Schleifenhaltefinger S S1 und den Ring P tragenden Gleitrahmen P2 nach der rechten Seite verschoben, wie in Fig. E gezeigt ist.
Während diese seitliche Bewegung ausgeführt wird, bringt der Daumen Rx den Schleifenfänger S S1 wieder in die Lage Fig. A, wo die von dem Fänger gehaltene Fadenschlinge in punktirten Linien angedeutet ist; diese Fadenschlinge wird von dem Hals des Schleifenfängers gehalten und an ihrem oberen Ende durch die Verschiebung des Stoffes nach rechts gezogen. Bei ihrem nächsten Herabgange geht die Nadel (Fig. E) folglich durch das im Stoff befindliche Loch, durch die von dem Fänger gehaltene Fadenschlinge und durch das Auge des Fängers. Der Fänger geht dann sogleich zurück, von der Nadel fort und aus der von ihm gehaltenen Schlinge heraus in die Lage Fig. B. Der Greifer hat inzwischen die neue Schlinge des Nadelfadens gefafst und während dessen hat der gewöhnliche, am Maschinenkopf angebrachte Fadenhemmer den Faden eingeklemmt, damit der Greifer bei seiner weiteren Drehbewegung die zuvor gebildete, von dem Fänger abgeglittene Schlinge zuzieht. Auf diese Art wird der in dem Spulengehäuse enthaltene Faden in die Schlingen des Kettenstiches gelegt und dadurch auf der Kante des Knopfloches eine Einfassung gebildet. Wenn die Knopflochkante benäht ist, so werden die Handhabe H% und deren Bolzen H& (Fig. 5) durch den die Maschine Bedienenden in dem Sinne bewegt, dafs die Rolle Hs auf die Curvenscheibe K1 verschoben wird (d. i. in die in Fig. 1 und 5 gezeigte Lage), wodurch die Stichvorrichtungen eine grofse seitliche Bewegung empfangen. Durch diese Bewegung der Handhabe wird gleichzeitig der Bolzen T geschoben (Fig. 6), und dies erlaubt, dafs die Falle V verschoben wird und so die Bewegung des Stoffverschiebers hemmt, wie dies bei diesen Maschinen üblich ist. Der Ausbreiter S oder Schleifenfänger (Fig. 3 und 4) wird dann durch entsprechendes Verstellen des Excenters Rx aufser Wirkung gesetzt und der dann stillstehende Stoff wird am Ende des Knopfloches in der Querrichtung mit einem Steppstich von gröfserer Länge genäht, um die erwähnte Verriegelung zu bilden. -
In den Fällen, wo das Knopfloch mit einem Einfadenkettenstich genäht werden soll, ist das Spulengehäuse herauszunehmen, und es ist erst wieder einzusetzen, wenn ein Kettensteppstich oder Steppstich erzeugt werden soll; der Ausbreiter wird nur dann aufser Wirkung gesetzt, wenn ein Steppstich gebildet wird.
Obgleich die Wirkung der Stichbildungswerkzeuge ausführlich beschrieben wurde, so ist doch zu bemerken, dafs es nicht neu ist,, einen Schleifenfänger beim Bilden eines Kettensteppstiches anzuwenden und diesen Fänger aufser Wirkung zu setzen, wenn man mit derselben Maschine einen Steppstich bilden will; ferner ist der Spulenhalter P nicht an sich neu, denn er bildet den Gegenstand eines dem Erfinder früher ertheilten deutschen Patentes Nr. 77496.
Die Wirkung der Stichbildungswerkzeuge beim Bilden eines Kettenstiches oder eines Kettensteppstiches oder eines einfachen Steppstiches ist bekannt, die vorliegende Erfindung besteht nur darin, gewissen Theilen, d. h. der Nadel, dem Greifer J4, dem Spulenhalter P für das Unterfadengehäuse mit dem Schleifenaufnehmer und Halter S S1, gleichzeitig seitlich hin- und hergehende Bewegung zu ertheilen,
welche alle diese Theile zusätzlich ihren bekannten, zur Ausführung ihrer gewöhnlichen Vorrichtungen nöthigen Bewegungen empfangen, um zum Nähen eines Knopfloches befähigt zu werden.

Claims (1)

  1. Patent-Anspruch:
    Eine Knopflochnähmaschine, dadurch gekennzeichnet, dafs die gemeinsamen seitlichen Bewegungen der Nadel und des Greifers auf einen die Unterfadenspule auslösbar haltenden, für sich verschieb- und drehbaren Ring (P) und einen nach Bedarf durch die Drehbewegung der Greiferwelle bethätigten Schleifenfänger (SS1) übertragen werden, so dafs die Maschine nach Einlegen der Unterfadenspule und Einrücken des Schleifenfängers einen Kettensteppstich, nach Ausrücken des Fängers einen Steppstich und nach. Herausnehmen der Unterfadenspule, aber Einrücken des Fängers einen Kettenstich erzeugt, zum Zweck, ein Knopfloch mit einem Kettenstich oder einem Kettensteppstich oder mit . beiden Sticharten einfassen und mit einem Steppstich verriegeln zu können.
    Hierzu a Blatt Zeichnungen.
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