-
Verfahren zum Färben von Papiermassen mit Hilfe von Schwefelfarbstoffen
Zusatz zum Patent 873 356 Das Hauptpatent 873 356 bezieht sich auf ein Verfahren
zum Färben von Papiermassen mit Hilfe von Schwefelfarbstoffen, darin bestehend,
daß man Schwefelfarbstoffe in kolloidal wasserlöslicher Form der Papiermasse zugibt
und die Überführung der Farbstoffe in eine wasserunlösliche Form innerhalb der Papiermasse
durch Zusatz von Lack bildenden Metallsalzen bewirkt.
-
Es wurde nun gefunden, daß man bei Durchführung des Verfahrens die
Überführung der Farbstoffe in die wasserunlösliche Form innerhalb der Papiermasse
auch mit gleichem Erfolge durch Zusatz von wasserlöslichen Salzen des Ammoniaks
und dessen anorganischen und organischen Abkömmlingen bewirken kann, die mit dem
betreffenden Schwefelfarbstoff einen unlöslichen Lack zu bilden vermögen.
-
Als anorganische Abkömmlinge des Ammoniaks seien Hydroxylarnin und
Hydrazin, als derartige organische Abkömmlinge aliphatische Amine, Diamine und Polyamine,
beispielsweise die Basengemische, die man durch Einwirkung von Ammoniak oder Aminen
auf Halogenparaffine, wie Dichloräthan, a-Dichlorhydrin, Epichlorhydrin, erhält,
genannt, ferner aromatische, araliphatische und heterocyclische Amine; außerdem
die entsprechenden quartären Ammoniumverbindungen all dieser Amine und andere Abkömmlinge
der
Amine, wie quartäre Ammoniumverbindungen von Monoacylpolyaminen
(vgl. französische: Patentschrift 725637), insbesondere aber auch Kondensationsprodukte,
die durch Umsetzen von Ammoniak oder offenen oder cyclischen Aminen, Polyaminen
oder deren hydroxylierten Abkömmlingen mit Aldehyden und gegebenenfalls Ketonen
erhalten werden (vgl. französische Patentschriften 819394, 845703 und
860338) oder solche, die durch Umsetzen von Ammoniumsalzen mit Formaldehyd
und einem anderen Aldehyd erhalten werden (vgl. deutsche Patentschrift 6883o2) oder
Kondensationsprodukte, die durch Umsetzen von Amino- oder Iminogruppen enthaltenden
Kohlenstoffverbindungen mit Formaldehyd oder anderen Aldehyden in Gegenwart von
Ammoniumsalzen bzw. Salzen von Aminen oder Polyaminen erhalten werden (vgl. deutsche
Patentschrift 67r 7o4), endlich die Formaldehydkondensationsprodukte von stickstoffhaltigen
offenen oder cyclischen Aminen, z. B. von Körpern, die die Atomgruppierung
mindestens zweimal enthalten (vgl. britische Patentschrift 429 209 und französische
Patentschrift 82663z), ferner die basischen Formaldehydkondensationsprodukte aus
Phenolen und Ammoniumsalzen, die teilweise durch Amine ersetzt sein können (vgl.
deutsche Patentschrift 686988), sowie die davon abgeleiteten Ammoniumverbindungen
(vgl. französische Patentschrift 876 x37).
-
Man kann der Papiermasse einen einzelnen Vertreter oder mehrereVerbindungen
der genannten Körpergruppen zusetzen, man kann sie aber auch gegebenenfalls im Gemisch
mit den gemäß dem Verfahren des Hauptpatentes zur Verwendung kommenden Metallsalzen
verwenden: Das Verfahren schließt sich im übrigen eng an das Verfahren des Hauptpatentes
an, Beispiel z =oo kg Sulfitzellstoff (auf Trockengehalt bezogen) werden im Holländer
mit 7,5 kg des in Beispiel 2 des Hauptpatentes 873 356 beschriebenen kolloidal wasserlöslichen
schwarz färbenden Schwefelfarbstoffes kurze Zeit vermischt. Nach Zugabe von etwa
z5 kg Ammoniumsulfat oder zo kg Hydroxylaminchlorhydrat oder zo kg Hydrazinsulfat,
gelöst mit wenig Wasser, wird die Leimung mit 2 kg Harzleim und 3 kg Aluminiumsulfat
durchgeführt. Die Herstellung des Papierblattes erfolgt dann auf der Papiermaschine
in der üblichen Weise. Man erhält auf diese Weise eine gedeckte Färbung, die in
jeder Hinsicht einer Färbung entspricht, wie sie mit den gleichen Farbstoffmengen
unter Verwendung von Schwefelnatrium erhalten wird. Beispiel 2 zoo kg Sulfitzellstoff
werden im Holländer mit 7,5 kg des in Beispiel = verwendeten Schwefelfarbstoffes
vermischt, hierzu 8 kg salzsaures Anilin, in wenig Wasser gelöst, oder
0,5 kg Äthylendiamin oder 0;5 kg des Basengemisches, das man durch Einwirkung
von Ammoniak auf Dichloräthan erhält, in ameisensaurer Lösung zugesetzt und die
Leimung mit 2 kg Harzleim und 3 kg Aluminiumsulfat durchgeführt. Die Herstellung
des Papierblattes erfolgt in der üblichen Weise. Man erhält eine gedeckte Färbung
von gleich guten Eigenschaften wie gemäß Beispiel z. Beispiel 3 Verwendet man bei
dem Verfahren der obengenannten Beispiele als Zusatz eine konzentrierte wäßrige
Lösung von 5 kg Phenylbenzyl-dimethylarnmoniumchlorid oder von 0,5 kg des
Einwirkungsproduktes von Dimethylsulfat auf ein Basengemisch, das durch Einwirkung
von Ammoniak auf Dichloräthan erhalten wird, und von dem die bei zo mm bis 22o°
übergehenden Anteile vorher entfernt werden (vgl. französische Patentschrift 779
583), und führt das Verfahren im übrigen nach den Angaben der vorhergehenden Beispiele
durch, so erhält man ebenfalls eine gedeckte Färbung mit gleich guten Eigenschaften
wie gemäß den vorhergehenden Beispielen.
-
Beispiel 4 Verwendet man als Zusatz eine wäßrige Lösung von o,7 kg
des Umsetzungsproduktes von Polyäthylenpolyamin und Cyanurchlorid (vgl. deutsche
-Patentschrift 648 002) oder von 0,3 kg der entsprechenden quartären Ammoniumverbindungen
(vgl. deutsche Patentschrift 633 691) oder von 0,5 kg des Umsetzungsproduktes aus
Triäthylentetramin, Formaldehyd und Aceton (vgl. französische Patentschrift
860 338) in essigsaurer oder ameisensaurer Lösung und verfährt im übrigen
nach den Angaben der vorangehenden Beispiele; so entspricht die erhaltene Färbung
in ihren Eigenschaften den gemäß den vorhergehenden Beispielen erhaltenen. Beispiel
5 Man verwendet als Zusatz analog den vorangehenden Beispielen eine wäßrige Lösung
von o,6 kg des Umsetzungsproduktes, das aus Phenol mit Formaldehyd in Gegenwart
von Ammonsalzen erhalten wird (vgl. deutsche Patentschrift 686 988), oder
0,3 kg der entsprechenden quartären Ammoniumverbindung (vgl. französische
Patentschrift 876 137) oder eine wäßrige Lösung von r kg eines Kondensationsproduktes
aus einem Ammoniumsalz, Formaldehyd und Acetaldehyd (vgl. deutsche Patentschrift
688 302) oder auch von 2;5 kg des Formaldehyd-Einwirkungsproduktes von Dicyandiamid
(vgl. britische Patentschrift 429 2o9). Man erhält Färbungen, die in ihren Eigenschaften
den Angaben der vorhergehenden Beispiele entsprechen.