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Verfahren zur Darstellung von neuen Kondensationsprodukten
Es wurde gefunden, dass man neue wertvolle Kondensationsprodukte erhält, wenn man 1 Mol Dicyandiamid und mindestens 1 Mol Ammoniak, das teils in Form von Harnstoff, teils in Form von mineralsaurem Ammonsalz vorliegt, umsetzt und das entstehende Reaktionsprodukt mit mindestens 2 Mol Formaldehyd kondensiert. An Stelle des Ammoniaks können ebenfalls Amine mit primären oder sekundären Aminogruppen verwendet werden ; dabei kommen von den in Frage kommenden Harnstoffen mit Vorteil solche in Betracht, die mindestens ein ersetzbares Wasserstoffatom an einem Stickstoffatom enthalten.
Statt das Dicyandiamids und der Harnstoffe können ebensogut ganz oder doch zum Teil Verbindungen verwendet werden, die aus beiden durch Reaktion erhältlich sind, so z. B. Ammelin und Derivate. Ähnliches gilt für das Paar Dicyandiamid plus Ammonsalze. An deren Stelle können ganz oder teilweise Reaktionsprodukte dieser Komponenten Verwendung finden. z. B. Biguanide, aber auch Verbindungen, die unter den Reaktionsbedingungen in Biguanide übergehen. An Stelle der Ammonsalze kann man auch, wenn schon technisch unvorteilhafter, die verwendeten Harnstoffe mit Mineralsäuren vorhydrolysieren, wobei bekanntlich unter Kohlendioxydabspaltung mineralsaure Ammonsalze entstehen.
Die neuen Kondensationsprodukte, die zur Verbesserung der Echtheitseigenschaften von Direktfärbungen durch Nachbehandlung der Färbungen dienen, werden in Form heller Harze erhalten, die wasser-bzw. säurelöslich sind. Am einfachsten verwendet man direkt die anfallenden Reaktionslösungen, gegebenenfalls nach Säurezusatz oder geeigneter Verdünnung.
Es ist zwar schon bekannt, durch Nachbehandlung mit ähnlichen Kondensationsprodukten die Nassechtheiten von Direktfärbungen zu verbessern. So beschreiben Strukow und Smimow [Z. chem. Ind. USSR 18, Nr. 9 (1941)] Kondensationsprodukte aus Dicyandiamid und Formaldehyd unter Zusatz von Essigsäure und die USA-Patentschrift Nr. 2214067 offenbart Kondensationsprodukte aus basischen organischen Stickstoffverbindungen, aliphatischen Aldehyden und Ammoniumsalzen, die jedoch im Gegensatz zu den erfindungsgemässen Produkten in einer Reaktion kondensiert werden. Ferner werden zu diesem Zweck Kondensationsprodukte von Aminotriazin mit Aldehyden verwendet.
Diese Festmacher erhöhen zwar die Waschechtheit, dabei resultiert jedoch eine Verschlechterung der Lichtechtheit, zu deren Behebung eine Nachbehandlung der Färbungen mit Kupfersalzen vorgeschlagen worden ist. Demgegenüber weisen die Kondensationsprodukte gemäss vorliegender Erfindung den Vorteil auf, dass sie die Lichtechtheit der behandelten Direktfärbungen nicht ungünstig beeinflussen und eine Nachbehandlung mit Kupfersalzen, die sich ohnehin bei kupferempfmdlichen Farbstoffen verbietet, überflüssig macht. Ferner ist ein Erhitzen der nachbehandelten gefärbten Ware, wie dies für ähnliche Nachbehandlungsmittel zur Auskondensation der verwendeten niederkondensierten Kondensationsprodukte erforderlich ist, im vorliegenden Falle unnötig, was eine wesentliche Vereinfachung und Verbilligung des Verfahrens bedeutet.
Zudem genügen im allgemeinen geringere Konzentrationen der Behandlungsbäder im Vergleich zu den oben erwähnten ähnlichen Vergleichsprodukten.
Beispiel 1 : 17 Teile Dicyandiamid, 12 Teile Harnstoff und 30 Teile Salzsäure 30% ig werden 6 Stunden rückfliessend gekocht. Darauf werden bei 30 50 Teile 30% iger Formaldehyd zugegeben, 6 Stunden bei 75-85'gerührt und mit 10 Teilen Eisessig versetzt. Diese Lösung kann direkt den Nachbehandlungsbädem für Direktfärbungen zugesetzt werden.
Setzt man die Menge des angewandten Harnstoffes herab, z. B. bis auf 6 Teile, so erhält man Endprodukte mit ähnlichen Eigenschaften, die jedoch für die Nachbehandlung von Direktfärbungen eher von etwas geringerer Wirksamkeit sind.
Beispiel 2 : 34 Teile Dicyandiamid, 18 Teile Harnstoff, 5-5 Teile Ammonchlorid, 75 Teile Wasser und 45 Teile 30% ige Salzsäure werden 6 Stunden am Rückfluss gekocht, dann 80 Teile
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endigung der Kondensation wird die Lösung mit 10 Teilen Eisessig versetzt.
Vermindert man die Formaldehydmenge auf 64 Teile, so wird ein Endprodukt mit fast iden-
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Beispiel 11 : 34 Teile Dicyandiamid werden mit 12 Teilen Harnstoff und 23 Teilen Diäthyl- äthylendiamin in 150 Teilen 12% iger Salzsäure 6 Stunden rückfliessend gekocht, mit 80 Teilen Formaldehyd 37, 4% versetzt und schliesslich 6 Stunden bei 80 verrührt.
Statt Diäthyläthylendiamin können auch äquivalente Mengen anderer primärer oder sekundärer organischer Basen verwendet werden, beispielsweise seien genannt : Mono-und Dimethylamin, - äthylamin,-propylamin,-butylamin, Anilin, Toluidine usw. ; ebenso können die entsprechend methylierten, äthylierten, propylierten, butylierten und bzw. oder phenylierten Harnstoffe verwendet werden.
Beispiel 12 : 14 Teile Biguanidchlorhydrat, 12-7 Teile Ammelin und 30 Teile Wasser werden mit 40 Teilen Formaldehyd 37, 4% 6 Stunden bei
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und kann in dieser Form als Zusatz zu den Nach- behandlungsbädern verwendet werden.
Statt Biguanid können mit ähnlichem Erfolg äquivalente Mengen substituierter Biguanide, wie
Alkyl-und Arylbiguanide, verwendet werden.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Verfahren zur Darstellung von neuen Kon- densationsprodukten, dadurch gekennzeichnet, dass man 1 Mol Dicyandiamid mit mindestens 1 Mol Ammoniak, das zum Teil als Harnstoff, zum übrigen Teil als Salz einer Mineralsäure vorliegt, umsetzt und das entstehende Reaktionsprodukt mit mindestens 2 Mol Formaldehyd kondensiert.