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Elektrisches Nachrichtengerät Die Erfindung betrifft ein Gerät der
elektrischen Nachrichtentechnik, insbesondere einen Rundfunkempfänger, bei dem frequenzbestimmende
Glieder oder sonstigeRegelorgane durch einen oder mehrere Eleiktromotoren verstellt
werden. Insbesondere hat die Erfindung Bedeutung für Geräte, bei denen von Drucktasten
aus, die am Gerät selbst oder .in mehr oder weniger großer Entfernung von demselben
angebracht sein können. Einstellwerte der Abstimmung erzielt werden. sollen.
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Bei solchen. Geräten kommt es darauf an, eine möglichst große Genauigkeit
.der Einstellung zu erzielen. Dies läßt sich an sich auf die Weise erreichen, daß
ein großes Untersetzungsverhältnis von dem die Abstimmittel oder sonstigen Regelorgane
betätigenden Motor zu den angetriebenen Teilen vorgesehen ist. Hierbei entsteht
aber der Nachteil, daß für die Teile, die die Arretierung des Motors bei Erreichen
der gewünschten Einstellung bewirken, im .allgemeinen n-ur eine Untersetzung von
i ::2 vorgenommen werden kann, da :die handelsüblichen Abstimmittel meist durch
Drehkondensatoren gebildet sind, deren Welle nur eine Drehung von maximal i8o° auszuführen
gestattet. Um der Gefahr der Mehrdeutigkeit einer gewünschten Einstellung vorzubeugen,
ist es demzufolge nicht möglich, einen Drehbereich von mehr als 36o° auszunutzen.
Aber selbst wenn durch geeignete Getriebe und beispielsweise spiralige oder schneckenförmige
Ausbildung des Steuermechanismus :die Steuerglieder empfindlicher ausgestaltet werden,
besteht hierbei noch der Nachteil, daß .die Abmessungen
einer solchen
Steuervorrichtung außerordentlich groß werden. Außerdem wird die Zeit, die zur Erreichung
einer .gewünschten Einstellung notwendig ist, dementsprechend unter Umständen so
vergrößert, daß sie für Fernsteuerzwecke nicht mehr brauchbar ist.
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Die Erfindung hat sich die Aufgabe gestellt, diese Nachteile zu beseitigen
.und eine Steuervorrichtung für elektrische Motorabstimmungen.. zu !schaffen, die
eine rasche Einstellung bei möglichst ,großer Genauigkeit gestattet. Die Erfindung
besteht darin" ' daß der Steuermedhanismus so ausgebildet ist, d:aß sowohl Vorrichtungen
zur Grobeinstellung als auch zur Feineinstellung vorgesehen sind :und beim Einstellvorgang
nacheinander erst die Grobeinstellung und :darauf die Feineinstellung zur Wirkung
kommt. Die Groibeinstellüng bev@.irkt zunächst nur eine EinsteI-lung der Abstimmittel
oder sonstigen. Regelorgane auf einen der gewünschten Einstellung ungefähr entsprechenden
Wert. Nach Beendigung dieser Grobeinstellung findet die genaue Feineins.tel@Iung
vorzugsweise selbsttätig statt.
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An Hand der Zeichnung,- in der ein Ausführungsbeispiel für die Erfindung
dargestellt ist, soll dieselbe näher erläutert werden. Die Zeichnung stellt unter
Weglassung zahlreicher, zum Verständnis der Erfindung nicht umbedingt notwendiger
Teile den prinzipiellen Aufbau einer elektrisch betriebenen Motortastatur dar. Die
Abstimmittel sind hierbei durch Drehkondensatoren od. dgl. gebildet, die in .der
Zeichnung mit i bezeichnet sind. Die die Abstimmittel tragende Welle :2 ist über
die Blattfederkupplung 3 mit der vom nicht dargestellten Motor aus angetriebenen
Wellt 4 verbunden. Auf dieser Wellt 4 ist weiterhin eine Scheibe 5 a@ngebracht,
die mit Reitern -6 und 7 versehen ist. Je nach der Größe der Scheibe bzw. der Reiter
kann eine bestimmte Anzahl solcher Reiter auf der Scheibe angebracht sein. Notfalls
können an Stelle einer einzigen Scheibe 5 auch mehrere zur Anwendung kommen, insbesondere
dann, wenn, infolge der notwendigen Reiterbreite zwei Reiter nicht beliebig nahe
aneinandergesetztwerden können.
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Die Anzahl der Reiter richtet sich in erster Linie nach der Anzahl
der gewünsdhten Einstellungen, ,die z,. B. durch die Anzaihl der Drucktasten, gegeben
ist. Die Reiter sind- an ihrer Außenseite mit einem Einschnitt 8 bzw. 9 versehen,
der im wesentlichen Heilförmig ausgebildet ist. Weiterhin, ist jedier ,Reiter mit
einem Kontaktstück io bzw. i i versehen, welches an eine feststehende Scheibe mit
den beiden Segmenten 12 und 13 anliegt. Die Entfernung zwischen den Reitern und
den feststehenden ScheibensegmsMen wird zweckmäßig geringer gewählt, als in der
Zeichnung dargestellt ist. Lediglich der besseren Übersicht wegen wurden filier
die einzelnen Teile in größerem Abstand voneinander gezeichnet. , Die Reiter 6 und
7 entsprechen je einer Einstellung der Apparatur. Beispielsweise gehört zur Drucktaste
14 der Reiter 6 und zur Taste 15 der Reiter 7. Wird die Taste 15 gedrückt, so fließt
der Strom von der Batterie 16 über den Kontakt 15 und dein der °besseren Übersichtlichkeit
wegen lang gezeichneten Pimpel i i auf den Sektor 13 der feststehenden Scheibe.
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Die feststehende Scheibe enthält zwei Segmente (oder Sektoren) 12
und 13, die als Kreis- oder Ringsegmente (Sektoren) ausgebildet sein. können. Diese
sind durch d.rai isolierende Trennstücke 17,
18 und ig voneinander getrennt.
Die Trennstücke 17 und ig sind schmaler als die Kontaktfläche der Pimpel io und
ii. Der gesamte Abstand der Segmente 12 und 13 ist aber so ,gewählt, daß die Kontaktstücke
io oder i i nicht .gleichzeitig beide Segmente berühren können.
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Die Einstellung auf eine vorbestimmte Stellung kann nun in folgernder
Weise erfolgen: Bei Druck auf die Taste 15 fließt der Strom auf den Scheibenteil
i3 und über eine der beiden Feldwicklungen. des Motors 2o nach Masse, von wo aus
die Rückleitung zur Batterie 16 erfolgt. Die Feldwicklung des Motors 2o .besteht
aus zwei Wicklungshälften 21 und 22, so daß, je nachdem ob der Strom über die Wicklungshälfte
21 oder 2a fließt, ein Rechts- oder Linkslauf des Motors erzielt wird.. Bei Durchfließen
der Feldspule21 möge die Drehrichtung des Motors so bestimmt sein, daß der Reiter
7 beispielsweise in Richtung des Pfeiles 23 bewegt wird. Der Kraftweg geht dabei
vom Motor, dessen mechanischer Teil :getrennt schematisch dargestellt ist, über
die magnetisch umschaltbare Kupplungsvorrichtung 24 auf die Welle 4. Die Kraft greift
zwischen den beiden Lagerndes Lagerbockes 25 an..
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Dass Kontaktstück i i läuft nach einiger Zeit über das schmale Trennstück
17 auf die Scheibenfläche 26 auf. Dann fließt der Strom auch über eine der beiden
zweckmäßig niederdhmigen Wicklungen, des Relais 27. Der Lauf des Motors wird dadurch
noch nicht unterbrochen.
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Das Relais 27 ist mit zwei Erregerspulen. 28 und 29 ausgerüstet. Dabei
liegt die Erregerspule 28 an dem durch die Isolierstreifen 17 und 18 getrennten
Streifen 26, während die Wicklung 29 an dem Streifen 30 liegt. Durch das Relais
wird der Kraftweg des Motors 2o vermittels der Kupplung 24 umgeschaltet auf die
Steuerwelle 31, auf der sich die Steuerscheibe 32 und der Exzenter 41 befinden.
Die Scheibe 5 mit den Reitern. bleibt also bei Umschaltung der KupPlu.ng 24 zunächst
stehen, und bei unverändertem Weiterlauf des Motors 2o. beginnt sich die Welle 31
je nach Drehrichtung des Motors 2o nach links oder rechts zu drehen. Die Steuerscheibe
32 kann stromfüihrend ausgebildet sein und mit der Batterie verbunden werden. Es
ist aber auch möglich, den Hebel 33, der auf der Steuerscheibc.1 32 aufliegt,
!in entsprechen:der Weise mit .der Batterie zu verbinden. Der Hebel 33 trägt eine
Zunge 34, die in der Ruhestellung ohne Berührung in: einer Ausbuchtung 3:5 der Steuerscheibe
32 liegt. Wird die Steuerscheibe gedreht, so erfolgt ein Umlegen der Zunge 34, so
daß je nach Drehrichtung entweder der Kontakt 36 oder der Kontakt 37 berührt wird.
Bei der durch den Pfeiil 38 angedeuteten Drehrichtung würde der Stromweg von der
Batterie 16 über die Steuerscheibe 32 (oder
über den Hebel 33),
die Zunge 34., den Kontakt 36 und die Leitung 39 sich dem Weg von der Batterie über
die Drucktaste 15, Reiter 7, Pimpel i i und Scheibenteil 26 parallel legen. Es bleibt
also nach wie vor das Relais 27 gehalten, und, der Motor läuft «-eiter. Die Steuerwelle
31 wird weitergedreht.
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Die Feinabstimmung :geschieht durch den Stößel 4o, der in eine entsprechende
Kerbe- der Reiter eingreift. Entsprechend dem 'keilförmigen Ausschnitt 9 des Reiters
7 kann das Gegenstück 4o gleichfalls keilförmig ausgebildet sein. Wenn das JL,ontaktstück
i i auf den Scheibenteil 26 aufgelaufen ist, befindet sich der Reiter 7 mit seiner
Kerbe 9 unterhalb des Stößels 4,o. Der Eingriff des Stößels in die Kerbe des Reiters
9 wird zunächst durch den Exzenter 41 verhindert. Mit zunehmendem. Umlauf der Steuerwelle
31 senkt sich aber der Stößel 4o in die Kerbe und bewirkt die Feinabstimmung der
Scheibe 5 und damit die des einzustellenden Abstimmittel.s (Drehkondensators).
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Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel erfolgt das Eindrücken des
Gegenstücks in den keilförmigen. Schlitz des Reiters durch die Kraft der Feder 42.
Der Exzenter 41 bewiükt lediglich das Abheben des Hebels 43, um den Stößel außer
Eingriff mit der Kerbe zu bringen. Es ist umgekehrt aber auch möglich, die Kraft
der Feder d:2 so auszunutzen, daß sie nur zur Erhaltung der Ruhelage herangezogen!
wird, während durch die Bewegung des Exzenters 41 der Stößel in die Kerbe hineingedrückt
wird. Bei der Feinabstimmung ist eine geringe Bewegung der Scheibe 5 vorgenommen
worden. Dadurch, ist der Pimpel ii vom Scheibenteil 26 auf den. isolierenden Trennstreifen
18 gedrängt worden. Dieser Trennstreifen. ist breiter als die Konta'ktfiäche .des
Pimpels. Auf diese Weise ist der Stromweg von. der Batterie 16 über die Drucktaste
15, den: Reiter 7 und' den Pimpel i i unterbrochen und damit die Abschaltung des
Motors vorbereitet.
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Ist die Abstimmung erfolgt., was nach halbem Umlauf der Steuerwelle
31 der Fall- ist, dann -%v:ird der Stößel 4o durch den Exzenter 41 wieder aus der
Kerbe des Reiters herausgehoben, wodurch das Gerät für eventuelle Handabstimmung
freigegeben wird. Nach vollendetem Weg der Steuerwelle 3,1, d. h. nach einer Dreihang
um 3,6o°, springt .die Zunge 34 infolge des Zuges der Federni 44 und, 45 in die
Ausbuchtung 35 der Scheibe 32 unid) unterbricht infolgedessen am Kontakt 36 -den
noch. vorhandenen. Stromweg für das Relais 27 und, den Motor 20. Das Relais 27 fällt
ab. Die elektromagnetische Umschaltung der Kupplung 24 kehrt wieder in- die Ruhestellung
zurück, in der der Motor mit dem Abstimmaggregat gekuppelt ist. Der Motor bleibt
stehen., und damit ist der Ausgangszustand wiederhergestellt.
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Um eine möglichst große Genauigkeit@ der Feim,-absti.mmung zu erreichen,
ist der Stößel zweckmäßig in, einer festen Schiene 43 befestigt, die mit einem kurzen
Federgelenk 42 am Gehäuse d,reihbar ist. Da die Länge der Verbindungsleitung zwischen
den Drucktasten 14, 15 und. den Reitern 6 und 7 unbeschränkt ist, kann ohne weiteres
eine Fernsteuerung des Aggregates vorgenommen werden. Es kann auch ein Parallelbetrieb
von parallel geschalteten Tasten vorgesehen werden. Die Geschwindigkeit der Grobabstimmung
beeinfl:ußt den Grad der erreichten. Genauigkeit nicht. Damit ist ein schneller
Ablauf des Abstimmvorgangs möglich. Durch. das Eindrücken des vorzugsweise keilförmig
ausgebi'Ideten: Stößels 4o in. den entsprechenden Ausschnitt des Reiters ergibt
sich eine me hanische Scharfeinstellung mit außerorrden tlicher großer Genauig9:eit.