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Elektrische Fühlersteuerung für Nachform-Drehbänke Bei der Bearbeitung
eines Werkstückes bei einer fühlergesteuerten Nachformdrehbank ergeben sich die
einfachsten Verhältnisse, wenn die Fühlersteuerung nur innerhalb eines einzigen
Wirkungsbereiches arbeitet, d. h. wenn entweder nur die Planbewegung oder
nur die Längsbewegung (Leitbewegung) durch den Fühler gesteuert werden muß. Dieser
Fall würde z. B. vorliegen, wenn es sich um das Abdrehen einer Pleuelstange auf
einer Nachformdrehbank handelt.
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Es ist jedoch im allgemeinen nicht möglich und auch nicht wirtschaftlich,
die Maschine von vornherein für einen einzigen Wirkungsbereich auszulegen. Infolgedessen
ist man dazu übergegangen, die Maschine so auszubilden, daß sie innerhalb zweier
Wirkungsbereiche arbeiten kann, d. h. daß die Fühlersteuerung entweder die
Planvorschubbewegung oder die Leitvorschubbewegung entsprechend einer Musterlinie
beeinflußt. Die Umstellung des Wirkungsbereiches der Fühlersteuerung von Längssteuerung
auf Plansteuerung oder umgekehrt kann entweder mechanisch durch Verschieben von
Rädern in einem Räderkasten geschehen oder elektrisch, indem man die Fühlersteuerung
von den Magnetkupplungen der Planbewegung auf die Magnetkupplungen der Längsbewegung
umschaltet.
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Die Erfindung führt den Gedanken der Wirkungsumkehr weiter und ergänzt
die Maschine mit der Wirkungsumkehr der Fühlersteuerung durch eine elektrische Umsteuerung
für mindestens eine der beiden Fühlvorschubbewegungen,
Die Bedeutung
der Erfindung sei zunächst an Hand eines einfachen Beispiels erläutert.
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In Fig. i ist mit einem starken Linienzug ein beliebig geforinter
Drehkörper umrissen, der sowohl an seiner linken Stirnseite wie auf seiner Oberfläche
nach einem Kurvenzug geformt ist, der durch eine Musterlinie vorgebildet wird. Die
linke Stirnseite setzt sich aus einer fühlergesteuerten Vorschubbewegung F, und
aus der Leitvorschubbewegung L4 zusammen. Vom Umkehrpunkt U an muß dann eine
Wirkungsumkehr der Steuerung vorgenommen werden insofern, als jetzt die bisherige
Leitvorschubbewegung zur Fühlvorschubbewegung F, und die bisherige Fühlvorschubbewegung
zur Leitvorschubbewegung L, wird. Mit dieser Wirkungsumkehr der Fühlersteuerung
läßt sich dieser Körper dann bearbeiten. Für derartige Fälle sind die bisherigen
Steuerungen durchgebildet bzw. vorgeschlagen. Eine solche Steuerung versagt aber,
wenn vom Punkt U, an die Umrißale nach der gestrichelt eingezeichneten Linie
verläuft, und wenn der Körper etwa noch eine nach einer vorgegebenen Kurve herzustellende
Innenbohrung aufweisen soll. Für diese Bedarfsfälle, die durchaus nicht selten sein
werden, schafft die Erfindung die Möglichkeit der einfachen Durchführung des Arbeitsvorganges,
und zwar dadurch, daß jetzt für die Fühlvorschubbewegung in der Planbearbeitung,
die bisher von links nach rechts entsprechend F, verläuft, eine Richtungsumkehr
auf rechts nach links entsprechend F, vorgesehen wird. Die Innenkontur kann entweder
mit der Leitvorschubrichtung L4 oder auch mit der Leitvorschubrichtung L3 bearbeitet
werden. Die Leitvorschubrichtung ist dabei nicht in dem Maß von Bedeutung wie die
Fühlvorschubrichtung. Soll darüber hinaus die Innenbohrung des Werkstückes hergestellt
werden, so bietet die Erfindung durch Umschaltung der Fühlvorschubrichtung einwärts
entsprechend F, und der Leitvorschubrichtung entsprechend L, die Möglichkeit.
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Die Durchführung der Umschaltung gestaltet sich besonders einfach,
wenn man als Antrieb für Fühl-und Leitvorschub mechanisch angetriebene Drehfelderzeuger
wählt, die nach Art von Drehstrommotoren, und zwar polumschaltbar ausgebildet sind.
Eine solche Steuerung sei im Zusammenhang mit der Bearbeitung eines unregelmäßig
geformten Körpers nach Fig. 2 an Hand des Schaltbildes 3 erläutert. Dieses
Schaltbild zeigt im oberen Teil die Arbeitsschaltung der Drehfelderzeuger und im
unteren Teil die eigentliche Fühlersteuerung.
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- Die Bearbeitung soll im Punkt A beginnen, und zwar
sollen Fühler und Werkzeug in Richtung des Pfeiles P an Muster und Werkstück herangeführt
werden. Der Fühlvorschub muß also in Richtung des Pfeiles F4 -verlaufen. Der Leitvorschub
verläuft für den ersten Teil des Bearbeitungsvorganges in Richtung des Pfeiles L4.
Zur Durchführung des Arbeitsganges wird der Druckknopf 4 gedrückt. Hierdurch werden
das Kipprelais KR, und das Schütz Ul, erregt (Stromweg für KR,: von Anschluß io
über Druckknopfkontakte ii, Ruhekontakt 12; von KR1, Wicklung von KR2 nach 15; Siromweg
für Ul,: von Anschluß io über Druckknopfkontakte 16, Anschluß 17, Wicklung von Ul,
nach Anschluß 18). Das Kipprelais KR, ist mit einer rhechanischen Verklinkung ausgerüstet,
so daß es geschlossen bleibt, wenn der Druckknopf 4 losgelassen wird. Für Ul, ist
eine Selbsthaltung vorgesehen (Stromweg hierfür: von Anschluß 83 über die
Ruhekontakte 84 des Schützes U15 über die jetzt geschlossenen Arbeitskontakte
85 von U", Anschlüsse 86, 87, Anschlüsse ig, 17, Wicklung von
U" nach Anschluß 18). Durch das Einschalten von KR2 wird das Ständerschütz
StS, erregt (Stromweg: Anschluß 83, Ruhekontakte 84 von U", Arbeitskontakte
25 von Ul, Anschlüsse 86, 87, Arbeitskontakte 2o von KR, Anschluß
--i, Wicklung von StS, nach Anschluß ?,2). StS, bleibt demnach so lange eingeschaltet,
bis entweder U" anspricht oder U" abfällt oder KR2 abgeschaltet wird.
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Der Fühler ist in bekannter Weise als Dreistellungsfühler mit den
Kontaktstellungen F, und F2 und einer Nullstellung als Mittelstellung gebaut. Er
weist eine dritte Kontaktstellung F, auf, die zur Notschaltung dient. F, ist während
des Normalbetriebes geschlossen. Der Fühler ist so eingestellt, daß, solange das
Muster nicht berührt wird, der Kontakt F, geschlossen ist. Hierdurch werden die
Umschaltschütze US, und US4 erregt, deren Wicklungen hintereinandergeschaltet
sind (Stromweg: Anschluß 23, Fühlerkontakt F, Anschluß 24, Arbeitskontakte
25 von U", Arbeitskontakte 26 von KR., Anschluß 98, Wicklung
von USI, Anschluß 27, Anschluß 28, Arbeitskontakte 29 von U16, Wicklung
von US4 nach Anschluß 30). Über das Umschaltschütz US, wird das Schütz
U, eingeschaltet (Stromweg: Anschluß 31, Fühlerkontakt F", Anschluß
32, Arbeitskontakte 33 von USI, Wicklung von U,
nach Anschluß
34). U, ist ebenfalls mit Selbsthaltung ausgerüstet (Stromweg: Anschluß
35, Ruhekontakte 36 von U, die jetzt geschlossenen Arbeitskontakte
37
von U", Wicklung U, Anschluß 34). Das Ständerschütz StS, ist abgefallen,
weil es nicht erregt ist. Voraussetzungsgemäß wird durch diese Steuerung bewirkt,
daß die Fühlvorschubbewegung in Richtung des Pfeiles P bzw. F, verläuft, während
die Leitvorschubbewegung L, noch ruht. Die eben beschriebene Steuerschaltung hat
demnach zu folgender Arbeitsschaltung geführt: Das erregte Ständerschütz Stsl hat
seine Ruhekontakte 97 geöffnet und seine Arbeitskontakte 38 geschlossen.
Hierdurch ist der Ständer auf vier Pole geschaltet. Auch der Zwischenläufer ist
auf vier Pole geschaltet (Stromweg: Anschluß 40 über die jetzt geschlossenen Arbeitskontakte
41 von US4, die jetzt geschlossenen Arbeitskontakte 42 von UI" Anschluß 45, die
jetzt geschlossenen Arbeitskontakte 43 von KR, nach Anschluß 44). Da das Feld im
Zwischenläufer entgegengesetzt gleiche Drehrichtung zum mechanischen Umlauf des
Zwischenläufers aufweist, steht die Arbeitswelle für den Leitvorschub still,
d. h. die Leitvorschubbewegung ruht, wie es - vorausgesetzt war.
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Bei-in Fühlvorschubantrieb ist, wie bereits erwähnt, das Ständerschütz
StS2 abgefallen. Infolgedessen sind seine Ruhekontakte 39 geschlossen, und
die Ständerwicklung des Fühlvorschubantriebes ist auf sechs Pole geschaltet. Für
den Zwischenläufer ist folgende Schaltung hergestellt: Von Anschluß 105 über Arbeitskontakte
io6 von US1, Arbeitskontakte 107 von
U., Anschluß io8, Anschluß
8o, Arbeitskontakte 81 von ER, nach Anschluß 82. Der Zwischenläufer ist demnach
auf vier Pole geschaltet, so daß sich für den Fühlvorschubantrieb eine nach rechts
(Richtung F4) gerichtete Bewegung ergibt, wie ebenfalls vorausgesetzt war.
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Wenn der Fühler in Punkt A das Muster berührt, beginnt seine
Auslenkung. Nach Zurücklegung eines durch den mechanischen Aufbau des Fühlers bedingten
Weges wird Kontakt F, am Fühler geöffnet. Hierdurch wird der Stromkreis der Schütze
US, und US" die hintereinandergeschaltet sind, unterbrochen, und diese beiden
Schütze fallen ab. Schütz U" bleibt wegen seiner Selbsthaltung über seine Arbeitskontakte
37 eingeschaltet, U" wegen seiner Selbsthaltung über seine Kontakte
85. StS, bleibt ebenfalls wegen der Selbsthaltung über die Arbeitskontakte
85 von U"
eingeschaltet. StS, ist nach wie vor abgefallen. Antriebsmäßig
ergeben sich daher folgende Verhältnisse: Beim Leitvorschub bleibt die Ständerwicklung
über die Kontakte 38 von StS., auf vier Pole geschaltet. Für den Zwischenläufer
dagegen ergibt sich folgende Schaltung: Von Anschluß 5:z über die Ruhekontakte
53 des jetzt abgefallenen Schützes US4, Arbeitskontakte 54 von UI" Anschluß
55, Arbeitskontakte 56
von KR2 nach Anschluß 57. Der Zwischenläufer
ist demnach jetzt von vier auf sechs Pole umgeschaltet, d. h. es ist eine
Leitvorschubbewegung in Richtung des Pfeiles L, eingeleitet. Der Fühlvorschub in
Richtung des Pfeiles F, dagegen muß jetzt abgeschaltet sein, d. h. Ständer
und Zwischenläufer müssen auf gleiche Polzahl geschaltet sein. Das ist auch der
Fall, ,vie folgender Stromweg zeigt: Der Ständer bleibt, da StS. nicht geschaltet
wurde, über die Arbeitskontakte 39 iechspolig geschaltet. Für den Zwischenläufer
ist folgender Stromweg hergestellt: von Anschluß 46 über die jetzt geschlossenen
Ruhekontakte 47 von US1, Arbeitskontakte 48 von U, (das infolge seiner Selbsthaltung
eingeschaltet geblieben ist), Anschluß 49, Arbeitskontakte 5o von ER, nach Anschluß
51. Da somit der Zwischenläufer wie der Ständer auf sechs Pole geschaltet ist, steht
die Fühlvorschubbewegung still.
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Bei diesem Bewegungsvorgang kommt der Fühler frei vom Modell. Die
Auslenkung des Fühlers geht zurück, Kontakt F, schließt, die Leitvorschubbewegung
wird abgeschaltet, die Fühlvorschubbewegung eingeschaltet usf. Dieser Bewegungsverlauf
gilt, bis Punkt B erreicht ist. Von hier an führt die Leitvorschubbewegung in Richtung
L, nicht mehr zu einer Entlastung, sondern zu einer weiteren Auslenkung des Fühlers,
so daß also jetzt Kontakt F2 geschlossen wird. Hierdurch werden die hintereinandergeschalteten
Umschaltschütze US, und US, erregt (Stromweg: Anschluß 23, Fühlerkontakt
F" Anschluß 58, Arbeitskontakt 59 von U" (das nach wie vor wegen seiner
Selbsthaltung eingeschaltet ist), Arbeitskontakt 6o von ER" Wicklung von US,3, Anschluß
28, Arbeitskontakt:29 von Ul" Wicklung von US" nach Anschluß 30. Durch
das Ansprechen von US3 wird das Schütz U, eingeschaltet (Stromweg: Anschluß 61,
Arbeitskontakt 62 von US" Anschluß 67,
Wicklung von U, nach Anschluß
63). U, öffnet beim Ansprechen seine Ruhekontakte 36, unterbricht
damit die Selbsthaltung von U" so daß U, abfällt. Damit .kommt der Selbsthaltekreis
für U, zustande (Stromweg: Anschluß 64 über. die jetzt geschlossenen Ruhekontakte
65 von U", Arbeitskontakte 66 von U" Anschluß 67, Wicklung
von U, nach Anschluß 63). Das Ständerschütz StS, bleibt eingeschaltet, das
Ständer-Schütz StS2 wird zugeschaltet (Stromweg: Anschluß 64, Ruhekontakt
65 von U5, Arbeitskontakte 66 von U6, Anschluß
68, Arbeitskontakte 69 von ER2, Anschluß 7o, Wicklung von StS" Anschluß
71).
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Jetzt ergibt sich antriebsmäßig folgende Schaltung: Beim Leitvorschubantrieb
bleibt der Ständer über die nach wie vor geschlossenen Arbeitskontakte
38 von Sts, auf vier Pole geschaltet. Der Läufer ist ebenfalls auf vier Pole
geschaltet (Stromweg: Anschluß 40, Arbeitskontakte 41 von US4, Arbeitskontakte 42
von Ul" Arbeitskontakte 43 von ER, nach Anschluß 44. Die Leitvorschubbewegung ruht
demnach.
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Beim Fühlvorschubantrieb ist der Ständer über StS2 vierpoilig geschaltet
(Anschluß 72, Arbeitskontakte 73 von StS2). Für den Zwischenläufer
ist folgende Schaltung hergestellt: Anschluß 74 über die jetzt geschlossenen Arbeitskontakte
75 von US" die geschlossenen Arbeitskontakte 76 von
U" Anschluß 49, Arbeitskontakte 5o von ER, nach Anschluß 51. Der Zwischenläufer
ist also jetzt auf sechs Pole geschaltet. Vergleicht man hiermit die zu Beginn des
Arbeitsvorganges beschriebene Fühlvorschubschaltung, so wird man feststellen, daß,
während zu Beginn im Fühlvorschubantrieb die Ständerwicklung auf sechs Pole und
die Zwischenläuferwicklung auf vier Pole geschaltet waren, jetzt umgekehrt der Ständer
auf vier Pole und der Zwischenläufer auf sechs Pole geschaltet ist. Die Fühlvorschubbewegung
verläuft jetzt also entgegengesetzt, d. h. nach links. Auf diese Weise wird
der Fühler entlastet, und seine Auslenkung geht zurück. Ist der Zurückgang weit
genug vorgeschritten, so wird F2 geöffnet. Hierdurch werden US, und US4 spannungslos.
U" bleibt wegen seiner Selbsthaltung eingeschaltet, ebenso bleiben SiS, und StS2
erregt.
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Beim Fühlvorschubantrieb bleibt über die Arbeitskontakte
73 von StS2 die vierpolige Ständerwicklung eingeschaltet. Der Zwischenläufer
dagegen wird jetzt auf vier Pole umgeschaltet (Stromweg: von Anschluß
77 über die Ruhekontakte 78 des jetzt abgefallenen Schützes
US., Arbeitskontakte 79 von U" Anschluß 8o, Arbeitskontakte Si von
KR1, Anschluß 82). Da Ständer und Zwischenläufer gleichpolig (vierpolig)
geschaltet sind, ruht der Fühlvorschubantrieb.
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Beim Leitvorschubantrieb ist der Ständer über die Arbeitskontakte
38 von StS, weiterhin auf vier Pole geschaltet. Der Läufer dagegen ist sechspolig
geschaltet (Stromweg: Anschluß 52, Ruhekontakte 53
von US" Arbeitskontakte
34 von U", Anschluß 55,
Arbeitskontakte 56 von ER" Anschluß
s7). Die Schaltung: vier Pole im Ständer, sechs Pole im Läufer ist die bereits beschriebene
Arbeitsschaltung des Leitvorschubes, d. h. die Leitvorschubbewegung läuft
in der alten Richtung weiter.
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In gleicher Weise wie auf der Strecke A-B führt vom Punkt
C an die Leitvorschubbewegung zu einer
Entlastung des Fühlers,
d. h. für die Strecke C-D gelten die gleichen Arbeitsbedingungen wie für
die Strecke, A-B, für das sich demgemäß auch die gleichen Schaltungen ergeben, Neue
Verhältnisse dagegen ergeben sich bei Erreichen des Punktes D. In diesem
Punkt muß nämlich nicht nur die Richtung des Leitvorschubes von vorwärts auf rückwärts,
sondern gleichzeitig auch die Richtung des Fühlvorschubes von links nach rechts
auf rechts nach links umgeschaltet werden. Es müssen also die Leitvorschubrichtung
L, und die Fühlvorschubrichtung F3 erzeugt werden. Zu dieser Umschaltung
dienen die beiden Druckknöpfe 3 und A,
die naturgemäß auch durch einen
gemeinsamen Schaltkontakt ersetzt werden können. Durch Niederdrücken des Druckknopfes
3 wird das Schütz Ul, eingeschaltet (Stromweg: Anschluß io, Kontakte
88
des Druckknopfes 3, Anschlüsse 89, go, Wicklung von
U, nach Anschluß gi). Durch das Anspringen von U, wird wegen Öffnens seiner
Ruhekontakte 84 die Selbsthaltung von Ule, unterbrochen. Uc, fällt ab und schließt
seine Ruhekontakte 114. Hierdurch wird die Selbsthaltung für Ul, hergestellt (Stromweg:
Anschluß 113, Ruhekontakt 114 von UI" Arbeitskontakte 115 von U", Anschlüsse 116
und go, Wicklung von U, nach Anschluß gi). Da über den Arbeitskontakt
85 von Ul. die Selbsthaltung von StS, geführt ist, U" aber abgefallen
ist, so fällt auch StS, ab. StS, dagegen bleibt eingeschaltet (Stromweg: Anschluß
64, Ruhekontakte 65 von U5, Arbeitskontakte 66 von
U, Anschluß 68, Arbeitskontakte 69 von KR., Anschluß 7o, Wicklung
von StS, nach Anschluß 71).
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Antriebsmäßig muß sich nun eine Schaltung er-.geben, die zu einer
Fühlerauslenkung führt, d. h. es muß jetzt zunächst eine Leitvorschubbewegung.
in Richtung L, einsetzen, während die Fühlvorschubbewegung ruht. Da, wie eben erläutert,
StS, abgefallen ist, sind jetzt seine Ruhekontakte 97 geschlossen, so daß
der Ständer des Leitvorschubantriebes auf sechs Pole geschaltet ist. Für den Läufer
ist folgender Stromweg hergestellt: von Anschluß 92
über die Ruhekontakte
93 von US, die Arbeitskontakte 94 des jetzt erregten Schützes
U", Anschluß 95, Arbeitskontakte 43 von KR, Anschluß 44). Der Zwischenläufer
des Leitvorschubantriebes ist also auf vier Pole geschaltet, so daß sich jetzt eine
Leitvorschubbewegung ergibt. Vergleicht man hiermit die Leitvorschubbewegung im
ersten Teil des Bearbeitungsvorganges, so findet man, daß im ersten Teil der Ständer
des Leitvorschubantriebes auf vier Pole und der Zwischenläufer auf sechs Pole geschaltet
war, während jetzt umgekehrt der Ständer auf sechs Pole und der Zwischenläufer auf
vier Pole geschaltet ist. Die Leitvorschubbewegung hat also ihre Richtung umgekehrt.
Beim Fühlvorschubantrieb ist der Ständer über die jetzt geschlossenen Arbeitskontakte
73 von Sts2 auf vier Pole geschaltet. Ebenso ist auch der Zwischenläufer
auf vier Pole geschaltet (Stromweg: Anschluß 92, Ruhekontakte 93 von
US, Arbeitskontakte 94 von U"" Anschluß 95, Arbeitskontakte 45 von
KR1, Anschluß 82). Infolge der Gleichpoligkeit von Ständer und Zwischenläufer
ruht voraussetzungsgemäß die Fühlvorschubbewegung, Wird jetzt der Fühler durch seine
Berührung mit dem Muster entsprechend weit ausgelenkt, so wird hierdurch der Kontakt
F, geschlossen, und es werden die Schütze US, und US, eingeschaltet
(Stromweg: von Anschluß 31, Fühlerkontakt F, Anschluß 58,
Arbeitskontakte
96 von U,5, Arbeitskontakte 118 von KR, Anschluß 98, Wicklung
von US1, Arbeitskontakte 39 von Ul, Anschluß iio, Wicklung von
US, nach Anschluß iig). Durch US, wird U" eingeschaltet (Stromweg:
Anschluß 31, FühlerkontakteF3, Anschluß 32, Arbeitskontakte 33 von US1, Wicklung
U, Anschluß 34). Durch das Ansprechen von U, werden die in der Selbsthalteleitung
von U,
liegenden Ruhekontakte 65 von U, geöffnet, so daß
U, abfällt, Hierdurch wird die Selbsthaltung von U,
hergestellt (Stromweg:
Anschluß 35, die jetzt geschlossenen Ruhekontakte 36 von
U, die Arbeitskontakte 37 von U" Wicklung U", Anschluß 34).
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Ferner hat das Ansprechen von U" und das damit verbundene Öffnen der
Ruhekontakte 65 ein Abfallen des Ständerschützes StS, zur Folge.
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Antriebsmäßig ergibt sich folgende Schaltung: Im Leitvorschubantrieb
ist der Ständer über Kontakte 97
auf sechs Pole geschaltet. Auch der Zwischenläufer
ist sechspolig geschaltet (Stromweg: Anschluß io-" Arbeitskontakte 103 von US, Arbeitskontakte
104 von Ul, Anschluß 55 Arbeitskontakte 56 von KR nach Anschluß
57). Da Ständer und Läufer gleichpolig geschaltet sind, ist die Leitvorschubbewegung
abgeschaltet.
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Im Fühlvorschubantrieb ist der Ständer über die Kontakte
39 auf sechs Pole geschaltet. Der Läufer dagegen ist auf vier Pole geschaltet
(Stromweg: Anschluß 105, Arbeitskontakte io6 von US1, Arbeitskontakte io7 von U",
Anschlüsse io8 und 8o, Arbeitskontakte Si von KR, nach Anschluß 82). Da.
somit Ständer und Läufer verschiedenpolig geschaltet sind, ist die Fühlvorschubbewegung
eingeschaltet, und zwar jetzt mit der Richtung von links nach rechts. Hierbei geht
die Fühlerauslenkung wieder zurück, bis schließlich Kontakt F, am Fühler wieder
geöffnet wird. US, und US, fallen ab, U, bleibt wegen seiner
Selbsthaltung eingeschaltet, SIS, und StS, sind abgeschaltet.
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Im Antrieb des Leitvorschubes ist der Ständer mit dem Kontakt
97 auf sechs Pole geschaltet, während der Läufer vierpolig geschaltet ist
(Stromweg: Anschluß 92, Ruhekontakte 93 von US., Arbeitskontakte 94 von U",
Anschluß 95, Arbeitskontakte 43 von KR, Anschluß 44). Die Leitvorschubbewegung
ist also im Gang. Im Fühlvorschubantrieb ist der Ständer über die Kontakte
39 auf sechs Pole geschaltet. Die sechspolige Schaltung ist auch im Läufer
hergestellt (Stromweg: Anschluß 46, Ruhekontakt 47 von US, Arbeitskontakt
48 von U, Anschluß 49, Arbeitskontakte 50 von KR, nach Anschluß 51).
Die Fühlvorschubbewegung ist also abgeschaltet.
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Auf der Strecke von D-F wiederholt sich das eben beschriebene Arbeitsspiel.
Im Punkt F findet mit fortschreitender Leitvorschubbewegung in RichtungL, keine
Belastung, sondern eine Entlastung des Fühlers statt, so daß der Fühlerkontakt F,
schließt. Hierdurch werden Schütz US2 und US3 eingeschaltet
(Stromweg:
Anschluß 23, Fühlerkontakte F-" Anschluß 24, Arbeitskontakte i 2o von U15,
das -wegen seiner Selbsthaltung geschlossen hält, Arbeitskontakte 121 von
KR., Anschluß 1:22, Wicklung von US" Anschluß 28, Anschluß 27, Arbeitskontakte
39 von Ul" Anschluß iio, Wicklung von US., Anschluß iig). Schütz
U, hält sich selbst (Stromweg: Anschluß 35,
Ruhekontakte
36 von U" Arbeitskontakte 37 von U." Wicklung von U., Anschluß 34).
StS, ist abgefallen, dagegen StS. eingeschaltet (Stromweg: Anschluß 61, Arbeitskontikte
62 von US" Anschlüsse 67 68,
Arbeitskontakte 69 von KR2,
Anschluß 701 Wi#I:fung von StS., Anschluß 71).
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Im Liitvorschubantrieb ist der Ständer über die Kontakte
97 auf sechs Pole geschaltet, ebenso wie der Läufer sechspolig geschaltet
ist (Stromweg: Anschluß io2, Arbeitskontakte 103 von US2, Arbeitskontakte 104 von
UI", Anschluß 55, Arbeitskontakte.56 von ER" Anschluß 57). Die Leitvorschubbewegung
ruht also.
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Im Fühlvorschubantrieb ist der Ständer über die Kontakte
73 auf vier Pole geschaltet. Im Läufer sind sechs Pole eingeschaltet (Stromweg:
Anschluß 46, Ruhekontakte 47 von USI, Arbeitskontakte 48 von U., Anschluß 49, Arbeitskontakte
5o von KR. nach Anschluß 51). Bei abgeschalteter Leitvorschubbewegung wird also
nun eine Fühlvorschubbewegung durchgeführt, und zwar so lange, bis infolge steigender
Auslenkung des Fühlers Kontakt F, wieder öffnet. Hierdurch fallen die Schütze US"
US2 und S1S2 ab. StS, bleibt abgefallen, U, und U" halten sich selbst eingeschaltet.
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Die Leitvorschubbewegung ist dann in Gang gesetzt. Der Ständer ist
über Kontakte 97 von StS, auf sechs Pole geschaltet, während der Läufer
vierpolig geschaltet ist (Stromweg: Anschluß 92, Ruhekontakte 93 von
US" Arbeitskontakte 94 von Ul., Anschluß 95, Arbeitskontakte 43 von
KR., Anschluß 44).
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Die Fühlvorschubbewegung dagegen ist abgeschaltet. Der Ständer ist
über die Kontakte 39 auf sechs Pole und entsprechend auch der Läufer auf
sechs Pole geschaltet (Stromweg: Anschluß 46, Ruhekontakt 47 von US,., Arbeitskontakte
48 von U., Anschluß 49, Arbeitskontakte 5o von ER, nach Anschluß 51). Die
Fühlvorschubbewegung ruht also.
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Der eben beschriebene Bewegungsverlauf gilt bis zum Punkt
E. Von hier an muß die Fühlvorschubbewegung aufwärts und die Leitvorschubbewegung
nach rechts verlaufen. Man kann jedoch diese Art der Bewegung bereits am Punkt K
einschalten. Zur Durchführung des Bewegungsvorganges dient der Druckknopf
D,. Wird er niedergedrückt, so wird KR. geöffnet und KR, geschlossen. Da
auch hier wiede; infolge der Bauform als Kipprelais eine besondere Selbsthaltung
nicht erforderlich ist, bleibt KR, so lange eingeschaltet, bis ein neuer Umschaltbefehl
gegeben wird. U" bleibt geschlossen bzw. wird wieder geschlossen (Anschluß io, Druckknopf
D" Anschlüsse 89, 116, go, Wicklung U,.. nach Anschluß gi).
U -L, hält sich über dem Selbsthaltestromkreis (Anschluß 113, Ruhekontakte
114 von U", Arbeitskontakte 115 von Ul., Anschlüsse 116, go, Wicklung U""
Anschluß gi). Ist Kontakt F, noch geschlossen, so werden US,
und
US, eingeschaltet (Stromweg: Anschluß 23,
Fühlerkontakt F" Anschluß
24, Arbeitskontakte i2o von UI., Arbeitskontakte 123 von KR" Anschluß
98,
Wicklung von US1, Anschluß 27, Arbeitskontakte 99
von
U,5, Anschluß ioo, Wicklung von US-. nach Anschluß iig).
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Durch US, wird U5 eingeschaltet (Stromweg: Von Anschluß
32 über Arbeitskontakte 33 von USI, Wicklung U" nach Anschluß 34).
Uä hält sich selbst über die Ruhekontakte 36 von U, und seine Arbeitskontakte
37. StS, und StS2 sind abgefallen.
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Im Leitvorschubantrieb ist der Ständer über die Kontakte
97 auf sechs Pole geschaltet, während der Läufer vierpolig geschaltet ist
(Stromweg: Anschluß io5, Arbeitskontakte io6 von US1, Arbeitskontakte io7 von U",
Anschlüsse io8, 8o, Arbeitskontakte iio von KR, nach Anschluß 44). Die bisherige
Leitvorschubbewegung ist jetzt Fühlvorschubbewegung, verläuft also aufwärts, während
der bisherige Fühlvorschub jetzt Leitvorschub ist und noch abgeschaltet ist. Im
Leitvorschubantrieb hat der Ständer über die Kontakte 39 sechspolige Schaltung,
und auch der Läufer ist sechspolig geschaltet (Stromweg: Anschluß io:z, Arbeitskontakte
103 von US2, Arbeitskontakte 104 von TT", Anschluß 55, Arbeitskontakte iii
von KR" Anschluß 51). Wegen der Gleichpoligkeit von Ständer und Läufer ruht der
Leitvorschubantrieb.
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Wird jetzt infolge der Fühlerauslenkung F, geöffnet, so fallen
US, und US2 ab. Ul. und U, bleiben wegen der Selbsthaltung eingeschaltet.
StS, und SIS, sind abgefallen. Die Fühlvorschubbewegung muß jetzt aufhören.
Das ist auch der Fall, wenn der Ständer über die Kontakte 97 auf sechs Pole
geschaltet ist. Auch der Läufer weist dann die gleiche Polzahl auf (Stromweg: Anschluß
46, Ruhekontakte 47 von US1, Arbeitskontakte 48 von U" Anschluß 49, Arbeitskontakte
112 von KR1, Anschluß 57). Die Leitvorschubbewegung ist dagegen eingeschaltet,
und zwar vom Muster weg. Der Ständer ist über die Kontakte 39 sechspolig
geschaltet, der Läufer dagegen vierpolig (Stromweg: Anschluß 92, Ruhekontakte
93
von US" Arbeitskontakte 94 von Ul", Anschluß 95,
Arbeitskontakte
45 von KR" Anschluß 82). Die Leitvorschubbewegung ist also im Gang.
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Soll das Werkstück von innen gebohrt werden, so ist es nur notwendig,
den der Richtung F, entsprechenden Druckknopf 2 zu drücken. Es ist nicht erforderlich,
die sich dann ergebenden Schaltungen im einzelnen zu besprechen, da sie ohne weiteres
aus der Zeichnung abgeleitet werden können.