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Fühlersteuerung für Arbeitsmaschinen, insbesondere spanabhebende Bearbeitungsmaschinen
Die im Patent go8 2,2,1 vorgeschlagene Fühlersteuerung verwendet als wesentlichen
Teil ein Getriebe für die Vorschubbewegung, das als mechanisch angetriebener Drehfelderzeuger
ausgebildet ist und als Summengetriebe arbeitet. Der Aufbau dieses Getriebes ist
in einem Beispiel in der Fig. i dargestellt. In einem gemeinsamen Gehäuse E sind
zwei nach Art von Drehstrommotoren ausgebildete Teilgetriebe untergebracht, die
jeweils aus Feld und Anker bestehen. D ist ein feststehendes Feld, das in den folgenden
Ausführungen als Ständerfeld bezeichnet werden soll. Ihm ist ein Anker A, z. B.
ein Kurzschlußanker, zugeordnet, der auf einer Hohlwelle K sitzt. Mit dieser Hohlwelle
K ist das umlaufende Gehäuse G verbunden, das das Feld B des Zwischenläufers trägt.
C ist der eigentliche Arbeitsläufer zum Antrieb der Welle F, von der dann die Vorschubbewegung
abgeleitet wird.
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Die Erfindung betrifft die Durchbildung der elektrischen Steuerung
eines derartigen elektromechanischen Summengetriebes, und zwar führt die Erfindung
als wesentlichen Bestandteil dieser Steuerung
für die Fühlvorschubbewegung
ein Schütz ein, das entsprechend seiner Aufgäbe in den folgenden Ausführungen als
Laufsteuerschütz bezeichnet werden soll und das das Feld des Zwischenläufers, also
das Feld B, steuert. In einer weiteren Durchbildung der Steuerung soll dieses Laufsteuerschütz
durch zwei Vorschubsteuerschütze ergänzt werden, und zwar zur Steuerung der Vorschubrichtung.
Als Weiterbildung der Erfindung sei die> Anwendung von Zwischenrelais hervorgehoben,
die vom Fühler geschaltet werden und mit Arbeits- und Ruhekontakten ausgerüstet
sind und die vom Fühler so beeinflußt werden, daß entweder nur das Laufsteuerschütz
oder die Vorschubsteuerschütze oder beide geschaltet werden.
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Die Zusammenhänge werden am besten klar, wenn man von einem bestimmten
Bearbeitungsvorgang ausgeht und dann an Hand dieses Vorgangs die Steuerung betrachtet.
. -Es soll auf einer Nachformfräsmaschine ein Gesenk hergestellt werden, das sich
in den drei Richtungen des Raumes erstreckt; dann ist es üblich, das Vorbild gewissermaßen
in einzelne Schichten aufzuteilen, jede Schicht für sich abzutasten und die abgetastete
Linie auf .das Nachbild zu übertragen. Der Fühler kann entweder ein- Berührungsfühler
sein, etwa nach Art des bekannten Kellerfühlers, oder ein mittelbar wirkender Fühler,
z. B. ein Bolometerfühler. Für die folgenden Ausführungen soll der Einfachheit halber
der einfache Berührungsfühler gewählt- werden- (Fig. 2). Seine Steuerkontakte sind
mit z, 2 und 3 bezeichnet. Diesen zugeordnet sind die Zwischenrelais FR1,
FR, und FR, mit Arbeitskontakten und Ruhekontakten. Die Arbeitskontakte sind
dabei in Form zweier einander gegenüberliegender Kreise dargestellt, während bei
den Ruhekontakten diese beiden Kreise durch ein Rechteck umschlossen sind. Die Ruhekontakte
sind bei unerregtem, die Arbeitskontakte bei erregtem Relais geschlossen zu denken.
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Die Schaltwirkung der Schütze LS, SS und ES ist aus Fig. 3 ersichtlich,
und zwar ist das Schütz ES das Laufsteuerschütz, während die Schütze LS und SS zur
Vorschubrichtungssteuerung dienen. Die Fig. r und 3. sind durch Hinweispfeile miteinander
gekuppelt.
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Zur Erleichterung der Übersicht sei der Beschreibung eine Übersicht
vorangestellt: Kennziffer z . = Fühlvorschub, Kennziffer 2 = Leitvorschub,,-St =
Ständerfeld, Z = Zwischenläuferfeld, p = Polzahl, ein =. eingeschaltet, aus = ausgeschaltet.
LS, ein ES, ein St 6p _ Z qp Fühler
einwärts Fall z |
LS, ein ES,. ein St 6p Z 6p Fühler
steht still Fall 2 |
LS, ein ES, ein St 6p Z 4p - Leitvorschub
ein- |
wärts Fall 3 |
LS, ein ES, aus St 6p Z 6p Leitvorschub
aus- |
wärts Fall q. |
SS, ein ES, aus St qp Z 6p Fühler auswärts
Fall |
SS, ein ES, aus St qp Z 6p Fühler schräg- Fall
6 |
LS, ein ES, ein St 6p Z qp auswärts |
SS, ein ES, ein St qp Z 0 Fühler
steht still Fall 7 |
Beispiel Fall 3: Wenn Schütz LS2-und Schütz ES2 eingeschaltet sind, so ist das Ständerfeld-
auf sechs Pole, das Zwischenläuferfeld auf vier Pole geschaltet, und die Leitvorschubbewegung
verläuft einwärts, d. h. in Richtung auf das Werkstück zu.. Fühlvorschub einwärts
Unter der Richtung »Fühlvorschub einwärts« soll die Bewegung des Fühlers auf das
Vorbild zu verstanden werden. Da diese Bewegung in die Längsrichtung der Fühlerachse
verläuft, kann man sie auch als Längsvorschubbewegung bezeichnen. Die senkrecht
dazu verlaufende Bewegung ist entweder nach dem üblichen Sprachgebrauch die Leitvorschubbewegung
oder, wenn man sie auf die Fühlerachse bezieht, die Quervorschub-Bewegung.
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Solange der Fühler das Modell nicht berührt, muß die Steuerung so
arbeiten, .daß der Fühler an das Vorbild herangebracht wird. Da der Fühler vorläufig
noch frei läuft, ist der Fühlerkontakt r geschlossen. Das Zwischenrelais FR, liegt
also an Spannung; d. h. seine Arbeitskontakte sind geschlossen, seine Ruhekontakte
sind geöffnet. Es ist folgender Stromlauf hergestellt: Von Anschluß 4 über Kontakte
5, die geschlossenen Ruhekontakte 6 von SSi, Spule 7 des Schützes LS, nach Anschluß
B. LS1 ist also an Spannung gelegt, ist angesprungen und hat (vgl. Fig. 3) die sechspolige
Wicklung des Ständerfeldes eingeschaltet, so daß der Zwischenläufer mit rooo min-'
umläuft. Durch das Anspringen von LS, schaltet sich dieses Schütz seinen Selbsthaltekreis
von Anschluß g über den Ruhekontakt ro des Zwischenrelais FR, und seine Arbeitskontakte
1q. ein. Das Schütz LS1 schließt aber einen weiteren Stromkreis, und zwar von Anschluß
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über die jetzt geschlossenen Arbeitskontakte 16 von FR., seine Arbeitskontakte
17, Wicklung 18 des Laufsteuerschützes ES, nach Anschluß z9. Damit
ist das Zwischenfeld auf vier Pole geschaltet, läuft also mit r5oo min-' gegenüber
dem Drehsinn des Zwischenläufers, d. h. der Arbeitsläufer bewegt sich mit
500 min-' in der einen Drehrichtung. Die Drehrichtung ist in diesem Falle
so eingestellt, daß sich der Fühler auf das Modell zu bewegt (Fall r).
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Trifft jetzt der Fühler auf das Vorbild. auf, so wird er ausgelenkt
und öffnet hierbei den Steuerkontakt z. Das Zwischenrelais FR, fällt ab. Dagegen
bleibt das Schütz LS, an Spannung liegen, da ja seine Selbsthaltung nicht unterbrochen
ist. Das
Laufsteuerschütz ES1 fällt ab, weil die Arbeitskontakte
16 von FR, geöffnet werden. Durch das Abfallen von ES1 wird das Feld des Zwischenläufers
auf sechs Pole umgeschaltet, d. h. die Umlaufzahl des Zwischenfeldes ist entgegengesetzt
gleich der Drehung des Zwischenläufers. Der Arbeitsläufer steht demnach still, und
die Bewegung des Fühlers auf das Vorbild zu hört auf (Fall 2). Ein Bearbeitungsvorgang
würde demnach nicht durchgeführt werden können, da ja der Fühler nur gegen einen
Punkt anlaufen würde. Die Fühlvorschubbewegung muß also durch eine Quervorschubbewegung
ergänzt werden. An sich wäre es naturgemäß möglich, vor allem bei sehr flachen,
d. h. ohne große Richtungsänderungen verlaufenden Kurven, die Quervorschubbewegung
dauernd eingeschaltet zu lassen. Die Voraussetzungen hierfür sind jedoch verhältnismäßig
selten, so daß es in den meisten Fällen zweckdienlich oder sogar erforderlich sein
wird, auch die Ouervorschubbewegung zu steuern. Diese Steuerung sei jetzt beschrieben.
Quervorschubsteuerung Bei der Bearbeitung eines Werkstücks muß man sich von vornherein
entscheiden, nach welcher Seite man die Vorschubbewegung verlaufen lassen will,
d. h. von links nach rechts oder umgekehrt. Zur Wahl der Vorschubrichtung sind die
Druckknöpfe V und R vorgesehen, die jeweils einen Ruhekontakt und einen Arbeitskontakt
besitzen. Diese Drehrichtungswähler wirken auf die Schütze LS2 oder SS2, je nachdem;
welcher der Richtungswähler bedient wird. Da die einmal gewählte Bewegungsrichtung
für eine größere Arbeitsdauer beibehalten werden soll, ist ein Halterelais HTR vorgesehen,
das so lange eingeschaltet bleibt, bis der Bearbeitungsvorgang durch einen der Endschalter
E5 oder E6 oder durch Druckknopf beendet wird. Für die weitere Betrachtung sei angenommen,
daß der Wählerschalter V bedient und damit das Schütz LS2 eingeschaltet wurde (Stromlauf:
Anschluß 2o, Arbeitskontakte 24 von V, Ruhekontakt 25 von R, Endschalterkontakte
26, Ruhekontakte 27 von SS2, Schützenspule 28, Anschluß 29; ferner Anschluß 2o,
Arbeitskontakte 24, Anschluß 3o, Haltespule 31, Anschluß 32). Das Halteschütz HTR
hält sich über seine Arbeitskontakte 33 selbst.
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Wenn in der oben beschriebenen Weise der Fühlerkontakt t geöffnet,
also das Zwischenrelais FR, zum Abfallen gebracht wird, so wird hierdurch ein Steuerstromkreis
für das Schütz ES2 hergestellt, wobei zu berücksichtigen ist, daß der Fühlerkontakt
3 geschlossen bleibt. Der erwähnte Stromkreis verläuft von Anschluß 34 über die
Ruhekontakte 35 von FR1 und die Arbeitskontakte 36 von LS2 sowie über die Arbeitskontakte
37 von FR, zur Spule 38 von ES2 und von da nach Anschluß 39. Dieses Schütz ES2 ist
dem Summengetriebe für die Leitvorschubbewegung zugeordnet. Da LS2 voraussetzungsgemäß
eingeschaltet ist, das Ständerfeld also auf sechs Pole umgeschaltet ist und das
anspringende Schütz ES, das Zwischenläuferfeld auf vier Pole schaltet, entsteht
ein Umlaufunterschied zwischen der Drehzahl des Zwischenläufers und der elektrischen
Umlaufgeschwindigkeit des Feldes, d. h. der Arbeitsläufer C nimmt eine Drehzahl
von 500 min-' in einer Richtung an, die den Fühler vom Vorbild wegbewegt
(Fall 3).
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Ist diese Bewegung so weit verlaufen, daß die Auslenkung .des Fühlers
wieder rückgängig gemacht, also Steuerkontakt z wieder geschlossen ist, so springt
FR, an und öffnet seinen Ruhekontakt 35. Das Schütz ES, fällt also wieder
ab, d. h. die Arbeitswelle des Leitervorschubgetriebes steht still, während die
bereits erläuterte Fühlvorschubbewegung wieder einsetzt (Fall 4).
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Hat sich während der Bearbeitung die Richtung der Vorbildkurve so
geändert, daß bei der Querbewegung (Leitvorschubbewegung) keineEntlastung des Fühlers,
sondern eine weitere Auslenkung stattfindet, so muß dafür gesorgt werden, daß die
Fühlvorschubbewegung jetzt vom Vorbild weg verläuft. Diese Steuerung sei jetzt beschrieben.
Fühlvorschub auswärts Bei der weitergehenden Auslenkung des Fühlers wird nach Öffnen
des Kontaktes z der Kontakt 2 geschlossen. Kontakt 3 bleibt nach wie vor geschlossen,
FR, also an Spannung. Durch das Schließen des Kontaktes 2 springt das Zwischenrelais
FR, an. Das Schütz LS2 bleibt eingeschaltet, da sich an dem zwischen den Anschlüssen
49 und 32 verlaufenden Stromkreis von LTR nichts geändert hat. Auch das Schütz ES2
bleibt an Spannung, da in seinem Stromlauf zwischen den Anschlüssen 34 und 39 die
Ruhekontakte 35 von FR, und die Arbeitskontakte 36 von LS2 und 37 von FR, geschlossen
bleiben. ES2 und LS2 geschlossen bedeutet aber eine Querbewegung (Fall 3).
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Der Arbeitskontakt 40 von FR2 schaltet das Schütz SS:, ein (Stromlauf:
Anschluß 41, Arbeitskontakte 40 von FR2, Ruhekontakte 42 des Schützes LS1, das abgefallen
ist, weil seine Selbsthaltung durch Öffnen der Ruhekontakte zo von FR2 unterbrochen
wurde, Spule 43 zum Anschluß 44). Das Schütz SS, stellt eine Selbsthaltung
von Anschluß 43 über die Ruhekontakte 46 von FR, und eine jetzt geschlossene
Arbeitskontakte 47 her. Da ES, abgefallen ist, SS, aber angesprochen
hat, läuft der Arbeitsläufer der Fühlvorschubbewegung jetzt mit 500 min-1
in .der Richtung vom Modell weg (Fall 5). Da die Querbewegung (Fall
3) eingeschaltet ist, ergibt sich als tatsächliche Bewegung die Resultierende
aus beiden Teilbewegungen. Diese Bewegung verläuft so lange, wie Kontakt 2 geschlossen
bleibt. Wird er durch Rückgang der Abweichung des Fühlers wieder geöffnet, so wird
ES, eingeschaltet (Stromlauf: Anschluß 61, die jetzt geschlossenen Ruhekontakte
62 von FR2, Arbeitskontakte 63 des wegen seiner Selbsthaltung eingeschalteten Schützes
SS1, Spule 18, Anschluß r9). Sind SS, und ES:, eingeschaltet,
so haben Ständer und Zwischenläufer gleiche Polzahl; aber der Felddrehsinn des Zwischenläufers
ist entgegen
seiner Drehrichtung, d. h. der Arbeitsläufer steht
still, der Fühlvorschub hört auf (Fall 7), der Quervorschub bleibt (Fall 3). Verläuft
die abzutastende Vorbildlinie so viel nach rückwärts, daß die Fühlerauslenkung noch
zunimmt, so wird jetzt auch noch der Kontakt 3 am Fühler geöffnet. Damit fällt FR3
ab. Der Arbeitskontakt 37 von FR3 liegt aber im Stromlauf zwischen den Anschlüssen
34 und 39 für die Spule 38 des Laufsteuerschützes ES2; infolgedessen fällt ES2 ab.
Da LS2 nach wie vor eingeschaltet ist, sind jetzt die Drehzahl des Zwischenläufers
und die Drehzahl des Zwischenfeldes entgegengesetzt gleich, d. h. die Querbewegung
ist unterbrochen (Fall 7). Es bleibt nur noch die Fühlerbewegung auswärts bestehen,
denn SS, ist wegen seiner Selbsthaltung eingeschaltet, ES,
abgeschaltet, da Kontakte 16 von FR, und Ruhekontakte 62 von FR2 geöffnet sind (Fall
5). Schrittschaltung Bei dem sogenannten Pendelfräsen muß nach -Abtasten einer Schichtlinie
der Bearbeitungsvorgang um die Dicke einer Schichtlinie selbsttätig weitergeschaltet
werden. Die Größe der Weiterschaltbewegung pflegt man durch einen Endschalter zu
bestimmen, der von einem Knaggen auf der Vorschubwelle nach einem einstellbaren
Drehwinkel geöffnet wird. Für die Feststellung der Schrittrichtung ist der Wahlschalter
US vorgesehen. Für die weitere Betrachtung ist angenommen, daß der Endschalter E
durch einen Anschlag geöffnet ist und am Schalter US die oberen Kontakte geschlossen
seien. Durch -die Querbewegung wird der Endschalter E5 in der Endfage geöffnet.
Dadurch fällt das Schütz LS2 ab. Sein Ruhekontakt 46 schaltet das Schütz SS2 ein
(Stromlauf: Anschluß 49, Arbeitskontakt 33 von HTR, Anschluß 3o, Ruhekontakte 5o
des Wählerschalters. V, Ruhekontakte 51 des Endschalters Es, Ruhekntakte 48 von
LS2, Spule 52 zum Anschluß 53). Das anspringende Schütz SS2 stellt folgenden Stromkreis
her: Anschluß 54, Arbeitskontakte 55 von LS2, Arbeitskontakte 56 des Endschalters
E, Wahlschalter US, Spule 57 von ES., Anschluß 58 einerseits, Ruhekontakte
59 von SS", Spule 6o von LS3, Anschluß 61 andererseits. Die Schütze LS3 und und
ES 3 werden eingeschaltet. Entsprechend den bereits gegebenen Erläuterungen (Fall
3) wird damit das Getriebe für die dritte Vorschubrichtung mit 5oo mini so lange
eingeschaltet, als der Endschalter E von der Knagge an der Vorschubwelle niedergedrückt
wird. Wird er wieder losgelassen, so fällt ES, und LS3 ab und setzt-
den Motor still. Von jetzt an verläuft der Fräsvorgang in der anderen Querrichtung,
die durch das eingeschaltete Schütz SS, bestimmt ist. An der anderen Endlage
wird der Endschalter E wieder betätigt, hierdurch fällt das- Schütz SS 2 ab, sein
Ruhekontakt 27 schaltet das Schütz LS2 ein, über dessen Arbeitskontakte die Schütze
ES3 und LS3 wieder so lange eingeschaltet bleiben, als der Endschalter E nicht bedient
ist. Umrißfräsen Beim Umrißfräsen handelt es sich darum, zeine im allgemeinen geschlossene
Kurve nach einem Vorbild zu fräsen, wobei meist die Kurve in einer Ebene senkrecht
zur Fräsachse liegen wird. Um das unerwünschte Auswechseln des Fühlers beim übergang
vom Pendelfräsen auf Umrißfräsen und umgekehrt zu vermeiden, ist bereits früher
vorgeschlagen worden, eine elektrische Umschaltmöglichkeit vorzusehen, die es gestattet,
auch beim Umrißfräsen grundsätzlich .die gleiche Vorschubsteuerung wie beim Pendelfräsen
anzuwenden. Der Vorschub in axialer Richtung; d. h. der Vorschub, der in den bisherigen
Ausführungen als Fühlvorschub bezeichnet wurde, kommt in Fortfall und wird dann
durch einen Vorschub ersetzt, der senkrecht zum Querschub, d. h. .dem Leitvorschub,
steht. Um die Steuerung möglichst allgemein verwendbar zu gestalten, wird man darauf
sehen, daß Fühlvorschub (um diese Bezeichnung auch hier zu verwenden) und Leitvorschub
sowohl in senkrechter als auch in waagerechter Richtung verlaufen können.
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Das Umrißfräsen mit der neuen Steuerung sei an Hand des Beispiels
nach Fig. 4 und des Schaltplans nach Fig. 5 erläutert, wobei in Fig. 5 die entsprechenden
Bezugszeichen der Fig. 2 übertragen sind.
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Der Fühlvorschub F' soll aufwärts und der Fühlvorschub F" abwärts
verlaufen, wenn der Leitvorschub L1 nach rechts gerichtet ist. Ist dagegen die Leitvorschubbewegung
L2 nach links gerichtet, so soll umgekehrt der Fühlvörschub F' abwärts und F" aufwärts
gerichtet sein. Es ergeben sich stabile Steuerbedingungen, wenn der Fühlvorschub
F' durch den ersten und der Fühlvorschub F" bei zunehmender Auslösung des Fühlers
durch den zweiten Fühlerkontakt gesteuert werden. Bei einem auf das Vorbild zu gerichteten
Fühlvorschub ist der Leitvorschub vom Modell weggerichtet, und umgekehrt.
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Bei der Steuerung nach Fig. 5 ist angenommen, daß beim Übergang vom
Pendelfräsen zum Umrißfräsen das Umschaltrelais UR eingeschaltet sei. Es ist also
angesprungen und hat seine Ruhekontakte geöffnet, die Arbeitskontakte geschlossen.
Bei der Bearbeitung, beginnend im Punkt A,. ist der Kontakt i am Fühler geschlossen,
weil der Fühler das Vorbild noch nicht berührt. Die Leitvorschubrichtung wird durch
den Druckknopf R nach rechts vorgewählt. Hierdurch springt das Schütz LS2 an. Da
der Fühlerkontakt 3 geschlossen ist, liegt FR3 an Spannung (Stromlauf: Anschluß
7o, Kontakt 3, Spule 71, Anschluß 72). Für das Schütz LS2 ist durch Niederdrücken
von R folgender Stromlauf hergestellt: Anschluß 2o, Arbeitskontakte 24 von R, Ruhekontakte
25 von L, Arbeitskontakte 26 des Endschalters E5, Ruhekontakte 27 von SS2, Spule
28, Arbeitskontakte 73 von FR.., Anschluß 74. Der Zwischenläufer des Getriebes wird
infolge Ansprechens von LS2 mit iooo mini angetrieben. Da FS2 abgeschaltet ist;
läuft das Feld des Zwischenläufers mit, iooo mini gegen den Zwischenläufer im, so
daß die Arbeitswelle des Getriebes in Ruhe bleibt (Fall 4) .
Nachdem
LS2 eingeschaltet ist, springt das Relais FR, an (Stromlauf: Anschluß 75,
Kontakt i, Arbeitskontakt 76 von UR, Arbeitskontakt 77 von LS2, Spule
78, Anschluß 79). Hierdurch wird Schütz LS, eingeschaltet (Stromlauf: Anschluß 4,
Arbeitskontakte 5 von FR1, Ruhekontakte 6 von SS1, Spule 7, Arbeitskontakte 73 von
FR., Anschluß 74). Sowohl für LS, wie für LS2 ist Selbsthaltung hergestellt.
Selbsthaltung von LS1: Anschluß 9, Ruhekontakte io von FR2, Arbeitskontakte 14 von
LS1, Kontakte 6, Spule 7, Kontakte 73, Anschluß 74. Selbsthaltung von LS2: über
Schütz HTR, das über Anschluß 2o, Kontakt 24, Anschluß 8o, Anschluß 30, Spule 31,
Anschluß 81 eingeschaltet wird und sich dann über Anschluß 49 und seine Arbeitskontakte
33 selbst hält.
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Durch FR, und LS1 wird gleichzeitig das Schütz ES, eingeschaltet.
(Stromlauf: Anschluß 82, Arbeitskontakte 16 von FR., Arbeitskontakte 17 von LS1,
Anschluß 88, Spule 18 nach Anschluß 83.) Da LSi und ES, eingeschaltet sind,
läuft der Arbeitsläufer mit 5oo min-1, d. h. der Fühlvorschub abwärts beginnt (Fall
i). Die Leitvorschubbewegung ist, wie bereits gesagt, noch nicht eingeleitet, da
ES2 noch ausgeschaltet ist (Fall 4).
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Trifft der Fühler auf das Vorbild auf, so wird der Kontakt i am Fühler
geöffnet. FR1 fällt ab. LS, bleibt wegen seiner Selbsthaltung eingeschaltet. LS,
bleibt ebenfalls eingeschaltet, da Relais HTR an Spannung bleibt. Abgeschaltet wird
dagegen ESi, d. h. das Feld des Zwischenläufers wird auf die entgegengesetzt gleiche
Drehzahl des Zwischenläufers geschaltet, so daß der Fühlvorschub aufhört (Fall 2).
Dagegen schaltet FR, mit seinem Ruhekontakt 35 ES2 ein (Stromlauf: Anschluß 34 Ruhekontakte
35 von FR" Ruhekontakte 84 von FR2, Arbeitskontakte 85 von UR, Arbeitskontakte 36
von LS2, Spule 38, Anschluß 86). Die Einschaltung von ES2 schaltet das Feld des
Zwischenläufers auf i 5oo min-' um, d. h. der Leitvorschub nach rechts beginnt (Fall
3). Nimmt bei dieser Bewegung die Fühlerauslenkung wieder ab, so schließt Kontakt
i wieder, bringt FR, zum Anspringen, Ruhekontakt 35 wird geöffnet und ES2 wieder
abgeschaltet (Fall 4), während ES, wieder eingeschaltet wird, d. h. der Leitvorschub
wird wieder ausgeschaltet und der Fühlvorschub wieder eingeschaltet (Fall i).
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Im Punkt C (Fig. 4) tritt bei der Bewegung nach rechts eine stärkere
Auslenkung am Fühler ein, die bewirkt, daß der Kontakt 2 am Fühler geschlossen wird.
Beim Anspringen von FR2 wird sein Ruhekontakt io geöffnet, also die Selbsthaltung
von LS, unterbrochen, so daß LS, abfällt. Dafür wird SS1 eingeschaltet (Stromlauf:
Anschluß 44 Arbeitskontakte 40 von FR2, Ruhekontakte 42 des jetzt abgefallenen LS1,
Spule 43, Arbeitskontakte 73 von FR., Anschluß 74). ES, ist
abgefallen, da sowohl die Arbeitskontakte 17 von LS, wie die Ruhekontakte 84 von
FR2 geöffnet sind. Das Feld des Zwischenläufers hat also iooo min-1, während der
Zwischenläufer mit 150o min-' angetrieben wird. Die Fühlvorschubbewegung ist also
umgekehrt, d. h. verläuft aufwärts (Fall 5). Dadurch wird die Fühlerauslenkung wieder
kleiner, Kontakt 2 wird geöffnet, FR2 fällt ab und schaltet jetzt ES,
ein (Stromlauf: Anschluß 34, Ruhekontakte 35 von FR., Ruhekontakte 84 von FR2, Arbeitskontakte
87 von LSi, Anschluß 88, Spule 18 von ES" Anschluß 83).
SS, hat die vierpolige Ständerwicklung, ES,
die vierpolige Zwischenläuferwicklung
eingeschaltet, so daß also dieUmlaufgeschwindigkeitenvoncLäufer und Feld entgegengesetzt
gleich sind. Die Fühlvorschubbewegung wird unterbrochen (Fall 4). Gleichzeitig wird
ES2 eingeschaltet (Stromlauf: Anschluß 34 Ruhekontakte 35 von FR1, Ruhekontakte
84 von FR2, Arbeitskontakte 85 von UR, Arbeitskontakt 36 von ES2, Spule 38 von ES2,
Anschluß 86). SS2 ist abgefallen, LS2 und ES2 eingeschaltet, so daß der Zwischenläufer
mit 5oo min-' umläuft (Fall 3), und zwar so lange, bis der nach rechts verlaufende
Leitvorschub .den Kontakt 2 am Fühler wieder geschlossen hat. FR2 unterbricht durch
öffnen seiner Arbeitskontakte 84 den Stromkreis von ES2, so daß die Leitvorschubbewegung
unterbrochen wird (Fall 4), während die Fehlvorschubbewegung aufwärts verläuft.
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Vom Punkt D an tritt jedoch bei dieser Vorschubrichtung keine Entlastung
des Fühlers ein. Der Fräser würde deshalb in das Werkstück ein Loch fräsen. Es muß
deshalb jetzt der Leitvorschub durch den Druckknopf L nach links geschaltet werden.
Wird L niedergedrückt, so werden seine Ruhekontakte 25 geöffnet. Der Stromlauf der
Spule 28 wird unterbrochen, und das Schütz LS2 fällt ab. Durch Drücken von L wird
andererseits SS2 eingeschaltet (Stromlauf: Anschluß 89, Arbeitskontakte 9o von L,
Ruhekontakte 50 von R, Ruhekontakte 51 des Endschalters E6, Ruhekontakte
48 des jetzt abgefallenen Schützes LS2, Spule 52, Anschluß 9i). Infolge Abfallens
von LS2 sind dessen Arbeitskontakte 92 geöffnet. Die Arbeitskontakte 93 von SS2
sind zwar geschlossen, doch ist der Stromlauf infolge des öffnens der Ruhekontakte
94 von UR unterbrochen. FR2 (Spule 95) ist also abgefallen. Der von Anschluß 86
über Spule 38, Anschluß 96, Arbeitskontakte 97 von SS2, Arbeitskontakte 98 von UR,
Arbeitskontakte 99 von FR2, Ruhekontakte 35 von FR, nach 34 verlaufende Stromkreis
ist durch Abfall von FR2 bei 99 unterbrochen, so daß ES2 abgefallen ist. Eingeschaltetes
Schütz ES" und abgefallenes Schütz ES, ergibt aber eine Bewegung des
Arbeitsläufers von 5oo min-1 im Sinne einer Leitvorschubbewegung nach links. Der
Fühlvorschub ist dabei abgeschaltet, weil SS, infolge Öffnen der Arbeitskontakte
40 von FR2 abgefallen ist. ES,
dagegen liegt an Spannung (Stromlauf:
Anschluß 83, Spule 18, Anschluß 88).
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Bei der Bewegung nach links nimmt die Auslenkung am Fühler ab, bis
Kontakt i geschlossen ist.
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Die Umschaltung von Umrißfräsen auf Pendelfräsen und umgekehrt ist
mit verhältnismäßig einfachen Schaltmitteln möglich, wie Fig.6 zeigt. Durch die
beiden Wählerschalter WSi und WS#, läßt sich nicht nur die jeweils gewünschte Fräsart,
sondern
auch die Arbeitsrichtung einstellen. Die mit r, 2, 3 bzw. 11, 12, 13 bzw. 224 22,
23 bezeichneten Punkte stimmen mit den gleichbezeichneten der Fig. 2 und 5 überein.