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Wählwerk für Fernschreibempfänger mit Wählgliedern und einem Sucher,
der bei der Relativbewegung von Wählgliedern und Sucher erstere abtastet und bei
Erreichen der ausgewählten Stellung Steuervorgänge für das Gerät auslöst Wählwerke
für Fernschreibempfänger werden vielfach so ausgeführt, daß ein Sucher die Einstellung
von Wählgliedern abtastet. Die Wählglieder können als Wählschienen ausgebildet sein.
Dann tastet der Sucher die Wählschienen in einer hin und her gehenden Bewegung ab.
Vorteilhafter ist eine Ausführungsform, bei der die Wählglieder als Wählscheiben
ausgebildet sind und bei der entweder der Sucher umläuft und die feststehenden Wählscheiben
abtastet oder die Wählscheiben umlaufen und von dem im wesentlichen feststehenden
Sucher abgetastet werden. Bei derartigen Geräten macht die Auslösung der Steuervorgänge,
z. B. des Druckes, gewisse Schwierigkeiten. Hält man, wie es bekannt ist, .den beispielsweise
umlaufenden Sucher in der ausgewählten Stellung an, um bei stillstehendem Typenrad
den Druck zu veranlassen, so ergeben. sich verhältnismäßig große Zeitverluste und
damit eine Verminderung der Telegrafierleis:tung.
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Andere bekannte Ausführungsformen, bei denen entweder die den Sucher
antreibende Achse oder der Sucherselbst bei Erreichen der ausgewählten Stellung
eine axiale Bewegung ausführt und dadurch
bei weiterlaufendem Typenrad
den Druckvorgang veranlaßt (deutsches Patent 696 98q., britisches Patent 399185),
arbeiten mit Abdruck des ausgewählten Zeichens im Flug. Diese Geräte sind kinematisch
schwierig, weil durch die Relativbewegung zwischen dem vorübergehend angehaltenen
Sucherarm und der Achse eine axial gerichtete Bewegung erzeugt werden muß. Außerdem
sind besondere Maßnahmen notwendig, um die eingefallene Klinke des Suchers aus dem
Einschnitt der Wählschienen auszuheben. Daraus ergibt sich eine größere Anzahl genau
zu bearbeitender Teile, beispielsweise verschiebbare Kupplungen und gegeneinander
verschiebbare, aufeinander gesteckte Wellen u. dgl. Die Erfindung hat die Aufgabe,.
ein Gerät der besprochenen Art anzugeben, bei dem die Auslösung .der Steuervorgänge,
z. B. des Druckes, kinematisch vorteilhafter ist.
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Gemäß der Erfindung wird der um eine am Abtastarm befestigte Achse
drehbare Sucher beim Einfallen in die Wählgliedernuten in der ' ausgewählten Stellung
an einem seiner Schaltglieder festgehalten und dann infolge des Weiterlaufs des
Abtastarms bzw. der Wählglieder in der gleichen Drehrichtung so lange gedreht, bis
er dabei die Auslösung der gewünschten Steuervorgänge, insbesondere des .Druckvorganges.,
bewirkt hat und wieder außer Eingriff mit den Wählgliedernkommt.
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Während also bei den -bekannten -Einrichtungen ein mindestens kurzzeitiges
Anhalten des Suchers, beispielsweise der Suchklinke,erforderlich ist, 'läuft bei
der Erfindung der Abtastarm bei Erreichen der ausgewählten Stellung weiter. Lediglich
das Suchglied fällt ein, wird aber auch nicht angehalten, sondern gedreht, und zwar
immer in einer Richtung, ohne daß eine Rückführung erforderlich ist.
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Bei Geräten, .die mit Abtastung von Wählschienen, -scheiten oder -ringen
arbeiten, wird der Sucher zweckmäßig mit drei Schaltgliedern versehen, die um i2o°
gegeneinander versetzt sind und von denen mindestens eines immer auf der Abtastfläche
der Wählglieder aufliegt.
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Handelt es sich um ein Gerät, bei dem die ausgewählte Stellung durch
einen Anschlag für den umlaufenden Sucher bestimmt wird, so wird der Sucher zweckmäßig
als Sternrad eines Malteserkreuzgetriebes ausgebildet, in dessen Schlitze das stiftförmig
ausgebildete Anschlagglied eingletet und eine Drehung des Sternrades veranlaßt.
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Gemäß weiterer Erfindung können die Schaltglieder des Suchers bzw.
der Stift, der in der ausgewählten Stellung eingleitet, mit Rollen versehen werden,
so daß lediglich Rollenreibung für den Suchvorgang zu überwinden ist.
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Nach einer bevorzugten Aus.führungs,form der Erfindung trägt bei innenverzahnten
Wählringen der Abtastarm einen Hebel, der unmittelbar von dem sich drehenden'Sücher
verstellt wird und dabei den Druckvorgang auslöst.
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In den Fig. 1 bis 4 sind zwei Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt.
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Bei der Anordnung nach Fig. i ist _ lediglich die Druckeinrichtung
dargestellt, die vom Empfangsmagneten und der Übersetzereinrichtung in der durch
das . deutsche Patent 696 984 bekannten. Weise betätigt wird. Es wird angenommen,
daß die Druckerachse nicht dauernd umläuft, sondern jeweils für einen Umlauf ausgelöst
wird. Zu diesem Zwedk ist auf der Druckerachse i ein Anschlaghebel 2 angebracht,
der sich im Ruhezustand gegen den nur angedeuteten Aus,löse@hebel 3 legt. Auf der
Druckerachse ist weiterhin eine Buchse q. befestigt, an deren Armen 5 und 6 die
Achse $ drehbar gelagert ist. Auf der Achse 8 ist das Malteserkreuz 7 befestigt.
Das Malteserkreuz besitzt drei Einfal'1-stäbe 9, auf denen gegebenenfalls noch eine
nicht dargestellte Rolle drehbar sein kann.
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Auf der Achse 8 ist weiterhin ein Schaltstern io befestigt, der bei
einer Drehung des Malteserkreuzes in Eingriff mit dem Zahnrad i i kommt. Dieses
Zahnrad ist auf einer Buchse 12 befestigt, die um die Typrenradachse i frei drehbar
ist: Weiterhin trägt die Buchse 12 ein .Klinkenrad 13, das mit dem Hebel 14 zusammenarbeitet.
Hebel 14 ist mit Hebel 15 auf einer gemeinsamen Achse 16 befestigt und wird durch
die Feder 17 gegen das Klinkenrad 13 gezogen. Der Hebel 15 kann unter dem Einfluß
der Feder 17 den Druckhammer 18 gegen die Wirkung der Feder zg betätigen. Der Druckhammer
wird dann gegen das Typenrad 2o geschlagen, das wiederum auf der Typenradachse i
befestigt ist. Das Ma'lteserkreuz 7 wird durch eine Feder-2i m:it einem seiner Abtas,tstäbe
9 gegen den inneren Umfang von Wählringen 22 gedrückt. Entsprechend dem Fünfer-
oder Sechseralphabet sind fünf oder sechs Wählringe 22 vorhanden, die mit Hilfe
von Einsstellgliedern 23, die um die Achse 24 drehbar sind, vom Wählwerk aus, etwa
wie im deutschen Patent 696 984 beschrieben, verstellt werden, können. Die Wählringe
22 sind auf Stiften. 25 leicht verschiebbar.
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Die Anordnung nach Fig. i hat folgende Wirkungsweise: Wenn in bekannter
Weise durch Verdrehung der Glieder 23 um die Achse 24 bei Benutzung des Fünferalphabets
fünf Wählringe 22 verstellt worden sind, wird der Auslösehebel 3 nach obere bewegt
und -dadurch. der Anschlaghebel 2 gegen die Wirkung einer nicht dargestellten Reibungskupplung
freigegeben, so daß der Umlauf der Druckerachse r beginnt. Sobald der von der Feder
21 gegen die Ringe 22 gedrückte Abtaststab 9 des Malteserkreuzes 7 die von den Wählringen
ausgewählte Nut erreicht hat, fällt dieser Abtaststab ein und wird festgehalten,
so. daß bei der weiteren Drehung der Arme 5 und 6 das Malteserkreuz eine Drehung
in Pfeilrichtung macht und dabei die Achse 8 und den Schaltstern 10 mitnimmt.
Der Schaltstern io kommt in Eingriff mit dem Zahnrad i i, das dementsprechend eine
Drehung im Uhrzeigersinn macht und die Buchse 12 mitnimmt. Das daran befestigte
Klinkenrad 13 überwindet die Spannung der Feder 17, die es vorher festgehalten hatte
und läßt nach Erreichung des - höchsten Punktes eines Klinkenzähne.s den Hebel 14
in die nächste Vertiefung fallen, so daß unter dem Einfluß der Feder 17 Hebel i4
und 15 kurzzeitig im
Uhrzeigersinn verschwenkt werden. Dabei erhält
der -Druckhammer i8 einen Schlag, so daß er gegen die Wirkung der Feder ig gegen
das Typenrad 20 anschlägt. Damit ist der Druckvorgang durchgefiihrt.
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Bei der weiteren Drehung der Buchse 4, und der Arme 5 und 6 wird der
Abtaststab g des Malteserkreuzes 7 wieder ausgehoben. Damit befindet sich ein neuer
Abtaststab des Mältesefkreuzes in der Abtaststellung und wird durch die Feder 21
gegen die Innenfläche der Ringe 22 gedrückt. Die Druckerachse i läuft am Ende der
Umdrehung mit dem Anschlaghebel 2 gegen den Auslösehebel 3, so daß eine neue Auslösung
erfolgen kann.
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Eine vereinfachte Ausführungsform ist in den Fig. 2 bis 4. dargestellt.
Hier ist angenommen, daß es sich um ein Gerät handelt, bei dem die Typenradachse
ioidauernd umläuft. Es sind sechs Wählringe 122 vorgesehen, die durch Einstellglieder
123 in bekannter -Weise eingestellt werden und die auf Stiften 125 gelagert sind.
Das um die Achse io8 drehbare Malteserkreuz 107 mit dem .Abtaststab iog ist
auf einer Buchse io4 mit den Armen io5 und io6 befestigt. Die Buchse besitzt jedoch
zwei weitere Arme i io und i i i, in denen eine Achse i 12 drehbar ist. Auf dieser
Achse 112 sind zwei Hebel 113 und 126 befestigt. Der Hebel 113 Wird- durch eine
Blattfeder 127 gegen den unteren Abtaststab iog des Malteserkreuzes 107 gedrüc!lct.
Der Hebel 113 besitzt die aus den Fig. 3 und 4. ersichtliche Form. In der in Fig.3
dargestellten Ruhestellung wird der rechts oben gezeichnete Abtaststab iog gegen
die in Fig. 2 dargestellten, Wählringe 122 gedrückt. Die Teile sind derart bemessen,
daß trotz festen Anliegens dieses Abtaststabes ah den Wählringen der links oben
gezeichnete Abtaststäb iog noch nicht in Berührung mit dem oberen Ansatz i28 des
Hebels 113- kommt. Dadurch ist sichergestellt, daß beim Umlauf des Suchers durch
die Feder 127 ein. Abtaststab des Malteserkreuzes fest gegen die Wählringe gedrückt
wird.
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Lose drehbar auf der Druckerachse ioi ist eine Buchse 129 mit einer
eingedrehten Nut 13o angeordnet, in die der Hebel 12'6 einfällt. Die Buchse wird
an der Drehung verhindert durch einen. Bügel 131 und steht in axialer Richtung unter
dem Einfloß der Feder 132. Sie besitzt an ihrem den Wählringen zugekehrten Ende
einen keilförmigen Ansatt 133, der mit einem entsprechenden Ansatz 13.I auf der
Buchse 104 zusammenarbeiten kann. Der Bügel 131 ist drehbar auf der Achse 135 gelagert,
und mit ihm befestigt ist ein Hebel 136, der mit dem Druckhammer 137 zusammenarbeitet.
Der Druckhammer 137 steht unter dem Einflug .der Rückführfeder 138 und ist unmittelbar
unterhalb des Typenrades 139 angeordnet, das auf derTypenradachse ioi befestigt
ist.
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Werden beim Umlauf der Druckerachse ioi durch die Einstellglieder
123 die Wählringe 122 eingestellt, so daß an irgendeiner Stelle ihres inneren Umfanges
eine durchlaufende Nut entsteht; so fällt der gerade abtastende Abtaststab, der
in Fig.3 und 4 mit Toga bezeichnet ist, unter dem Einfluß der Feder r27 in diese
Nut ein und wird festgehalten. Dadurch entsteht eine Drehung des Malteserkreuzes
in der in Fig. 3 und 4 durch die Pfeile angedeuteten Richtung. !Der in: Fig. 3 und
4. mit iogb bezeichnete Abtaststab schlägt gegen den oberen Ansatz 128 des Hebels
113. Dieser wird mit der Achse 112 gegen. den Uhrzeigersinn verschwenkt, wie dies.
in Fig. 4 dargestellt ist. Dabei wird auch der Hebel 126 aus der, Nut 130 ausgehoben,
so daß; unter dem Einfluß der Feder-132 die Buchse 12g in axialer Richtung auf die
Wählringe zu verschoben wird. Die Buchse 129 nimmt den Bügel 131 mit und verschwenkt
ihn: und damit den Hebel 136 um die Achse 135. Der Druckhammer 137 erhält einen
entsprechenden. Schlag, der ihn zum Anschlag gegen, das Typenrad 139 bringt. Nach
dem Abdruck führt die Feder 138 den Druckhammer 137 zurück. Der Hebel 136 legt sich
nach dem Anschlagen des Druckhammers 137 an einen festen Anschlag i4o.
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Beim weiteren Umlauf der Buchse io4 kommt diese mit ihrem Ansatz 134
in Eingriff mit dem keilförmigen Ansatz 133 der feststehenden Buchse 129. Die Buchse
129 wird axial gegen die Wirkung der Feder 132 auf das. Typenrad zu verschoben,
und,der Hebel 126 fällt unter dem Einfluß der Feder 127 wieder in, die Nut
130 ein. Die Anordnung ist für die Auswertung des nächsten Zeichens bereit.
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An der Stelle, an der die Rückführung der Büchse 129 erfolgt, an der
also die keilförmigen Ansätze 133 und 134 miteinander im Eingriff stehen, könnte
eine von den Wählringen gebildete Nut nicht abgetastet werden. Deshalb werden an
dieser Stelle die Wählringe nicht ausgeschnitten.
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Zur Durchführung von Steuervorgängen, beispielsweise zur Auslösung
des Typengruppen-,vechsels, des Vorschubs usw., bei denen, kein Druck ausgelöst
wird, können die Wählringe 22 (Fig. i) und 122 (Fig. 2), in an sich bekannter Weise
auf ihrem äußeren Umfang Einschnitte besitzen., in die die entsprechenden Steuerhebel
einfallen.
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Mars kann außer der Feder 12.7 eine weitere Feder vorsehen, die ähnlich
wie ,die Feder 2i in Fig. i den Sucher zu verschwenken trachtet. Sorgt man dann
etwa durch Anordnung dieser Feder auf dem Hebel 113 dafür, daß diese Feder nur in
der in Fig.3 dargestellten Stellung den. Sucher beeinflußt, .dagegen nach dem Einfall
bis zur Rückführung der Buchse 12g den Sucher nicht beeinflwßt, so läßt sich dadurch
erreichen., daß er nur in der Zeit vom Abtastvorgang bis zum Wiederspannen, der
Feder 132 gegen den. inneren Umfang der Wählringe gedrückt wird. Es ergibt sich
also während dieser Zeit, die nur .der Rückführung dient, kein Verschleiß durch,das
Schleifen der Abtaststäbe auf den Wählringen.