-
Vorrichtung zur Regulierung der Typenanschlagfolge bei kraftangetriebenen
Schreibmaschinen Bei kraftangetriebenen Schreibmaschinen wird eine durchschnittliche
Schreibgeschwindigkeit von ca.10 Anschlägen pro Sekunde erreicht. Es ist jedoch
möglich, die Schreibgeschwindigkeit auf 20 bis 30 Anschläge pro Sekunde zu erhöhen,
wenn häufig gebrauchte Wörter zu schreiben sind, bei denen die Finger der Schreiberin
scheinbar automatisch arbeiten. Bei diesen zeitweise rasch aufeinanderfolgenden
Anschlägen der Tasten kann es natürlich vorkommen, daß zwei Typenhebel aufeinanderschlagen
oder sich gegenseitig verklemmen. Solche Störungen verursachen einen unerwünscht
starken Typenanschlag oder Zeitverlust, da die verklemmten Typenhebel von Hand zurückgestellt
werden müssen. Weitere Störungen können bei zu schnellem Typenanschlag dadurch entstehen,
daß der Schreibwagen noch nicht genau in die neue dem Buchstabenabstand entsprechende
Schreibstellung eingerückt ist, bevor der nächste Typenhebel zum Anschlag kommt.
Aber auch der Farbbandschieber und die gebräuchlicheUniversalschiene müssen bereits
in ihre Grundstellung zurückgekehrt sein, bevor eine weitere Betätigung durch den
nächsten Typenhebel erfolgt. Die Rückstellung der Universalschiene würde sonst der
Bewegung des Typenhebels entgegenwirken und einen ungleichmäßigen Typenhebelanschlag
verursachen.
-
Es ist eine Vorrichtung zur Regelung der Typenanschlagfolge bekanntgeworden,
in der allen Typenhebeln ein gemeinsamer Bügel zugeordnet ist, der die Geschwindigkeit
der Abwärtsbewegung der Tastenhebel bei ihrer Betätigung beschränkt. Dies wird bewirkt
durch eine an dem gemeinsamen Bügel befestigte Sperrklinke, die bei der Abwärtsbewegung
des Bügels in Eingriff mit einem ständig angetriebenen Sperrad kommt. Die Drehzahl
des Sperrades bestimmt somit die maximale Geschwindigkeit der Tastenhebelbewegung.
Die Wirksamkeit dieser bekannten Anordnung ist aber sehr beschränkt, da eine kurze
Aufeinanderfolge zweier Tastenanschläge noch zu Störungen führen muß, insbesondere,
wenn der gemeinsame Bügel durch einen vorher betätigten Tastenhebel in seiner unteren
Stellung gehalten wird. Außerdem wird die Behinderung einer schnellen Abwärtsbewegung
des Tastenhebels beim schnellen Anschlagen einer Taste von der Bedienerin der Schreibmaschine
als unangenehm empfunden.
-
Die Vorrichtung gemäß der Erfindung vermeidet die genannten Nachteile
und bezweckt eine weitgehende Störungsverminderung durch Zusammenschlagen und Verklemmen
von Typenhebeln bei schneller Aufeinanderfolge der Tastenanschläge dadurch, daß
zwischen Tasten und Nockenhebeln ein Sperrtrieb angeordnet ist, der aus unter der
Wirkung von Federn stehenden Zwischenhebeln, einer Schwinge, einem Sperrhebel und
einer über eine an sich bekannte Kupplung an einen Antrieb ankuppelbaren mit Rippen
versehenen Steuerwelle besteht. Der dreh- und verschiebbare Zwischenhebel wird beim
Drücken einer Taste so geschwenkt, daß dessen hakenförmiges Ende in den Bewegungsweg
eines Mitnehmers gelangt. Gleichzeitig wird eine Schwinge und ein Sperrhebel geschwenkt,
um eine Kupplung für den Antrieb der Steuerwelle mit den Mitnehmerrippen einzuschalten
und über den Zwischenhebel die zugeordnete Nockeneinheit in Verbindung mit der Antriebswalze
zu bringen.
-
Nach einer vorher bestimmten Längsverschiebung des Zwischenhebels
gleitet dessen Ansatz von dem gegenüberliegenden Ansatz des zugeordneten Tastenhebels
und das hintere Ende des Zwischenhebels von der Schwinge ab, so daß der Zwischenhebel,
die Schwinge und der Sperrhebel durch Federn zurückgeschwenkt werden und durch den
Sperrhebel beim Auftreffen gegen einen Anschlag der Rastscheibe die Wirkung der
Kupplung aufgehoben und der Antrieb der Steuerwelle unterbrochen wird.
-
Da die Anschläge der Rastscheibe gegenüber den Rippen des Mitnehmers
so versetzt sind, daß bei der Längsverschiebung des Zwischenhebels durch eine der
Mitnehmerrippen sein Ende bereits von der Schwinge abgleitet und deren Rückstellung
zusammen mit dem Sperrhebel ermöglicht, bevor die Rast-
Scheibe
eine halbe Umdrehung ausgeführt hat, ist durch eine entsprechende Antriebsübersetzung
von der Antriebsrolle zur Antriebsscheibe die Sicherheit gegeben, daß beim Drücken
der nächsten Taste der dieser zugeordnete Zwischenhebel 10 Millisekunden nach dem
Drücken der Taste von der nächsten Mitnehmerrippe erfaßt werden kann. Wenn daher
eine zweite Taste 10 Millisekunden später als die erste Taste oder zu einer späteren
Zeit gedrückt wird, dann wird der Antrieb der Typenhebel in ihre Druckstellungen
durch die Dauer einer halben Umdrehung der Welle des Mitnehmers bestimmt. Der Zeitunterschied
von 10 Millisekunden zwischen zwei Typenanschlägen entspricht 100 Anschlägen pro
Sekunde. Da eine so hohe Anschlaggeschwindigkeit praktisch nicht erreichbar ist,
ist ersichtlich, daß durch die Steuereinrichtung gemäß der Erfindung die Möglichkeit
des Zusammenschlagens und Verklemmens der Typenhebel auf ein geringstmögliches Maß
beschränkt, eine Beschädigung der Typen weitgehend vermieden und für die Betätigung
der Wagenschrittschaltung und des Farbbandschiebers eine ausreichende Zeit zur Verfügung
gestellt wird.
-
Weitere Merkmale der Erfindung ergeben sich aus dem Ausführungsbeispiel
der Steuereinrichtung, die an Hand der beigefügten Zeichnungen anschließend beschrieben
wird. Es zeigt Fig. 1 eine schaubildliche Ansicht der Steuereinrichtung und des
Typenhebelantriebs; Fig.2 eine Seitenansicht der in der Fig. 1 dargestellten Einrichtung:
Fig. 3 einen Schnitt entlang der Linien 3-3 in der Fig. 1 durch die Kupplung zwischen
der Mitnehmerwelle und der Antriebsscheibe.
-
Die synchronisierende Steuerungseinrichtung geinäß der Erfindung steuert
nach der durch das Herabdrücken eines Tastenhebels der Schreibmaschine ilwirkten
Auslösung einer Klinke den Antrieb des ausgewählten Typenhebels derart, daß höchstens
alle 60 Millisekunden ein Typenhebel in die Druckstellung gebracht werden kann.
Diese Zeitperiode genügt, uni den Typenhebel, den Farbbandschieber und die Universalstange
aus der Ruhestellung in die Betriebsstellung und wieder zurück zu bringen, bevor
der nächste Typenhebel betätigt wird.
-
Die bei kraftangetriebenen Schreibmaschinen gebräuchliche Antriebswalze
2 wird durch einen :Motor ständig im Uhrzeigersinne angetrieben. Jeder Taste 8 ist
ein um die Achse 6 drehbarer Tastenhebel 4 zugeordnet, dessen fingerartiger
Ansatz 10 einem rechtwinklig abgebogenen Ansatz 12 eines Zwischenhebels 14 gegenüberliegt.
Der Zwischenhebel 14 ist mittels seines Schlitzes 18 auf einer über die ganze Breite
der Maschine ragenden Achse 16 dreh- und verschiebbar gelagert. Bei der Drehung
des Zwischenhebels 14 im Uhrzeigersinne um die Achse 16 bewegt sein hinteres Ende
20 eine Schwinge 22, und gleichzeitig gelangt der hakenförmige Ansatz 24 des Zwischenhebels
14 hinter die Nase 26 eines Nockens 28. Wenn der Zwischenhebel 14 aus dieser Lage
heraus seine Längsbewegung nach links beginnt, gelangt der Ansatz 24 gegen die Nase
26 des Nockens 28, so daß dieser im entgegengesetzten Uhrzeigersinne um seinen im
Nockenhebel 32 befestigten Stift 30 gedreht wird. Bei dieser Drehung gelangt die
geriffelte Lauffläche 34 des Nockens 28 in Berührung mit der Antriebswalze 2, und
infolge der Exzentrizität der Lauffläche 34 wird der Nockenhebel 32 in bekannter
«,'eise im entgegengesetzten Uhrzeigersinne um seinen Drehzapfen 36 gedreht und
der am olleren Ende 38 des Nockenhebels 32 in entsprechender Weise angelenkte
Typenhebel in die Druckstellung getrieben. Die Rückstellung des Typenhebels bzw.
des Nockenhebels 32 erfolgt durch die zugeordnete Feder 39.
-
Die Schwinge 22 ist mittels der Zapfen 40 und 42 (Fig. 1) am Schreibmaschinenrahmen
drehbar befestigt und wird bei der Schwenkung des Zwischenhebels 14 durch dessen
Ende 20 im Uhrzeigersinne um diese Zapfen geschwenkt.
-
Ein auf der Antriebswalze 2 sitzendes Riemenrad 44 treibt über den
Riemen 46 eine Riemenscheibe 48, die ihre Drehung unter der Steuerung einer Federkupplung
50 auf eine Steuerwelle 52 überträgt. Solange auf die Steuerwelle 52 eine Kraft
im entgegengesetzten Uhrzeigersinn wirkt, ist die Kupplungsfeder 50 gelöst, so daß
sich die Riemenscheibe 48 frei auf der Steuerwelle 52 drehen kann. Diese dem Uhrzeigersinne
entgegengesetzt gerichtete Kraft wird durch eine Rastscheibe 54 erzeugt, die auf
der Steuerwelle 52 sitzt und gegen eine Drehung normalerweise durch einen Sperrhebel
56 verriegelt ist, welcher auf dem gleichen Zapfen 42 drehbar sitzt, um welchen
auch die Schwinge 22 drehbar ist. Bei der Schwenkung der Schwinge 22 durch den Zwischenhebel
14 wird der Sperrhebel 56, dessen kürzerer Arm 58 unterhall) der Schwinge 22 liegt,
gegen die Wirkung einer Feder 60 im Uhrzeigersinne gedreht und das liicle 62 des
langen Armes des Sperrhebels 56 aus dem Bereich der beiden Anschläge 76 bzw. 78
der Rastscheibe 54 herausgedreht (Fig.2). Sobald dies eintritt, ist die Rastscheibe
54 entriegelt, und unter der Wirkung der Kupplungsfeder 50 wird die Steuerwelle
52 durch die Riemenscheibe 48 im Uhrzeigersinne gedreht.
-
An der Steuerwelle 52 ist ein Mitnehmer 64 befestigt, dessen radial
entgegengesetzt gerichtete Mitnehmerrippen 66 und 68 mit den hakenförmigen Enden
70 der Zwischenhebel 14 zusammenwirken können, sobald ein solcher Zwischenhebel
beim Drücken einer Schreibmaschinentaste 8 in der beschriebenen Weise geschwenkt
wird. Wenn einer der Zwischenhebel 14 durch den fingerartigen Ansatz 10 des Tastenhebels
4 im Uhrzeigersinne gedreht wird. gelangt sein hakenförmiges Ende 70 in den @Veg
einer der Mitnehmerrippen 66 oder 68. Bei der Drehung der Steuerwelle 52 stößt eine
dieser Rippen gegen den Haken 70 und zieht den Zwischenhebel 14 in der Pfeilrichtung
nach links. Bei dieser Bewegung gelangt der Ansatz 24 des Zwischenhebels 14 gegen
die Nase 26 des Nockens 28 und dreht diesen in die Zusammenwirkung mit der Antriebswalze
2, so daß über den Nockenhebel 32 der Typenhebel gegen die Schreibwalze geschwenkt
wird. Sobald sich der Zwischenhebel 14 unter der Steuerung des Mitnehmers 64 in
den durch den Schlitz 18 gegebenen Grenzen nach links bewegt hat, befindet sich
sein Ansatz 12 links von dem Ansatz 10 des Tastenhebels 4, so daß der Zwischenhebel
14 durch die Feder 72 im entgegengesetzten Uhrzeigersinne um die Achse 16 gedreht,
sein hakenförmiges Ende 70 außer Eingriff mit der Mitnehmerrippe 66 oder 68 gebracht
und sein hintere Ende 20 gegen einen am Maschinenrahmen hefestigten Anschlag 74
gedrückt wird. Wird in diesem Augenblick die Taste 8 noch gedrückt gehalten, dann
liegt der Ansatz 12 des Zwischenhebels 14 nach seiner Drehung im entgegengesetzten
Uhrzeigersinne unter der Wirkung der Feder 72 noch vor der vorderen vertikalen Stirnfläche
des Ansatzes 10 des Tastenhebels 4 an und kam) nicht in seine Grundstellung zurückkehren,
die in der Fig. 2 dargestellt ist.
Nach dem Loslassen der Taste
8 und der Aufwärtsbewegung des Tastenhebels 4 kann der Zwischenhebel 14 durch die
Feder 72 in die Grundstellung zurückgeführt werden. Die Taste ist wieder bereit
für ein weiteres Arbeitsspiel, sobald sie erneut angeschlagen wird.
-
Gleichzeitig mit der Drehung des Zwischenhebels 14 im entgegengesetzten
Uhrzeigersinne wird die Schwinge 22 frei und der Sperrhebel 56 durch seine Feder
60 im gleichen Drehsinne um den Zapfen 42 gedreht und das Ende 62 seines langen
Armes gegen die Umfangsfläche der Rastscheibe 54 gedreht, so daß der ankommende
zweite Anschlag 76 (Fig.2) gegen das Ende 62 stößt und dabei die Steuerwelle 52
durch die Kupplungsfeder 50 vom Riemenrad 48 entkuppelt wird.
-
Es ist zu bemerken, daß die Schwinge 22 nicht direkt vom Tastenhebel,
sondern über den Zwischenhebel 14 betätigt wird. Sobald der Zwischenhebel 14 durch
eine der Mitnehmerrippen 66 oder 68 in der Pfeilrichtung (Fig. 2) nach links bewegt
wird, gleitet das andere Ende 20 des Zwischenhebels 14 von der Schwinge 22 ab, worauf
die Feder 60 die Schwinge 22 in ihre Grundstellung und den Sperrhebel 56 in die
Stellung dreht, in welcher dessen Ende 62 auf dem konzentrischen Teil der Umfangsfläche
der Rastscheibe 54 ruht. Die Mitnehmerrippen 66 und 68 sind nicht mit den Anschlägen
76 und 78 der Rastscheibe 54 ausgerichtet, sondern diesen gegenüber ein wenig versetzt,
so daß das Ende 20 des Zwischenhebels 14 die Schwinge 22 bereits freigegeben hat,
bevor die Rastscheibe 54 eine halbe Umdrehung gemacht hat.
-
Wird eine zweite Taste gedrückt, bevor die Feder 60 den Sperrhebel
56 zurückgestellt hat, dann wird, obwohl der durch das Drücken der vorhergehenden
Taste in der Pfeilrichtung bewegte Zwischenhebel 14 die Schwinge 22 freigegeben
hat, diese nicht durch die Feder 60 zurückgestellt, sondern durch das Ende 20 des
der zweiten Taste zugeordneten Zwischenhebels 14 in ihrer Wirkstellung gehalten.
Unter dieser Voraussetzung führt die Rastscheibe 54 erneut eine halbe Umdrehung
aus, da das Ende 62 des Sperrhebels 56 dann nicht im Bewegungsweg eines der Anschläge
76 oder 78 der Rastscheibe 54 liegt. Während der zweiten halben Umdrehung der Rastscheibe
54 ergreift eine der Mitnehmerrippen 66 bzw. 68 den Haken 70 des der zweiten Taste
zugeordneten Zwischenhebels 14, um den entsprechenden Typenhebel in die Schreibstellung
zu treiben. Die Zeit zwischen zwei aufeinanderfolgenden Typenhebel-Antriebsvorgängen
entspricht daher der Zeit für eine halbe Umdrehung der Steuerwelle 52, und das Übersetzungsverhältnis
von der Antriebswalze 2 zur Welle 52 ist so gewählt, daß diese bei freier Drehung
je eine halbe Umdrehung pro 60 Millisekunden ausführt.
-
Der zeitliche Ablauf des Arbeitsvorganges ist so, daß ungefähr 10
Millisekunden vom Drücken einer Tate bis zum Erfassen des hakenförmigen Endes 70
des dieser Taste zugeordneten Zwischenhebels 14 durch die nächste Mitnehmerrippe,
z. B. die Rippe 68 (Fig. 1, 2), verstreicht. Wenn daher eine zweite Taste 10 Millisekunden
später als die erste Taste oder zu einer späteren Zeit gedrückt wird, dann wird
der Antrieb der Typenhebel in ihre Druckstellungen durch die Dauer einer halben
Umdrehung der Welle 52 bestimmt. Da der Zeitunterschied von 10 Millisekunden zwischen
zwei Tastenanschlägen rund 100 Anschlägen pro Sekunde entspricht -- eine praktisch
nicht erreichbare Anschlagsgeschwindigkeit - ist ersichtlich, daß durch die beschriebene
verbesserte Steuereinrichtung ein Zusammenschlagen der Typenhebel auf ein geringstmögliches
Maß beschränkt wird.
-
Es ist natürlich möglich, daß zwei Tasten gleichzeitig oder innerhalb
von 10 Millisekunden gedrückt werden. Die dadurch gleichzeitig in die Druckstellung
bewegten Typenhebel würden in diesem Falle mit ihren Seitenflächen zusammenschlagen,
jedoch hat dies nicht die zerstörende Wirkung, als wenn die Type des einen Typenhebels
gegen den zweiten Typenhebel schlägt.