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Anordnung,für den Fernverkehr in Fernsprechanlagen mit Wählerbetrieb
Das Patent 869 979 bezieht sich auf eine Anordnung für den Fernverkehr großer
Ortsnetze in Fernsprechanlagen mit Wählerbetrieb, bei der für den Bereich eines
Ortsnetzes mehrere Teilfernämter angeordnet und die ankommenden Fernleitungen an
das jeweils nächstgelegene Teilamt angeschlossen sind. Für den Durchgangsverkehr
ist nur ein Teil der für den abgehenden Verkehr vorgesehenen, an den einzelnen Teilämtern
angeschlossenen Fernleitungen von allen Teilämtern aus erreichbar. Als Durchgangsleitungen
können besondere Verbindungsleitungen .zwischen den einzelnen Teilämtern oder ein
Teil der Fernleitungen selbst, die dann über sämtliche Teilämter vielfach geschaltet
sind, Verwendung finden. Diese Leitungen sind in den Teilämtern an Ferngruppenwähler
angeschlossen und werden im Selbstwählfernverkehr über die ankommenden Fernleitungen
durch Fernsteuerung ausgewählt. Außerdem ist in jedem Teilamt eine bestimmte Anzahl
von Fernplätzen vorgesehen, welche die Vermittlung der Verbindungen vornehmen, falls
diese nicht selbsttätig durchgeschaltet werden können. Für die Anmeldung der Ferngespräche
sind nach dem Hauptpatent in den einzelnen Teilämtern Meldeplätze angeordnet, welche
die Anmeldungen für an das eigene Teilamt angeschlossene Fernleitungen entgegennehmen.
Wird ein Gespräch über eine an ein anderes Teilfernamt angeschlossene Fernleitung
gewünscht, so überweist
die -1Vleldebeamtin den Anruf = dem j betreffenden
Teilamt. Zu diesem Zweck ist jeder Meldeleitung für jedes Teilamt ein Mischwähler
zugeordnet, an den zu dem betreffenden Teilamt führende besondere Meldeleitungen
angeschlossen sind.
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Zu Zeiten schwachen Verkehrs, z. B. während der Nacht oder sonntags,
wird eine Besetzung der-Fein-und Meldeplätze in allen Teilämtern unwirtschaftlich.
Man wird daher danach streben, während dieser Zeiten die Plätze eines oder mehrerer
der Teilämter stillzulegen, was -eine Überweisung des Fern- und Meldeverkehrs an
ein besetzt gebliebenes Teilamt erforderlich macht. Die gleiche Notwendigkeit tritt
bei Störungen auf, welche den Ausfall der Fern- und Meldeplätze zur Folge haben.
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Aufgabe der Erfindung ist es, besondere Leitungsaufwendungen für die
Überweisung -des Verkehrs an andere Teilämter zu vermeiden, -das dadurch erreicht
wird, daß bei Außerbetriebsetzung eines Teilfernamtes in diesem Schaltmittel betätigt
werden, welche die von einem in Betrieb befindlichen Teilamt ankommenden Meldeleitungen
auf einen der. unbesetzten Fernplätze umschalten, und daß durch gleichzeitig betätigte
Umschaltmittel in den übrigen Teilämtern die anderen Enden der Meldeleitungen von
ihren Mischwählern - ab- und auf zum Fernplatz dieses Amtes führende Leitungen umgeschaltet
werden. Auf diese Weise werden die beim Ausfall eines Teilamtes nicht mehr benötigten,
von den anderen Teilämtern ankommenden Meldeleitungen für die Abwicklung des in
dem ausgefallenen Teilamt ankommenden Fernverkehrs nutzbar- gemacht.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung für drei
Teilämter I bis III dargestellt. Es sind jedoch in rein schematischer- Weise nur
die zum Verständnis der Erfindung unbedingt erforderlichen Schaltmittel und Verbindungsleitungen
gezeigt. Die in jedem der Teilämter ankommenden Fernleitungen, z. B. die Fernleitung
FL i im Teilamt I, endigen in Ferngruppenwählern FGW, über welche die Verbindung
im Endverkehr mit Hilfe von Gruppenwähler II. GW und Leitungswähler LW zum
gewünschten Teilnehmer, z. B. T i, durchgeschaltet wird. Für die von einer Beamtin
zu vermittelnden Verbindungen besitzt die Fernleitung FL i einen Abzweig,
der über einen Anrufverteiler V =i zum Fernplatz FP i führt. Die nicht dargestellten
Durchgangsleitungen werden über bestimmte Dekaden des Ferngruppenwählers FGW erreicht,
der durch über die Fernleitung FL i einlaufende Stromstöße oder durch die
Beamtin des Fernplatzes FP i eingestellt wird. Für die Anmeldung von Ferngesprächen
sind in jedem Teilamt besondere Meldeplätze MP vorgesehen, die von den anrufenden
Ortsteilnehmern über Vorwähler VW,
eine bestimmte Dekade des ersten Gruppenwählers
I. GW; über eine Meldeleitung ML i, einen Mischwähler MW =i und einen
Anrufverteiler AV ii erreicht werden. Diese grundsätzliche Wähleranördnung ist in
jedem Teilfernamt vorhanden, im Ausführungsbeispiel jedoch nur für das Amt I vollständig
dargestellt. Wie im Hauptpatent ausführlich beschrieben, wird der Meldeverkehr,
falls die Anmeldung für eine in einem anderen Teilamt endigende Fernleitung bestimmt
ist, vom. Meldeplatz unmittelbar zu einer Meldebeamtin des jeweils in Frage kommenden
Teilamtes umgeschaltet. Zu diesem Zweck ist jeder Meldeleitung für jedes Teilamt
je ein Mischwähler zugeordnet. Lediglich diese Mischwähler sind in der Zeichnung
schematisch dargestellt, und zwar für die Meldeleitung ML = im Teilamt I
die Mischwähler MW =i bis MW 13, für die Meldeleitung ML 2
im Teilamt II die Mischwähler MW 21 bis MW 23 und für die Meldeleitung
ML 3 im Teilamt III die Mischwähler MW 31 bis MW 33. Ist ein
über die Leitung ML x ankommender Melderuf des Teilnehmers T i also beispielsweise
auf das Teilamt II umzulegen, so wird von der Beamtin des Platzes MP i der Mischwähler
MW 12 in der in Fig. 7 des Patents 869 979 dargestellten Weise angelassen
und stellt sich auf eine freie zum Amt II führende Meldeleitung, z. B. L 12, ein.
Diese Leitung ist über den Kontakt i eines Umschalters VS 21, dessen -Zweck später
erläutert wird, an den Mischwähler MW 12 angeschlossen und endigt am anderen
Ende im Amt II über den Kontakt 2 eines Schalters ÜS 2 am Anrufverteiler AV
2r, der selbsttätig auf den Anschluß einer freien Beamtin des Meldeplatzes
MP 2 eingestellt wird. Andererseits wird eine Meldeverbindung eines an das Teilamt
II angeschlossenen Teilnehmers über die Meldeleitung ML 2 und den Mischwähler
MW 22
zunächst über den Anrufverteiler AV 22 zu dem Meldeplatz MP 2
des eigenen Teilamtes durchgeschaltet. - Ist die gewünschte Fernleitung an das Teilamt
I angeschlossen, so läßt die Beamtin des Meldeplatzes MP 2 den Mischwähler
MW 21 an, der sich auf eine freie Meldeleitung zum Amt I, beispielsweise
auf die über den Kontakt- 3 des Umschalters VS 12 angeschlossene Leitung L 21, einstellt.
Diese Leitung endigt im Amt I in einem Schalter ÜS i und über dessen Kontakt q.
am Anrufverteiler AV 12,
der sich auf den Anschluß einer freien Meldebeamtin
des Platzes MP i einstellt. In derselben Weise wickelt sich der normale Meldeverkehr
zwischen den Teilämtern I und III über die Leitungen L 31 und L 13 und zwischen
den Teilämtern II und III über die Leitungen L 23 und L 32 ab. In
der Zeichnung ist der Übersichtlichkeit halber nur je eine Meldeleitung für den
Verkehr zwischen -den einzelnen Teilämtern dargestellt. Selbstverständlich sind
bei der praktischen Ausführung für jede Verkehrsrichtung mehrere solcher Leitungen
vorhanden, die jedoch die gleiche Schaltung wie die in der Zeichnung dargestellten
Meldeleitungen besitzen.
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Soll nun beispielsweise das Teilamt I außer Betrieb gesetzt werden,
so werden in diesem Amt der Überweisungsschalter US i und in den übrigen
Ämtern die Verhinderungsschalter VS 12 und. VS 13 umgelegt. Da die Meldeplätze MP
i im Amt I nicht mehr besetzt sind, werden die von den Teilämtern II und III zum
Teilamt I führenden Meldeleitungen L 21 und L 31 für den Meldeverkehr nicht mehr
benötigt. Diese Leitungen werden nun nach der Erfindung über die Kontakte 5 bzw.
6 des Überweisungsschalters tIS i im Teilamt I auf Zuleitungen zu dem Fernplatz
FP i umgeschaltet. Gleichzeitig erfolgt im Teilamt II die Abschaltung der Leitung
L 21 vom MischwählerMW2i
am Kontakt 3 des Schalters VS 12 und deren
Umschaltung über Kontakt 7 des Schalters VS 12 auf den Anrufverteiler V 2i, über
den der Fernplatz FP 2 erreichbar ist. Die Meldeleitung L 31 wird im Amt III am
Kontakt 8 des Schalters VS 13 von dem Mischwähler MW 3 1 ab- und über
den Kontakt g von VS 13
zu dem Anrufverteiler V 31, der Zugang zu dem Fernplatz
FP 3 besitzt, umgeschaltet. Kommt jetzt über die Fernleitung FL i ein Anruf
an, der die Anschaltung einer Beamtin notwendig macht, so wird der Anrufverteiler
V ii angelassen und stellt sich auf einen freien Zugang, z. B. 3o, zum Fernplatz
FP i ein. Dieser steht jedoch jetzt über den Kontakt io des Schalters VS 21, Kontakt
5 des Schalters ÜS i, Kontakt 7 des Schalters VS i2 mit dem Anrufverteiler V2i im
Amt II in Verbindung. Letzterer läuft an und stellt sich auf eine freie Beamtin
des Fernplatzes FP 2 ein, welche die gewünschte Verbindung vermitteln kann. Hat
sich der Anrufverteiler V ii im Amt I auf die Zuleitung ii zum Fernplatz FP i eingestellt,
so wird der Anruf über den Kontakt 12 des Schalters VS 31, Kontakt 6 des Schalters
US i, Leitung L 31, Kontakt g des Schalters VS 13 im Teilamt III und über
den Anrufverteiler V 31 zum Fernplatz FP 3 geleitet.
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In derselben Weise werden bei Außerbetriebsetzung des Teilamtes 1I
die ankommenden Fernverbindungen zu den Ämtern I und III weitergeleitet. In diesem
Falle wird im Amt II der Schalter ÜS 2, im Amt I der Schalter VS 21 und im Amt III
der Schalter VS 23 umgelegt. Der von der Fernleitung FL a über den Anrufverteiler
V 22 auf den Zugang i3 zum Fernplatz FP 2 geleitete Anruf gelangt nun über den Kontakt
1q. des Schalters VS 32, Kontakt 15 des Schalters ÜS 2, Leitung L 32, Kontakt 16
des Schalters VS 23, Anrufverteiler V 32 zu einer freien Beamtin des Fernplatzes
FP 3. Hatte sich der Verteiler V 22 im Amt II auf die Zuleitung 17 zum Fernplatz
FP 2 eingestellt, so wird der Anruf über Kontakt 18 des Schalters VS 12, Kontakt
ig des Schalters ÜS 2,
Leitung L 12, Kontakt 2o des Schalters VS 21, Verteiler
Y 12 zum Fernplatz FP i umgeleitet.
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Wird das Teilamt III außer Betrieb gesetzt, während die Ämter I und
II besetzt bleiben, so werden der Schalter US 3 im Amt III, der Schalter
VS 31
im Amt I und VS 32 im Amt II umgelegt. Ein von der Fernleitung
FL 3 über den Anrufverteiler Y 33 zur Zuleitung 21 des Fernplatzes FP 3 gelangender
Fernruf wird dann über Kontakt 22 des Schalters VS 23, Kontakt 23 des Schalters
ÜS 3, Leitung L 23,
Kontakt 24 des Schalters VS 32 und über den Anrufverteiler
V 23 zu einer freien Beamtin des Fernplatzes FP 2 geleitet. Wurde der Verteiler
V 33 im Amt II auf den Zugang 25 zum Fernplatz FP 3 eingestellt, so erfolgt eine
Umleitung des Anrufes zum Fernplatz FP i des Amtes I über Kontakt 26 des Schalters
VS 13, Kontakt 27 des Schalters ÜS 3, Leitung L 13, Kontakt 28 des Schalters VS
31 und über Anrufverteiler V 13.
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Werden zwei Teilämter, beispielsweise I und II, außer Betrieb gesetzt,
so müssen im Amt I die Schalter US i und VS 21, im Amt II die Schalter
ÜS 2 und VS i2 und im Amt III die Schalter VS 13 und VS 23 umgelegt werden, so daß
der gesamte in den Ämtern I und II einlaufende Fernverkehr zum Fernplatz FP 3 des
Amtes III umgeleitet wird. Eine Belegung der zwischen den Ämtern I und II verlaufenden
Leitung L 21 ist in diesem Fall durch Öffnen des Kontaktes io am Schalter VS 21
im Amt I und des Kontaktes 3 am Schalter VS 12 im Amt II unterbunden. Durch Öffnen
des Kontaktes 18 am Schalter VS 12 im Amt II und des Kontaktes i am Schalter VS
21 im Amt I ist eine Belegung der Leitung L 12 für Umleitungszwecke verhindert.