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Schaltungsanordnung für Fernmelde-, insbesondere Fernsprechanlagen
Das Hauptpatent 691 69o betrifft eine Schaltungsanordnung für Fernmelde-, insbesondere
Fernsprechanlagen, bei welchen mehrere Leitungen verschiedener Verkehrsrichtungen
über eine gemeinsame Verbindungsleitung zu einer Vermittlungsstelle und einer Umschaltstelle
in dieser mit mehreren Verbindungswegen in Verbindung stehen. Bei abgehenden Verbindungen
werden hierbei ungewollte Umschaltungen in den Verbindungseinrichtungen des Amtes,
die ihren Grund in der' nicht rechtzeitigen Vollendung des Sprechweges an der anrufenden
Anschlußleitung haben, bei gleichzeitiger Sicherung eitler einwandfreien Stromstoßgabe
dadurch vermieden, daß ein unter dem Einfiuß eines Anrufanreizes angeschaltetes;
der Beeinflussung von Steuereinrichtungen .in den Verbindungseinrichtungen dienendes
Potential nach Einleitung der Verbindung im Amt, aber nicht vor Durchschaltung des
Sprechweges an der anrufenden Anschlußleitung abgeschaltet wird.
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Die vorliegende Erfindung ist nun eine Weiterbildung der Anordnung
nach dem Hauptpatent .und bezweckt, unter Aufrechterhaltung der sicheren Stromstoßgabe
bei abgehenden Verbindungen, Betriebsstörungen durch Beeinflussung der Steuereinrichtungen
in Verbindungseinrichtungen .eines ankommenden Verbindungsweges zu vermeiden. Dieses
wird erfindungsgemäß dadurch erreicht, daß in den Verbindungsweg einer in eine Sprechverbindung.
einzuschaltenden, über eine mit anderen Anschlußleitungen ;gemeinsame Verbindungsleitung
an das Amt angeschlossenen Leitung ein Hilfspotential zur Beeinflussung von Steuereinrichtungen
(Speisebrücken) in Verbindungseinrichtungen des Amtes bei abgehenden Verbindungen
vorübergehend, bei ,ankommenden Verbindungen während deren Dauer eingeschaltet wird.
, -Durch die erfindungsgemäße Anordnung ist es möglich, den die sichere Stromstoßgabe
bei abgehenden Verbindungen ermöglichenden Gedanken der nur vorübergehenden Anschaltung
des Hilfspotentials bei abgehenden Verbindungen auch in den Systemen zu benutzen,
in denen eine angerufene Stelle mehrmals ihren Hörer ein= und aushängen kann, da
durch die während der Dauer der ankommenden Verbindung erfolgende Einschaltung
'des
Hilfspotentials die bei dem Wiederaushängen des Hörers nach dem Einhängen an der
über eine mehreren Anschlußleitungen ,gemeinsame Verbindungsleitung erreichten Anschlußleitung
eintretende Beeinflussung der Speisebrücke in dem ankommenden Verbindungsweg in
einer eine ungewollte Umschaltung herbeiführenden Weise mit Sicherheit vermieden
ist.
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In den Ausführungsbeispielen sind sog. Zweieranschlüsse gezeigt, bei
denen zwei Teilnehmerstellen, deren Anschlußleitungen in einer Umschaltstelle zusammengefaßt
sind, über eine gemeinsame Verbindungsleitung mit einer Umschaltstelle USt2 verbunden
sind.
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Die Erfindung ist jedoch nicht auf Zweieranschlüsse beschränkt; es
ist sehr wohl möglich, daß in der Umschaltstelle USt, mehr als zwei Anschlußleitungen
zusammengefaßt werden; es können ebenso auch an Stelle von Teilnehmerstellen Verbindungsleitungen,
Gesellschaftsleitungen o. dgl. angeschlossen werden.
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In den Ausführungsbeispielen sind zwei Teilnehmerstellen TStl und
TSt. gezeigt, deren Anschlußleitungen in der Umschaltstelle UStI zusammengefaßt
und an die .gemeinsame Verbindungsleitung VL angeschlossen sind. Diese Verbindungsleitung
führt über die Umschaltstelle USt. zu den Amtseinrichtungen, in denen für jede Teilnehmerstelle
des Zweieranschlusses ein individueller Zugang zu Vorwahlorganen (Voiwähler oder
Anrufsucher) vorgesehen ist; ein Untereinanderverkehr der beiden Teilnehmer des
Zweieranschlusses ist nicht möglich.
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Die Betriebsweise bei Anordnungen flach Fig. i ist folgendermaßen:
Wünscht ein Teilnehmer z. B. an der Teilnehmerstelle TSt1 eine Verbindung einzuleiten,
so hebt er seinen Hörer ab und schließt damit einen Stromkreis für das Relais R1
in der Umschaltstelle USt.: Erde, Batterie, Relais R1 Wicklung I, Kontakt i il,
Kontakt z t2, a-Ader der Verbindungsleitung, Relais U1 Wicklung I, Kontakt 3 1t2,
Anschlußleitung zur Teilnehmerstelle TStl, Kontakt 4. tt2, Relais U1 Wicklung l1,
Kontakt 5 u1, Erde. Das in diesem Stromkreis liegende Relais U1 spricht nicht an;
jedoch wird Relais h'1 in der Umschaltstelle USt. erregt und schaltet durch Schließen
seines kontaktes 6 r1 über Kontakt 7 t1 Erdpotential an die a-Ader, während
über Kontakt 8 Y1 Batterie an. die bAder gelegt wird. Der Vorwähler VW1 läuft daher
an. Findet er einen freien Gruppenwähler, so wird in bekannter Weise das Relais
T im Vorwähler erregt und schaltet über die Kontakte 9 t und i o t die Leitung zum
Gruppenwähler durch. In der Umschaltstelle USt. spricht daher das Relais T1 an:
Erde, Batterie im Gruppenwähler, a-Ader, Vorwähler VW1, Kontakt 9 t, Relais T.,
Wicklung I, Kontakte 6 r1, 7 t1, Erde. Relais T1 hält sich in einem eigenen
Stromkreis über Kontakt i i t1 und den Widerstand 1.Vi., und seine Wicklung II.
Über Kontakt 2a il wird Sperrpotential an den Leitungswählerzugang des zweiten Teilnehmers
gelegt, so daß dieser für ankommende Verbindungen gesperrt ist. Weiterhin wird durch
Öffnen des Kontaktes 12 t1 und Schließen des Kontaktes 13 t1 die Umschaltung
in der Umschaltstelle USt2 vorgenommen. Durch Schließen des Kontaktes 1411 wirkt
das im GW an die a-Ader angeschaltete Batteriepotential unmittelbar auf das Relais
UI in der Umschaltstelle USt1 ein. Das Relais U1 spricht daher an und öffnet seinen
Kontakt 5 u1 und schließt den Kontakt i 5 u1, so daß die Sprechwege auch in der
Umschaltstelle USt1 durchgeschaltet sind.
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In der Umschaltstelle US4 ist inzwischen das Verzögerungsrelais Rl
endgültig abgefallen und hat durch Schließen des Kontaktes 16 rl die b-Ader der
Sprechleitung unter Überbrückung des Kondensators Cl metallisch zum GW durchgeschaltet.
Da nun die Kontakte 6,t1, 8 rl, 17 rl und 18 r1 geöffnet sind, liegen in den Sprechwegen
keinerlei Schaltmittel, welche auf die Stromstöße verzerrend einwirken 1lönnten.
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Entsprechende Vorgänge spielen sich ab, wenn von der Teilnehmerstelle
TSt, eine Verbindung eingeleitet wird. Während des Bestehens einer Verbindung von
einer Teilnehmerstelle ist die andere Teilnehmerstelle durch-Öffnen der Kontakte
3 u2 und ¢ u2 bzw. 19 u1 und 2o ttl doppelpolig von der Verbindungsleitung abgeschaltet.
; Bei ankommenden Verbindungen, z. P. zu der Teilnehmerstelle TStI, wird nach Aufprüfen
des Leitungswählers auf den zugeordneten Kontakt ein Stromkreis für die Relais R1
und T1 gebildet: Erde im Leitungswähler, c -Ader, Relais R'1 Wicklung II, Kontakt
211., Relais T1 Wicklung 1I, Batterie, Erde. In diesem Stromkreis sprechen die Relais
R1 und T1 an. Relais Tr bewirkt durch Schließen des Kontaktes 14 t1 die Durchschaltung
der a-Ader der Sprechleitung, während durch Schließen des Kontaktes 13 11. die Umschaltung
an der Umschaltstelle vorgenommen wird. Um zu verhindern, daß in den vorgeordneten
Wahleinrichtungen ungewollte Schaltvorgänge eingeleitet werden, wenn bei Anruf eines
Teilnehmers im Gegensatz zu Einzelanschlüssen nicht die Schleife sofort geschlossen
wird, da ja erst die U mschalteinrichtungen in den UmschaltstellenUSt1 und USt2
betätigt werden müssen, wird über Kontakt 8 Y1 Hilfspotential an die b-Ader der
Verbindungsleitung gelegt: Erde, Batterie, Drossel
Dyl, Kontakt
8 r1, b-Ader zum Leitungswähler. Es wird ,auf diese Weise vermieden, daß in vorgeordneten
Wahleinrichtungen z. B. das Kennzeichen der Fernamtstrennung gegeben wird. Dieses
Hilfspotential bleibt während der Dauer der Verbindung angeschaltet. Zur Symmetrierung
der Anschlußleitung wird über Kontakt 17r, die Drossel Dr2 angeschaltet, während
über Kontakt 18y1 über die D@rosselDw3 Erdpotential an die b-Ader dei- zu der Umschaltstelle
USt, führenden Verbindungsleitung gelegt -wird. Beim Melden des angerufenen Teilnehmers
spricht Relais U1 über die an Kontakt 5 tt, angeschaltete Erde an und hält
sich nach Schließen seines Kontaktes 15 tat
über Kontakt 1 8
y1 und Drossel DY3.
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Bei Auslösung der Verbindung fallen durch Auslösung des Leitungswählers
die Relais U1 und I21 ab; ferner wird das Relais T im Vorwähler dem Relais T1 (Wicklung
II) parallel geschaltet, so daß dieses ebenfalls in seine Ruhelage überführt wird.
Die Umschalteinrichtungen befinden sich also wieder im Ruhezustand.
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Das zweite Ausführungsbeispiel unterscheidet sich von dem ersten nur
in dem Aufbau der Umschaltstelle USt2, und zwar in der Anordnung der das Hilfspotential
anschaltenden Brücke, die hier nur aus. den Drosseln D@y1, Dyg bzw. D@r3, DY4 besteht.
Die b-Ader der Sprechleitungen ist ,in der Umschaltstelle USt2 ständig metallisch
durchgeschaltet. Bei Einleitung einer abgehenden Verbindung wird, iv2e bei Fig.
i, beim Ansprechen des Relais R1 Hilfspotential über Kontakt 8 y1 und Drossel D@r,
an die b-Ader der Leitung geschaltet Emd bleibt bis zum Abfall des Relais 121 bei
der endgültigen Durclischaltung des Sprechweges an der anrufenden Leitung eingeschaltet.
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Bei ,ankommenden Verbindungen werden ebenfalls, wie bei Fig. i, Relais
R1 und Relais T1 über ihre Wicklungen II erregt. Relais I21 schaltet über Kontakt
8 y1 Hilfspotential an die b-Ader und verhindert so die Aussendung des Kennzeichens
der Fernamtstrennung. An Stelle einer zweiten Wicklung des Relais R1. kann auch
ein besonderes Hilfsrelais Hl vorgesehen werden, welches über seinen Kontakt hl
und die Drossel Dr, das Hilfspotential an die b-Ader anschaltet. Die weiteren Schaltvorgänge
entsprechen den bei Fig. i beschriebenen.
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Um ein sicheres Ansprechen des Relais T1 zu gewährleisten, kann bei
abgehenden Verbindungen über Kontakt 22 y1 das Relais T1 mit seiner Wicklung II
über den Widerstand W11 eingeschaltet werden, so daß es vormagnetisiert wird, ohne
dabei anzusprechen. Erfolgt die . Durchschaltung -zum GW, so ist nur eine geringe
Energie _ erforderlich; um Relais T1 über seine Wicklung I zum Ansprechen zu .bringen.
Ebenso kann bei ankommenden Verbindungen das Ansprechen des Relais T1 in besonderer
Weise gesichert werden, wenn in Reihe mit der Wicklüng II des Relais I21 in der
ankommenden c-Ader eine nieder ohmige dritte Wicklung des Relais T1 vorgesehen wird,
welche das Ansprechen des Relais T1 über seine Wicklung II erleich ert.