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Jahresuhr DieErfindung bezieht sich auf sogenannte Jahresuhren, d.
h. Uhren, die für eine Gangdauer von etwa 4oo Tagen eingerichtet sind. Gemäß der
Erfindung erhalten derartige Uhren eine Schlagvorrichtung, welche mindestens die
volle Stunde anzeigt und ohne zusätzlichen Schlaglauf vom Gehlauf selbst gesteuert
wird.
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Bei den gebräuchlichen Jahresuhren ist es nicht möglich, die sonst
übliche Auslösung der Schlagvorrichtung von der Min.utenradwelle aus anzuwenden,
weil infolge der sehr großen Übersetzung für ein 4oo-Tage-Gehwerk die Stellkräfte
an der Minutenradwelle außerordentlich klein ausfallen, so daß die Uhr ohne weiteres
abgebremst oder zum Stillstand kommen würde. In Abweichung von der üblichen Anordnung
wird gemäß der Erfindung auf eine Welle, die von der Minutenradwelle aus ins Langsame
untersetzt ist, ein Hebestern gesetzt, dessen Zähnezahl dem Untersetzungsverhältnis
zwischen der Minutenradwelle und der Hebesternwelle entspricht. Von den Zähnen dieses
Hebesternes wird ein Hebel einer Hammerwelle bewegt. Man kann den Hebestern auf
einer Welle zwischen dem Federgehäuse und der Minutenradwelle anbringen. Vorzugsweise
wird hierbei der Hebestern mit dem mit dem Trieb der Minutenradwelle unmittelbar
im Eingriff stehenden Zwischenrad verbunden. Man kann aber den Hebestern von der
Minutenradwelle noch weiter in Richtung nach dem Federgehäuse abrücken und ihn beispielsweise
mit dem auf die Zwischenradwelle treibenden Satzrad verbinden. Eine andere Möglichkeit
ist die, den Hebestern auf dem Zeigerradbutzen, also in fester Verbindung mit dem
von der Minutenradwelle angetriebenen Zeigerrad anzubringen.
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Damit bei Verstellen des Minutenzeigers (Richten der Uhr) nicht zwischen
der Heberad- und der Zeigerstellung eine Verstellung stattfindet, muß
die
Anordnung so getroffen sein, daß der Hebestern die Verstellungen des Zeigers mitmacht.
Diese Forderung ist bei den bekannten Uhren mit Schlagwerk ohne weiteres dadurch
erfüllt, daß die das Schlagwerk auslösendeNockenscheibe unmittelbar auf der Minutenradwelle
sitzt. Auch bei Anordnung,des Hebesternes auf dem Zeigerradbutzen ist die ständige
Zwangsverbindung zwischen Zeiger undHebestern ohne weiteres gegeben. In den Fällen
aber, in denen der Hebestern auf einer Welle zwischen der Minutenradwelle und dem
Federgehäuse angebracht ist, kann die übliche Gestaltung der Minutenradwelle, in
der Weise, daß der Trieb und das Minutenrad fest miteinander verbunden drehbar mit
Reibungsschluß auf der Minutenradwelle angeordnet sind, nicht angewendet werden,
weil hier beim Verstellen des Zeigers die den. Hebestern. tragende Welle nicht mitgedreht
würde. Nunmehr wird der Trieb mit der Minutenradwelle starr verbinden, so daß der
starre Zwangslauf zwischen Zeiger- und Heberad hergestellt ist, und das Minutenrad
wird getrennt davon auf die Minutenradwelle mit einemReibungs,schluß :drehbar aufgesetzt,
der ausreicht, um beim Gang der Uhr die Ankerwe@lle anzutreiben, der aber beim Verdrehen
des Zeigers von Hand infolge des höheren Drehmomentes ein, Rücktreiben auf die Ankerwelle
ausschließt.
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Damit beim Rückwärtsdrehen des Zeigers, d. h. entgegen dem Uhrzeigersinn,
in . dem Werk kein Schaden entsteht, ist der von den Zähnen des Hebesternes beeinflußte
Hubhebel auf der Hammerwelle lose drehbar angeordnet und wirkt mit einem auf der
Hammerwelle fest angeordneten Mitnehmerhebel zusammen. Wenn jetzt der Zeiger rückwärts
gedreht wird, so macht der Mitnehmerhebel eine wirkungslose Ausschwingbewegung und
fällt dann beim Überschreiten einer Zahnspitze des Hebesternes unter seinem Eigengewicht
wieder in seine ursprüngliche Lage zurück. Beim Richten der Uhr im Uhrzeigersinn
wird der Hubhebel wie beim Gang der Uhr gegen den Mitnehmerhebel bewegt, so daß
jeweils bei Überschreiten einer Schlagstellung am Zifferblatt ein, Schlag stattfindet.
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In derZeichnung sind zweiAusführungsbeispiele des Erfindungsgegenstands
- in vier Figuren dargestellt, es zeigt -Fig. i eine schaubildliche Darstellung
für . die Anordnung des Hebesternes in Verbindung mit denn auf die Minutenradwelle
treibenden Zwischenrad, Fig. 2 die Minutenradwelle, Fig. 3 die Hammerwelle, Fig.
q. eine schaubildliche Darstellung für die Anordnung des Hebesternes. in Verbindung
mit dem auf die Zwischenradwelle treibendem. Satzrad.
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Die Minutenradwelle wird, wie bei den bekannten. Jahresuhren, vom
Federgehäuse aus über zwei Satzradwellen und eine Zwischenradwelle angetrieben.
In den Fig. i und ¢ ist nur die- zweite Satzradwelle 2 dargestellt, welche mit dem
Satzrad 3 auf den, Trieb q._ der Zwischenradwelle 5 treibt, deren. Zwischenrad 6
mit dem Trieb 7 der Minutennadwelle i im Eingriff steht. Der Trieb 7 ist mit der
Minutenradwelle i fest verbunden. Das Minutenrad 8 sitzt drehbar auf der Minutenradwelle
und wird mit dieser durch eine Feder g (s. Fig. 2) in einem solchen Reibungsschluß
gehalten, daß beim Gang der Uhr die nicht dargestellte Ankerwelle angetrieben, wird.
Der Reiibungsschluß reicht jedoch nicht aus, um das beim Verdrehen !des Zeigers
und damit der Minutenradwelle von Hand erhöhte Drehmoment zu übertragen, so daß
in diesem Falle das Minutenrad 8 festgehalten wird. Infolge der starren Verbindung
der Minutenradwelle i mit ihrem Trieb 7 werden beim Verstellen des Minutenzeigers
gleichzeitig auch die Zwischenradwelle 5 und die vorgeordneten Satzradwellen angetrieben.
Insoweit stimmen, die Ausführungsbeispiele nach den Fig. i und q, überein.
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Bei dem Ausführungsbeispiel nach Fig. i sitzt auf der Zwischenradwelle
5, also in fester Verbindung mit dem auf die Minutenradwelle i treibenden Zwischenrad
6 ein Hebestern io. Die Zähnezahl des Hebesternes io ist gleich dem Untersetzungscerhältnis
zwischen dem Trieb 7 und ,dem Zwischenrad 6, wenn stündlich ein Schlag erfolgen
soll. Wenn .auch die halben Stunden angezeigt werden sollen, so ist die Zähnezahl
zweimal so groß zu wählen. Die Zähne des Hebelrades io wirken mit einem Stift i
i eines Hubhebels 12 der Hammerwelle 13 zusammen, und zwar sitzt der Hubhebel 12
auf der Hammerwelle 13 lose drehbar und bowegt sich gegen einen auf der Hammerwelle
festen. Mitnehmerhabel 1q. (s. auch Fig. 3). Die Hammerwelle 13 trägt einen Hammer
15, .der gegen eine Glocke o,d. dgl. 16 wirkt.
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Die Anordnung des Hebesternes io ist bei stündlichem Schlag derart,
daß der Stift i i des Hubhebels 12 über eine Zahnspitze des Hebesternes io abgleitet,
wenn der Minutenzeiger auf dem Zifferblatt die Zwölferstellung erreicht hat. In
diesem Augenblick ist der Mitnehmerhebel und damit die Hammerwelle 13 so weit verdreht,
daß der Hammer 15 beim Abfallen einen genügend großen Schlaghub ausführen kann.
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Wenn, der Minutenzeiger zum Richten der Uhr von Hand irr. Uhrzeigersinn
verstellt wird, so bewegt sich das Heberad io wie beim Gang der Uhr, d. h. der Hubhebel
i2 wird gegen den Mitnehmerhebel 1q. bewegt, so daß beim Überschreiten einer Schlagstellung
ein Schlag zustande kommt. Wird der Minutenzeiger entgegen dem Uhrzeigersinn verdreht,
so wird der Hubhebel 12 von den Zähnen des Hebesternes io in entgegengesetztem Sinn
aü.sgeschwenkt und berührt den Mitnehmerhebel 1q. nicht; so daß auch der Hammer
15 nicht von der Glocke 16 abgehoben. wird. Beim Hinweggleiten des Stiftes i i über
eine Zahnspitze des Hebesternes io fällt der Hubhebel r2 wirkungslos in seine Ausgangsstellung
zurück.
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Bei dem Ausführungsbeispiel nach Fig. q. sitzt der mit 17 bezeichnete
Hebestern auf der die Zwischenradwelle 5 antreibenden Satzradwelle 2. Die Zähnezahl
des Hebesternes 17 ist wieder entsprechend' dem hier großen Übersetzungsverhältnis
zur Minutenradwelle i gewählt. Im übrigen entspricht
die Anordnung
derjenigen nach Fig. i. Die Zähne des Hebesternes 17 beeinflussen einen lose auf
der Hammerwelle 13 drehbaren Hubhebel 12, der mit einem auf der Hammerwelle 13 festen
Mitnehmerhebel 14 zusammenwirken kann..
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Wie oben erwähnt, kann. der Hebestern anstatt auf einer zwischen dem
Minutenrad 8 und dem Federgehäuse angeordneten Welle 5 oder 2 auch auf dem von der
Minutenradwelle i angetriebenen, nicht dargestellten Zeigerradbutzen sitzen. Er
hat dann, wenn für, jede volle Stunde ein Schlag stattfinden soll, zwölf Zähne.
Die Zusammenwirkung des Hebesternes mit der Hammerwelle ist in diesem Falle die
gleiche wie bei den beiden, vorstehenden Ausführungsbeispielen. Auch die Anordnung
des Triebes 7 und des Minutenrades 8 auf der Minutenra.dwelle i kann die gleiche
sein. Da jedoch der Zeigerradbutzen. beim Verstellen des Minutenzeigers in jedem
Falle mit der Minutenradwelle starr gekuppelt bleibt, kann. auch, wie sonst üblich,
der Trieb 7 mit dem Minutenrad 8 fest verbunden und lose mit Reibungsschluß auf
der Minutenradwelle i angebracht werden, so daß beim Verstellen des Minutenzeigers
eine Übertragung der Drehbewegung des Minutenrades 8 auf die Zwischenradwelle 5
und die diesem vorgeordneten Satzradwellen unterbleibt.