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Ordner für Schriftstücke oder Akten Die Erfindung bezieht sich auf
Ordner für Schriftstücke oder Akten von der Art mit zwei oder mehr Stiften, auf
die die Schriftstücke, bestehend aus gelochten Blättern oder Formularen, aufgereiht
werden, wobei die äußeren Enden der Stifte üffnungen oder Ösen besitzen, durch die
ein Heftfaden hindurchgefädelt werden kann, um die Blätter oder Formulare, wenn
sie aus dem Ordner herausgenommen werden, zusammenheften zu können. Dies geschieht
in der Weise, daß der Heftfaden durch die Ösen der Stifte hindurchgefädelt wird,
so daß er quer zu den Blättern verläuft, worauf die Stifte aus den Lochungen des
Stapels von Blättern herausgezogen werden, so daß Heftfädenschlingen durch die Lochungen
der Blätter hindurchgezogen werden. Durch Festmachen der Schlingen und freien Enden
des Heftfadens werden die Blätter zur Aufbewahrung in Buchform zusammengeheftet.
Eine Ausführungsform eines Ordners dieser Art ist in der britischen Patentschrift
24 597 vom Jahre igo5 beschrieben. Indes ist die Erfindung nicht auf die
hier beschriebene Ordnerausführung beschränkt, sondern ist ebenso auf Ordner mit
bogenförmigen Greifern anwendbar.
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Bei den bekannten Ordnern sind die Ösen durch Abflachen der äußeren
.Enden der Stifte hergestellt, die in dem abgeflachten Teil gestanzte oder gebohrte
Löcher besitzen. Dieses Verfahren hat den Nachteil, daß als Folge der Erhitzung
der Enden, um sie abzuflachen, diese sehr brüchig werden und
der
Ösenteil leicht abbricht. Außerdem hinterlassen Löcher, die in dieser Weise hergestellt
sind, rauhe Kanten; die den Heftfaden leicht zerschneiden. Die Beseitigung der rauhen
Kanten wiederum erfordert zusätzliche Arbeitsgänge, wodurch sich die Stifte in der
Herstellung verhältnismäßig teuer stellen.
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Die vorliegendeErfindungbezweckt, einenOrdner .mit Stiften einer verbesserten
ösenausführung zu schaffen, bei der die vorerwähnten Nachteile vermieden sind.
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Gemäß der Erfindung werden; die ösenteile der Stifte von Schlingen
aus Streifenmaterial gebildet, die an den äußeren Enden der Stifte festgemacht sind.
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Die Ösenteile können aus einem zu einer länglichen Schlinge gebogenen
Drahtstück bestehen, dessen freie Enden in. einer _Axialbohrung oder -öffnung in
dem äußeren Ende des Stiftes festgemacht sind.
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Die Erfindung soll jetzt an Hand der Zeichnung näher erläutert werden.
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Fig. i ist eine schaubildliche Darstellung eines Teils eines Ordners
mit Ösenstiften gemäß der Erfindung; Fig.2 ist eine abgebrochene Ansicht eines der
Osenstifte in vergrößertem Maßstab; Fig. 3 ist eine Teilansicht eines Ordners gemäß
der Erfindung mit bogenförmigen Stiften; Fig. 4 ist die Darstellung einer abgeänderten
Ausführungsform der Erfindung.
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Wie in Fig. i gezeigt ist, besitzt der Ordner ein Querstüick i, auf
dem die drei Stifte 2, 3, 4 befestigt sind, die durch Löcher 5 in den Blättern oder
Formularen 6 hindurchreichen, um sie im Ordner festzuhalten. Das Querstück i ist
auf einem der beiden gegenüberliegenden Deckel angebracht, während der andere Deckel
hohle Stifte trägt, um in bekannter Weise, wenn der Ordner geschlossen ist, die
Stifte 2, 3, 4 in sich aufzunehmen.
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Gemäß der Erfindung besitzen die äußeren Stifte 2, 4 Ösen 7, die aus
Streifen eines nachgebenden Metalls oder einem anderen geeigneten Material durch
Umbiegen hergestellt sind, um eine längliche Schlinge zu bilden. Die Enden 8 der
Schlinge sind in einer Axialbohrung 9 in den Stiften eingeführt und dort festgemacht.
Wenn die Schlingen aus Metall bestehen, können die Enden 8 in der Bohrung 9 angelötet
werden. Wo die Stifte in entsprechende Hohlstifte eingeführt werden, sollte die
Breite der Schlingen. den Durchmesser der Stifte 2, 4 nicht überschreiten. Der mittlere
Stift 3 ist mit einem Haken io versehen.
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Wenn es erwünscht ist, die Blätter oder Formulare 6 aus dem Ordner
herauszunehmen und sie in Buchform zu heften, wird ein Heftfaden ri durch die Ösen
7 hindurchgefädelt und in den Haken io eingelegt. Wenn der Stapel an Blättern jetzt
von den Stiften 2 bis 4 abgehoben wird, werden. Heftschlingen durch die Löcher 5
durchgezogen. Durch Festmachen der Enden und herausragenden Schlingen: kann der
Stapel an Blättern dann in Buchform zusammengeheftet werden. Die Ösenstifte gemäß
der vorliegenden Erfindung haben wesentliche Vorteile gegenüber der bekannten. Ausführung,
bei der die Ösen aus den vollen. Enden der Stifte herausgestanzt oder ausgebohrt
werden. Wenn die Ösen gebohrt oder ausgestanzt werden, muß nämlich darauf geachtet
werden, daß ein doch recht beträchtlicher Randteil um die Ösen herum verbleibt,
da sonst die Wandungen der Öse zu schwach werden, um dem normalen Gebrauch standzuhalten.
Aus diesem Grund können Ösen mit dem erwünschten möglichst großen Durchmesser nur
mit dem Risiko sehr dünner äußerer Wände hergestellt werden, wo sie dann aber wiederum
zum Zerbrechen neigen. Die Verwendung von gesonderten Ösen, die aus Draht oder einem
anderen geeigneten biegsamen Material hergestellt sind, ermöglicht, größte Durchmesser
der Ösen, ohne daß deren Festigkeit leidet, zu erzielen. Außerdem sind sie genügend
biegsam, daß sie, wenn notwendig, ohne Gefahr eines Bruches gestreckt werden können.
Fernerhin haben die Ösen glatte Kanten, durch die der Heftfaden leicht eingefädelt
werden kann. Ebenso ermöglichen die glatten Kanten ein reibungsloses Durchziehen
der Heftfäden durch die Löcher in den Blättern oder Formularen.
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Fig. 3 zeigt die -Anwendung der Erfindung bei Ordnern mit bogenförmigen
Stiften, die zwei äußre Deckel 12, 13 besitzen, die längs der Kante 14 angelenkt
sind. Der Deckel 12 trügt eine Metallplatte 15, aus der drei bogenförmige Stifte
16, 17, 18 vorspringen, deren äußere, 16, 18, Ösen 7 besitzen, die in der zuvor
beschriebenen Weise ausgebildet sind. Der mittlere Stift 17 besitzt einen Haken
i9, ähnlich dem Haken io in der Fig. i. Der Deckei 13 trägt eine Platte 2o, aus
der zwei bogenförmige Stifte 21 vorspringen, die volle Enden besitzen. Die Stifte
auf den Platten 15, 2o sind versetzt zueinander angeordnet, um in gesonderte Löcher
in den Formularen oder Blättern einzugreifen. Der Ordner ist in Fig. 3 in der Offenlage
dargestellt. Wenn die Deckel i2, 13 um die Kante 14 in die geschlossene Lage verschwenkt
werden, fügen sich die Stifte 21 zwischen benachbarten Stiften am Deckel 12 ein.
Das lösbare Verschließen kann in bekannter Weise mit Hilfe der Platte 15 geschehen.
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Das Heftverfahren bei Ordnern dieser Art ist im wesentlichen das gleiche,
-,vie es bereits im Zusammenhang mit der Fig. i beschrieben wurde. Der Vorgang kann
jedoch insofern erleichtert werden, als man das Einfädeln durch die Ösen 7 in der
Offenlage des Ordners vornimmt, wenn alle Formulare oder Blätter auf die Stifte
16, 17, 18 herumgelegt sind. Der Ordner wird dann geschlossen und die Formulare
oder Blätter gleiten auf die Stifte 21 hinüber. Der Hefter wird dann umgedreht,
so daß der Deckel 12 oben liegt. Wenn dieser Deckel dann angehoben wird, ziehen
sich die Stifte 16, 17, 18 aus den Löchern in den Formularen oder Blättern heraus
und nehmen hierbei automatisch die Schlingen des Heftfadens mit. Der Stapel Blätter
wird dann von den Stiften 21 abgehoben und die
Enden des Heftfadens
darauf an der von dem Haken an dem Stift ig gehaltenen mittleren Schlinge angeknüpft.
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Wenn erwünscht, können die Stifte auch aus Röhrchen bestehen, wobei
dann die Enden 8 der Schlingen in die äußeren Enden der Röhrchen eingeführt und
dort festgemacht werden.
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Eine abgeänderte Ausführungsform der Erfindung ist in Fig.4 dargestellt,
bei der an kurzen Sockeln 22 verhältnismäßig lange Drahtschlingen 23 befestigt sind.