-
Verfahren und Einrichtung zum Austragen von Gut aus Großraumbunkern
Bei
Großraumbunkern mit durchgehenden Gutauslaufschlitzen hat man zum Entleeren Vorrichtungen
benutzt, die das Gut von dem unter dem Gutauslaufschlitz angebrachten Boden des
Bunkers oder der Stützfläche des Gutes abkratzen oder wegdrücken. Solche Vorrichtungen
haben erhebliche NT,achteile. Beim Abkratzen wird das Gut auf der der Abkratzvorrichtung
zu gelegenen Bunkerseite in größerem Ausmaße entnommen, als an der entgegen,gesetzten
Bunkerseite. Das Gut rutscht auf dieser Seite nur mangelhaft oder überhaut nicht
nach. Dadurch treten vielfach Verstopfungen des Auslaufes ein, besonders bei zu
Brückenbildungen oder zur Zusammenballung ueigendem Gut. Das Ausdrücken hat den
Nachteil, daß das Gut gepreßt wird. Neben eintretender unerwünschter Zerkleinerung
entstehen ebenfalls Ballungen.
-
Nach der Erfindung wird da.s Gut durch Rütteln des die Stützfläche
des Bunkerauslaufes berührenden Gutes aus dem Bunker entfernt. Das Gut wird dadurch
nicht gepreßt, und etwaige Neigung zur Brückenbildung wird unterbunden. Das Gut
ist für die Austragung ständig gelockert, da sich die Rüttelbewegung im Gut bis
zu einer gewissen Höhe im Bunker zur Lockerung des Gutes auswirkt. Die Austragung
ist eine gleichmäßige. Die R.üttelbewegung, stärkeres oder schwächeres Rütteln.
kann
jedem Gut zwecks bester Austragung und Lockerung angepaßt werden.
-
Die Einrichtung zur Durchführung der Rüttelaustragung besteht im
wesentlichen aus einer Rüttelvorrichtung, die in den Bunkerauslauf eingeführt wird
und auf welche sich dann das darüberliegende Gut stützt. Die Neigung zur Ausfallrichtung
des Gutes wird so stark gewählt, daß das Gut bei der Rüttelbewegung zum tieferen
Ende der Vorrichtung abrutscht. Diese Neigung kann jedem Gut entsprechend eingestellt
werden.
-
Die Bewegungsrichtung des Rüttelns liegt senkrecht zur Austragrichtung,
wobei die Rüttelbewegung durch Senken und Heben einer dachförmig igestalteten Rutschebene
erzeugt wird. Dabei wird diese dachförmige Rutschebene einmal steiler und hierauf
flacher gestellt. All,e Oberflächenpunkte Ider Rutschebene machen bei der Flachstellung
einen kleinen Weg nach der tiefer gelegenen Seite hin und kehren bei Wiederhochstellung
in die Ausgangslage zurück. Dadurch werden die auf der Rutschebene lagernden Stücke
des Gutes seitlich etwas verschoben. Das nachdrückende Gut verhindert aber ein Rückgehen
der verschobenen Stücke beim Rückweg der Rutschebene. So entsteht eine kleinwegige
Dauernde Blewegung des Gutes zur tiefer gelegenen Seite Ider Rutschebene hin. Die
vorhandene stärkere Neigung der Rutschebene zur Austragseite hin bringt die Stücke
des Gutes gleichzeitig in kurzwegigen Absätzen zum Austrag.
-
Die abwechselnde Flach- und Steilstellung der Rutschebene kann auf
verschiedene Weise durch geführt werden. Setzt man Ms Ausführungsbeispiel unter
den First der dachförmigen, zweckmäßig aus Eisen gefertiigteniRutschebene eine Feder,
z. B. Schraubenfeder, und in Nähe dieser unter die Rutschebene in einem Abstand
von dieser Elektromagnete, so wird beim Einschalten der Magnetwirkung die Rutschebene
durch die Anziehung an die festsitzenden Magnete flacher. Beim Ausschalten der Magnete
drückt die vorher gepreßte Feder den First der Rutschebene wieder hoch, und die
Dachgestall.tung kommt wieder in die vorherige steilere Stellung. Das Ein- und Ausschalten
der Magnetwi.rkung wi.rd in beliebigem Zeitwechsel automatisch bewinkt.
-
Die Rüttelebene kann auch so ausgebildet sein, daß die Dachgestaltung
an der Abfallseite nach dem anderen Ende allmählich in die Grundebene ausläuft.
Dadurch entsteht zur Abfallseite zu ein stärkeres Heben und Senken, woraus sich
ein etwas schnelleres Abrutschen der einzelnen Gutstücke ergibt. Diese Ausbildung
ist insbesondere zweckmäßig, wenn die Neigung der Rutschebene zur Abfallseite flacher
gehalten werden muß als die eigentlich infolge des Schüttverhaltens des Gutes -notwendig
wäre.
-
Die Rüttelaustragvorrichtung wird verfahrbar angeordnet. Sie sitzt
auf einem Wagen, der einen Auffangtrichter trägt, in den das Gut von der Rüttelvorrichtung
stürzt. Unterhalb des Trichters befindet sich eine Transporteinrichtung, z. B. ein
Förderband. D.ie Transporteinrichtung für das Gut kann innerhalb oder neben der
feststehenden Fahrbahn für die Rüttelaustragvorrichtung liegen.
-
Sie kann aber auch mit der Rüttelaustragvorrichtung, insbesondere
mit ,deren Fahrteil verbunden und mit dieser verfahrbar sein.
-
Die erfindungsgemäße Rüttelaustragvorrichtung kann für einen Bunkerauslaß
eingerichtet sein. Es können aber auch zwei Bunkerauslässe von der Gesamtvorrichtung
erfaßt werden. Notwendig ist dann für jeden Bunkerauslaß eine Austragvorrichtung,
wobei dann beide Vorrichtungen auf einem gemeinsamen Fahrgestell angeordnet sind.
-
Die Rüttelaustragvorrichtung eignet sich für die verschiedensten
Stoffe. Ihre den Eigenschaften des Gutes anpassungsfähige Einstellung, wie stärkeres
oder schwächeres Rütteln, Wahl beliebiger Neigungen der Rutschebene, ermöglichen
eine vielseitige Anwendung, z. B. für Kohle, Koks, gekörntes Gestein, Erz, chemische
Produkte usw. in grober und feiner Körnung. Sie kann auch für Bunker mit einem engbegrenzten
Auslaß verwendet werden.
-
In der Zeichnung ist die erfindungsgemäße Vorrichtung dargestellt.
-
Abb., I zeigt einen senkrechten Querschnitt durch den Gutauslauf
eines Großraumbunkers und gleichzeitig einen ebensolchen Schnitt durch die in einem
Ausführungsbeispiel dargestellte Einrichtunig zum Austragen von - Gut aus dem Bunker
nach der Linie a-b der Abb. 2, Abb. 2 einen senkrechten Längsschnitt durch Auslauf
und Einrichtung nach der Linie c-d Ider Abb. I, Abb. 3 eine Aufsicht auf die in
Längsrichtung halbgeteilte Austragvorrichtung und Abb. 4 einen senkrechten Längsschnitt
durch die Rüttelvorrichtung nach der Linie e-f der Abb. 1.
-
Die Gutauslauföffnung des Bunkers wird in diesem Ausführungsbeispiel
aus den. beiden über die Bunkerlänge sich erstreckenden Schlitzen 1 gebildet. Dabei
stützt sich das aus diesen Schlitzen austretende Gut auf den zur Bunkermittellinie
hin leicht geneigt angeordneten Flächen 2 ab. 3 ist die Rüttelvorrichtung, die in
den Bunkerauslauf eingeführt wird und auf der sich das Bunkergut dann im besonderen
abstützt.
-
Diese Rüttelvorrichtung besteht im wesentlichen aus einem ebenen
Grun,dblech 4, das an Iden beiden nebeneinanderliegenden Winkeleisen 5 starr befestigt
ist. Auf dem Grundblech 4 stehen Tragrippen 6 auf. In geringem Abstand frei über
diese Tragrippen verläuft ,das Rütteiblech 7, das von seiner senkrecht zum Bunkerschlitz
gerichteten Mittelachse her dachförmig schräg zu seinen beiden Enden abläuft. Die
Neigung kann dem jeweilig auszutragenden Gut angepaßt sein. Getragen und gehalten
wird dieses Blech durch die in eben erwähnter Mittelachse an seiner Unterseite angeordnete,
aus einem U-Eisen beestehende Haube 8 und durch die Federn 9. An die Stelle der
Federn, g können Ibei leichtem Gut auch Gummipuffer treten.
-
Gegen seitliches Verschieben des so federnd gelagerten Bleches 7 schützen
einerseits diie an den Tragrfppen 6 geführten Schenkel des U-Eisens, andererseits
die an den flach auslaufenden Enden des Bleches 7, gegebenenfalls auch nur an deren
Ecken angeordneten Schlitzhalter 10. In diesen kann das Blech 7 während der Rüttelbewegung
sich frei bewegen.
-
An der Unterseite des Rüttelbleches 7, zweckmäßig an dem über die
Vorderkante der Bunkerstützflächen 2 hinausragenden Ende der Rüttelvorrichtung,
sind die beiden Magnetrüttler 11 so befestigt, daß sie durch Anziehen des Bleches,
bis es nahezu oder ganz auf den Stützen 6 aufliegt, in Verbindung mit dem Zurückdrücken
in die Ausgangslage durch die Federn 9 die Rüttelbewegung des Bleches hervorrufen.
Zur Begrenzung der Stärke der Rüttelbewegung könnten zwischen den Federn g senkrecht
angeordnete Puffer vorgesehen sein, die sich bei der gewünschten Rüttelstärke berühren.
-
Die Rüttelvorrichtung ist über die Länge der Bunkerschlitze I verfahrbar.
Hierzu dient der im wesentlichen auls dem Rahmen I2 und den Rädern 13 bestehende
Wagen, der auf den Schienen 14 der Stützen 15 fährt. Befestigt auf diesem Wagen
ist die Rüttelvorrichtung mit der aus den Traversen 16 und den Blechen 17 und 18
bestehenden Tragekonstruktion. Auf dem Blech IS und damit auf dem Wagen sind die
beiden Winkeleisen 5 der Rüttelvorrichtung lösbar (angeschraubt) befestigt. Damit
ist ein leichtes Auswechseln der Rüttelvorrichtung ermöglicht.
-
Zum Auffangen des von den Rüttelblechen ausgetragenen Gutes und zu
dessen Überleiten zu einer Transporteinrichtung dienen die vom Wagenrahmen I2 getragenen
Auffangbleche 19. D"ie Weiterleitung des ausgetragenen Gu;tes geschieht mit Hilfe
des TranSportbaNdeS 20.
-
Die Stromzuführung zu den Magnetrüttlern 11 wie auch zu dem auf dem
Wagen angeordneten nicht dargestellten Fahrmotor erfolgt über die mit Rollen 22
versehenen Bügel 21 vom Draht 23 her.