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Elektrische Steuereinrichtung Zusatz zum Patent M128 Das Patent 861
268 betrifft eine elektrische Steuereinrichtung mit an den Enden einer Steuerleitung
vorgesehenen Schalteinrichtungen mit mehreren Stellungen und mit einer Detektoreinrichtung,
die ansprieht, wenn die @an die Enden der Steuerleitung angelegten Gleichstromspannungen
in einem vorbestimmten Verhältnis zueinander -stehen.
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Eine solche Steuereinrichtung läßt sich mit Vorteil zur Einstellung
von: Wählern in Fernmeldeanlagen, insbesondere Fernsprechanlagen, verwenden, weil
die ,konstruktive und schaltungsmäßigfe Ausbildung der Wähler sehr einfach wird
und bei Verwendung einer elektrischen Entladeesm.richtung als Detektoreinrichtung
sehr schnelle Ansprechzeiten erzielt werden, so daß, die Prüfung einer Leitung augenblicklich
erfolgt. Von dem Augenblick an, wo eine freie Leitung erreicht .ist, verstreichen
q.ooo bis 8ooo Itsec, 'bis ,die Leitung belegt gemacht wird. So kurz auch diese.
Verzögerung ist, so geschieht es -doch bisweilen, daß eine Ventilröhre, die einen
zweiten Wähler steuert, in. .diesem Zeitraum zündet und so die Belegung ein und
derselben Leitung durch zwei; Wähler veranlaßt.
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Um eine weitere Sicherheit gegen Doppelbelegung zu bieten, ist es
bekanntgeworden, die Prüfung zweifach durchzuführen. Solche. Doppelprüfung beispielsweise
durch zwei clektromagnetische Prüfrelais bewerkstelligt werden, erst über den einen
und dann über den zweiten Schaltarm .des Wählers. Die doppelten Prüfrelais werden
aber
immer auf einen festen-- Zustand geprüft-. Während diese Anordnung gegenDoppelverbindung
wirksam ist,, bietet sie keinen Schutz ;gegen, zu weites Laufen des Wählers, was
zu falschen oder Doppelverbindungen- führen kann.
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Nach der Erfindung wird- der Zeitraum zwischen -der obenerwähnten
Prüfulng und Erregung eines Relais wesentlich verringert. Dies wird dadurch erreicht,
.daß einerseits von einer Speichereinrichtung, von &m einzuste111enden Wähler
Gleichstrompotentiale siech ändernden Wertes an eine Entl.asdeeinrichbnusg gelegt
werden, die anspricht und die-Einstellung des Wählers beendet, wenn die angelegten
Potentiale ein vorbestimmtes gegenseitiges Verhältnis aufweisen, und jdaß mit Hilfe
dieser Entladeeinrichtung zweimal hi.ntereinunsder über verschiedene Wählerarme
zwei Prüfungen vorgenommen werden.
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In dem nachstehend erläuterten Anwendungsbeispiel der Erfindung. ist
.die Verzögerung auf Zoo 'biss ioo,usec verringert. Bei einem so kleinen Zeitraum
ist aber die Wahrscheinlichkeit einer Doppelbewegung praktisch so gut wie beseitigt.
Erreicht wird dies durch die Benutzung von ele'ktronisc'hen Schaltmitteln, wie ,beispielsweise
einer gashaltigen Ventilröhre oder einer sonstigen elektronischen Schalteinrichtung
zur Prüfung der Leitung. Entsprechend dem vorliegenden Anwendungsbeispiel der Erfindung
prüft die Gasventilröhre zunächst zweimal, erst über den einen und danach über einen
zweiten Schaltarm des Wählers.
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Eine Leitung kann eben in dem Augenblick frei werden, wo der Prüfarm
des Wählers daran i-st; die geprüfte Lamelle zu verlassen, und der Wähler kann um
einen Schritt zu einer belegten Lernelle weiterrücken, während immer noch Zeit zum
Zünden der Gasröhre bleibt. Um @dagegen zu schützen, wird entsprechend einem Merkmal
der weiterem Erfindung die, zweite Prüfung immer in bezug auf dieselben Potentiale
gemacht wie die erste Prüfung; um eine Belegung der angesteuerten Lamellen zu verhindern
und Aden weiteren Aufbau der Verbindung anzuhalten:, wenn die zweite Prüfung nicht
dieselben Zustände vorfindet wie die erste. Sollte der Wähler bei seinem zu weiten
Laufen auf eine freie Verbindungsleitung geraten, an die dasselbe Potentialgelegt
ist wie un die vorhergehende Verbindungsleitung; so wird diese zweite Leitung genommen
und die Verbi,n:dunig geht in der üblichen Weise weiter. Sollte indessen der zu
weite. Sehritt auf eine freie Verbindungsleiitung mit anderem Potential oder ehe
'belegte Leistung öder auf den Raum zwischen: zwei Lamellen führen, so wird die
Verbindung nicht mehr weiter aufgebaut.
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Die Erfindung wird nurnmdhr an Hand ,der Zeichnunig erläutert, die
schematisch so viel von einem :automatischen Fernsprechwählspeicher und einem von
ilhmgesteuerten Wähler erkennen läßt, wie. zum Verständnis de; Erfindung erforderlich
isst.
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Es wird angenommen, daß eine,anrufendeLeitung mit einem zweiten Gruppenwähler
verbunden worden ist und @daß ,der Speicher durch den Anrufenden so eingestellt
worden ist, @daß die Einstellung des zweiten Gruppenwählers erfolgen kann.
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Der Speicherwähler Ep, von dem nur eine Kontaktbank .gezeigt ist,
rückt von Schritt z nach Schritt 2 vor, wenn die Wahl beginnt, und läßt dabei 'im
Speicher ein Relais RSR =sprechen. Dieses :legt Erde über den Ruhekontakt von Relais
GVR und Arbeitskontakt von RSR an die a-Ader, die über den ersten Gruppenwähler
mit dem Arm A des zweiten Gruppenwählers verbunden ist. Relais AR im zweiten Gruppenwähler
ist mit dieser Ader über den Kopfkontakt ONC r verbunden. Das Relais eire
@gt sich, hält sich über seinen linken Arbeitskontakt 3 und legt Iden Kupplungsmagneten
P des Wählers über seinen Arbeitskontakt q. parallel zu W!nem eigenen Haftestrom,kreiis.
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Durch sden Umschaltekontakt i trennt Relais AR
die b-Ader von
dem normalen Prüfpotential -N, das an sie über ,einen Kopfkontakt ONC4 und den Umschaltekontakt
i voa-Relais BR angelegt werden kann. Die b-Ader wird nunmehr über den Arbeitskontakt
i von AR und Arbeitskontakt 2 von Relais BR mit idem Prüfarrn T des Wählers
verbunden. Relais BR erregte und hielt sich unmittelbar ,nach der Belegung des zweiten
Gruppenwählers .durch den ersten Gruppenwähler über :einen Stromkreis, in dem der
Arbeitskontakt q. des zum ersten Gruppenwähler; der wie .der zweite Gruppenwähler
ist, gehörigen BR-Relais, ferner Widerstand IR2 im zweiten Wähler, die c-Ader .und
ONC2 liegt.
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In diesem Stadium verbindet ein abfallverzögertes Relais RSR 2 im
Speicher, das sich durch RSR erregte, die b-Ader mit der Kathode einer Triode h
i und .dem Gitter einer Triode h2. Diese beringe Verzögerung wird eingeführt, um
eine verfrühte und falsche zweite Prüfung nach dem Prüfpötenti:al -N zu ver'hi'ndern.,
die eintreten würde, wenn Relais AR im Wähler nicht den Ruhekontakt i geöffnet hätte,
bevor RSR z im Speicher seinen Arbeitskontakt schloß.
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Wenn wir annehmen, daß der Anrufende den Speicherwählerarm
RB auf einen Schritt eingestellt hat, mit dem ,das Potential -N verbunden
ist, und wenn dann infolge der Erregung des Kupplungsmagneten P der Wählerarm T
bei seiner Bewegung zurr Berührung mit einem freien Schritt mit demselben Potential
:gekommen ist, dann zündet die Gasvenbi:lröhre-GV und veradlußt sdas Anziehen von
Relais GVR. Dies kommt datier, daß, wenn :an die Elektroden der beiden Trioden dieselben
Potentiale angelegt werden, das über,die Widerstände R 3 und R 5 von ider Anodenspannungsbatterie
HTB an die Steuerelektrode CE2 angelegte Potential derart ist, ,daß es das Zünden
des Gasventils bewirkt, vorausgesetzt, daß an die andere Steuerelektrode CE i das
normale Prüfpotential .angelegt ist. Der Ansprechstromskreis von GVR läßt sich verfolgen
von einer Potentitalquelle-N im ,dritten Gruppenwähler, der mit dem ersten und zweiten
Gruppenwähler identisch ist, einen Widerstand IRT, Kontakt ONC4 ,des dritten Gruppenwählers;
Ruhekontakt i des Relais BR in diesem Wähler, Arbeitskontakt 2 von.
BR,
Arbeitskontakt z von AR, die b-Ader Arbeitskontakt von RSR 2, die Steuerelektrode
CE i und die Hauptentladungsspaltelektrode MG des Gasventils Gh, Wicklung von GVR,
Ruhekontakt eines Relais GSR zur Anodenbatterie. Sobald GV zündet, ändert sich ,das
Potential am T-Arm und daher an den im Vielfach liegenden, Prüfkontakten, mit denen.
er in Verbindung steht, wegen :der Anschaltung der A.rnodenbatterie über die ionisierte
Gasstrecke in de.r Ventilröhre GTl. Die normalen Prüfpotentiale liegen in, den.
Größenordnungen von -2 V bis -26 V. Wenn der oben verfolgte Prüfstromkreis gescb
lossen wird, so steigen diese negativen Potentiiale je nach :dem Wert des Widerstandes
IRT auf 5o bis 75 V an. Diese Potentialänderung macht die gewählte Anschlußleitung
augenblicklich belegt uhid schützt sie gegenBelegung durch .andere Wähler, denn
keine @Gasventil.röhre könnte zünden, wenn an ihre Steuerelektrode'CE i Potentiale
von @di-e:ser Höhe angelegt werden. Es ist daher ersichtlich, daß GV als elektronischer
Schalter wirkt und die von dem Wähler Leitung augenblicklich. belegt macht.
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GTIR nimmt die Erde von der a-Ader weg und läßt RSR, AR und, den Kupplungsmagneten.
P abfallen. AR unterbricht seinen Haltestromkreis. und trennt die b-Ader vom T-Arm
ab. Diese Ader liegt nunmehr lediglich am B-Arm. Bevor indessen der T-Arm von der
b-Ader abgetrennt wird, wird er über den Arbeitskontakt 2 von Relais BR und den.
Ruhekontakt 2 von Relais AR mit der t-Ader und über sie mit einer Erdverbindung
im ersten Gruppenwähler verbunden. Somit bleibt die Belegungssicherung am T-Kontakt
während der Überschaltung aufrechte.r'halten.
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Die Aberregung von P hält den zweiten Gruppenwähler an, worauf A-Arm,
B-Arm und: C-Arm mit ,den zugehörigen Lamellen Kontakt machen. Die b-Ader es,a wählten
dritten Gruppenwählers wird nunmehr zum Speicher durchverbunden. Die Kopfkontakte
ONC i, ONC2 und ONC4 unterbrechen, wenn der Wähler seine Ruihestellung verläßt und
bevor er dein ersten Schritt prüft. ONC 3 schließt sich, wenn sich .die anderen
Kopfkontakte öffnen.
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In dem Speicher veranl@aßt GVR die Erregung von GSR, das die Verbindung
mit -der Anodenbatterie genügend lange unterbricht, so daß das Gasventil GV erlischt
und GVR abfällt. Dieses Relais unterbricht den Stromkreis von GSR, doch bevor ,letzteres
seinen Arbeitskontakt unterbricht, veranlaßt es die Erregung eines abfallverzögertein
Relais GRR durch eine an den Ruhekontakt von GVR @angelegte Erde. GRR hält sich
über den Arbeitskontakt von RSR 2, das keine Zeit hatte, während des kurzen
Ansprechens von RSR abzufallen.
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Wenn GSR erneut seinen Ruhekontakt schließt, so wird die vom zweiten
Gruppenwähler gewählte Verbindungsleitung zum zweitenmal geprüft, diesmal auf das
Potential -N über den B-Arm des zweiten Gruppenwählers und .die b-Ader. Dieses Potential
wird nunmehr an: den B-Kontakt angelegt über den Arbeitskontakt i des BR-Relais
im dritten Gruppenwähler. Normalerweise ist,das vom B-Arm gefundene Potential dasselbe,
wie .das vorher vom T-Arm vorgefundene. Daher zündet GV nun zum zweitenmal und veranlaßt
das Anziehen von GVR, das in diesem Fall den dieAusspeicherung leitenden SteuerschalterE0
des Speichers über einenA.rbetskontakt von GRR vorrücken läßt. Relais GSR erregt
sich dann erneut, veranlaß@t das Erlöschen von GV um die Speicherschaltung, rückt
weiter, um die Ausführung des nächsten Wählvorganges zu steuern.
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Sollten zwei zweite Gruppenwähler in dem kurzen Zeitabschnitt von
ioo,usec gleichzeitig aufprüfen, dann sprechen die beiden zugehörigen Speicher .gleichzeitig
an., und beide W'ä'hler bleiben auf den im Vielfach liegenden Kontakten desselben
dritten Gruppenwählers stehen. Es. ist indessen in hohem Maße unwahrscheinlich,
daß die Zeitkonstanten der Relais beider Wähler und Speicher genau gleich sein werden.
Einer von ihnen macht den B-Kontakt belegt, bevor er vom anderen geprüft wird. Die
Gasventilröhre Gh, die bei der letztgenannten Verbindung benutzt wird, zündet daher
nicht, und wenn das zugehörige Relais RSR 2 abfällt, so schließt eich ein: Stromkreis
von Erde über den Ruhekontakt von RSR 2, den Arbeitskontakt von GRR
zu einem Relais DAR.
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Hierdurch wird in nicht näher dargestellter Weise die Auslösung des
Speichers und der teilweise aufgebauten Verbindung sowie das Anlegen eines Besetztzeichens
an die anrufende Leitung veranlaßt.
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Wenn aus .irgendwelchen Gründen der zweite Wähler über den .richtigen
Schritt hinausläuft und mit .seinen. Armen zwischen zwei Schritten stehenbleibt,
dann findet der B-Arm kein Potential vor, und wenn die zweite Prüfung gemacht wird,
fällt die Verbindung wie eben beschrieben zusammen.
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Sollte der Gruppenwähler zu weit laufen und auf einer freien zu derselben
numerischen. Gruppe gehörigen Verbindungsleitung zu stehen kommen, ,dann findet
der B-Arm .dasselbe Potential -N an der Kontaktlamelle, so d:aß .der dritte Gruppenwähler
dann belegt und die Verbindung in der üblichen Weise weiter aufgebaut wird.
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Sollte der Gruppenwähler zu weit laufen und mit seinen Dreharmen auf
einer zu einer numerisch verschiedenen Gruppe ;gehörigen Verbindungsleitung zu stehen
kommen, .dann -ist das vom B-Arm an-:getroffene Potential von -N verschieden
und GV zündet nicht. Die Verbindung fällt daher wie oben beschrieben zusammen.
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Wenn der Gruppenwähler zu weit läuft und mit seinen Dreharmen auf
einem belegten Schritt zu stehen kommt, dann ist das an die b-Ader angelegte Potential
dasselbe wie das des Sprechstromkreises an diesem Punkt. Wenn der Sprechstromkreis
unterbrochen ist, beträgt dieses Potential -48 V. Wenn er über eine nie:derohmige
Leitung und eine Teilnehmerstation von 5o Ohm geschlossen ist, beträgt das. Potential
- 26 V. Dieses Potential wird, zur Wahl von Verbindungsleitungen nicht verwendet,
und daher löst :der zweite Gruppenwähler
.aus, ohne .die vorhandene
-Gesprä@chsverlain-Jung zu stören.
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Während in der Speicherschaltung lediglich ein Gasventil dargestellt
ist, läßt siclpa@ra4!leldazu ein zweites Ventil verwenden. In @d;iesem Fall mC indessen;
eine der Steuerelektroden,des zweiten Gasventils. mit :der Leitung verbunden werden,
die zum rechten Arbeitskontakt von RSRz führt und nicht zur Erde.