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Verfahren zur Übertragung von Nachrichten Die Erfindung betrifft ein
Verfahren zur übertragung von Nachrichten über Leitungen oder drahtlos und ist dadurch
gekennzeichnet, daß jedem Buchstaben des Alphabets bzw. jedem Telegrafierzeichen
des Telegrafieralphabets eine Impulsgruppe sehr kurzer Impulse zugeordnet ist und
die Unterscheidung der einzelnen Zeichen durch verschiedenen Impulsabstand innerhalb
der Impulsgruppe erfolgt. Jeder Buchstabe des Alphabets besteht im einfachsten Falle
nach der Erfindung aus zwei mit einem . bestimmten Abstand übertragenen kurzzeitigen
Impulsen. Den 3a Buchstaben des Alphabets würden also 32 verschiedene Impulsabstände
entsprechen. Bei der normalen- Übertragung von Telegrafierzeichen wird beispielsweise
jeder Buchstabe des Alphabets durch das sogenannte Fünferalphabet zusammengesetzt,
d. h. also, jeder Buchstabe des Alphabets wird durch die Kombination von fünf positiven
oder negativen Stromschritten bzw. stromerfüllte oder stromlose Impulse übertragen.
Bei Verwendung dieses bekannten Telegrafieralphabetswird alsogemäß der Erfindung
jedes einzelne Zeichen des Telegrafieralphabets im einfachsten Falle aus zwei Impulsen
verschiedenen Abstands dargestellt.
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Die Erfindung sei an Hand der Abbildungen näher erläutert.
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Abb. i a zeigt dabei die beispielsweise für die Buchstaben a, b und
c bzw. für die Zeichenelemente eines Telegrafierzeichens gewählten Impulsabstände
T1, T., und T,. Wird jeder Buchstabe durch das Fünferalphabet ausgedrückt, dann
kann beispielsweise
der geringste Impulsabstand einem positiven
Zeichen, der mittlere Impulsabstand einem negativen Zeichen und der größte Impulsabstand
wiederum einem positiven Zeichen und so fort entsprechen. Die Erzeugung derartiger
Impulse erfolgt gemäß Abb. i b dadurch, daß die Ausgangsspannung eines an sich bekannten
Tastgeräts TG zur Erzeugung kurzzeitiger Impulse einer Laufzeitkette L zugeführt
wird, an der je nach dem gewünschten Impulsbild die Impulsspannungen entsprechend
dem erforderlichen Impulsabstand über einen Schalter S abgegriffen und der EndstufeESt
zugeführt werden. Jeder Impuls des Tastgeräts setzt sich durch diese Anordnung in,
zwei Impulse des gewünschten Zeitabstands um; die über die Endstufe ausgesandt werden.
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' In den Abb. i c und i d sind Beispiele für die empfangsseitige Auswertung.
dargestellt. Nach Abb. i c wird die Ausgangsspannung des Impulsempfängers E direkt
den Ablenkplatten A einer Braunschen Röhre B zugeführt, und man kann den Impulsabstand
einmal auf dem Schirm des Braunschen Rohres ablesen, zum andern sind in der Braunschen
Röhre über der Zeitlinie Sonden i, 2, 3 angeordnet mit den Abständen, die den gewählten
Impulsbildern entsprechen. Entsprechend den' empfangenen Impulsabständen werden
also, jeweils verschiedene Sonden durch den Elektronenstrahl getroffen, wodurch
an der entsprechenden Sonde eine Spannung auftritt, die an den Röhren R1 bis Rx
verstärkt wird. Die Ablenkfrequenz des Braunschen Rohres ist so gewählt, daß der
erste Impuls jedes Impulsbildes auf die Sonde i trifft. Entsprechend den Impulsäbständenwerden
dann die nachfolgenden Impulse die Sonden :2 oder 3 oder ¢ usw. treffen. Die Anodenspannungen
der Röhren R1 bis R, werden Relaiskombinationen zugeführt,- die derart geschaltet
sind, daß in Abhängigkeit des Bezugsimpulses von der Röhre R1 entsprechend nur jeweils
der nach dem ersten Impuls eintreffende weitere Impuls angezeigt wird bzw. bei Verwendung
von drei Impulsen je Impulsbild die zwei auf den Startimpuls folgenden Impulse,
die wiederum durch Relais so verbunden sind, daß nur bei richtigem Impulsabstand
ein einziges Relais zum Ansprechen kommt. In der Abb. i d ist ein weiteres Ausführungsbeispiel
für die empfangsseitige, Auswertung ge= geben. Die Impulse werden in einem Empfänger
E empfangen, und die Ausgangsspannung. des Empfängers wird einer Laufzeitkette L
zugeführt, die entsprechend der senderseitigen Laufzeitkette ausgebildet ist. Die
Laufzeitkette L ist entsprechend der verschiedenen Impulsabstände der Impulsgruppen
an verschiedenen Stellen angeschlossen, und die Spannungen einer Impulsgruppe werden
jeweils an die Gitter von Mehrgitterröhren R1, R2, R3 bis R" geführt, deren Vorspannung
derart ist, daß nur dann ein Anodenstrom fließt, wenn alle Gitter einer Röhre gleichzeitig
die Impulsspannung erhalten. Nehmen wir also den Impulsstand an, der dem Buchstaben
a entspricht; so wird der erste Impuls dieses Buchstabens durch die Laufzeitkette
L empfangsseitig so verzögert, daß er das Gitter z der Röhre R1 erst dann erreicht,
wenn der Impuls 2 das Gitter 2 erreicht: Nur in diesem Falle fließt in der RöhreR1
Anodenstrom. Die anderen Röhren bleiben nach .wie vor gesperrt, da die Impulse der
Impulsgruppe a an- die Gitter dieser Röhren durch die verschiedenen Anschlußstellen
an der Laufzeitkette L niemals gleichzeitig gelangen können. Der Anodenstrom der
ansprechenden Röhre kann zur Betätigung einer Fernschreibmaschine od. dgl. verwendet
werden. Es ist selbstverständlich, daß sich die einem Buchstaben entsprechende Impulsgruppe
aus mehr als zwei Impulsen zusammensetzen kann. Anstatt des einpoligen Schalters
S wäre auf der Sendeseite dann einmehrpoliger Schalter S erforderlich. Empfangsseitig
müßten statt der Zweigitterr'öhren Drei-oder Viergitterröhren je nach Impulszahl
pro Impulsgruppe verwendet werden.
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Bedeutet jede Impulsgruppe einen Buchstaben; so ist für jeden Buchstaben
eine besondere Mehrgitterröhre notwendig. Verwendet man jedoch das an sich bekannte
Fünferalphabet und ordnet jedem Zeichen des Fünferalphabets eine Impulsgruppe zu,
so könnte- man bereits mit zwei Mehrgitterröhren auskommen, die so geschaltet sind,
daß die eine den positiven Stromschritten, die ändere den negativen Stromschritten
des bekannten Verfahrens entspricht. Bei Verwendung von mehreren Impulsabständen
für das positive Zeichen und das negative Zeichen kann durch entsprechende abwechselnde
Wahl des Abstands für eine Zeichenart eine weitgehende Verschlüsselung durchgeführt
werden. -Die eben beschriebene Anordnung erschwert bereits eine Erkennbarkeit bei
Übertragung kurzzeitiger Nachrichten sehr. Um jedoch auf dem Leitungsweg eine weitere
Verschlüsselung der Zeichen zu erreichen, wird gemäß der weiteren Erfindung vorgeschlagen,
senderseitig und empfangsseitig synchron - zwischen zwei Impulsen einer Impulsgruppe
wahlweise, vorzugsweise nicht periodisch, insbesondere bei jedem Zeichen wechselnde
Laufzeitketten verschiedener Länge zwischenzuschalten und die Einschaltung derart
vorzunehmen, daß die senderseitigen und die empfangsseitigen zwi§chengeschalteten
Laufzeitketten zusammen stets konstante Länge besitzen. In der Abb. 2 ist diese
Verschlüsselungseinrichtung dargestellt für den Fall; daß jede Impulsgruppe aus
zwei Impulsen besteht. Die Ausgangsspannung des Tastgeräts TG (Abb.2a) wird einmal
direkt der Endstufe ESt zugeführt, das andere Mal über einen Schalter S1, Laufzeitketten
L1 verschiedener Länge undLaufzeitketteL2, diewiederum entsprechend dem gewünschten
Impulsabstand Anzapfungen enthält. Der gewünschte Impulsabstand wird über einen
Schalter S2 entnommen und ebenfalls der Endstufe ESt zugeführt. Die Ausgangsspannung
des Empfängers E der Empfangsseite (Abb. 2 b) wird einmal direkt dem ersten Gitter
aller Mehrgitterröhren zugeführt, das andere Mal über einen Schalter San wahlweise
einschaltbare Laufzeitketten L3 und daraufhin einer Laufzeitkette L4 zugeführt,
die entsprechend der sende,-seitigen
Laufzeitkette L2 angeschlossen
ist. Die abgegriffenen Spannungen an der Laufzeitkette I_4 werden den Gittern 2
jeder Mehrgitterröhre R1 bis R, zugeführt.
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Die Schalter S1 und S3 laufen synchron, insbesondere mit wechselnder
Geschwindigkeit. Die jeweils Sender- und empfangsseitig eingeschalteten Laufzeitglieder
L1 und L3 sind so bemessen, daß die Sender- und empfangsseitig addierte Laufzeit
in diesen Ketten stets konstant ist. Auf dem Übertragungsweg zwischen Sender und
Empfänger kann also das Zeichen a durch so viele verschiedene Impulsabstände ausgedrückt
werden, wie Laufzeitketten L1 vorhanden sind. Empfangsseitig wird jedoch stets nur
die eine einzige Röhre, die auf den festen Laufzeitabstand abgestimmt ist, ansprechen.
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In Abb. 3 a und 3 b ist der Fall dargestellt, daß jede Impulsgruppe
aus drei Einzelimpulsen besteht. Um bei derartigen Impulsgruppen die Verschlüsselung
noch weiter zu treiben, wird jeder Abstand zweier Impulse senderseitib variiert.
Die Ausgangsspannung des Tastgeräts TG ist einmal direkt an die Endstufe,
das andere Mal über den Schalters, an die wahlweise einschaltbaren Laufzeitstäbe
L1 und über den Laufzeitstab L, geführt. Mittels des Schalters S, wird an der Laufzeitkette
I_ der bestimmte Laufzeitabstand zwischen erstem und -zweitem Impuls eingestellt.
Am Ende der Laufzeitkette L2 ist der Schalter S3 angebracht, über den wahlweise
Laufzeitketten L3 angeschlossen werden können, deren Ausgänge an die Laufzeitkette
I_4 geführt sind. .Mittels des Schalters S4 werden die gewünschten festen Impulsabstände
zwischen dem zweiten und dritten Impuls eingestellt. Der Ausgang des Empfängers
ist einmal direkt an das erste Gitter der Mehrgitterröhren geführt, das andere Mal
über den Schalters" an die wahlweise einstellbaren Laufzeitketten L5 und die Laufzeitkette
L., an der die-festen Impulsabstände zwischen erstem und zweitem Impuls abgegriffen
und an die Gitter 2 der MehrgitterröhrenRi bis Rx geführt werden. Der Ausgang der
Laufzeitkette L, ist über.einen Schalter S, an die wahlweise einschaltbaren Laufzeitglieder
L7 geführt, deren Ausgang mit der Laufzeitkette L, verbunden ist, an der der feste
Impulsabstand zwischenzweitem und drittem Impuls abgegriffen wird. Die abgegriffenen
Spannungen werden den Gittern 3 der Mehrgitterröhren zugeführt. Die Schalters, und
S5 bzw. S, und S, arbeiten synchron, und die Laufzeitketten L1 und L,,
bzw. L, und L7 sind so dimensioniert, daß die senderseitig und empfangsseitig
zwischengeschalteten Laufzeitketten L1 und L5 bzw. L3 und L7 stets konstante Länge
besitzen.
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In der Abb. 4. sind Impulsbilder dargestellt für den Fall, daß jede
Impulsgruppe aus drei Einzelimpulsen besteht. In der Zeile i ist dabei das Impulsbild
eines Zeichens dargestellt. Gleichzeitig sind in Klammern die Laufzeiten der aneinandergeschalteten
Laufzeitketten L1 bis L4 angegeben, wobei L1 und L3 einen veränderlichen Bereich
hb umfassen, während die Laufzeitketten L2 und L4 den Festbereich Fb ergeben. Durch
die veränderlichen Bereiche Tab kann also das Zeichen der Zeile i übertragen werden
in Form der Zeilen 2 bis 5 bei entsprechender Anzahl veränderlicher Laufzeitketten
L1 und 41 Empfangsseitig wird stets das Impulsbild Zeile 6 entstehen, das
dem Impulsbild Zeile i entspricht. Benutzt man nun weiterhin, wie oben ausgeführt,
für jedes Zeichenelement des Fünferalphabets mehrere Impulsabstände und verschlüsselt
die Kombination aus Plus und Minus für jeden Buchstaben des Alphabets, so läßt sich
mittels des angegebenen Verfahrens eine äußerst weitgehende Verschlüsselung von
Nachrichten durchführen. Insbesondere können zusätzliche bekannte Verschlüsselungseinrichtungen
vorgesehen werden.