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Verfahren zur Ubertragung von Signalen Die Erfindung betrifft ein
Verfahren zur Übertragung von Signalen durch periodisches Senden von Stromimpulsen,
die am Empfänger auf einem Zeitkreis in Form vom nicht marken erscheinen. Insbesondere
eignet sich dieses Verfahren zur drahtlosen Fernübertragung von Kennungszeichen,
durch welche am Empfangsort die Identität des die Kennungszeichen gebenden Senders,
z. B. eines Flugzeuges, erkannt wird.
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Es ist eine Einrichtung zum Fernübertragen von Zeigerste+lungen bekannt,
bei der an der Empfangsstelle ein Zeitkreis benutzt wird, auf dem die Zeigerstellung
in Form einer Lichtmarke erscheint. Hierbei wird auf der Geberseite die Zeigerstellung
durch ein auf einer Kreisbahn mit belçannter Geschwindigkeit umlaufendes Glied in
der Weise abgetastet, daß bei jedem Vorbeiwandern des letzteren ein Impuls ausgesandt
wird. Auf der Empfangsseite wird der Zeitkreis durch eine synchron mit dem Geber
umlaufende Neonlampe dargestellt, die bei jedem Umlauf durch den empfangenen Impuls
kurzzeitig zum Aufleuchten gebracht wird. Dadurch entsteht ein Lichtpunkt, der zu
einer Nullmarke den gleichen Winkel einnimmt wie der geberseitige Zeiger. Um einen
Anhaltspunkt für die Größe derAbszisse dieses stehendenLichtpunktes, d. h. für seinen
Abstand von der Nullmarke, zu erhalten, können auf die gleiche Weise außerdem auch
die Grenzen des geberseitigen Skalenbereiches übertragen und sichtbar gemacht werden,
so daß sich hiernach die Skala des Empfängers einstellen läßt.
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Gleichzeitig wird hierdurch die Synchronisierung
zwischen
Geber und Empfänger erleichtert. Derartige Einrichtungen mit rotierenden Teilen
erfordern aber einen genau geregelten Antrieb und sind deshalb für ortsbewegliche
Empfangsgeräte wenig brauchbar.
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Wenn der Übertragungswert durch eine bestimmte Winkel stellung eines
Lichtzeigers ausgedrückt wird, muß diese zunächst genau abgelesen werden, erst dann
kann sie lvieder in ihre Bedeutung zurückübersetzt werden. In vielen Fällen. in
denen es auf rasches und sicheres Handeln ankommt, beispielsweise wenn es sich um
die Abgabe von Kennungszeichen sich schnell nähernder Flugzeuge handelt, würde ein
derartiges Verfahren außerdem zu zeitraubend und zu wenig frei von Fehlermöglichkeiten
sein.
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Bei der Echolotung ist es ferner bekannt. zur Zeitmessung einen Kathodenstrahloszillographen
in der Weise zu verwenden, daß der auf einer geschlossenen Kreisbahn mit dem Geber
in einem festen Geschwindigkeitsverhältnis auf einer geschlossenen Bahn umlaufende
Kathodenstrahl durch den Echoimpuls eine zackenförmige Auslenkung erfährt, deren
Lage zur Nullmarke ein NIaß für die Laufzeit des ausgesandten Impulses, d. h. für
die Entfernung, darstellt.
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Bei drahtlosen Peilverfahren ist es bekannt, zur Anzeige einen Elektronenstrahloszillographen
zu benutzen, dessen umlaufender Strahl aus seiner Bahn zackenförmig ausgelenkt wird.
Die Richtung dieser Auslenkungen gibt dann einen Anhaltspunkt für den einzuhaltenden
Kurs. Anzahl und Form der Auslenkungen bleiben dabei unverändert.
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Andererseits ist es bekannt, bei drahtlosen Blindlandeverfahren die
Peileinrichtung derart auszubilden. daß an der Form und der Größe der Umlaufbahn
des Elektronenstrahles der vom Flugzeug einzuhaltende Landekurs und die Flughöhe
zu ersehen sind. Bei richtigem Kurs bildet die Umlaufbahn einen Kreis, der bei seitlicher
Abweichung zu einer die Richtung derselben anzeigenden Ellipse verzerrt wird. Eine
Abweichung von der vorgeschriebenen Flughöhe äußert sich in einer Vergrößerung oder
Verkleinerung des Durch messers der Umlaufbahn, der an Hand einer Skala od. dgl.
überwacht werden kann. Eine zackenförmige Auslenkung des Strahles aus seiner Umlaufbahn
tritt bei diesem Verfahren nicht ein.
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Demgegenüber besteht die Erfindung darin, daß als Signalanzeigevorrichtung
ein Kathodensfrahloszillograph mit in an sich bekannter Weise mit dem Geber in einem
festen Geschwi ndigkeitsverhältni s auf einer geschlossenen Bahn umlaufendem, durch
das empfangene Signal quer zur Bahn zackenförmig abgelenktem Isathodenstrahl in
der Weise verwendet wird, daß durch die Lage, die Anzahl und die Gestalt der zackeuförmigen
Stralllablenliungen vereinbarte, den Signalwert ausdrückende, übersichtliche Signalbilder
erzeugt werden.
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Die Verwendung des Rathodenstrahloszillographen zur Erzeugung von
Sigualbildern bietet wie bei den vorerwähnten bekannten Einrichtungen zunächst den
Vorteil der trägheitslos erfolgenden Anzeige des jeweils übertragenen Signals; ferner
ist die Erkennung und Ablesung des auf den Schirm durch den Leuchtfleck des Kathodenstrahles
geschriebenen Zeichens auch dann noch mühelos möglich, wenn ein beträchtlicher Störpegel
auf der Übertragungsstrecke die einwandfreie Feststellung des Signals bei \errvendung
anderer Signalübertragungsmethoden in Frage stellen würde. Durch die sichtbare Anzeige
des Übertragungsinhaltes sind auch Versvechslungen hinsichtlich des Signalinhaltes
so gut wie ausgeschlossen. was besonders für die Übertragung von Kennungszeichen,
z. B. für militärische Zwecke, von großer Wichtigkeit ist. Dadurch, daß gemäß der
Erfindung der Signalwert durch die Lage, die Anzahl und die Gestalt der zackenförmigen
Strahlauslenkungen ausgedrückt wird, kommen diese Vorteile besonders zur Geltung,
und es wird möglich, eine große Anzahl von Signalen.
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Zleldungen usw. zu übertragen. ohne daß die iibersichtlichlieit der
Signalhilder und damit ihre rasche. irrtumsfreie Ablesung irgendwie beeinträchtigt
wird. Denn eine Ablesung von Sl;alen u. dgl.. wie es beispielsweise bei den bekannten
Einrichtungen erforderlich wäre. wenn man mit ihnen verschiedene Signale übertragen
will, ist nicht erforderlich. Dabei bieten sich noch weitgehende NIöalicheiten zur
Verschlüsselung der einzelnen Signalhillder. die nach wie vor leicht entzifferbar
bleiben.
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Zweckmäßig wählt man die Signalfrequenz gleich der Umlauffrequenz
des Kathodenstrahles. Dadurch wird bei konstanter Phasenlage erreicht, daß die von
der Signalfrequenz hervorgerufenen Zacken sich an derselben Stelle der Zeitlinie
bei jedem Umlauf des Kathodenstrahles überlagern. Infolgedessen hebt sich das durch
die Uherlagerung der Zacl;en entstehende Zackenbild stets deutlich ab von einzelnen
Zacken, die von eventuell auf das Ablenksystem des Kathodenstrahloszillographen
gelangenden Störimpulsen herrühren können.
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Als Zeitlinie wird zwedmäßig in an sich bekannter Weise ein Kreis
geschrieben und die Querablenkung in radialer Richtung nach außen oder innen vorgenommen.
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Eine Überlagerung der Signalzacken wird auch stattfinden, wenn die
Umlauffrequenz
des Kathodenstrahles ein ganzes Vielfaches der Zackenfrequenz
bzw. Signalfrequenz ist.
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Das Bild der sich überlagernden Zacken wird jedoch um so lichtschwächer,
je größer der Vervielfachungsfaktor Ist, da z. B. bei einer doppelt so großen Umlauffrequenz
die Zacke nur bei jedem zweiten Umlauf des Kathodenstrahles auf dem Leuchtschirm
des Oszillographen geschrieben wird.
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Als Mittel für die Übertragung der Signale wählt man zweckmäßig elektromagnetische
Wellen, die auf drahtlosem oder leitungsgerichtetem Wege gesandt werden können.
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Beispielsweise kan¢ man einen hochfrequenten Träger mit der Signalfrequenz
modulieren. Bei Verwendung einer anderen Wellenenergie, z. B. Schallwellen, für
die Übertragung des Signals muß an der Empfangs stelle eine Vorrichtung vorgesehen
werden, welche die Schallschwai,ngungen in elektrische Schwingungen zur Bildung
des Querablenkfeldes für die Zackenauslenkung des Kathodenstrahles umsetzt. Zur
Geheimhaltung des Übertragungsvorganges empfiehlt sich die Verwendung solcher Wellenbereiche,
die ohne Hilfsmittel nicht wahrnehmbar sind.
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Um den Inhalt des zu übertragenden Signals durch Lage, Anzahl und
Gestalt der zackenförmigen Strahlaiblenkungen auszudrücken und mit deren Hilfe übersichtliche
Signalbilder zu erzeugen, kann åuf folgende Weise vorgegangen werden.
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Ist die Zeitlinie ein Kreis, so kann der Signalinhalt einmal von
bestimmten charakteristischen Winkelstellungen abhängig sein, die der durch die
Zacken gelegte Radius mit einer gedachten oder besonders festgelegten Nullinie einschließt.
Die Lage der Nullinie kann beispielsweise durch eine zusätzlich gesandte Nullzacke
bestimmt sein. DieWinkellage der Signalzacke läßt sich durch Verändern der Phase
zwischen Umlauffrequenz des Kathodenstrahles und Signalfrequenz und übertragener
Signalfrequenz beeinflussen, so daß sich das Signalbild ohne weiteres ändern läßt.
Die den einzelnen Zacken zugeordneten Signalfrequenzen, deren Zahl auf den Signalinhalt
ebenfalls von Einfluß ist, werden unter sich gleich und zweckmäßig auch gleich der
Umlauffrequenz des Kathodenstrahles gewählt. Um aber zurErzeugung übersichtlicher
Signalbilder die einzelnen Zackenbilder an verschiedenen charakteristischen Stellen
der Zeitlinie, z. B. eines Kreises, schreiben zu können, müssen sich die Signalfrequenzen
in ihrer Phase in ganz bestimmter Weise voneinander unterscheiden. Sollen also z.
B. sechs auf dem Zeitkreis gleich weit voneinander entfernt liegende Zackenbilder
erzeugt werden, so müssen die Phasen der sechs Signalfrequenzen, die an sich die
gleiche Frequenzzahl aufweisen, jeweils um 60 elektrische Grade verschoben sein.
Die Phasenverschiebung der Signalfrequenzen kann beispielsweise dadurch erzielt
werden, daß man anderseitig einen Tongenerator mit sechs gleichen Tonrädern verwendet,
der so gebaut ist, daß die Statoren in ihrer Stellung gegeneinander je um 1/6 ihres
Zahnabstandes versetzt sind.
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Die ihnen entnommenen sechs Wechselspannungen gleicher Frequenz unterscheiden
sich dann in ihrer Phase um den gewünschten Betrag von 26 = 600.
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Statt des Tonrades mit versetzten Statoren kann man dieselbe Wirkung
auf rein elektrischem Wege erreichen, indem die Phase der durch einen Schwinger
erzeugten Schwingung durch an sich bekannte Hilfsmittel, wie z. B. Phasendrehbrücke,
um den gewünschten Betrag verschoben werden. Für jedes auf den Schirm zu schreibende
Zackenbi;ld ist in diesem Falle geberseitig ein derartiges Phasenverschiebungsmittel
vorgesehen, wenn man von dem Sonderfall absieht, daß eine der Signalzacken mit der
Phasenverschiebung Null gesandt werden soll.
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Ferner kann der Signalinhalt durch die Gestalt der vom Leuchtfleck
des Kathodenstrahles auf den Schirm des Oszillographen geschriebenen Zacke ausgedrückt
sein. Die Veränderung der Zackengestalt kann beispielsweise darin bestehen, daß
die Zacke mehr oder weniger breit in bezug auf die Zeitlinie geschrieben wird. Die
Zackenbreite, d. h. die Basislänge der Zacke, läßt sich z. B. durch Verändern der
Zeitkonstante C R eines Kippgerätes beeinflussen, welches zur Erzeugung des zackenförmigen
Verlaufes der für die Zacken ablenkung dienenden Steuerfrequenzen senderseitig vorhanden
sei.
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Die Gestalt der Zacke läßt sich in der Weise verändern, daß der umlaufende
Kathodenstrahl in verschiedener Richtung aus seiner Bahn abgelenkt wird. Im Falle
eines Kreises als Zeitlinie könnte die Zacke nach Bedarf radial entweder nach außen
oder nach innen geschrieben werden.
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Es versteht sich von selbst, daß zur Anzeigte des Signals die vorstehend
aufgeführten Zackenmerkmale beliebig kombiniert werden können, wodurch sich weitgehende
Verschlüsselungsmöglichkeiten für die Geheimhaltung des Übertragungsinhaltes ergeben.
Es können z. B. Lage, Anzahl und Gestalt der jeweils auf den Schirm des Oszillographen
geschriebenen Zacken gleichzeitig oder in einer beliebigen Teilkombination zur Charakterisierung
der Anzeige verwendet werden.
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Eine beispielsweise Einrichtung zur Ausübung des erfindungsgemäßen
Verfahrens für die Signalübertragung wird an Hand der
Zeichnungen
nachstehend erläutert. In der Zeichnung zeigt Fig. I eine Tabelle, aus der die zur
Signalübertragung beispielsxveise herangezogenen Zackenbilderkombinationen ersichtlich
sind, Fig. 2 ein Ausführungsbeispiel für den Senderteil der Übertragungseinrichtung
in seinem grundsätzlichen Aufbau, Fig. 3 ein weiteres Beispiel der senderseitigen
Übertragungseinrichtung im grundsätzlichen Aufbau, Fig. r ein Ausführungsbeispiel
der empfängerseitigen Übertragungseinrichtung im grundsätzlichen Aufbau.
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Das zur Anzeige des Signalinhaltes beispielsweise verwendete Zeichenkombinationssystem
ist in Fig. I dargestellt. Es werden im ganzen zwölf Einzelzeichen verwendet, und
zwar sechs schmale und sechs breite Zaclien, die in der gezeichneten Weise auf dem
Umfange einer als Kreis geschriebenen Zeitlinie verteilt sind. Durch Kombinieren
von schmalen und breiten Zacken lassen sich eine Reihe von Kennungszeichen zusammenstellen,
von denen vierundzwanzig in der Tabelle der Fig. I zusammengestellt sind. Die einzelnen
zur Darstellung des Kennungszeichens dienenden Zackenbilder werden so auf den Umfang
des Kreises verteilt, daß sie, falls sie alle gleichzeitig erscheinen, Ecken eines
dem Kreis einbeschriebenen Sechseckes bestimmen. Die Anforderungen an den Synchronismus
zwlschen Geber und Empfänger brauchen nicht sehr hoch zu sein, da ein langsames
Wandern des Zeichens auf dem Kreisumfang die Ablesung nicht stört.
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Ohne daß eine Erschwerung der Ablesung eintritt, kann eine weitere
Steigerung der Signalkombinationen dadurch erreicht werden, daß man die Frequenz
der Zeichenfolge und damit synchron den EathodenstrahI-umlauf des Oszillographen
ändert.
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Würde man an dem vorbeschriebenen Beispiel eine Änderung der Grundfrequenz
mit zehn Stufen versehen, so ergibt sich dabei die Niöglichkeit, zweihundertvierzig
Zeichen an Stelle der vierundzwanzig Zeichen in Fig. I, die sehr leicht unterscheidbar
sind, zur Kennung zu geben.
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Weiterhin läßt sich die Zahl der möglichen Kombinationen dadurch
vervielfachen. daß man die Zeichenfolge nicht kontinuierlich aussendet, sondern
sie niederfrequent tastet, z. B. durch Betätigen von Xockenscheiben. xreIche die
Kontakte der Tastfrequenzen steuern.
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Neben diesen Kombinationsformen sind noch zahlreiche andere denkbar;
so ist es z.B. möglich, die auf den Schirm geschriebenen Zeichen nach dem Prinzip
des Blorsealphabetes zusammenzusetzen und für jedes Signal ein oder mehrere Morsezeichen
längs der Zeitlinie durch Zackenauslenkung zu schreiben.
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Die Darstellung von »Strich - Punkt« eines Elementes der Morsezeichen
kann durch rerschiedenartige, leicht voneinander unterscheidbare Gestalt der Zackenbilder
erreicht werden. Beispielsweise dadurch, daß »Strich« durch eine breite Zacke, »Punlit«
durch eine schmale Zacke wiedergegeben wird.
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Ferner besteht auch die Möglichkeit, die Zacken als stilisierte Zahlen
oder Buchstaben auf den Schirm des Oszillographen schreiben zu lassen.
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Eine weitere Kombinationsmöglichkeit für die zu übertragenden Signale
ergibt sich dadurch, daß mehrere hinsichtlich ihrer Frequenzzahl voneinander verschiedene
Signals frequenzen vom Geber ausgesandt werden und auf derEmpfangsseite für jedeSignalfrequenz
ein Kafflodenstrahloszillograph vorhanden ist, dessen Kathodenstrahlumlauffrequenz
auf die zugeordnete Signalfrequenz abgestimmt ist.
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Die den Übertragungsinhalt kennzeichnende Anzeige kann z. B. auf die
Schirme dreier Braunscher Röhren verteilt werden. Die Kathodenstrahlen laufen in
den einzelnen Röhren mit verschiedenen Frequeuzzahlen um, die zueinander nicht harmonisch
sein sollen, also z. B. im ersten Rohr mit fl = I000 Hz, im zweiten Rohr mit/ =
1500 Hz, im dritten Rohr mit Ji = 2500 Hz.
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Dem ersten Rohr sei die Signalfrequenz s1 = I000 Hz, demzweitenRohr
ss = I Soo Hz dem dritten Rohr s3 = 2500 Hz zugeordnet.
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Durch die Abstimmung der Signalfrequenzen auf die Umlauffrequenzen
wird erreicht, daß ohne zusätzliche Filter od. dgl. auf jedem Schirm der Braunschen
Röhre nur die diesen Röhren zugeordnete Anzeige deutlich erkennbar wird.
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Zur Übertragung der in der Tabelle nach Fig. I zusammengestellten
Zeichenkomhinationen kann man die in Fig. 2 als Ausführungsbeispiel im grundsätzlichen
Aufbau dargestellte senderseitige Übertragungseinrichtung verwenden.
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Da die zu schreibenden Zacken auf dem Umfang eines einzigen Kreises
liegen sollen, müssen die Signalfrequenzen für die Bildung der Zacken unter sich
gleich sein und werden zweckmäßig auch gleich der Frequenz des Kathodenstralllumlaufes
gewählt, ihre Phasen müssen sich aber voneinander im Falle des gewählten Beispiels
um 6 unterscheiden. Zu diesem Zweck wird ein Tongenerator I mit sechs gleichen Tonrädern,
dessen Statoren in ihrer Stellung gegeneinander je um V6 ihres Zackenabstandes versetzt
sind, gewählt. Die ihnen entnommenen sechs unter sich phasenverschobenen Wechselspannungen
gleicher Frequenz werden über die Schalter 2. 3, 4, 5, 6, 7,
je
einem Zacloengenerator 8, 9, I0, 11, I2, I3 zugeführt. Die Generatoren erzeugen
aus der Wechselspannung je nach der Größe der eingeschalteten Zeitkonstate C 1?
breite oder schmale Spannungszacken. Die Zackenspannungen werden durch einen Übertrager
14 einem Modulaüonsgerät 15 zugeführt, das seinerseits die von dem Hochfrequenzsender
I6 ausgesandte Trägerwelle mit den Zackenfrequenzen moduliert.
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Soll z, B. das Signal 17 aus der Tabelle Fig. I gesendet werden,
so sind die Schalter 2, 3, 5, 6, 7 zu schließen, ferner in den Zackengeneratoren
8 und I2 durch entsprechendes Einlegen der Schalter die größere Zeitkonstante einzuschalten.
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Statt des Tongenerators mit versetzten Statoren kann man die Phase
der Signalfrequenzen auch durch zusätzliche Mittel, wie z. B. Phasendrehbriücken,
verschieben. Im Ausführungsbeispiel der Fig. 3 arbeitet ein Schwinger I7, z. B.
ein Rückopplungssummer, mit der Signalfrequenz auf die in ihrer Zeitkonstante umschaltbaren
Zackengeneratoren I8, 19, 20, 21, 22, 23; die ähnlich den Zackengeneratoren 8 bis
I3 der Fig. 2 sind, jedoch mit dem Unterschied, daß die Phase der ankommenden Schwingungen
durch zusätzliche Phasenverschiebungsmitfel je um 6 verschoben wird. Über die Schalter
24, 25, 26, 27, 28, 29 werden die Zackenspannungen mittels des Übertragers 30 dem
Modulator 31 zugeführt, welcher den Hochfrequenzsender 32 mit dem Zacken moduliert.
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Soll z. B. das Signal 23 der Tabelle Fig. I übertragen werden, so
sind die Schalter 24, 25, 27 und 28 zu schließen und außerdem in den Zackengeneratoren
I8, I9, 22 die große, im Zackengenerator 2I dagegen die kleine Zeitkonstante einzuschalten.
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Die in Fig. 4 als Ausführungsbeispiel für die Empfangsseite der tibertragungseinrichtung
im grundsätzlichen Aufbau dargestellte Einrichtung ist sowohl für eine Sendeeinrichtung
nach Fig. 2 als auch nach Fig. 3 geeignet.
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Ein Hochfrequenzempfänger 33 bekannter Art wird an seinem Ausgang
an das Ablenksystem eines Braunschen Rohres 34 mit Kreis ablenkung angeschlossen.
Die Umlauffrequenz des einen Kreis beschreibenden Kathodenstrahles ist die gleiche
wie die Signal frequenz s, so daß bei hergestelltem Synchronismus zwischen Sender-
und Empfängerstation das Bild auf dem Schirm des Braunschen Rohres für den Beobachter
stillsteht. Sollen mehrere längs der Zeitlinie verteilte Zacken geschrieben werden,
so kann die für die Erzeugung der einzelnen Zackenbilder benötigte Phasenverschiebung
der Signalfrequenzen auch dadurch bewerkstelligt werden, daß für die Bildung von
zwei, drei bzw, n Zacken Signalfrequenzen verwendet werden, welche die doppelte,
dreifache oder n-fache Frequenzzahl der Umlauffrequenz des Kathodenstrahles aufweisen.
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Ist z. B. die Frequenz des Kathodenstrahles fJ, so erscheint, falls
die Zacke mit der gleichen Signalfrequenz sl gesendet wird, bei Synchronismus ein
einziges stehendes Zackenbild. Wird jetzt die Signalfrequenz verdoppelt, also s2
= 2 - ft, so treten bei konstant gehaltener Umlauffrequenz fi und Kreisablenkung
des Kathodenstrahles zwei diametral gegenüberliegende Zackenbilder auf, bei Verdreifachung
der Zackenfrequenz ergeben sich drei Zackenbilder auf dem Kreisumfang, die an den
Enden eines dem Kreis einbeschriebenen gleichseitigen Dreiecks liegen. Wie bereits
erwähnt, eignet sich das für die Übertragung von Signalen aller Art beschriebene
Verfahren besonders für die Fernübertragung von Kennungszeichen, wie sie z. B. für
militärische Zwecke erwünscht sind. Soll z. B. die Zugehörigkeit eines bewegten
Zieles (Kriegsschiff, Flugzeug u. dgl.), zum eigenen Verband frühzeitig und ohne
Verwechslungsgefahr festgestellt werden, so kann man in der Weise vorgehen, daß
man durch die abfragende Station, die selbst wieder ortsbeweglich oder ortsgebunden
sein kann, einen Impuls oder eine Impulsfolge, z. B. auf einer Kurzwelle, aussendet,
welche auf der abgefragten Station im Falle ihrer Zugehörigkeit zum Fragesteller
durch einen entsprechend abgestimmten Empfänger aufgenommen wird. Der Empfänger
in der abgefragten Station setzt einen Sender in Betrieb, welcher das als Kennungszeichen
vereinbarte Signal zur Beeinflussung des Kathodenstrahloszillographen der abfragenden
Station aussendet. Durch Wechsel der Wellenlänge und des a'ls Kennzeichen gesandten
Signals läßt sich die Geheimhaltung der jeweils ausgegebenen Lösung weitgehend sicherstellen.
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Selbstverständlich ist es nicht unbedingt erforderlich, daß der Sender
der abgefragten Station erst durch den aufgenommenen Anrufimpuls der abfragenden
Station in Tätigkeit gesetzt wird. Es könnte z. B. die zum eigenen Verband gehörende
Operationseinheit von sich aus den das Kennungszeichen gebenden Sender in Betrieb
setzen, sobald sie sich im Wirkungsbereich eines eigenen Verbandes befindet oder
z. B. noch zu befinden glaubt.
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Im Rahmen der Erfindung liegt auch die Art und Weise, in welcher
erforderlichenfalls das auf dem Schirm der Röhre erzeugte Signalbild durch eine
besondere Aufzeichnungsvorrichtung, z. B. eine photographische Kamera, festgehalten
oder zur Auslösung weiterer Vorgänge z. B. unter Verwendung
einer
lichtelelitrischen Übersetzungseinrichtung verwendet wird.