DE889616C - Bakensender, bei dem zwei verschieden gerichtete, sich ueberlappende Strahlungen ausgesandt werden - Google Patents
Bakensender, bei dem zwei verschieden gerichtete, sich ueberlappende Strahlungen ausgesandt werdenInfo
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Description
(WiGBl. S. 175)
AUSGEGEBEN AM 10. SEPTEMBER 1953
N 252
Die Erfindung geht von einem Bakensender aus, bei dem zwei verschieden gerichtete, sich, überlappende
Strahlungen ausgesandt werden.
Ein bekanntes Beispiel eines Bakensenders dieser Gattung ist, bei diesem zwei zueinander senkrecht
gerichtete Antennensysteme wechselweise zu erregen. Die Verbindungslinie eines jeden der
Schnittpunkte der beiden sich überlappenden Strahlungsdiagramme mit dem gemeinsamen
Mittelpunkt der Diagramme bildet eine Linie von konstanter Feldstärke, die beispielsweise für Flugzeuge
als Kurslinie dienen kann. Die wechselweise Erzeugung der beiden Strahlungen erfolgt zweckmäßig
im Rhythmus komplementärer Zeichen. In der Kurslinie wenden dann beide Zeichen gleich
stark, d. h. als kontinuierlicher Strich gehört.
Bei einem anderen bekannten System werden die beiden Strahlungen dauernd erzeugt, aber mit
verschiedenen Frequenzen moduliert. Hierbei wird durch Anzeige und Vergleich der Empfangsstärke
der beiden Modulationsfrequenzen eine visuelle Anzeige von der Anwesenheit bzw. Nichtanwesenheit
in der Kurslinie erzielt.
Zur wahlweisen Ermöglichung einer akustischen oder optischen Anzeige der Kurslinie hat man
bereits einen Bakensender vorgeschlagen, bei dem die beiden verschieden gerichteten, sich überlappenden
Strahlungen je durch komplementäre
Zeichen und außerdem mit verschiedenen Madulationsfrequenzen
moduliert sind.
In der Praxis macht sich oft der Wunsch geltend, die Richtung der von einem Bakensender
erzeugten Kurslinie beliebig einstellen zu können, um die Windrichtung, gewisse Hindernisse auf
dem Gelände od. dgl. zu berücksichtigen.
Die Erfindung betrifft im engeren Sinne einen Bakensender von der letztgenannten Art, bei dem
to also die beiden Strahlungen durch komplementäre Zeichen, getastet und außerdem mit verschiedenen
Modulationsfrequenzen moduliert sind, und sie bezweckt Mittel anzugeben, durch welche die Richtung
der erzeugten Kurslinie auf, einfache. Weise
einstellbar gemacht werden kann.
Erfindungsgemäß sind Mittel zur Einstellung des gegenseitigen Verhältnisses -der Zeitdauer der
komplementären Zeichen vorgesehen. Zweckmäßig erfolgt die Umschaltung im Rhythmus der komplementären
Zeichen mit solcher Frequenz, daß man der Umschaltung nicht gut mit dem Gehör folgen kann, und zwar zweckmäßig mit einer Frequenz,
die höher ist als etwa 50 Hz (supertelegraphische Frequenz). Hierdurch ergibt sich der
Vorteil, daß im Empfänger Drehspuleninstrumente von üblicher Bauart zur Anzeige der Kurslinie
verwendet werden können, wie dies nachstehend noch näher erläutert wird.
Wenn die Erzeugung der komplementären Zeichen mittels einer Multivibratorschaltung erfolgt,
die aus zwei Entladungsröhren besteht, wobei die Anode einer jeden der Röhren mittels eines
Kondensators und eines Widerstandes mit dem Gitter der anderen Röhre gekoppelt ist, erfolgt die
Einstellung des gegenseitigen· Verhältnisses der Zeitdauer der komplementären Zeichen zweckmäßig
durch Änderung der Zeitkonstanten der beiden Widerstandskondensatorkopplungen.
Die Erfindung ist in der Zeichnung näher erläutert. ,
In Fig. ι ist ein Strahlungsdiagramm dargestellt,
das durch' einen Bakensender gemäß der Erfindung erzeugt werden kann. Der Sender kann in diesem
Falle ein aus Antennen AA bzw. BB bestehendes Gebilde enthalten, bei dem die Antennen senkrecht
zueinander stehen und z. B. auf bekannte Weise aus je einer Kombination zweier senkrechter.
Antennen bestehen. Vom Antennensystem AA wird ein Strahlungsdiagramm mit zwei Schleifen gemäß
den Kreisen 1, 1 erzeugt, während das Antennensystem
-BjB ein· Strahlungsdiagramm mit zwei Schleifen gemäß den Kreisen 2, 2 erzeugt, welche
die Kreise 1, 1 überlappen. Die beiden Antennensysteme
werden abwechselnd erregt, und zwar im Rhythmus komplementärer Zeichen, wobei zugleich
die von den Antennen AA ausgesandte Strahlung mit einer Frequenz Z1 und die von den Antennen BB
ausgesandte Strahlung mit einer Frequenz Z2 moduliert ist.
Die abwechselnde Erregung der beiden Antennensysteme erfolgt zweckmäßig mit einer supertelegraphischen
Frequenz und ist also höher als etwa 50 Hz. Bei gleicher Länge der Zeitdauer der komplementären
Zeichen wird die Kurslinie von der Linie gebildet, auf der die beiden Modulationsfrequenzen
mit gleicher Stärke empfangen werden, bei der-man also-abweehselnd während der gleichen
Zeit und mit der gleichen Intensität die Frequenzen /x und Z2 beobachtet, wie dies in Fig. 2 schema-
- tisch dargestellt ist. Die Kurslinie kann in diesem Falle von der Linie C-C und von der Linie C-C
gebildet werden, die zwei einander gegenüberliegende Schnittpunkte der beiden Strahlungsdiagramme
verbinden.
Wird die Zeitdauer der komplementären Zeichen verschieden gewählt, so wird die Kurslinie von
der Linie gebildet, auf der die beiden Modulationsfreqüenzen
mit der gleichen mittleren Intensität beobachtet werden, vorausgesetzt, daß .die Kursanzeige
in üblicher Weise mittels eines Instruments erfolgt, das die insgesamt empfangene Energie von
der Frequenz Z1 mit 'der insgesamt empfangenen
Energie von der Frequenz Z2 vergleicht (also mittels eines integrierenden Instruments). Die zur Verwendung
gelangenden Drehspulinstrumente sind nämlich zu träge, um den komplementären Zeichen
zu folgen, und zeigen somit einen Mittelwert über eine Zeit an, die groß im Verhältnis zu der Dauer
der komplementären Zeichen ist. Da die Zeiten, während welcher die Modulationsfrequenzen ft go
und Z2 ausgesandt werden, verschieden sind, ist bei
gleicher mittlerer Empfangsstärke die augenblickliche Empfangsstärke der beiden Modulationsfrequenzen verschieden, wie dies schematisch in
Fig. 3 angedeutet ist. Wie- in Fig. 3 dargestellt, kann z. B. die augenblickliche Empfangsstärke von
der Frequenz Z2 in der Kurslinie größer sein als diejenige von der Frequenz Z1, während dennoch
infolge der längeren Zeitdauer der Perioden, in denen die Frequenz Z1 ausgesandt wird, die mittlere
Empfangsstärke der beiden Modulationsfrequenzen die gleiche ist. Die Kurslinien werden nun von
den Linden D-D und D'-D' in Fig. 1 gebildet, die
gegen die Linien C-C und C-C um den gleichen Winkel, jedoch in entgegengesetzter Richtung gedreht
sind.
Aus vorstehendem geht hervor, daß. man durch eine Änderung des gegenseitigen Verhältnisses der
Zeitdauer der komplementären Zeichen auf einfache .Weise die Richtung der Kurslinie ändern kann.
An Hand des in Fig. 4 dargestellten Strahlungsdiagrammes,
das gleichfalls mittels eines Bakensenders gemäß der Erfindung erzeugt werden kann,
kann dargetan werden, daß durch eine Änderung des gegenseitigen Verhältnisses der Zeitdauer der
komplementären Zeichen, durch welche die beiden sich überlappenden Strahlungen moduliert sind,
eine geknickte Kurslinie erzielt -werden kann. Der
Sender enthält in diesem Falle ein aus zwei Antennen bestehendes Gebilde, bei dem die
Antennen je ein aus nur einer Schleife bestehendes Strahlungsdiagramm 3 bzw. 4 erzeugen und im
Rhythmus komplementärer Zeichen erregt werden, wobei gleichzeitig die von den Antennen ausgesandten
Strahlungen mit den Frequenzen Zi bzw. Z2 moduliert sind. ...
Ist bei einem solchen Bakensender die Zeitdauer
der komplementären Zeichen von gleicher Länge, so wird die Kurslinie von der Linie E-E gebildet,
welche die Schnittpunkte der beiden Strahlungsdiagramme verbindet.
Wird die Zeitdauer verschieden gewählt, so kann die Kurslinie von der geknickten Linie FOF
dargestellt werden, wenn die Zeit, während welcher die Frequenz /t ausgesandt wird, um so viel langer
ίο ist, als die Zeit, während welcher die Modulationsfrequenz /2 ausgesandt wird, daß gemäß dieser
Linie die beiden Modulationsfrequenzen mit der gleichen mittleren Intensität beobachtet werden.
Eine Ausführungsform eines Bakensenders nach der Erfindung ist in Fig. 5 dargestellt.
Die von einem Steuersender 5 erzeugten Schwingungen werden über Verstärker 6 und 7 Modulatoren
8 und 9 zugeführt, die mit Tongeneratoren 10 bzw. 11 gekoppelt sind, von denen die Modu-
lationsfrequenzen J1 und f2 erzeugt werden. Die
vom Tongenerator 10 erzeugten Schwingungen mit der Frequenz f± werden über eine Verstärkerröhre
12 dem Modulator 8 zugeführt, so daß die vom Steuersender 5 erzeugten Schwingungen im
Modulator 8 mit der Frequenz Z1 moduliert werden,
während die vom Tongenerator 11 erzeugten Schwingungen mit der Frequenz/2 über eine Verstärkerröhre
13 dem Modulator 9 zugeführt werden, wodurch die' vom Steuersender 5 gelieferten
Schwingungen im Modulator 9 mit der Frequenz f2 moduliert werden. Die Ausgangsenergie des Modulators
8 wird über einen Verstärker 14 einer Rahmenantenne 16 zugeführt, während die Ausgangsenergie
des Modulators 9 über einen Verstärker 15 einer Rahmenantenne 17 zugeführt wird.
Mittels zweier senkrecht zueinander stehender Rahmenantennen wird ein Strahlungsdiagramm
gemäß Fig. 1 erzeugt.
Die Verstärkerröhren 12 und 13 sind abwechselnd
im Betrieb, so daß die Modulationsfrequenzen ft
und fo wechselweise den Modulatoren 8 und 9 zugeführt
werden; zu diesem Zwecke werden die Röhren 12 und 13 mittels komplementärer Zeichen
gesteuert, die von einem Multivibrator erzeugt werden.
Der erwähnte Multivibrator enthält zwei Entladungsröhren 18 und 19·, wobei die Anode der
Röhre 18 über einen Kondensator 20 und einen Widerstand 21 mit dem Gitter der Röhre 19 gekoppelt
ist, während die Anode der Röhre 19 über einen Kondensator 22 und einen Widerstand 23
mit dem Gitter der Röhre 18 gekoppelt ist. Von den Röhren 18 und 19 werden auf bekannte Weise
Impulse erzeugt, die dem Ausgangswiderstand 24 der Röhre 19 entnommen und über einen Verstärker
25 dem Steuergitter einer Entladungsröhre 26 zugeführt werden, wobei die Einrichtung derart
getroffen ist, daß die Röhre 26 während des Auftretens eines Impulses leitend und im Zwischenraum
zwischen zwei Impulsen gesperrt ist.
Der Anodenkreis der Röhre 26 enthält eine Batterie 2J, deren Pluspol mit der Anode verbunden
ist, sowie zwei Widerstände 28 und 29. Der Verbindungspunkt der Widerstände 28 und 29 ist mit
dem Minuspol einer Batterie 30 verbunden, deren Pluspol geerdet ist, während die Kathode der
Röhre 26 mit dem Pluspol einer Batterie 31 verbunden ist, deren Minuspol mit dem Steuergitter
der Röhre 12 verbunden ist. Das Steuergitter der Röhre 13 ist über einen Leiter 32 mit dem Verbindungspunkt
der Batterie 27 und des Widerstandes 28 verbunden.
Die Wirkungsweise der beschriebenen Schaltung ist folgende: Ist die Röhre26 gesperrt, so ist die
negative Vorspannung der Röhre 12 durch die gesamte Spannung der Batterien 30 und 31 bedingt,
während die negative Vorspannung der Röhre 13 ausschließlich durch die Batterie 30 bedingt ist.
Unter diesen Bedingungen ist die Röhre 12 gesperrt und die Röhre 13 leitend, so daß ausschließ- -80
lieh die Antenne 17 erregt wird.
Ist die Röhre 26 leitend, so werden die Widerstände 28 und 29 von einem Strom durchflossen, so>
daß über den Widerstand 29 ein solcher Spannungsverlust herbeigeführt wird, daß dieRöhrei2 leitend
gemacht wird, während sich über den Widerstand 2& ein solcher Spannungsverlust bildet, daß die
Röhre 13 gesperrt wird. In diesem Falle wird ausschließlich die Antenne 16 erregt.
Aus vorstehendem geht hervor, daß die Antenne 16 während des Auftretens der Impulse und die
Antenne 17 während des Zwischenraums zwischen zwei Impulsen erregt wird. Die Impulse und die
zwischen ihnen auftretenden Zwischenräume bilden komplementäre Zeichen, so daß die Antennen 16
und 17 im Rhythmus dieser komplementären Zeichen wechselweise erregt werden. Die erzeugten
Impulse haben zweckmäßig eine Frequenz, die über den bei der Telegraphic üblichen Signalgeschwindigkeiten
liegt.
Erfindungsgemäß ist das Verhältnis der Zeitdauer der komplementären Zeichen, d. h. das Verhältnis
zwischen der Dauer eines Impulses und der Dauer des Zwischenraums zweier Impulse einstellbar
gemacht worden. Dies kann beispielsweise durch die Regelung der Zeitkonstanten der Kreise
20, 21 und 22, 23 vorgenommen werden; zu diesem Zwecke sind bei der in der Figur dargestellten
Aüsführungsform die Kondensatoren 20 und 22 einstellbar ausgebildet. Durch eine Änderung der
Kapazitäten der Kondensatoren 20 und 22 kann nun die Richtung der von den Antennen 16 und 17
bedingten Kurslinie beliebig eingestellt werden.
Claims (3)
- PATENTANSPRÜCHE: n_i. Bakensender, bei dem zwei verschieden gerichtete, sich überlappende Strahlungen ausgesandt werden und bei dem die beiden Strahlungen in komplementärem Zeichenrhythmus getastet und außerdem mit verschiedenen Modulationsfrequenzen moduliert sind, dadurch gekennzeichnet, daß im Sinne einer Änderung der Kurslinienrichtung Mittel zur Einstellung des gegenseitigen Verhältnisses der Zeitdauer der komplementären Zeichen vorgesehen sind.
- 2. Bakensender nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die komplementären Zeichen eine supertelegraphische Frequenz besitzen.
- 3. Bakensender nach Anspruch 1 oder 2, bei dem die Erzeugung der komplementären Zeichen mittels einer Multivibratorschaltung erfolgt, die aus zwei Entladungsröhren besteht, wobei die Anode einer jeden der Röhren mittels eines Kondensators und eines Widerstandes mit dem Gitter der anderen Röhre gekoppelt ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Einstellung des gegenseitigen Verhältnisses der Zeitdauer der komplementären Zeichen durch Änderung der Zeitkonstanten der beiden Widerstandskondensatorkopplungen erfolgt.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen© 5389 8.53
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