-
Fadenabtrennvorrichtung Die Erfindung betrifft eine Fadenabtrennvorrichtung
zum Abtrennen einzelner Fäden aus einer Fadenschicht für Fadenhinreich-, Passier-
oder Ank.nüpfmaschinen.
-
"Zum Abtrennen einzelner Fäden. von Fadenschichten kennt man mehrere
verschiedene Abtrennvorrichtungen. Beispielsweise kennt man durch die Beschreibung
des britischen Patents 15 c)64 aus dem Jahr igio eine Abtrennvorrichtung,
die einen Greifer hat, der wieder einen Haken hat, welcher, indem der Greifer gegen
den Kantenfaden der Fadenschicht geführt und quer zu derselben bewegt wird, einen
Faden mit seinem Haken greift und den Faden zu anderen Greiforganen führt, welche
ihn festhalten und zu den Anknüpforganen der Maschine führen. Das Greiforgan wird
mit einem gewissen nachgiebigen Druck gegen den Kantenfaden gehalten. Außerdem hat
die :Maschine einen mit einem gewissen Druck gegen den Kantenfaden anliegenden Kantenfühler,
der mit den Heranfülirungsvorrichtungen der Maschine zur Regelung der Heranführungsgeschwindigkeit
derselben v erbunden ist. Der Druck jedes der beiden genannten Organe gegen den
Kantenfaden muß mindestens so groß sein, daß sie die Reibung in den Organen selbst
und die Reibungen in den mit den Organen
verbundenenTeilen überwinden
können. Es hat sich gezeigt, daß der genannte Druck gegen den Kantenfaden im allgemeinen
so groß wird, daß der Kantenfaden oft über oder unter den nachfolgenden Faden der
Fadenschicht gedrückt wird.
-
Ein Greiforgan- mit einem Haken an der Seite wird in einem solchen
Fall zwei Fäden gleichzeitig nehmen, indem die Fäden von demjenigen Teil des Greiforgans
gestützt werden, der außerhalb des Hakens liegt. Der ganz unten liegende Faden wird
infolgedessen nur eine geringe Möglichkeit zum Abgleiten haben. Das macht sich besonders
dann geltend, wenn zwei Fäden zusammengedreht sind oder auf andere Weise aneinander
haften, weil eine Ausdrehung schwer erfolgen kann, wenn die Fäden gegen zwei Anschläge
anliegen, welche relativ weit voneinander liegen. Infolgedessen werden Fehler in
der richtigen Reihenfolge der Fäden oft vorkommen, wenn die beiden obengenannten.
Organe angewandt werden.
-
Eine andere Abtrennvorrichtung kennt man von der Beschreibung des
deutschen Patents 592 o5o. Diese Abtrennvorrichtung hat einen Greifer, der an der
Spitze eine Kerbe hat, und welcher mit einem Anschlag für den Faden zusammenwirkt.
Der Anschlag wird gegen den Kantenfaden der Fadenschicht geführt, und indem der
Greifer quer zur Fadenschicht bewegt wird, greift die Kerbe den Faden; wenn der
Greifer den Faden ergriffen hat, geht der gegriffene Faden vom Anschlag frei und
wird nach anderen Greifern geführt, die den Faden festhalten und ihn zum Anknüpforgan
der Anknüpfmaschine führen.
-
Auch hier läßt sich auf bekannte. Weise -ein mit einem gewissen -Druck
gegen den Kantenfaden anliegender Kantenfühler verwenden, der mit den Heranführungsvorrichtungen
der Maschine zur Regelung der Heranführungsgeschwindigkeit derselben verbunden ist.
Auch in diesem Fäll wird von einem so großen Druck gegen den Kantenfaden die Rede
sein, daß dieser oft über oder unter den nachfolgenden Faden der Fadenschicht eingedrückt
wird. Das Greiforgan hat aber im Verhältnis zu dem zu greifenden Faden eine derartige
Stärke, daß in seiner Kerbe nur für einen einzelnen Faden Platz wird, so daß, wenn
auch der Kantenfaden über/oder unter den nachfolgenden Faden der Fadenschicht eingeführt
wird, der untere der Fäden meistens vom Greiforgan abgleiten wird, sobald derAnschlag
vom Faden freigebt. Aber wegen des Druckes von sowohl Anschlag wie Kantenfühler,
welcher Druck im allgemeinen verschieden stark und nur schwer so fein regelbar ist,
daß eine gewisse Anzahl Fäden sich nicht am Greifer anhäufen wird, wird der Greifer
nicht immer den richtigen Faden nehmen, weshalb auch hier in der richtigen Reihenfolge
der Fäden Fehler vorkommen werden. Bei Abtrennung von dünnen Fäden wird der Greifer
sch dünn, daß es sehr schwer ist, den Anschlag genau einzustellen. Der Greifer kann
daher versagen, was eine verminderte Produktion bewirkt.
-
Die Erfindung will diese Mängel dadurch beseitigen, daß sie den Druck
gegen den Kantenfaden so sehr vermindert,. daß der Kantenfaden nicht über den nachfolgenden
Faden der Fadenschicht eingedrückt wird.
-
Dieses wird erfindungsgemäß dadurch erreicht, daß der Greifer der
Abtrennvorrichtung unmittelbar von einem gegen den Kantenfaden anliegenden nachgiebig
gelagerten Kantenfühler gesteuert ist, der auf an sich bekannte Weise die Heranführungsgeschwindigkeit
der Maschine regelt. Hierdurch wird im Gegensatz zu den schon bekannten zwei Organen
ein einziges Organ gegen den Kantenfaden drücken, wodurch der sich ergebende Druck
wesentlich vermindert wird. Die Vorrichtung ist ferner so eingerichtet, daß ihr
Greiforgan während des Betriebes für verschiedene Fadenstärken eingestellt werden
kann. .Der Kantenfühler ist derart ausgebildet, daß der Faden nach Erfassen durch
den Greifer vom Kantenfühler frei geht.
-
Es ist möglich, nach -Belieben entweder ,ein Greiforgan mit einem
Haken an der Seite oder ein Greiforgan mit einer Kerbe an der Spitze zu verwenden.
-
Die Erfindung ist in der Zeichnung veranschaulicht, in* welcher Fig.
i, 2 und 3 eirie Ausführungsform der Abtrennvorrichtung von der Seite bzw. von vorn
und von oben zeigen; Fig. 4 zeigt eine Einzelheit in vergrößerteni Maßstab; Fig.
5, 6 und 7 zeigen eine andere Ausführungsform der Vorrichtung von der Seite bzw.
von vorn und von oben gesehen; Fig. 8, 9, io und i i zeigen Einzelheiten in vergrößertem
Maßstab.
-
Bei der in den Fig. r, 2, 3, 4 gezeigten Ausführungsform, die in Verbindung
mit einer Anknüpft' angewandt gedacht ist, hat die Vorrichtung einen Kantenfühler
i, der schwingbar um einen Zapfen :2 am Maschinengestell 3, das in der Zeichnung
nur schematisch angedeutet ist, aufgehängt ist. Die Vorrichtung hat ferner ein Greiforgan,
welches teils aus einem am Kantenfühler i verschiebbar angebrachten und von ihm
gesteuerten Gleitstück 4 besteht, das einen abwärts gekehrten Fortsatz 5 hat, dessen
Außenende zugespitzt oder schräg abgeschnitten ist, so daß eine Spitze 6 gebildet.
wird, die mit der Vorderkante des Kantenfühlers i bündig ist. Zwischen dem Kantenfühler
i und dem Gleitstück 4 ist eine Zunge 7 angebracht, die um einen Zapfen 8 am Gleitstück
4 schwingen kann, so daß der Fortsatz 5 und die Zunge 7 zueinander wie die Schenkel
einer Schere schwingen können. Das nach unten gekehrte Ende der Zunge 7 ist wie
der Fortsatz 5 zugespitzt oder schräg abgeschnitten, und zwar nach derselben Seite
wie dieser, so daß sich eine Spitze 9 bildet. Ferner ist die Zunge 7 an ihrem oberen
Ende durch einen Zapfen io an einem Wipper ii aufgehängt, welcher vom Antrieb der
Anknüpfmaschine bewegt wird, und welcher durch seine Wippbewegung das Greiforgan
4 bis 7 auf dem Kantenfühler i quer zur Fadenschicht 1a bewegt. Die Führung des
Zapfens io während seines Wippens, d. h. seiner Abundaufbewegung erfolgt in einer
Kulisse 13, deren Steuer
14 verschiebbar auf einem am Kantenfühler
i angebrachten Arm 15 angebracht ist. Mittels einer Feder 16 wird das Steuer 14
gegen einen am Gestell der Anknüpfmasehine fest angebrachten, aber einstellbaren
Anschlag 17 gehalten, der so eingerichtet ist, daß er während des Ganges der Maschine
eingestellt werden kann. Wenn der Anschlag 17 nach rechts verschoben wird, wird
die Feder 16 die Spitze 9 der Zunge 7 vor die Spitze 6 des Fortsatzes 5 schieben,
so daß sich zwischen den Spitzen 6 und 9 eine Kerbe bildet, welche den Kantenfaden
6o der Fadenschicht 12 greifen kann, wenn das Greiforgan quer zur Fadenschicht bewegt
wird. Wenn die Abtrennvorrichtung gegen den Kantenfaden 6o geführt wird und der
Greifer quer zur Fadenschicht bewegt wird, wird der Faden aus der Ebene der Fadenschicht
herausbewegt, wo er von anderen Greiforganen ergriffen und zum Anknüpfinechanismus
der Anknüpfmaschine geführt wird. Der Kantenfühler i hat an seinem unteren Ende
eine schräge Kante 18 und eine von ihr herabgehende Spitze i9. In der oberen Lage
des Greiforgans ist die Kerbe zwischen den Spitzen 6 und 9 an der Vorderkante des
Kantenfühlers i -legen, während die Kerbe in der unteren Lage des Greiforgans unter
die schräge Kante i8 des Kantenfühlers geht, wodurch der gegriffene Faden vom Kantenfühler
frei geführt wird. Das Greiforgan wird so eingestellt, daß die Kerbe zwischen s°iiien
zwei Spitzen 6 und 9 etwas kleiner als die Stärke des Fadens ist. Deshalb kann nur
ein einziger Faden in der Kerbe liegen.
-
Wenn der Kantenfaden aus irgendeinem Grund über oder unter dem nachfolgenden
Faden der Fadenschicht liegt, besteht die Möglichkeit, daß das Greiforgan zwei Fäden
gleichzeitig nimmt, und zwar den einen Faden über dem anderen liegend, indem der
untere Faden vom Kantenfühler i gestützt wird. Aber sobald der Faden unterhalb der
schrägen Kante 18 des Kantenfühlers angelangt ist, wird der untere Faden abgleiten
und sich gegen die genannte schräge Kante 18 anlegen, weil er nicht an der Spitze
i9 vorbeischlupfen kann (s. Fig. q.), wo diese Lage der Spitzen 6 und 9 sowie der
Faden in strichpunktierten Linien dargestellt sind. Danach wird nur der in der Kerbe
zwischen den Spitzen 6 und 9 liegende Faden weiter den Greiforganen zugeführt werden,
die den Faden zum Anknüpfmechanismus der Maschine bringen. Sobald das Greiforgan
in seine obere Lage zurückgeführt wird, gleitet der auf die Kante 18 abgelegte Faden
zur Fadenschicht zurück. Zur Unterstützung dieser Bewegung kann der Faden beispielsweise
in der aufgehenden Richtung von einer Feder 25 beeinflußtwerden, die in ihrer unteren
Lage strichpunktiert gezeigt ist.
-
Der Kantenfühler i legt sich mit einer so kleinen Kraft gegen den
Kantenfaden der Fadenschicht, z. B. durch den Drucke einer Feder 26, daß keine Möglichkeit
besteht, daß der Kantenfühler den Kantenfaden über oder unter den folgenden- Faden
der Fadenschicht drücken kann, wenn auch die Anknüpfmaschine und somit der Aufhängepunkt
des Kantenfühlers so weit gegen die Fadenschicht herangeführt wird, daß der Kantenfühler
eine schräg nach hinten neigende Richtung bekommt. Deshalb wird nur in den Fällen,
wo der Kantenfaden aus anderen Gründen über oder unter den folgenden Faden in der
Fadenschicht gedrückt wird, das Greiforgan zwei Fäden gleichzeitig nehmen können.
Ferner hat der Kantenfühler i einen Arm 2o, der mit einem Kupplungsorgan 21 zusammenwirkt,
das mit der Heranführungsvorrichtung der Maschine in Verbindung ist; das Kupplungsorgan
21 kann z. B. aus einer Klinkenvorrichtung bestehen. Das Kupplungsorgan 21 hat eine
Reihe Zähne 22 und wird im Takt mit der Sperrklinke der Klinkenvorrichtung hin und
her geführt. Der Arm 2o kommt während der Bewegung des Kupplungsorgans 21 in Eingriff
mit dem einen oder dem anderen der Zähne 22, und zwar von der mehr oder weniger
schrägen Lage des Kantenfühlers i bestimmt, die von der Lage der Anknüpfmaschine
im Verhältnis zur Fadenschicht 12 abhängig ist, wodurch die Heranführungsvorrichtung
ein- oder ausgekuppelt oder die Heranführungsgeschwindigkeit automatisch graduiert
wird. Die Fadenschicht ruht auf einer am Maschinengestell angebrachten Unterlage
23, die an der einen Seite des Greiforgans gelegen ist und an demselben etwas nach
unten gekrümmt ist. Nach der anderen Seite des Greiforgans. und zwar vor ihm, ist
ebenfalls am -Maschinengestell und über der Fadenschicht eine Rolle 2.4 in solcher
Höhe angebracht, daß die der Kante der Fadenschicht am nächsten liegenden Fäden
ein wenig aus der Ebene gedrückt werden. Dadurch werden die Fäden so festgehalten,
daß sie leicht zu greifen sind, und besonders wird es möglich, die Fäden sicher
zwischen den zwei Aufspannanordnungen zu greifen, die in einiger Entfernung voneinander
liegen. Unter Umständen kann die Kante der Rolle mit quergehenden Rillen versehen
sein, die weiterhin zum Festhalten der Fäden dienen. Die Spitze der Unterlage 23
ragt ein wenig über den Kantenfaden 6o der Fadenschicht hervor, so daß derselbe,
wenn er vom Greiforgan herabgeführt wird, um die Spitze herumgeführt wird und dadurch
ein wenig nach der Seite im Verhältnis zu den übrigen Fäden der Fadenschicht bewegt
wird, was den ergriffenen Faden weiter lokalisiert.
-
In der in den Fig. 5 bis i i gezeigten Ausführungsform der Abtrennvorrichtung,
die auch in Verbindung mit einer Anknüpfmaschine angewandt gedacht ist, hat dieVorrichtung
einen Kantenfühler, der eine Zunge 27 hat, welche schwingbar an einem Zapfen 28
im Maschinengestell 29 aufgehängt ist, das in der Zeichnung nur schematisch angedeutet
ist. Die Zunge 27 hat einen Arm 3o, durch welchen eine Schraube 31 mit Mutter 32
geführt ist. Die Schraube 31 ist mit einer Feder 33 verbunden, die an einem Arm
34 des Maschinengestells 29 befestigt ist. Mittels der Schraube 31 und der Feder
33 kann die Zunge 27 an den Kantenfäden 6o der Fadenschicht 12 mit einem angemessenen,
schwach nachgiebigen Druck, gehalten werden. Zugleich hat der Kantenfühler eine
Gabel, deren zwei Zinken 35, 36 an jeder Seite der Zunge -27 liegen und auf derselben
mittels
eines Stiftes 37 schwingbar aufgehängt ist, so daß die Gabelzinken und die Zunge
im Verhältnis zueinander wie die Schenkel einer Schere schwingen können. Durch den
Kopf 38 der Gabel, der über dem Arm 30 gelegen ist, ist eine Schraube 39
in den Arm 30 geführt, und zwischen dem Kopf 38 und dem Arm 3o ist eine Druckfeder
4o angebracht. Mittels der Schraube 39 und der Feder 4o können die Vorderkanten
4, 42 der Gabelzinken ein Stück vor die Vorderkante der Zunge 27 gestellt werden
und einen doppelten schlitzartigen Anschlag zum Fixieren des Kantenfadens 6o bilden.
Diese Einstellung kann während des Betriebes vorgenommen werden. Ferner hat die
Vorrichtung ein Greiforgan 43, das durch eine Schraube 44 in einem Halter 45 festgehalten
wird, der um einen Stift 46 in einem um eine Welle 47 wippbaren Arm 48 schwingen
kann, der vom Antrieb der Anknüpfmaschine angetrieben wird. Die Welle 47 ist neben
dem Greiforgan43 gelegen, so daß dasselbe während der Wippbewegung des Arms 48 ein
wenig in der Längsrichtung des Fadens bewegt wird; gleichzeitig wird das Greiforgan143
quer zur Fadenschicht 12 geführt, indem es in seiner unteren Lage die strichpunktiert
gezeigte Lage nach Fig. 6 einnimmt. Das Greiforgan 43 wird gegen die Zunge 27 des
Kantenfühlers mit einem angemessen nachgiebigen Druck gehalten, der z. B. mittels
einer in einer Ausbohrung im Arm 48 eingelegten Druckfeder 49 erzeugt werden kann,
die mittels einer Schraube So und dazwischenliegender Druckstücke 51, 52 gegen das
Greiforgan gespannt wird. Der resultierende Druck der zwei Federn 33 und 49 läßt
sich so anpassen, daß der Druck gegen den Kantenfaden ganz gering wird. Das Greiforgan
43 hat an seinem unteren Ende zwei Spitzen 54, 55 mit dazwischenliegender Kerbe
53 (s. Fig. 8 bis i i). Wenn die Abtrennvorrichtung gegen den Kantenfaden 6o herangeführt
und das Greiforgan quer zur Fadenschicht bewegt wird, wird der Faden aus der Ebene
der Fadenschicht gebracht, wie strichpunktiert in Fig. 6 gezeigt, wonach der Faden
von anderen Greiforganen gegriffen und nach der Anknüpfvorrichtung der Anknüpfmaschine
geführt wird. Es ist auch möglich, statt eines Greiforgans mit einer Kerbe an seiner
Spitze ein Greiforgan mit einem Halten an seiner Seite anzuwenden. Die Zunge 27
des Kantenfühlers hat an ihrem unteren Ende eine schräge Kante 56 und eine von ihr
herabgehende Spitze 57. In der oberen Lage des Greiforgans ist die Kerbe 53 zwischen
den Spitzen 54, 55 an der Vorderkante des Kantenfühlers gelegen, während die Kerbe
in der unteren Lage des Greiforgans unterhalb der schrägen Kante 56 des Kantenfühlers
gelangt, wodurch der gegriffene Faden vom Kantenfühler frei geführt wird. Das Greiforgan
43 hat eine solche Stärke, daß nur ein einziger Faden in-seiner Kerbe liegen kann.
Wenn der Kantenfaden aus irgendeinem Grund über oder unter dem nachfolgenden Faden.
der Fadenschicht zu liegen kommt, besteht auch bei dieser Ausführungsform der Vorrichtung
die Möglichkeit, däß das Greiforgan 'zwei Fäden gleichzeitig nimmt, den einen: über
dem anderen liegend, indem der untere Faden vom Kantenfühler gestützt wird. Aber
auch hier wird der untere Faden abgleiten und sich gegen die schräge Kante 56 legen,
wenn das Greiforgan 43 in seiner unteren Lage ist. Dazu trägt auch der Umstand bei,
daß das Greiforgan während seiner Wippbewegung um die Welle 47 sich ein wenig dem
Faden entlang bewegt. Sobald das Greiforgan in seine obere Lage zurückgeführt wird,
gleitet der gegen die Kante 56 abgelegte Faden zur Fadenschicht zurück.
-
Das Greiforgan 43 ist zweckmäßig mit einem Nocken 58 versehen, der
gegen die Zunge 27 des Kantenfühlers anliegt. Dadurch wird verhindert, daß die Größe
der Kerbe 53 durch Abnutzung am Greiforgan verändert wird.
-
Für jede einzelne Fadenstärke kann ein Greiforgan von angemessener
Stärke angewandt werden. Es ist jedoch auch möglich, bei der Abtrennvorrichtung
nach der Erfindung dasselbe Greiforgan für mehrere verschiedene Fadenstärken zu
verwenden, indem der Abstand von der Vorderkante der Zunge 27 bis zu den Vorderkanten
derAnschläge4i und 42 so eingestellt wird, daß das Greiforgan nur so weit außerhalb
der Anschläge reicht, wie es der betreffenden Fadenstärke entspricht (s. Fig. 8
und 9). Wenn man dem Greiforgan eine flache oderlängliche Ouerschnittsform gibt,
wie in Fig. 9 und i i dargestellt, und wenn man es so einrichtet, daß es im Halter
45 axial gedreht werden kann, läßt sich die Kerbe 53 zwischen den Spitzen 54, 55
in verschiedene Winkel im Verhältnis zum Faden stellen und kann somit für verschiedene
Fadenstärken eingestellt werden (s. Fig. 8 bis ii).
-
Zur Regelung der Heranführungsgeschwindigkeit der Vorrichtung wirkt
der Arm 3o des Kantenfühlers mit einem Organ 59 zusammen, das mit der Heranführungseinrichtung
der Vorrichtung verbunden ist, welche Einrichtung z. B. aus einer von der Anknüpfmaschine
bewegten Klinkeneinrichtung bestehen kann. Wenn die Vorrichtung z. B. zu schnell
herangeführt wird, wird der Kantenfühler zurückschwingen, der Arm3o wird emporschwingen
und das Organ 59 mitnehmen, wodurch die Sperrklinke der Klinkeneinrichtung außer
Betrieb gesetzt wird.
-
Die beschriebenen Vorrichtungen trennen die Fäden aus einer einzelnen
Fadenschicht und sind verwendbar sowohl bei Fadenhinreichmaschinen, wie bei Passiermaschinen
und Anknüpfmaschinen. Beim Verknüpfen von Webketten sollen gleichzeitig einzelne
Fäden von der verbrauchten Webkette und von der neuen Webkette abgetrennt werden,
die mit der ersteren verknüpft werden sollen. Die Anknüpfmaschine wird in diesem
Fall mit zwei der beschriebenen Abtrennvorrichtungen versehen, von denen die erste
von oben nach unten, die zweite von unten nach oben wirkt.