DE4617C - Fäden-Einzieh- und Knüpfmaschine für Stickmaschinen - Google Patents
Fäden-Einzieh- und Knüpfmaschine für StickmaschinenInfo
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- D05—SEWING; EMBROIDERING; TUFTING
- D05C—EMBROIDERING; TUFTING
- D05C13/00—Auxiliary devices incorporated in embroidering machines, not otherwise provided for; Ancillary apparatus for use with embroidering machines
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Description
1878.
Klasse 25.
ALBERT VOIGT in KAPPEL bei CHEMNITZ.
Fäden-Einzieh- und Knüpf-Maschine für Stickmaschinen. r /»· /
VrM OS Γ,
Patentirt im Deutschen Reiche vom I. August 1878 ab.
Die schon vielseitig erstrebte Lösung der Aufgabe, das Einziehen und Verknüpfen der
bei der mechanischen Stickerei verwendeten Stickfäden in die Nadeln . ebenfalls auf mechanischem
Wege zu besorgen, ist durch vorliegende Erfindung gelöst und zwar in folgender Weise: ·..,-'
Der fortlaufende Faden eines Quantums ■· Stickgarn wird in gewissen, der Länge der einzelnen
Stickfäden, wie sie die Maschine braucht, (ca. ι m) entsprechenden Abständen mittelst
irgend einer Masse, wie Stärke, Gummi, Leim, Gelatine (möglichst mit etwas Farbenzusatz)
auf je eine Länge von ungefähr 8 cm steif gemacht und eine der jeweiligen Gröfse der
Fädelmaschine .entsprechende Anzahl solcher Garnzahlen (hier 30) auf die Maschine gebracht
und so.verschnitten, dafs jeder der 30 Fäden ein gesteiftes Ende besitzt.
Diese steifen Fadenenden werden nun zwischen Walzenpaare gebracht und mittelst Drehung
dieser durch dahinter liegende kleine Trichter hindurch den Oehren einer gleichen
Anzahl Sticknadeln, welche auf einer Schiene bereit .stehen, zugeführt bezw. in dieselben eingeschoben.
Hinter den Nadeln werden sämmtliche Fadenenden von einer breiten Zange erfafst, ein
Stück durch die Nadeln hindurchgezogen und festgehalten. Währenddem werden die Nadeln
ebenfalls von Zangen erfafst und von der Schiene ab etwas emporgezogen.
Aus den hierbei durch die Trichter nachkömmenden
Fäden werden mittelst von der Seite herangeführter, entsprechend geformter
Hakengabeln Schlingen'gebildet und die Nadeln von den oberen Zangen durch diese Schlingen
hindurch an andere, darunter befindliche gleiche Zangen abgegeben. Letztere, gleich den oberen
Zangen mittelst beweglicher Arme an einem Wagen befestigt, werden nun zurückgeführt und
dadurch zunächst die gebildeten Knoten schlingen fest zusammengezogen, wobei die Fadenenden
von der breiten Zange wieder losgelassen werden.
Das Zurückführen des Wagens wird hierauf fortgesetzt, bis die nächstkommenden steifen
Partien der Fäden in die Trichter eingetreten sind, in welchem Moment dann sämmtliche
Fäden mittelst eines vor den Walzen befindlichen Klemmapparates festgehalten und durch
Scheeren abgeschnitten werden.
Die so gefädelten Nadeln werden schliefslich von einem darauf gedrückten langen Kissen
aufgenommen und nach Oefmen der Zangen aus der Maschine entfernt, damit nach Auswechseln
der entleerten Nadelschiene gegen eine dergleichen besteckte das eben beschriebene
Spiel von neuem beginnen kann.
Das Einstecken der Nadeln in die Schiene, das Einsetzen der. letzteren in die Maschine,
sowie das Einhängen und Wiederwegnehmen des Nadelkissens erfolgt hierbei durch die
Hand zum Theil von zweiten Personen; dagegen werden alle übrigen Functionen dieser
Maschine durch abwechselnde Umdrehung zweier Handkurbeln, wovon die eine lediglich
der Zu- und Abführung des Zangenwagens, die andere hingegen dem Einfädeln und Schlingenbilden
dient, vermittelt.
Die Einrichtung der auf beiliegender Zeichnung dargestellten Maschine und deren Handhabung
im speciellen ist folgende:
Nachdem die steifen Fadenenden zwischen die federnden Walzen α gebracht, mittelst derselben
etwas geprefst bezw. geglättet und ' somit in die Trichter b eingeschoben sind, dafs
sie mit deren Spitzen hinten abschneiden, werden sie mittelst eines vor den Walzen liegenden
Anfeuchteapparates α (langes Blechkästchen mit Filzeinlage, welche selbstthätig abwechselnd
gehoben und wieder eingelegt wird) an derjenigen Stelle, an welcher der Knoten gebildet
werden soll, behufs Aufweichens des zum Versteifen verwendeten Klebstoffes angefeuchtet
und die Nadelschiene B mit den an beiden Enden zugespitzten Nadeln, deren Oehr in der
Mitte liegt, in ihre senkrechten Führungen eingesetzt und daselbst durch Federn festgehalten.
Diese Schiene besitzt nämlich an der einen Seite Einkerbungen zur Aufnahme der Nadeln,
in welchen letztere wiederum von leichten Federn festgehalten werden. Unten sind diese
Einkerbungen durch Metallstifte begrenzt, welche die Nadeln in solcher Höhe halten, dafs deren
Oehre genau hinter die trichterförmigen Durchbohrungen, welche die Nadelschienen gewissermafsen
als Verlängerung der vorstehenden Trichter besitzt, zu stehen kommen, jede Nadel
aber circa ein Drittel ihrer Länge über die Schiene herausragt. Durch weitere Umdrehung
der Walzen werden nun sämmtliche Fadenenden gleichzeitig ca. 12 bis 15 mm weit
durch die Nadelöhre hindurchgeschoben.
Am anderen Ende der Maschine steht auf prismatischen Geleisen ein Wagen, welcher an
je zwei beweglichen Armen zwei Reihen Zangen C und C1 (ebenfalls mit Einkerbungen zur
Aufnahme von Nadeln) trägt. Diese Zangen sind den Nadelkolben einer Stickmaschine ganz
ähnlich, werden wie diese durch Federn geschlossen und haben wie diese ebenfalls den
Zweck, die Nadeln zu halten bezw. gegenseitig an einander, eine Reihe der anderen, abzugeben.
Dieser Wagen wird nun durch Drehung der Kurbel D gegen die Nadelschiene gefahren und
werden dabei mittelst Arm E, welcher bei £, anstöfst,
die oberen Stangengewichte F gehoben, bis der Sperrkegel c einfällt und sie oben hält.
Gleiches war schon vorher mit den Stangengewichten der unteren Zangen durch Auflaufen
derselben auf den Bolzen d geschehen.
Beim weiteren Vorgang des Wagens werden diese Zangenreihen mittelst auf und unter den
Schienen G laufender Rollen e nach Bedarf gehoben bezw. gesenkt, damit sie nicht an den
zwischenliegenden Schlingenbildungsmechanismus anstofsen. Vom Excenter H wird der
Wagen schliefslich in seiner Stellung an den Anschlagschrauben / festgehalten.
Der Schlingenbildungsmechanismus empfängt seine Bewegung anfänglich vom Wagen und
später von Excentern an Welle / und besteht in der Hauptsache aus einem Rahmen K, einer
den aufgesteckten Nadeln entsprechenden Anzahl Hakengabeln_^· und einer über die ganze
Breite der Maschine sich erstreckenden Zange h.
Im Rahmen K sind die Hakengabeln derart gelagert, dafs eine statthabende Vorwärtsverschiebung
der Schiene i in Richtung der Pfeile zugleich ein Vorwärtsschieben und Drehen der
Hakengabeln g bewirkt. Die Drehung dabei wird, wie leicht ersichtlich, durch Zahnstange k
und Rädchen / mittelst Winkelhebels m vermittelt,
indem Schiene i nebst der Zahnstange k vom Wagen nach vorwärts geschoben wird.
Der Winkelhebel m theilt nämlich vermöge seines an K befestigten Drehpunktes diese Vorwärtsbewegung,
der eine Schenkel wird jedoch vom festen Stifte η zurückgehalten und dem
anderen dadurch eine seitliche Bewegung gegeben, welche sich mittelst Stifts ο der Zahnstange mittheilt.
Der Wagen stöfst an L L1 an und wird
seine Bewegung vermöge der um feste Drehpunkte p schwingenden Hebel q entsprechend
beschleunigt auf die Schiene i etc. übertragen. An L L1 befindliche federnde Haken r ermöglichen,
dafs Schiene i beim Rückgange des Wagens von demselben auch wieder mit zurückgenommen
wird,' bis diese Haken über die festen Arme MM1 gelangend, seitlich ausweichen.
Die Gabelhaken stehen beim Vorgange etwas auf der Seite, so dafs sie zwischen die Nadeln zu stehen kommen.
Beim Vorgang des Wagens ist die zur oberen Zangenreihe gehörige Rolle / schliefslich in die
Gabel JV des Hebels O eingelaufen, während
das andere Ende dieses Hebels auf dem Excenter P ruht.
Durch Drehung dieses Excenters mittelst Kurbel Q wird nun ein Niederfallen der oberen,
bisher mittelst Nase s und Schiene t offen gehaltenen Nadelzangen C herbeigeführt, wobei
die Nadeln in letztere eintreten. Bei diesem Niederfallen gehen die Nasen s infolge Aufstofsens
der daran befindlichen Verlängerung nach oben, die Schiene t weicht vor den die
Zangen schliefsenden Federn zurück und die Nadeln werden von den Zangen gefafst.
Bevor indefs diese Zangen niedergingen, wurde vom Excenter P den Trichtern b mit Walzen a,
welche dasselbe bisher von der Nadelschiene entfernt gehalten, gestattet, einer nach hinten
wirkenden Feder zu folgen und sich an die Nadelschiene, so dafs die Spitzen der Trichter
auf deren Bohrungen treffen, anzulegen.
Im weiteren bewirkt das Excenter J? die
Drehung der Walzen, somit den Einschub der Fadenenden in die Oehre der Nadeln und den
Vor- und wieder Zurückgang der breiten Fadenzange h. Letzteres geschieht mittelst Excenters S
unter Dazwischenkunft des Hebels R, der Zahnstange u und zweier Winkelhebel υ V1 und
zwar, damit der von der Zange herausgezogene Faden nicht den zu bildenden Schlingen im
Wege sei, von der Seite im Bogen nach vorn, und nach Erfassen der Fäden wieder nach der
Seite zurück. Die Schliefsung der Zange bewirken Federn w, nachdem die bisher dies
hindernden Nasen χ infolge Anstofsens der kleinen Hebel ζ an Stiften α ausgewichen sind.
Sobald die Fadenenden von der Stange gepackt sind, werden auch die Walzen aus einander
gerückt, damit die Fäden frei zwischen hindurchgezogen werden können.
Dieses Auseinanderrücken der Walzen vollzieht sich bei Anwendung nur eines horizontalen
Walzenpaares zugleich mit oder vielmehr durch ein Wiederentfernen der Walzen und
Trichter von der Nadelschiene B-, indem zwei an den Zapfen der oberen Walze steckende
bewegliche Arme sich unten einstemmen und beim Vorgang der Walze dieselbe heben.
Bei vielen (stehenden) Walzenpaaren wird die Trennung derselben vom Excenter S aus
mittelst verschiedener Hebel und Schiene O, durch welch letztere die Axen der einen Hälfte
der Walzen hindurchreichen und letztere auch ihre federnde Pressung erlangen, bewirkt und
erhalten.
Weiter bewirken die Excenter folgendes:
i. Die oberen Nadelzangen gehen mit den Nadeln ein wenig nach aufwärts und ziehen
die Fäden durch die Nadelschiene hindurch nach oben.
2. Die Hakengabeln treten in Mittelstellung, bezw. an diese Fäden heran und bilden daraus,
zurückgehend und ι V2 Umdrehungen machend,
die Fadenschlingen.
3. Die Nadeln werden von den oberen Zangen durch die Gabeln (Schlingen) hindurch
an' die unteren Zangen abgegeben, wobei durch Aufstofsen von s der die Stangengewichte F
haltende Sperrkegel c ausgelöst wird, die Stangen herunterfallen und mittelst ihrer auf die
Schiene ί wirkenden Excenter e die Oeffhung
der oberen Zangen bewirken. Die unteren Zangen werden gleichzeitig ganz in ähnlicher
Weise geschlossen, wie vorhin die oberen und halten nun die Nadeln fest.
Es folgt nun:
4. Das Lösen der Schlingen von den Gabeln durch einen geringen Vorschub letzterer mittelst
der Haken d und Hebel q und das Wiederzurseitetreten
derselben.
5. Durch Zurückgehen des Wagens das Einklemmen der Fäden durch den von Bolzen h
und Curvenganghebel T geschlossenen Klemmapparat g, das Zusammenziehen der Fadenschlingen,
danach wieder Oeffnen des Klemmapparates und gleichzeitig
6. das. Oeffnen der breiten Fadenzange. Letzteres geschieht mittelst kleiner Winkelhebeiy,
deren senkrechte Schenkel vom Wagen nach rückwärts gedrängt werden. Nachdem nun auf
diese Weise das Einfädeln und Verknüpfen der Fäden beendet ist, geht der Wagen immer
weiter hinaus und werden endlich, sobald (bei Anwendung stehender Walzenpaare) die nächst
kommenden gesteiften Fadenstellen zwischen die Walzen α treten, 'mittelst vom Wagen aus
bewegter Zugstange, gerader und Winkelhebel u. s. w., r s t uv und P, die Walzen wieder zusammengeführt
und in Umdrehung versetzt, damit die in die Trichter b gelangenden gesteiften Fäden zuvor die gewünschte
Pressung erlangen. Sobald nun aber die gewalzten Fadenpartien wieder aus den Trichtern
b herauszutreten beginnen, werden die Fäden ebenfalls durch Zug vom Wagen aus
vorn im Klemmapparate festgehalten und schliefslich mittelst der Scheeren K dicht hinter
den Trichtern b abgeschnitten. An den die
Scheeren zudrückenden Stangen U befinden sich auch Stifte m, welche die Stützen n, von
denen bis dahin die Filzeinlage des Anfeuchters hoch gehalten wurde, derart auf die Seite
rücken, dafs letztere auf die darunter weggehenden Fäden niederfällt und dieselben anfeuchtet.
Während des Ausgangs des Wagens wurde auch vom Arbeiter ein langes Nadelkissen derart
an die obere Nadelzangenreihe angehängt, dafs ein im Weiterfahren erfolgendes Niedergehen
der oberen Zangen dieses Kissen fest gegen die in den unteren Zangen steckenden Nadeln prefst und letztere so in das Kissen
einsticht, dafs sie nach schliefslicher Oeffhung der unteren Zangen mit dem Kissen bequem
aus der Maschine entfernt werden können. Dies Oeffnen der unteren Zangen erfolgt dabei ähnlich
wie oben, durch Anstofsen (Auslösen) der Sperrkegel C1 an Bolzen d und Herunterfallen
der Stangengewichte F1. Mit dem nun folgenden Einsetzen einer anderen mit Nadeln besteckten
Nadelschiene, Zufahren des Wagens (wodurch zugleich Hebung des Aufeuchters erfolgt),
Drehen der Walzen u. s. w. beginnt dann das Spiel von neuem.
Claims (6)
- Patent-Ansprüche :■1. Das stellenweise Versteifen der fortlaufenden Stickfäden zum Zwecke des Einfädeins in Nadeln.
- 2. Das Verfahren, die Fadenenden mittelst Walzendrehung in die Nadelöhre einzuschieben und vorher damit zu pressen bezw. zu glätten.
- 3. Das vorherige Anfeuchten der Fäden behufs festeren Zusammenziehens der Knoten und Einklebens der eingeknüpften Enden.
- 4. Das Verfahren der Schlingen- bezw. Knotenbildung.
- 5. Das Abschneiden der Fäden auf die bestimmte Länge.
- 6. Die Zusammenstellung sämmtlicher an der Maschine vorhandenen Mechanismen zu dem Zwecke, Fäden in Oehre einzuschieben und vor dem Wiederausschlüpfen aus denselben zu sichern.Hierzu 2 Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4617C true DE4617C (de) |
Family
ID=283313
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Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DENDAT4617D Active DE4617C (de) | Fäden-Einzieh- und Knüpfmaschine für Stickmaschinen |
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---|---|
DE (1) | DE4617C (de) |
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- DE DENDAT4617D patent/DE4617C/de active Active
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