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Verfahren und Vorrichtung zum Auslösen von Schaltvorgängen verschiedener
Zeitdauer durch Wechselstrom Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Auslösen von
Schaltvorgängen verschiedener Zeitdauer durch Wechselstrom sowie Vorrichtungen zur
Ausführung desselben. Das Verfahren als auch die Vorrichtung ist durch äußerste
Einfachheit gekennzeichnet.
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Gemäß der Erfindung werden die Schaltvorgänge durch Schrittschaltwerke
ausgelöst, die von mindestens einer Halbwelle des Wechselstromes gesteuert werden.
Durch die Verwendung von Schrittschaltwerken wird der einfache Aufbau des Schaltgerätes
gewährleistet. Dabei ist die Möglichkeit gegeben, sowohl kurzzeitige als auch länger
dauernde Schaltvorgänge mit dem Verfahren auszuführen. Handelt es sich um den erstgenannten
Fall, so sind zwei Möglichkeiten gegeben. Es können gemäß der Erfindung beide Halbwellen
zur Steuerung verwendet werden, die jeweils nacheinander je einem Schrittschaltwerk
zugeführt werden, wobei die beiden Schrittschaltwerke auf einer gemeinsamen Achse
sitzen. Auf diese Weise wird erreicht, daß bei Verwendung eines z. B. 5operiodischen
Wechselstromes jedes Schrittschaltwerk in der Sekunde fünfzig Schritte, die Achse
also, da beide Schrittschaltwerkejeweils nacheinander auf diese arbeiten, hundert
Schritte ausführt. Es ist aber auch möglich, die beiden Schrittschaltwerke parallel
auf einer gemeinsamen Achse arbeiten zu lassen und ihnen sowohl die positive als
auch die negative
Halbwelle des an das Gerät angelegten Wechselstromes
zuzuführen. Auch in diesem Fall führt die Achse hundert Schritte in der Sekunde
aus.
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Sollen längere Schaltvorgänge gesteuert werden, so wird entweder nur
eines der beiden auf der gemeinsamen. Achse sitzenden Schaltwerke erregt, oder sie
arbeiten parallel. Ihre Erregung erfolgt in der Weise, daß ein drittes, nicht auf
der Steuerachse sitzendes Hilfsschaltwerk eine ausgewählte Anzahl von Halbwellen
dem auf, der Steuerachse sitzenden Schrittschaltwerk in bestimmten Zeitabständen,
also beispielsweise jede zehnte oder jede hundertste Halbwelle, zuführt. Dies geschieht
durch auf der Achse des dritten Schrittschaltwerkes sitzende Kontaktvorrichtungen.
Dieses Schrittschaltwerk wirkt somit als Multiplikator. Dabei arbeitet das Multiplikatorschaltwerk
mit einer anderen Halbwelle als das oder die den Schalter betätigende Schrittschaltwerk,
so daß ein völlig einwandfreies Schalten ohne gegenseitige Störung gewährleistet
ist. Es ist ohne weiteres ersichtlich, daß zum Steuern noch längerer Zeiten das
Multiplikatorschrittschaltwerkdurch ein weiteres Schrittschaltwerk in der gleichen
Weise angestoßen werden kann, wodurch sich eine Vervielfachung der Schaltzeiten
ergibt.
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Bei einer zweckmäßigen Ausführung eines Gerätes zur Ausführung des
Verfahrens sind zwei Scbrittschaltwerke durch eine gemeinsame Achse miteinander
verbunden, auf der ein im Stromkreis der Schrittschaltwerke liegender Unterbrecher
und ein die Zeitschaltung bewirkender Schaltarm sitzen. Der Unterbrecher hat die
Aufgabe, den Stromkreis zwischen den Schrittschaltwerken und der Stromquelle nach
einer bestimmten Umdrehung der Steuerachse, z. B. nach einer Drehung von iso'°',
wieder zu unterbrechen, da sonst nach erfolgtem Anstoß die Schrittschaltwerke ununterbrochen
laufen würden.
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Der die Zeitschaltung bewirkende, auf der Steuerachse sitzende Schaltarm
arbeitet mit den Schaltsegmenten einer drehbar angeordneten Schaltscheibe zusammen.
Die Schaltsegmente weisen eine verschiedene Länge auf, so daß der Schaltarm beim
Bestreichen der Schaltsegmente je nach der Stellung der Schaltscheibe einen längeren
oder kürzeren Kontakt gibt.
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Um dem einen Schrittschaltwerk die eine und dem anderen die andere
Halbwelle des Wechselstromes zuzuführen, erfolgt die Zuführung des letzteren zu
den Schrittschaltwerken über entsprechende elektrische Ventile.
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Wenn längere Zeiten geschaltet werden sollen, so erhält entweder nur
ein Schaltwerk der beiden auf der Steuerachse sitzenden Schaltwerke über eine Kontaktvorrichtung
Strom, die von einem dritten Schrittschaltwerk angetrieben wird, _ so daß _ das
andere auf die Steuerachse arbeitende Schrittschaltwerk dabei stromlos bleibt, oder
es werden die beiden Schrittschaltwerke parallel geschaltet, was eine Erhöhung des
Drehmomentes bewirkt.
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Auf der Achse des dritten Schaltwerkes sind mehrere Kontaktvorrichtungen
vorgesehen, deren Kontakte ixt verschiedenen Zeitabständen geschlossen werden, so
daß dementsprechend auch in verschiedenen Zeitabständen die je aus einer Halbwelle
bestehenden Impulse dem oder den auf die Steuerachse arbeitenden Schrittschaltwerken
zugeführt werden: Deren Erregung erfolgt somit in bestimmten Zeitabständen, die
durch die Kontaktvorrichtungen auf der Achse des dritten Schaltwerkes festgelegt
sind. Es ist dabei vorteilhaft, das dritte Schaltwerk mit einer anderen Halbwelle
als das den Zeitschalter schließende Schrittschaltwerk arbeiten zu lassen, so daß
die Kontaktgebung einwandfrei funktioniert.
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Die. Auslösung des Schrittschaltwerkes erfolgt zweckäßig über ein
Relais, das nur kurzzeitig einen Stromimpuls, beispielsweise durch dieLadung eines
Kondensators, erhält, so daß das den Schaltarm betätigende Schaltwerk zunächst einen
Schaltschritt ausführt und dabei den Kontakt des Unterbrechers, der auf der Schaltachse
sitzt, schließt. Wenn dieser Unterbrecher geschlossen ist, laufen die Schaltwerke
so lange weiter, bis dieser wieder nach einer entsprechenden Umdrehung geöffnet
ist. Selbstverständlich kann an Stelle des Kondensators, der durch einen Hochohmwiderstand
entladen wird, auch ein weiteres als Wischrelais ausgebildetes Relais eingebaut
werden. Die Kontakte des Relais liegen parallel zu der Unterbrechervorrichtung bzw.
zu den Kontaktvorrichtungen auf der Achse des dritten Schaltwerkes, so daß beim
Anstößen der Vorrichtung alle in der Zuführungsleitung liegenden Unterbrecher zunächst
überbrückt sind. Um bei einem etwaigen längeren Aufladevorgang des Kondensators
die Sicherheit zu schaffen, daß tatsächlich vom auf der Steuerachse arbeitenden
Schaltwerk nur ein Schritt gemacht wird, ist es von Vorteil, im Stromkreis des Überbrückungsrelais
ein weiteres Relais vorzusehen, das den beim Betätigen des Schaltgerätes geschlossenen
überbrückungsstromkreis des Unterbrechers nach einem Schaltschritt des .Schrittschaltwerkes
öffnet.
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Bei der bisher beschriebenen Vorrichtung läuft bei der Einstellung
längerer Schaltzeiten das Gerät nur mit Sekundenschritten in die Nullstellung zurück.
Um diese Zurückführung schneller ablaufen zu lassen, ist es erfindungsgemäß zweckmäßig,
zwei weitere Relais vorzusehen, die in Zusammenarbeit miteinander nach beendetem
Schaltvorgang die Kontaktvorrichtungen des speisenden Schrittschaltwerkes und den
indessen Stromkreis liegenden Gleichrichter kurzschließen. Dadurch bleibt das speisende
Schrittschaltwerk in einer beliebigen Stellung stehen, und die auf der Steuerachse
sitzenden Schrittschaltwerke laufen beschleunigt in die Ausgangsstellung zurück.
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In den Figuren ist die Erfindung beispielsweise dargestellt. Es zeigt
Fig. i ein Schaltungsschema, bei dem jedes Schrittschaltwerk mit einer besonderen
Halbwelle arbeitet, und Fig. 2 ein Schaltungsschema, bei dem ein beschleunigter
Rücklauf des Gerätes in die Nullstellung vorgesehen ist und bei dem die beiden
Schrittschaltwerke
parallel geschaltet sind und gleichzeitig mit beiden Halbwellen arbeiten.
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Die in Fig. i dargestellte Vorrichtung besteht aus folgenden in Ruhestellung
gezeichneten Schaltelementen: Die Klemmen i und -2 dienen zum Anschluß des Gerätes
an eine Wechselstromquelle beliebiger Spannung. An die Klemmen 3 und 4 wird ein
Druckknopfschalter 7 und an die Klemmen 5 und 6 das zu schaltende Gerät angeschlossen.
Im vom Druckknopfschalter bedienten Stromkreis ist ein Gleichrichter 8 vorgesehen,
der die Wicklung 9 eines Gleichstromrelais io, das die beiden Kontaktpaare ii und
12 betätigt, mit Strom versorgt. Im Stromkreis der Relaiswicklung 9 liegt ein Kondensator
13, dem ein Hochohmwiderstand 14 parallel geschaltet ist. Die beiden Schrittschaltwerke
15 und 16 besitzen die Magnetspulen 17 und 18. Ihre Schalträder i9 und 2o sitzen
auf einer gemeinsamen Achse 21. Diese trägt den Schleifarm 22 eines Unterbrechers
23. Der Schleifarm 22 arbeitet mit den beiden Segmenten 24 und 25 zusammen. Ferner
trägt die Achse 21 den Schaltarm 26 einer Schaltvorrichtung 27. Der eine Schenkel
des Schaltarmes 26 schleift auf dem Schleifsegment 28, während der andere Schenkel
über eines der Schaltsegmente 29 bis 38 einer Schaltscheibe 39 schleifen kann. Wie
die Abbildung der Schaltscheibe deutlich zeigt, sind die einzelnen Schaltsegmente
29 bis 38 verschieden lang. Sie können durch Drehen der Schaltscheibe 39 um die
Achse 40 mittels des Drehknopfes 64 wahlweise in den Bereich des Schaltarmes 27
gebracht werden.
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Weiterhin sind zwei Ventile 41 und 42 vorgesehen, von denen das eine
die einen und das andere die anderen Halbwellen des verwendeten Wechselstromes durchläßt.
Die Stromzuführung erfolgt mittels des Umschalters 43 bzw. 44 über einen der Kontakte
45, 46, 47 bzw. 48, 49, 50 und die Kontaktarme 51 bzw. 52, die durch einen
Bedienungsgriff 53 gemeinsam betätigt werden können.
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Ferner ist ein weiteres Schrittschaltwerk 54 mit einer Magnetspule
55 vorgesehen, dessen Schaltrad 56 auf der Achse 57 sitzt. Auf dieser Achse ist
ein zweischenkliger Schaltarm 58 vorgesehen, dessen einer Schenkel auf dem Kontaktsegment
59 und dessen anderer Schenkel auf den Einzelkontakten 6o schleift. Ferner sitzt
auf der Achse 57 noch ein Schaltarm 61, der auf dem Kontaktring 62 schleift, der
den Kontakt 63 besitzt.
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Die Vorrichtung wirkt wir folgt: Es sei zunächst das Schalten kurzer
Zeiten von 1/1o0 bis 110 Sekunde bei Verwendung eines Wechselstromes von fünfzig
Perioden pro Sekunde beschrieben.
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Der Umschalter 43 steht in der in der Abbildung dargestellten Stellung.
Wird nun der Druckknopfschalter 7 geschlossen, so fließt durch die Wicklung 9 des
Relais io über den Gleichrichter 8 so lange Strom, bis der Kondensator 13 aufgeladen
ist. Dadurch werden die Kontakte i i und 12 kurzzeitig geschlossen, wobei der Kontakt
ii den Unterbrecher 23 überbrückt. Der Kontakt 12 hat hierbei keine Funktion. Damit
erhält aber die Magnetspule 17 des Schrittschalt-,verkes 15 Strom über. den Kontakt
i i, da der Zwischenraum zwischen den Segmenten 24 und 25 in der gezeichneten Ruhestellung
durch den Schleifarm 22 nicht überbrückt ist. Das Schaltwerk 15 macht nunmehr einen
Schritt, wobei der Schleifarm 22 nun eine stromführende Verbindung zwischen den
Segmenten 24 und 25 herstellt. Da inzwischen auch der Kondensator 13 aufgeladen
ist, fällt das Relais io unter Öffnung der Kontaktpaare ii, i2, unabhängig davon,
ob der Druckknopfschalter 7 noch gedrückt ist, wieder ab. Beide Schaltwerke 15 und
16 erhalten nun über die Ventile 41 bzw. 42 nacheinander die oberen und die unteren
Halbwellen des die Vorrichtung speisenden Wechselstromes zugeführt, so daß sie wechselweise
schalten. Hat der Wechselstrom die übliche Frequenz von fünfzig Perioden, so macht
die gemeinsame Achse 21 hundert einzelne Schaltschritte in der Sekunde. Nach einer
Drehung der Achse 21 um i80° verläßt der Schleifarm 22 des Unterbrechers 23 die
Segmente 24, 25, so daß die Stromzuführung zu den Schrittschalt-,verken 15 und 16
unterbrochen bleibt, bis durch erneute Betätigung des Druckknopfes 7 eine neue Auslösung
erfolgt.
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Während der Drehung der Achse 21 schleift der Schaltarm 26 mit einem
Schenkel auf dem Schleifsegment 28 und wischt, je nach der Stellung der Schaltscheibe
39, mit seinem anderen Schenkel über eines der Schaltsegmente 29 bis 38. Da die
Schaltsegmente 29 bis 38 eine verschiedene Länge haben, wird der Kontakt in Abhängigkeit
von der Umdrehungsgeschwindigkeit der Achse 21 und der Länge der Schaltsegmente
29 bis 38 geschlossen. Die Länge dieser Segmente entspricht einem bis zehn Schaltschritten
der Schaltwerke 15 und 16. Da bei einem 5operiodischen Wechselstrom die Schrittzahl
des Schaltarmes 26 hundert Schritte pro Sekunde beträgt, entspricht also jede Schalteinheit
der Schaltsegmente einer Schaltzeit von 1/loo Sekunde, so daß sich folgende Schaltzeiten
(auch an dem zwischen 5 und 6 einzuschaltenden Gerät) ergeben:
für Segment: 29 30 31 32 33 34 |
die Schaltzeit: 1/l00 2/l00 3/l00 4/l00 5/100 6/100 |
für Segment: 35 36 37 38 |
die Schaltzeit: 7/1o0 6/l00 0/l00 16/10o Sekunde. |
Sollen längere Zeiten geschaltet werden, so werden die Umschalter 43 und 44 so gestellt,
daß deren Kontaktarme 51 bzw, 52 abweichend von der gezeichneten Kontaktstellung
auf die Kontakte 46 bzw. 49 kommen. Dadurch ist der Stromkreis des Schrittschaltwerkes
16 stillgelegt, und dafür ist dann über den Kontakt 49 das Schrittschaltwerk 54
an Spannung gelegt, und außerdem sind das Kontaktsegment 59 und die Kontakte 6o,
die durch den auf der Achse 57 dieses Schaltwerkes sitzenden Schaltarm 58 betätigt
werden können, in die Stromzuführung zum Schrittschaltwerk 15 eingeschaltet, so
daß diesem nunmehr wieder vom Netz die entsprechenden Halbwellen zugeführt werden.
Die Schaltung ist dabei so gewählt, daß das Schrittschaltwerk
15
über das Ventil 41 und das Schrittschaltwerk 54 über das Ventil q.2 gespeist wird.
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Beim Betätigen des Druckknopfes 7 wird dann zunächst, wie vorstehend
beschrieben, das Schrittschaltwerk 15 über die geschlossenen Kontakte ii und 12,
von denen der letztere die Kontaktvorrichtungen 58, 59, 6o bzw. 61, 62, 63 überbrückt,
die bei dieser Stellung des Umschalters 43 im Stromkreis des Schrittschaltwerkes
15 liegen, um einen Schritt geschaltet, und es erhält darauf das Schrittschaltwerk
54 über den Unterbrecher 22 Strom. Es beginnt ebenfalls zu laufen und überträgt
seine Schritte auf den Schaltarm 58. Die Kontakte 6o sind in einem solchen gleichmäßigen
Abstand voneinander so angeordnet, daß nach jeder Zehntelsekunde, also bei bzw.
nach Jjeder fünften Halbwelle, '` nacheinander einer dieser Kontakte kurzzeitig
geschlössen wird.
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Somit erhält das Schrittschaltwerk 15 also nur in Zeitabständen von
1/io Sekunde eine Halbwelle zugeführt, -und seine Achse 21 macht bei einer Peripdenzähl
von fünfzig nur 'noch zehn Schaltscliritte pro Sekunde gegenüber vordem hundert
Schaltschritten. Je nach der Stellung der Schaltscheibe 39 bleiben somit das zwischen
5 und 6 Gerät bzw. die Schaltsegmente der Schaltscheibe über den ,Schaltarm 26 nunmehr
zwischen 1/io und i Sekunde mit 'in ihrer Dauer um je 1/io ` Sekunde zunehmenden
-Zeitunterschieden unter Stromschlüß. -Sollen noch längere Zeiten geschaltet werden,
so werden die Schalter 43 und qq. auf ihre Kontakte 4.7 bzw. 5o eingestellt. Dadurch
werden an Stelle der Schaltelemente 58, 59, 6o der Schaltarm 61 und der Kontaktring
62 in den Stromkreis des Schrittschaltwerkes 15 eingeschaltet, während die Schaltung
des Schrittschaltwerkes 54 unverändert bleibt. Die Schaltelemente 61, 62 geben nun.
nach jeder fünfzigsten Halbwelle, also nach jeder Sekunde, einen Kontaktschluß.
Der Kontaktring besitzt dafür die Kontakte 63. Damit liegen die Schaltzeiten, die
durch die Schaltscheibe 39 abgegriffen werden können, in diesem Fall zwischen i
und io Sekunden mit Unterschieden in ihrer Dauer von i Sekunde.-.Bei dem in Fig.
2 dargestellten Ausführungsbeispiel der Erfindung ist die Schaltung gegenüber der
in Fig. i niedergelegten etwas geändert. Gleiche Teile sind mit denselben Bezugszeichen
beziffert.
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Der Überbrückungskontakt 65 .des Relais io, das der Überbrückung der
Unterbrechervorrichtung 23 während des Anlaufens der Vorrichtung dient, liegt in
Serie mit dem Kontakt 66 eines Relais 67, das die Spule 68 besitzt. Die beiden Spulen
17 und 1,8 der Schrittschaltwerke 15 und 16 sind in Fig. 2 parallel geschaltet und
liegen an der an die Klemmen i und 2 angelegten Wechselspannung, ohne daß in diesem
Stromkreis ein Gleichrichter liegt. Dies gilt für diejenige Stellung des Umschalters
q.3, bei der die beiden Schrittschaltwerke 15 und 16 direkt vom Netz gespeist werden.
Die. beiden Gleichrichter 42 und 69 haben nunmehr nur darin .eine Funktion auszuüben,
wenn das Schrittschaltwerk `54 angetrieben wird, weil dann zur Sicherheit der Kontaktgebung,
wie bereits oben ausgeführt, das Schrittschaltwerk 5:1. auf der einen und die Schrittschaltwerke
15, 16 auf der anderen Halbwelle arbeiten.
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Außerdem ist noch eine Anschlußklemme 70 vorgesehen. Zwischen
dieser und der Klemme 6 wird im vorliegenden Fall das zu schaltende Gerät 71 angeschlossen.
An die Klemmen 5 und 70 wird eine Gleich- oder Wechselspannung 7a beliebiger
Höhe gelegt, die über die Unterbrechervorrichtung 27 in Reihe mit dem Gerät 71 liegt.
Ferner ist an die Klemmen 6 und 70 noch die Spule 73 eines Relais 74 angeschlossen,
die somit parallel zum zu schaltenden Gerät 71 liegt. Das Relais 74 hat einen Wechselkontakt
mit den Kontaktfedern 75, 76 und 77. Ferner ist noch ein Relais 78 mit seiner Spule
79 vorgesehen, das den Selbsthaltekontakt 8o und den Schaltkontakt 81 besitzt.
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Es sei auch im vorliegenden Fall zunächst die Wirkungsweise der Schaltung
beim Schalten kurzer Zeiten beschrieben. Wie bei der Schaltung nach Fig. i steht
der Umschalter ¢3 in der in Fig. 2 gezeigten Stellung. Es ist ohne weiteres ersichtlich,
daß in diesem Fall die beiden Spulen 17 und i 8 der Schrittschaltwerke 15 und 16
parallel geschaltet und die Gleichrichter 42 und 69 wirkungslos sind. Es erhalten
also die beiden Schrittschaltwerkmagneten 17 und 18 von der an die Klemmen i und
2 angeschlossenen Wechselstromquelle von fünfzig Perioden sowohl die negative als
auch die positive Halbwelle zugeführt, so daß die beiden Schaltwerke hundert Schritte
in der Sekunde im gleichen Takt machen. Beide Schaltwerke sitzen auf der gleichen
Achse 21, und ihre Parallelschaltung dient lediglich der Vergrößerung des Drehmomentes.
Die Stromzuführung zu den Schrittmotormagneten 17 und 18 ist aber zunächst über
die Kontaktvorrichtung 23 unterbrochen. Wird nun der Druckknopfschalter 7 geschlossen,
so wird in der gleichen Weise, wie es oben für Fig. i beschrieben ist, das Relais
io zum Ansprechen gebracht, so daß dessen Kontakt 65 geschlossen wird. Da das Relais
67, dessen Spule 68 ebenfalls im Stromkreis des Unterbrechers 23 liegt, noch keinen
Strom erhält, ist dessen Kontakt 66 geschlossen, und es erfolgt nunmehr eine Überbrückung
des Unterbrechers 23 durch den Kontakt 65, so daß die Schaltwerke 15 und 16 einen
Schritt machen. Dadurch wird aber die Unterbrechervorrichtung 23 geschlossen, und
es erhält jetzt auch die Spule 68 des Relais 67 Strom, so daß der Kontakt 66 geöffnet
wird. Damit wird die über den Kontakt 65 geschlossene Überbrückungsleitung der-
Kontaktvorrichtung 23 geöffnet, so daß bei einer etwaigen Verzögerung des Abfalls
des Relais io die Schrittmotoren 15 und 16 nur einen einzigen Schritt machen, gleichgültig,
wie lange der Druckknopf 7 geschlossen bleibt, und unabhängig davon, wie sich die
Vorgänge im Kondensator 13 abspielen. Infolge der durch den Schleifarm 23 zwischen
den Segmenten 24 und 25 hergestellten Verbindung laufen nun die beiden Schrittschaltwerke
15 und 16 mit einer Frequenz von hundert Schritten pro Sekunde, wenn der an
die
Klemmen i und 2 angelegte Wechselstrom eine Frequenz von fünfzig Perioden hat. Die
Schaltung der zwischen den Klemmen 5 und 7o angelegten Spannung und des Gerätes
71 über die Unterbrechervorrichtung 27 erfolgt in der gleichen Weise 1.Vie in Fig.
i. Daß bei den Schaltvorgängen die Relais 74 und 78 ansprechen, ist beim Schalten
kurzer "Zeiten ohne Bedeutung.
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Sollen längere Zeiten geschaltet werden, so werden, wie es auch bei
der Besprechung der Fig. i beschrieben wurde, die Umschalter .43 und 4q so gestellt,
daß deren Kontaktarme 51 bzw. 52 abweichend von der gezeichneten Kontaktstellung
auf die Kontakte 46 bzw. 49 des Umschalters 43 kommen. Dabei ist in der gleichen
Weise, wie oben angegeben, die Schaltung so gewählt, daß die Schrittschaltwerke
15 und 16 über das Ventil 69 und das Schrittschaltwerk 54 über das Ventil 42 an
Spannung gelegt werden, so daß die Schrittschaltw-erke 15 und 16 von der einen und
das Schrittschaltwerk 54 von der anderen Halbwelle des an die Klemmen i und 2 angelegten
Wechselstromes gespeist werden. DerAblauf der Schaltwerke während des Schaltvorganges
ist der gleiche, wie er für die Fig. i beschrieben wurde. Dasselbe gilt für das
Schalten noch längerer Zeiten, wenn die Schalter 4.3 und 44 auf ihre Kontakte 47
bzw. 5o gestellt werden.
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Bei der Schaltung nach der Fig. 2 ergibt sich jedoch ein ganz wesentlich
schnellerer Rücklauf beim Schalten längerer Zeiten durch die bei dieser Schaltung
vorgesehenen Relais 74 und 78. Ist beispielsweise eine Schaltzeit von 2 Sekunden
eingestellt, so beträgt der Stromschluß zwischen den Klemmen 5 und 70 2 Sekunden.
Sind die erwähnten Relais 74 und 78 nicht vorgesehen, wie es in Fig. i der Fall
ist, so läuft das Schaltwerk mit Sekundenschritten in die Nullage, gleichgültig,
ob eine Schaltzeit von 2 oder von To Sekunden eingestellt ist. Das ergibt aber in
gewissen Fällen eine unerwünschte Verzögerung der neuen Betriebsbereitschaft des
Schaltgerätes. Um dies zu vermeiden und um das Schaltgerät schnell wieder in die
Nullage zu bringen, sind die beiden Relais 74 und 78 vorgesehen.
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Beim Anlaufen der Schrittschaltwerke sind die beiden Relaisspulen
73 und 7 9 stromlos und damit die Kontakte 8o und 81 offen, während das Kontaktpaar
77, 76 geschlossen und das Kontaktpaar 77, 75 geöffnet ist. Wenn nun beispielsweise
eine Schaltzeit von 2 Sekunden eingestellt ist, so erhält gleichzeitig mit dem zu
schaltenden Gerät 71 auch die zu diesem parallel liegende Spule 73 des Relais 74
Strom. Damit aber wird der Anker 77 dieses Relais umgelegt, so daß das Kontaktpaar
76, 77 geöffnet und das K=ontaktpaar 75, 77 geschlossen wird. Dadurch erhält die
Spule 79 des Relais 78 über den Unterbrecher 23 Strom und hält sich über den Selbsthaltekontakt
8o selbst, während der Kontakt 81 geschlossen wird. Dieser bleibt aber zunächst
wirkungslos, weil sein Stromkreis durch das Öffnen des Kontaktpaares 76, 77 unterbrochen
ist. Nach dem Ablauf der beispielsweise angenommenen Schaltzeit von 2 Sekunden wird
die Relaisspule 73 stromlos, die parallel zum zu schaltenden Gerät 71 liegt. Der
Anker 77 des Relais 7q legt sich wieder in die in Fig. 2 gezeigte Stellung, so daß
also das Kontaktpaar 75, 77 geöffnet und das Kontaktpaar 77, 76 geschlossen
wird. Dadurch werden aber nun über die jetzt geschlossenen Kontakte 81 und 77, 76
die Kontaktvorrichtung 61, 62, 63 und das Ventil 69 kurzgeschlossen. Die Schrittschaltwerke
15 und 16 laufen nunmehr mit einer Geschwindigkeit von hundert Schritten pro Sekunde
in die Nullstellung, d. h. bis der Arm 22 von den Kontaktpaaren 24 und 25 abgelaufen
ist. Dadurch wird das Relais 78 stromlos, und die Kontakte 8o und 81 werden wieder
geöffnet. Auf diese Weise wird also ein schnelles Rücklaufen des Schaltgerätes in
die Ausgangsstellung gewährleistet. Das Schrittschaltwerk 5.4 läuft während dieser
Zeit mit und bleibt schließlich in einer beliebigen Stellung stehen.
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Mit der in den beiden Ausführungsbeispielen geschilderten und dargestellten
Vorrichtung können damit Schaltzeiten von 1/loo bis io Sekunden dekadenweise geschaltet
werden. Durch entsprechende Wahl der Kontaktvorrichtungen ist es selbstverständlich
möglich, jede beliebige Schaltzeit zu erzeugen.